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Donnerstag, 13. März 2025

Jeon - koreanische Pfannkuchen

Eine meiner treuesten Leserinnen ist Friederike, deren Blog Fliederbaum ich seit vielen Jahren gern lese. Nun macht sie bei Zorra ein Blogevent und natürlich steuere ich da gern etwas bei. Vor allem gefällt mir das Thema sehr gut, denn noch bin ich gefangen in den ganzen Winterrezepten, die doch recht schwer daherkommen.

Jeon kommt aus der koreanischen Küche, wo es ein Klassiker und immer Teil von Menüs ist. Es bedeutet "flach gebacken" und wird mit Gemüse (meist Kimchi) und/oder Meeresfrüchten zubereitet. Der Pfannkuchen ist außen knusprig, innen flaumig, bringt einen Hauch Schärfe und ist insgesamt ein wunderbares Wohlfühlessen, das ich nun zu einem Standardrezept in meiner Küche erkläre. Jeon haben nämlich den Vorteil, dass man sie mit allen möglichen Gemüseresten zubereiten kann. Mein Rezept ist wieder einmal eine Mischung aus vielen Rezepten, die ich im Netz gefunden habe.

Zur Mayo: Kewpie ist eine wirklich gute Mayo. Ich habe die mittlerweile immer im Kühlschrank als Standardprodukt, wenn ich mal nur einen oder zwei Löffel Mayo brauche. Hier hat sie auch den Vorteil, dass sie eine sehr kleine Öffnung hat und man feine Linien über die Palatschinken ziehen zu können.

 



Für 2 Portionen (= 4 Jeon)
200 g Rotkraut 
3 Jungzwiebeln, getrennt in weiß und grün
50 g Sellerieknolle, geraspelt
50 g Petersilwurzel, geraspelt
50 g Karotte, geraspelt
50 g Erdäpfel (1 mittelgroße Knolle, mehlig kochend), ungeschält geraspelt
2 Eier (mittelgroß) 
2 EL Sojasauce
1 Zehe Knoblauch, gehackt 
2 EL Gochujang (mittelscharfe koreanische Chilipaste)
Salz
Pfeffer
35 g Mehl 
35 g Kartoffelstärke (ersatzweise Maisstärke) 
1 Prise Backpulver
Sonnenblumenöl zum Ausbacken

2 EL Mayonnaise
2 EL Röstzwiebeln (Fertigprodukt aus dem Asialaden)

Zum Servieren:
Jakobsmuscheln

 


Rotkraut sehr schneiden. Am besten mit der Gemüsehobel in Streifen hobeln, die Streifen einige Male durchschneiden. Den weißen Teil der Frühlingszwiebel hacken, das Grün in feine Ringe schneiden. Ein wenig vom Grün zur Deko beiseite stellen. Die Wurzelgemüse raspeln.

Die Eier verquirlen, Sojasauce und Gochujang unterrühren. Beide Mehle, Backpulver und restliche Gewürze einrühren. Das Gemüse mit dem Teig gut mischen.

Backrohr auf 70 Grad vorheizen. Pfanne (beschichtet) mit ca. 20 cm Durchmesser mit einem Löffel Öl erhitzen. Etwa ein Viertel der Gemüsemasse hineinschöpfen und flach drücken. Bei mittlerer Hitze 5 min. backen. Jeon auf einen Teller gleiten lassen. Wenn nötig, noch Öl in die Pfanne geben. Dann den Pancake kopfüber zurück in die Pfanne kippen. Noch einmal 5 min. braten. Den fertigen Pancake im Rohr warm halten. Mit dem restlichen Teig genau so verfahren, bis die 4 Jeon fertig sind.

Währenddessen die Jakobsmuscheln in Öl auf jeder Seite je 2 min. braten. Auf keinen Fall zu lang braten, sonst werden sie zäh.

Fertige Jeons mit den Röstzwiebeln bestreuen. Ein Muster mit der Mayo zeichnen. Mit Frühlingszwiebeln bestreuen. Mit den Jakobsmuscheln servieren.



Blog-Event CCXVI - Leicht in den Frühling (Einsendeschluss 15. März 2025)

Donnerstag, 16. November 2023

Ofenmelanzani mit griechischer Skordalia

Ich gestehe, dass ich schon sehr lang keine Skordalia gegessen habe. Nun ist das aber zurecht ein griechischer Klassiker, der aber nicht als Beilage gegessen wird. Es ist echt viel Knoblauch und Olivenöl drinnen, daher würde man Skordalia auch eher schlecht in solchen Mengen essen können wie Erdäpfelpüree. Das ist das einfach ein Dip. Nachdem nun Meyer-Zitronen-Zeit ist, habe ich, wie im Kochbuch angeführt, viel Zitronensaft und -schale verwendet, was alles sehr schön frisch macht. Und ich habe meinen Frieden mit Skordalia geschlossen.

Das ist übrigens das perfekte Restlessen, wenn ein paar gekochte Erdäpfel am Vortag übrig geblieben sind. Ab damit in die Quetsche, mit Gewürzen aufpeppen und man hat einen netten Dip, der gut zu vielen Gemüsesorten passt.



Menge für 2 Personen 
 
Für die Melanzani:
2 mittelgroße Melanzani
60 ml Olivenöl
Meersalzflocken
schwarzer Pfeffer 
 
Für die Skordalia:
 250 g geschälte, gekochte Erdäpfel
6 große Knoblauchzehen in der Schale
60 ml Olivenöl
Zitronenabrieb von 1 Zitrone
2 TL Zitronensaft
feines Salz
schwarzer Pfeffer
 
Zum Servieren: 
griechische Kräutermischung

 

Backrohr auf 220 Grad vorheizen. Melanzani in gut 1 cm dicke Scheiben schneiden, mit Olivenöl, Salzflocken und Pfeffer vermischen. Im Rohr ca. 20 min. braten. Umdrehen und noch einmal 10 min. rösten, bis die Scheiben goldbraun sind.

Knoblauch in der Schale in Salzwasser 5 min. blanchieren. Kurz mit kaltem Wasser abspülen und schälen. Zusammen mit den Erdäpfeln durch die Erdäpfelpresse drücken. (Im Buch wird das Püree im Allzweckzerkleinerer hergestellt. Ich hab so etwas nicht, daher habe ich eine andere Zubereitung gewählt.) Mit den anderen Zutaten gut vermischen und abschmecken.

Die Melanzani mit dem Dip anrichten. Bei mir kam oben drüber noch eine griechische Kräutermischung.


Bei kam das Gericht der Jahrszeit entsprechend warm auf den Tisch, aber im Sommer geht das durchaus auch kalt.



Freitag, 12. November 2021

Bruschetta de luxe

Bisher kannte und liebte ich Bruschetta in der Variante: Brot rösten, mit Knoblauch einreiben, mit Paradeisstückerln belegen, dann noch Basilikum drauf, fertig. Schmeckt immer! Nun zog das Buch 1 Dose Tomaten ein und damit ein neues Rezept, das nicht nur eine talienische Vorspeise zeigt, sondern das bei uns mit einem Salat als kleines Abendessen durchgeht. Weil es wirklich auch in dieser Variante sehr unkompliziert ist, möchte ich das Rezept vorstellen. Vor allem auch, weil es mit Brot, das ein, zwei Tage alt ist, sehr gut klappt. Und dieser Art der Resteverwertung ist immer willkommen.

 


 Für 6 Personen

480 g Schälparadeiser (bei mir 4 frische Paradeiser von der Sorte, wie sie dann in der Dose landen würden, also Flaschenform)
6 Scheiben Brot
6 gehäufte TL Pesto
1 Kugel Mozzarella
3 Scheiben Rohschinken (am besten Prosciutto)
6 Basilikumblätter


Backofen auf 180 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Schälparadeiser gut abtropfen lassen und auspressen.  In Scheiben schneiden. (Frische Paradeiser ausnahmsweise entkernen, denn sonst suppen sie das Brot durch. Ebenfalls in Scheiben schneiden.)

Brotscheiben mit dem Pesto bestreichen. Paradeiser auf dem Pesto verteilen. Mozzarella in Scheiben schneiden und auf die Tomaten legen. 20 min. backen.

Schinkenscheiben zerteilen. Basilikum zerzupfen. Beides auf den gerösteten Broten verteilen. Servieren.


Ein sehr nettes Rezept, das es bei uns sicher wieder geben wird.


Dienstag, 20. April 2021

[Kulinarische Weltreise] Waadtländer Flammkuchen

Irgendwie hechle ich meinen Kochbuchbesprechungen nur mehr hinterher, soll heißen, der Rest dessen, was ich so koche, ich Resteverwertung. Nun will ich ja auch noch an Bloggerevents teilnehmen, also musste ich mir für die derzeit in die Schweiz führende Kulinarische Weltreise etwas suchen, was sich aus dem machen lässt, was ich noch daheim hatte. Bei meiner Suche bin ich auf dieses Rezept gestoßen und zack, war es auch schon nachgekocht. Im Original wird für diesen Flammkuchen eine spezielle Wurst namens Saucisson verwendet, die es hier nicht zu kaufen gibt, daher habe ich wie im Rezept empfohlen einfach Speck genommen. Auch sonst habe ich mir einige Änderungen erlaubt.

Zur italienischen Fischsauce: Die schmeckt ganz anders als die asiatische, ist als nicht dadurch ersetzbar. In der italienischen Küche sind eingelegte Sardellenfilets das, was in unseren Küchen oft genug der Suppenwürfel ist. Ich habe nicht immer Sardellenfilets im Kühlschrank, aber fast immer diese Fischsauce. Hat man die nicht, kann man ein ganz, ganz fein gehacktes Sardellenfilet verwenden. Der Belag fischelt dann in keiner Weise, aber gibt der ganzen Sache mehr Umami-Aroma. Hat man auch keine Sardellenfilets, sollte man eher gar nix verwenden.


Mein seit 2012 erprobter Pizzateig für zwei große Pizzen bzw. Flammkuchen
300 Gramm Mehl (glatt)
180 Gramm Wasser
1 TL Salz
1/3 Würfel frische Germ
3 TL Olivenöl

Belag 
200 g Sauerrahm
200 g Erdäpfel
1 TL Olivenöl
2-3 Frühlingszwiebel, weiße und grüne Teile getrennt in feine Ringe geschnitten
1 Hand voll Speckwürfeln
1 TL gehackte Thymianblättchen
Salz
Pfeffer
2-3 Tropfen italienische (wichtig!) Fischsauce

Man kann den Teig bis zu einer Woche vorher vorbereiten − alles gut verkneten, eine Stunde gehen lassen, dann in eine geölte, gut schließende Form geben und im Kühlschrank parken. Der Teig wird sogar besser, wenn man ihn ein paar Tage vorher vorbereitet. Das Rohr auf 240 Grad vorheizen. 

Die gut gewaschenen Erdäpfel gleich mit Schale in feine Scheiben hobeln und in eine Schüssel geben. Mit dem Olivenöl, je einer Prise Salz und Pfeffer mischen. Die Scheiben einzeln auf ein mit Backmatte (240 Grad sind zu heiß für Backpapier, da muss man damit rechnen, dass es eventuell zu brennen anfängt.) ausgelegtes Blech legen, in den Ofen schieben und ca. 7 min. rösten. Die Erdäpfeln sollen nicht zu dunkel sein.

Sauerrahm mit Salz, Pfeffer, Thymian, italienischer Fischsauce und dem weißen Teil der Frühlingszwiebeln mischen.

Pizzateig in 2 Teile teilen, ausrollen und einen auf eine hitzebeständige Matte legen. Den Flammuchen mit der Hälfte der Sauerrahmsauce bestreichen und die Hälfte vom Speck drüberstreuen. Backmatte auf den Pizzastein legen und backen, bis der Flammkuchen die gewünschte Farbe hat, das dauert 5-7 min. In der Zwischenzeit den zweiten Flammkuchen ausrollen und belegen.

Mit dem grünen Teil der Frühlingszwiebeln bestreuen und servieren.


Und schon kommen die in die Schweiz Mitreisenden. Ich freue mich schon, welche kreativen Ideen ich da zu sehen bekommen werde.

Cornelia von SilverTravellers mit Zürcher Geschnetzeltes – ohne Fix schnell auf den Tisch 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Tösstaler Sunntigsbroote mit prötlete Härdöpfel 
Britta von Brittas Kochbuch mit Schweizer Rösti 
Barbara von Barbaras Spielwiese mit Rüeblicake (Schweizer Karotten-Mandel-Kastenkuchen)  
Wilma von Pane-Bistecca mit Soledurner Wysuppe 
Britta von Brittas Kochbuch mit Aargauer Rüeblitorte 
Sonja von fluffig & hart mit Aargauer Rüeblitorte 
Dirk von low-n-slow mit Grillierte Forelle mit Mandelbutter 
Conny von food for the soul mit Pane Ticinese - das Tessiner Brot 
Wilma von Pane-Bistecca mit Salzige Zigerchrapfen 
Tina von Küchenmomente mit Roggenbrot Walliser Art 
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Schweizer Butterweggli 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit St. Galler Käsekugeln auf Löwenzahn-Rucola-Salat 
Britta von Backmaedchen 1967 mit Schweizer Apfel-Wähe mit Joghurtguss 
Wilma von Pane-Bistecca mit Gemuese Suelzli 
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Zuger Kirschtorte 
Susanne von magentratzerl mit Ghackets mit Baumnüssen und Kartoffelstock 
Tina von Küchenmomente mit Rhabarber-Quark-Wähe 
Britta von Brittas Kochbuch mit Älplermagronen 
Wilma von Pane-Bistecca mit Schweizer Ruchbrot 
Volker von Volkermampft mit Bürli - leckere Frühstücksbrötchen aus der Schweiz 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit la torta da üdrion - Tessiner Heidelbeertarte 
Wilma von Pane-Bistecca mit Chuegeli Pastetli 
Britta von Brittas Kochbuch mit Minestrone ticinese 
Britta von Brittas Kochbuch mit Zürcher Geschnetzeltes 
Simone von zimtkringel mit Zibelechueche und Zibelemärit 
Edyta von mein-dolcevita mit Badener Chräbeli 
Tom & Kathi von Mehr Genuss mit Trinser Birnenravioli 
Wilma von Pane-Bistecca mit St. Galler Handbuerli 
Wilma von Pane-Bistecca mit Birewegge - so typisch Schweizerisch 
Gabi von slowcooker.de mit Lauwarmer Quark-Rhabarberauflauf 
Sonja von fluffig & hart mit Churer Birnenpizokels 
Britta von Brittas Kochbuch mit Solothurner Brot 
Wilma von Pane-Bistecca mit Schpaeck und Bohne 
Michael von SalzigSüssLecker mit Schweizer Nusskipferli 
Susanne von magentratzerl mit Bündner Gerstensuppe 
Edyta von mein-dolcevita mit Badener Chräbeli 
Tom & Kathi von Mehr Genuss mit Trinser Birnenravioli 
Wilma von Pane-Bistecca mit St. Galler Handbuerli 
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Gabi von slowcooker.de mit Lauwarmer Quark-Rhabarberauflauf 
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Britta von Brittas Kochbuch mit Solothurner Brot 
Wilma von Pane-Bistecca mit Schpaeck und Bohne 
Michael von SalzigSüssLecker mit Schweizer Nusskipferli 
Susanne von magentratzerl mit Bündner Gerstensuppe 
Wilma von Pane-Bistecca mit Meitschibei
Gabi von slowcooker.de mit Gruyere-Risotto mit Schmortomaten 
Friederike von Fliederbaum mit Engadiner Nusstorte (nach Evelin Wild) 

 Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Montag, 23. März 2020

[Genuss in rot-weiß-rot] Gefüllte Erdäpfel

Wieder einmal kochen ein paar österreichische Blogs miteinander auf, aus gegebenem Anlass zum Thema "Kochen aus Vorräten". Brigitta vom Blog Kulinarium hatte diese gute Idee. Das ist eine Gelegenheit, ein Essen vorzustellen, das es bei uns regelmäßig gibt, denn man kann damit wunderbar alle Reste aufbrauchen, die sich so im Kühlschrank ansammeln.

Für mich persönlich ist vernünftige Vorratshaltung einfach: Kimchi (selbst gemacht) für mich, Äpfel für den Turbohausmann und Zutaten für unser gemeinsames Inselessen. Für den Rest gibt es Erdäpfel. Ähm, ja, ich gestehe, ich würde auch noch Gummiviecher kaufen, wenn die Not sehr groß ist, aber diese Unsitte von mir war jetzt nicht so gefragt ... Ich sollte besser kochen gehen.


Für 2 Portionen

2 möglichst große Erdäpfel
1 Becher Frischkäse (falls nicht daheim: Ricotta, Saurrahm oder Creme fraiche gehen, ebenso eine Mischung aus allen diesen Sachen)
Schinken- oder Wurstreste, gern gemischt (es gehen auch Reste von Räucherlachs oder anderem Räucherfisch, die kann man dann aber nicht mit Wurst mischen)
Lauch oder Frühlingszwiebel
Paprika oder Zucchini oder Champignons oder getrocknete Paradseier (am besten in Öl)
Kräuter nach Wahl (Petersilie oder Schnittlauch sind erprobt)
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Käse zum Überbacken

Backpapier fürs Blech


Die Erdäpfel kochen und auskühlen lassen. Der Länge nach halbieren und das Innere bis auf eine dünne Wand mit einem spitzen Löffel aushöhlen, in eine Rührschüssel geben und zerdrücken. Wurst- oder Fischreste und Gemüsereste in Würfel schneiden. Alles mit dem Erdäpfel und dem Frischkäse verrühren, gehackte Kräuter dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. (Wenn man das vorher zusammenknüllt, bleibt es besser liegen.) Die ausgehöhlten Erdäpfelhälften drauflegen, mit der Frischkäsemischung füllen. Am besten einen kleinen Berg auf die Erdäpfeln machen. Beim Füllen nicht wild drücken, sonst fallen die Erdäpfel, die ja nur mehr aus dünnen Wänden bestehen, auseinander. Alles mit ordentlich geriebenem Käse bestreuen.

Ca. 20 min. backen, bis der Käse geschmolzen und appetitlich gebräunt ist. Mit Blattsalaten servieren.





Wir haben Erdäpfeln auch schon mit übrig gebliebener Bolognese gefüllt, man kann auch Oliven in die Fülle reinschmeißen, im Sommer passt bei der italienischen Variante sehr gut Basilikum dazu. Man hat wirklich eine sehr große Bandbreite an Lebensmitteln, die man für dieses Gericht verwenden kann.

Und nun freu ich mich schon auf die Gerichte der Mitkocherinnen!


Friederike serviert Äpfelcrumble mit selbst gemachtem Granola
Brigitta kocht Bröeselnudeln mit Mohn und Nuss
Daniela bringt Haferflockekoteletts mit Schwammerln
Michaela macht Krautfleckerl




Montag, 24. Februar 2020

Eierspeisbrot

Da waren sie, die paar Champignons, die noch übrig waren, die paar Streifen Speck, das kleine Stückchen Brot und eine frisch gekaufte Schachtel mit Eiern. Dank dieses Rezepts hatten alle Zutaten miteinander einen sehr gelungenen Auftritt. Das geht als Frühstück, Mittagessen oder Abendessen, also wirklich ein Allroundrezept.

 
Für 2 Personen

½ Zwiebel, fein gehackt
2-4 Champignons, in Scheiben geschnitten
Butter zum Braten
4 Eier
4 El Milch
Salz
Pfeffer
100 g Feta
Frühstücksspeck in Scheiben

4 Scheiben rustikales Brot

Zwiebelwürfel und Champignons in Butter anbraten, bis die Zwiebel glasig sind und die Champignons Farbe genommen haben. Eier, Milch, Salz und Pfeffer in einer kleinen Schüssel verquirlen, über das Gemüse gießen. Feta über alles bröseln. Hitze reduzieren und das Omelett vorsichtig braten, bis es fest wird. Man kann auch den Deckel kurz auflegen, damit an der Oberfläche alles stockt. In einer zweiten Pfanne die Speckstreifen knusprig braten.

Das Omelett auf zwei Brotscheiben verteilen, jeweils eine Brotscheibe oben drauf legen.



Rezeptquelle: Femmetastic!

Donnerstag, 14. März 2019

Kardinalschnitte

Extrem stolz präsentiere ich nun endlich meinen Sieg über die Kardinalschnitte. Jahre habe ich damit verbracht, sie quasi niederzuringen. Ich habe mir selten etwas so hart erarbeitet in der Küche wie Kardinalschnitte. Nun muss ich sagen, wenn man weiß, wie man tun muss, dann ist es kein arges Problem. Aber ich werde alle möglichen Fehlerquellen vorstellen, denn ich bin wirklich in JEDE Falle getappt, in die man bei der Kardinalschnitte tappen kann. Jetzt kann man mich mitten in der Nacht aufwecken und sagen: "Los, Kardinalschnitte", und ich liefere ein durchaus brauchbares Exemplar ab. Nicht so schön wie von einem Konditor, aber nicht umsonst lernen die etliche Jahre, bis sie ihr Handwerk können, aber eine mehr als brauchbare Hausfrauenvariante der Kardinalschnitte beherrsche ich.

Im Hinblick auf Ostern eine dezente Andeutung: Es ist übrigens auch eine ganz tolle Form der Eiklarverwertung. Ich hab eigentlich keine Ahnung, wieso ich so oft gerade zwei Eiklar übrig habe, aber es ist so. Zum Glück ist das des Turbohausmanns liebste Mehlspeise, daher durfte ich an ihm üben. Für uns beide ist es übrigens die liebste Variante, wenn da Kaffeecreme drinnen ist. Es gibt auch noch die Variante mit Schlagobers und Ribiselmarmelade, in den letzten Jahren findet man in den Konditoreien auch Himbeercreme und was weiß ich alles. Wir finden aber, dass an die Kaffeecreme nichts rankommt.




Zutaten:
6 Eiklar (Größe L)
1 Prise Salz
120 g (Fein)Kristallzucker
1 Spritzer Essig

4 Eidotter (ja, L)
1 Ei (ebenfalls L)
80 g Staubzucker (gesiebt)
1 TL Vanillezucker (selbst gemacht)
60 g glattes Mehl

Staubzucker
Backpapier


Für die Mokkacreme: 
1 doppelter Espresso
100 g Staubzucker
2 Blätter Gelatine
1 gehäuften EL Mascarpone
400 ml Schlagobers

Als allererstes nimmt man bitte die Eier aus dem Kühlschrank. Für ein problemloses Arbeiten müssen sie Zimmertemperatur haben, wie auch die anderen Zutaten.

Backrohr auf 150 Grad Umluft vorheizen.

Hat man eine Küchenmaschine, dann gibt man die Eiweiße mit einer Prise Salz rein und lässt die einmal 5 min. mit dem Schneebesen arbeiten. Dann lässt man den Kristallzucker einrieseln und lässt alles weitere 5 min. mit dem Schneebesen rühren. Danach testet man zwischen den Fingerspitzen an einem Patzerl Eiklar, ob da noch Kristalle vom Zucker zu spüren sind. Wenn ja, weiter rühren lassen. Ganz am Ende kommt ein Spritzer Essig hinein, der noch einmal gründlich verrührt wird (2 min.).

Dann rührt man mit demselben Schneebesen (abwaschen nicht nötig) Eigelb mit Ei, Zucker und Vanillezucker ca. 5 min., bis die Masse sich verdreifacht hat und weißgelb ist. Mehl unterheben.

Eine mögliche Fehlerquelle: Man legt das Backpapier in einem Stück auf das Backblech. Man muss die fertig gebackenen Teile, die recht brüchig sind, ganz flott vom Papier abziehen. Macht man das nicht schnell, dann picken die heillos fest. Und man tut sich weitaus leichter, wenn man das Packpapier in der Mitte teilt, sodass man nach dem Backen jedes Biskuitteil auf einem eigenen Papierstreifen hat. Damit das Papier zuverlässig auf dem Blech liegt, pickt man es mit ein paar Tupfen von der Eiweimasse fest.

Man hat zwei Massen, die man auf das Blech bringen muss: Eine Baisermasse und eine Biskuitmasse. Nachdem man ziemlich sicher pickt ohne Ende, wenn man mit dem Aufdressieren fertig ist, stellt man sich gleich zu Beginn der Arbeit zwei Gefäße bereit, in die man zwei Spritzbeutel reinstellen kann, die dann auch befüllt zuverlässig stehen bleiben.

Die Spritzbeutel brauchen vorne keine Tülle, sondern eine runde Öffnung, damit man lange Bahnen machen kann. Ist man nicht sattelfest im Umgang mit dem Dressiersack, dann empfiehlt es sich, keine durchgängigen Bahnen, sondern einzelne große Tupfen eng aneinander zu machen, denn das ist wesentlich einfacher.


Es empfiehlt sich, die Servierplatte, die man danach verwenden will, als Muster neben das bereitgestellte Backblech zu legen. Die Masse wird ein bisschen voluminöser während des Backens, daher den Teig eher kleiner aufdressieren.

Erst kommen die jeweils 3 Baiserstreifen, dann wird der Zwischenraum mit der Biskuitmasse befüllt.

Hat man die beiden Massen glücklich aufs Backpapier gebracht, dann braucht man Staubzucker, der sollte also auch parat stehen. Man bestäubt damit den Teig. Das hat folgenden Grund: Der fertig Teig ist extrem zart und weicht leicht durch. Der Staubzucker schmilzt beim Backen und macht eine hauchdünne Knusperschicht, die ein wenig vor dem Durchweichen schützt.

Nun darf das Backblech ins vorgeheizte Backrohr und muss 30 min. backen. Während der Teig bäckt, richtet man sich ein mit Staubzucker bestreutes Stück Backpapier her.
Sollten die Biskuitstücke beim Abziehen vom Papier zickig sein, dann hat man am besten ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) das mit eiskaltem Wasser getränkt und ausgewrungen ist, bereit, damit wischt man über die Rückseite vom Backpapier und schon geht das mit dem Abziehen.

Man legt das weniger attraktive Teil mit der schönen Seite (weil vor dem Backen angezuckert und daher weniger empfindlich) auf die Servierplatte. Das schönere Teil darf auf dem Stück Küchenpapier, das man mit Staubzucker bestreut hat, auf seinen Einsatz warten.


So schaut das in Großaufnahme aus, wenn man den Teig vor dem Backen mit Staubzucker bestreut hat. Diese kleinen Punkterl, die sich bilden, retten die Schnitten vor dem Festpicken auf der Servierplatte. Da die fertigen Schnitten vor dem Servieren angezuckert werden, sieht man diese Punkte dann nicht.

Ein weiterer Vorteil vom Anzuckern ist, dass man ein ganz klein wenig Biss in die Kardinalschnitten bringt. Das ist eine sehr angenehme Textur in der sonst nur flauschig-cremigen Angelegenheit.

Für die Creme die Gelatine ein paar Minuten in kaltem Wasser einweichen, dann im heißen Espresso auflösen.
Schlagobers mit Zucker und Mascarpone steif schlagen. Den überkühlten Espresso einrühren und die Creme eine Stunde durchkühlen lassen.

Die Creme auf den ausgekühlten unteren Biskuitteil auftragen und noch einmal kalt stellen. Man kann den Oberteil der Kardinalschnitte auch erst kurz vor dem Servieren auf die Creme legen. Dann hat man eventuell das Pech wie ich hier auf dem Foto, dass sich die Creme nicht mehr anpasst. Aber man ist zumindest sicher, dass einem die Creme unter der Last nicht davonrinnt.

Wenn man sträflicherweise keine Kaffeekardinalschnitte machen will, dann nimmt man ein kleines Glas Ribiselmarmelade und verteilt selbige auf den ausgekühlten Biskuitstreifen des Unterteils, die Baisersteifen bleiben frei.

Die Fülle ist dann einfach meine Allzweckwaffe, nämlich 350 g Schlagobers mit 100 g Zucker und 2 gestrichenen EL Mascarpone aufgeschlagen, die Gelatine braucht man nicht. Diese Creme auf den unteren Teil aufstreichen und das oberen Teigstück draufsetzen. Da braucht man auch keine Wartezeit, diese Creme ist von Anfang an recht stabil.

Damit wünsch ich viel Vergnügen bei diesem wirklich extrem köstlichen Kuchen. Und ich kann damit endlich wieder einmal bei einem von Zoras berühmten Blogevents teilnehmen, dieses Mal zum Thema, was zuerst da war, Huhn oder Ei. Na das Ei natürlich!

Blog-Event CL - Huhn oder Ei (Einsendeschluss 15. März 2019)




Freitag, 9. November 2018

[Tag des Apfels] Kindernachspeise

Enthält Werbung (Verlinkung), not sponsored oder sonst was.


Erst vor kurzer Zeit bin ich draufgekommen, dass es die "Tage des wasauchimmer" gibt, obwohl ich zumindest den Tag des Apfels eh schon seit einigen Jahren so begehe, dass ich zu "meinen" Obstbauern, der Familie Fischer fahre, um die vielen Apfelsorten, die es dort gibt, zu bestaunen und zu verkosten. Okay, ja, auch den Apfelkuchen, der dort angeboten wird ...

Dazu passend serviere ich etwas Süßes, das ich seit meinen Kindertagen esse. Das Rezept stammt wohl von meiner Mutter, die jetzt sagen würde: "Was braucht man dafür ein Rezept?" Das ist auch der Grund, warum diese Kindernachspeise, wie sie intern bei uns heißt, noch nie den Weg auf den Blog gefunden hat. Das war in meiner Familie immer das Dessert, das auf den Tisch kam, wenn bei einem Sonntagsspaziergang einige kleine Fallobst-Äpfel mit nach Hause gehen durften. Und heute noch ist das bei mir etwas, was ich mit Äpfeln mache, die mir für alles andere zu klein sind. Oder wenn ein halbes Glas Marillenmarmelade im Kühlschrank steht, das einfach nicht leer werden mag. Oder noch ein paar Walnüsse herumliegen, die von irgendetwas übrig geblieben sind. Also perfekte Resteverwertung.

4 Portionen

Für die Äpfel:
4 kleine Äpfel (keine Boskop oder andere Sorten, die leicht zerkochen)
1-2 EL Zucker (je nach Süße der Äpfel)
1 TL Nelken
½ Zimtstange

Für die Fülle:
2 EL Marillenmarmelade
1 Hand voll Rosinen
1 Hand voll Walnüsse, gehackt + 4 ganze Kerne für die Deko

Für den Pudding:
½ l Milch
20 g Stärkemehl
2 EL selbst gemachten Vanillezucker
(2 Eigelb, wenn man den Pudding gelb haben will)

Die Äpfel schälen, dabei den Boden unten begradigen. Das Innenleben größzügig ausstechen, damit viel Fülle reinpasst. (Die ausgestochenen Reste passen gut am nächsten Tag in Müsli oder Porridge.) Zucker mit 2 Finger hoch Wasser und den Gewürzen aufkochen lassen. Die Äpfel reinlegen, einmal aufkochen lassen, die Äpfel umdrehen, damit auch die zweite Hälfte im heißen Wasser zu liegen kommt. Von der Platte ziehen, zugedeckt ca. 10 min. stehen lassen. Die Äpfel mit einem gelochten Schöpfer herausheben und auf einem Hangerl (= Geschirrtuch) abtropfen lassen.

Für die Fülle die Rosinen (ausnahmsweise müssen sie nicht eingeweicht werden, weil sie durch die Marmelade genug Feuchtigkeit bekommen) mit den gehackten Walnüssen und der Marmelade verrühren.

Von der Milch für den Pudding 6-8 Esslöffel Milch nehmen, die restliche Milch erhitzen. Stärke mit Vanillezucker mischen und mit der wenigen Milch sehr gut verrühren. Die Milch aufkochen lassen, die Vanillemischung einrühren und zwei, drei Minuten verkochen lassen. Pudding vom Herd ziehen. Äpfel in kleine Schälchen setzen − währenddessen darf der Pudding überkühlen, dann erst werden die Eigelbe eingerührt. Pudding über die Äpfel gießen. Ganz auskühlen lassen. Vor dem Servieren die Nusskerne oben auf die Äpfel setzen.


Wie mir gerade auffällt, ist dieses Essen eine einzige Resteverwertung. Bei solchen Gelegenheiten bemerke ich, woher ich das habe, dass mit Lebensmitteln achtsam umgegangen werden muss. Ich bin wahrlich nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, daher kenne ich das gar nicht, dass Essen weggeworfen wird, damals wurde einfach alles verwertet. In meiner Kindheit wurden die Apfelschalen und das Kerngehäuse in das noch heiße Kochwasser gelegt und durften darin ziehen, nach dem Auskühlen wurde alles abgesiebt und getrunken. Softdrinks gab es damals bei uns nicht, sondern maximal selbst gemachten Sirup, daher war dieser "Apfelsaft" immer eine willkommene Abwechslung.

Zu dem angefangenen Glas Marillenmarmelade: Ich mach gern auch extra ein frisches Glas Marmelade auf und mache mehr Fülle, damit etwas übrig bleibt, denn diese Fülle schmeckt sehr gut in Joghurt eingerührt, denn fertiges Fruchtjoghurt kaufe ich bis heute nicht.




Einige österreichische Bloggerinnen schließen sich mir an und zeigen Apfeliges:


Dienstag, 3. April 2018

Powidl-Pofesen

Habt ihr alle fein Ostern gefeiert? Pinzen gebacken und Striezel? Und nun sitzt ihr da mit den Resten? Schon oft genug French Toast gegessen? Die Turbohausfrau hilft weiter! Besser gesagt die österreichische Küche, denn oft genug bleibt etwas vom Sonntagsstriezel übrig, dann kann man zum Beispiel Scheiterhaufen damit machen. Oder man macht etwas sehr Ähnliches, nämlich dieses Striezel-Dingsda. Oder was ganz Altmodisches wie heute, da serviere ich nämlich Powidl-Pofesen. Pofesen sind etwas, das nicht zwingend süß sein muss. Meine Mama hat mit alten Semmeln Kalbshirn-Pofesen als Suppeneinlage gemacht, ich kenne noch die Variante mit Milz, außerdem mit Spinatfülle, Schinken oder Käse. Es bleibt in Österreich sichtlich öfter mal Weißbrot übrig - nicht nur mir!



4 Portionen:
1 mittelgroße Pinze oder ½ Striezel
Powidl (ersatzweise gilt auch Marillenmarmelade)
2 Eier
¼ l Milch
1 Prise Salz
Butterschmalz
Staubzucker zum Bestreuen
Kompott

Sollte der Powidl wirklich schnittfest sein, wie sich das für Powidl eigentlich gehört, dann braucht man auch noch Rum. Den erwärmt man gemeinsam mit dem Powidl und rührt, bis die Marmelade streichfähig wird. Dann schneidet man den Striezel in Scheiben und bestreicht die Scheiben mit Powidl. Jeweils 2 Scheiben zusammenpicken.

Butterschmalz erhitzen. Man braucht viel davon! Die Pofesen sollten beim Herausbacken etwa zur Hälfte eingetaucht sein.

Eier mit Salz und Milch verschlagen. Die Pofesen und dieser Mischung wenden. Das Brot sollte zwar etwas von der Milch aufsaugen, aber ganz getränkt sollten sie auch nicht sein, sonst werden sie zu weich. Man merkt das aber eh bei der ersten Pofese, ob man noch gut damit hantieren kann. Man brät sie unter öfterem Wenden ca. 5 min. goldbraun. Gut abtropfen lasssen. Dann werden sie mit Staubzucker bestreut und noch warm mit Kompott serviert.


Man kann dieses Resteessen aber auch noch am Tag nach den Pofesen fortsetzen, denn man kann sie durchaus auch noch am nächsten Tag kalt essen. Oder man erwärmt sie auf der Heizung lauwarm, das mag ich noch lieber.

Und wenn man French Toast sehr gern mag, dann kann man in Anlehnung daran die Pofesen auch mit Zimtzucker bestreuen.

Montag, 18. Dezember 2017

Rotkraut mit Quitte und Blauschimmelkäse

Mein Name ist Susi und ich bin gerade rotkrautsüchtig. Wahrscheinlich gerade dieses Jahr, weil mir so viele feine Rezepte in die Hände fallen. Das hier war eigentlich nur gedacht, um altbackenes Brot zu verwerten. Dass ich es dann gleich zwei Tage hintereinander kochen würde, hat wahrscheinlich mit dem tollen Tipp zu tun, den ich bei der lieben Christine hier gelesen hatte, dass zu Rotkraut Gänseschmalz sehr gut passt. Und genau so eines ist mir zufällig in die Hände gefallen, also habe ich ein Rezept von Nigel Slater hergenommen und es ein wenig umgebaut.






Zutaten für 2 Personen
250 g Rotkraut
2 Prisen Salz
1 Quitte
2 + 1 EL Gänseschmalz
4 EL Weißweinessig
1 dicke Scheibe Sauerteigbrot
175 g Blauschimmelkäse


Äußere Blätter vom Rotkraut entfernen, und die inneren fein hobeln. Das Rotkraut in eine ausreichend große Schüssel geben, einsalzen und gut durchkneten - am besten mit Handschuhen, denn das Rotkraut färbt auch die Hände! Man merkt beim Kneten, wenn sich die Struktur vom Rotkraut ändert. So lange muss man dran bleiben. Das dauert auch nicht länger als 5 Minuten, aber die zahlen sich aus.

Die Quitte schälen, entkernen und in Spalten schneiden. 2 EL Gänseschmalz in einem großen Topf erhitzen. Die Quittenspalten rundherum anbraten, bis sie braun sind. Das Rotkraut dazugeben und mitbraten. Unter gelegentlichem Rühren braten, bis das Rotkraut anfängt zusammenzufallen. Weißweinessig zugießen, Deckel drauf und warten, bis die Quitten weich sind - das dauert bis zu einer Stunde, wenn man Apfelquitten hat, Birnenquitten sind in 15 Minuten weich.

Das Sauerteigbrot in große Stücke reißen oder schneiden, in dem übrigen Löffel Gänseschmalz rundumadum knusprig braun anbraten. Auf einem sauberen Hangerl abtropfen lassen.

Das Rotkraut auf zwei Teller verteilen, den Blauschimmelkäse in Stücken drauflegen, mit den Brotstücken anrichten.





Dienstag, 20. Juni 2017

Osterhasen-Brownies mit Sauerrahmespuma

Ostern ist ja nun schon eine Weile her. Und hier lag die ganze Zeit schon ein Osterhase herum, ebenso ein halbes Schoko-Osterei, aus dem die leckeren Pralinen herausgefuttert worden waren. Niemand hier isst Schokoosterhasen oder Schokonikoläuse. Es gibt auch Leute, die mir eigenartige Supermarkt-Schokoladen schenken, die genau so herumliegen. Daher brauche ich für so etwas immer Rezepte. Das war vor meinen diversen Eingriffen einmal ein Jamie-Oliver-Rezept (bloomin brilliant brownies), der aber dafür natürlich hochwertige Schokolade mit hohem Kakaoanteil nimmt. Schmeckt sicher noch besser, aber unsere Gäste waren auch von dieser Variante ganz angetan.

Das Sauerrahmespuma gibt es schon hier auf dem Blog, kann man aber gar nicht oft genug bloggen. Gerade zu solchen extrem schokoladigen Kuchen brauche ich persönlich immer ein geschmackliches Gegengewicht. Und genau das kann dieses Espuma, das fast nicht süß ist. Passt sehr gut zu Erbeeren! Natürlich immer noch gut mit den Preiselbeerpalatschinken mit Zitronenkaramell.


Sauerrahmespuma:
1 gehäuften TL Staubzucker
200 g Sauerrahm
50 ml Schlagobers
2 - 3 Stängel Zitronenthymian
1 EL Orangenlikör (Rezept, ersatzweise Limoncello)
1 Blatt Gelatine
1 Espumakapsel

Das Espuma ein paar Stunden vorher vorbereiten, das geht auch schon am Vortag. Über Nacht wird das Espuma fester und man kann es besser in Form spritzen.
Schlagobers, Staubzucker, Likör und Zitronenthymian miteinander erwärmen und mindestens eine Stunde durchziehen lassen. Dann das Gelatineblatt 10 min. in kaltem Wasser einweichen. Den Thymian aus der Schlagobersmischung entfernen und alles wieder sacht erwärmen, das Gelatineblatt gut ausdrücken und in der Mischung auflösen. Eine kleine (0,25 l) Espuma-Flasche bereitstellen. Den Sauerrahm mit einem Schneebesen sehr gut in die flüssige Schlagobersmischung einrühren. Es müssen alle Klümpchen weg sein und es sollte eine dickflüssige Masse entstehen. Die füllt man in die Espuma-Flasche, schraubt sie fest zu und dreht die Kapsel rein. Ab damit in den Kühlschrank, wo man sie ein paar Stunden liegen lässt. Liegen, nicht stehen!

Brownies
Zutaten für eine Form mit ca. 33 x 23 cm:
250 g Butter
200 g Schokolade
150 g getrocknete Beerenfrüchte (bei mir eine Mischung aus Weichseln, Cranberries, Ribiseln, Heidelbeeren, Physalis und Goji-Beeren - passt sehr gut)
150 g Walnüsse, grob gehackt
80 g Kakaopulver
65 Gramm Mehl, glatt
1 TL Backpulver
250 g Zucker
4 -5 Eier je nach Größe

Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Eine Brownie-Form mit Backpapier auskleiden. (Das muss man bei Brownies übrigens immer machen, da die nie ganz durchgebacken werden und sonst nur sehr, sehr schwer in einem Stück aus der Form zu bringen sind. Mit dem Papier kann man den ganzen Brownie-Klotz herausheben und auf einem Brett zerschneiden.)
Butter und Schokolade in einem Wasserbad schmelzen. In einer zweiten Schüssel Mehl, Backpulver und Zucker gut vermischen. Die Eier in einer dritten Schüssel verschlagen.
Butter-Schokomischung mit Nüssen und Trockenfrüchten glatt verrühren. Die Mehlmischung gut unterrühren. Dadurch wird alles so weit abgekühlt, dass man nun auch die Eier einrühren kann. Die Masse in die Form füllen und ca. 30 min backen. Wenn die Masse nicht mehr schwabbelt, sind die Brownies fertig. Auf keinen Fall so lange backen, bis der Kuchen ganz durch ist. Brownies müssen immer ein wenig schmierig sein.


Die Brownies sind extrem schokoladig und sehr mächtig. Und machen unglaublich glücklich. Sie sind sehr einfach zu machen und gelingsicher.


Weitere Schoko-Aufbrauchsrezepte bei der Turbohausfrau:
Schoko-Kaffee-Granola
Somlauer-Nockerl (Schokosauce)
Hanf-Schokoladenkuchen
Mandarinen-Mandelkuchen mit Schokoglasur
Himbeer-Schoko-Törtchen
Schokoladeküchlein mit marinierten Erdbeeren und Robinienblüten
Schoko-Pekan-Cookies
Schokokuchen nach David Lebovitz
Antidepressionsbrownies

Dazu muss ich sagen, dass die Sachen alle mit Schokolade, die über 70 % Kakakoanteil haben, schon besser schmecken. Aber man kann ja einen Teil sehr hochprozentige Bitterschokolade nehmen und dafür nur einen Osterhasen oder ein halbes Osterei.

Freitag, 2. Juni 2017

Braterdäpfel mit Hendl-Grammeln

Auf dem Foto unten liegen 24,- Euro. Nein, ich zahle nicht 5,- Euro für zwei Hendln, wie man sie in St. Favoriten am Bauernmarkt kaufen kann. Ich weiß schon, es gibt Leute, die sehr wenig Geld haben und da sehe ich es ein, wenn man dann zu der Billigsdorfervariante greift. Ich kenne aber auch wirklich gut verdienende Menschen, denen es schlicht und einfach egal ist, wie Tiere gehalten werden. Und denen es offensichtlich auch egal ist, was für Klumpert sie da essen. Sie meinen, es würde schließlich Gesetze geben, wenn die Massen an Medikamenten, die in Billigsdorfer-Hühnerzuchten eingesetzt werden, wirklich schädlich wären. Darauf verlasse ich mich ganz einfach nicht! Ich will wissen, wie Tiere gehalten werden, bevor sie bei uns auf dem Teller landen, daher gibt es bio oder gar kein Viech. Man kann wirklich viele feine Sachen ohne Fleisch kochen. Mache ich fast jeden Tag. Ab und zu essen wir aber trotzdem gern Fleisch.
Meine Hendln sind übrigens vom Roman von Freilandhuhn. Der kommt alle paar Wochen nach Wien, da stellen sich die Leute streckenweise an wie im Ostblock, denn die Ware ist wirklich hervorragend. (Nein, ich bekomme nichts für die Werbung. Es weiß nicht einmal, dass ich hier schreibe, denn ich bin eine Kundin wie alle anderen auch.)


Und wie geht das jetzt, wenn man ein ganzes Hendl hat? Wir werden die einzelnen Trümmer daraus? Das Problem stellt sich hier auf dem Blog nicht das erste Mal. Ich hab schon mal ein ganzes Hendl nur für mich zubereitet. Wichtig zum Zerlegen eines Hendls sind immer ein scharfes Hendl und die passende Musik. Vielleicht nicht zu flott, wenn man mit Messern hantiert. Macy Grey find ich gerade sehr fein! Vorher kann man sich ja vielleicht auf youtube auch schlau machen, wie das genau ausschaut, wenn man ein Hendl in seine Bestandteile zerlegt. Ein Film sagt mehr als tausend Worte.




Ich versuche es dennoch, das Zerlegen zu beschreiben. Man legt das Hendl auf den Rücken und hebelt die Flügerl und die Haxen aus den Gelenken, die diese Körperteile mit dem Körper verbinden. Dann kann man recht einfach durch die Haut, das Fleisch und die überdrehten Gelenke durchneiden und Flügerl und Haxen vom Körper abschneiden. Dann dreht man das Hendl um und schneidet den Mittelknochen entlang, um die Brust in zwei Teile zu teilen. Danach mit dem Messer die Knochen vom Brustkorb entlang schneiden und die Brust herauslösen. Die Haut finde ich recht fein an den Flügerln und je nach Rezept an den Haxerln, aber die meisten Hüherbrustrezepte mache ich ohne Haut, daher ziehe ich die einfach ab. Und man schmeißt sie nicht weg! Da kann man feine Sachen draus machen. In dem oben verlinkten Posting gab es Popcorn mit Hühnergrammeln, die sind super! Und heute gibt es Braterdäpfeln mit dieser Haut.


Für 1 Person:
Die Haut von den Hühnerbrüsten von einem Hendl in kleine Stücke schneiden. Bei kleiner Hitze in einer beschichteten Pfanne unter häufigem Wenden braten, bis das ganze Fett ausgetreten ist und die Grammeln goldbraun sind. Grammeln herausheben und gut abtropfen lassen. Das ist unbedingt notwendig! Wenn sie im Fett herumliegen, werden sie nicht so wunderbar knusprig, wie ich das will.

Je nach Größe 2 - 3 Erdäpfeln in Scheiben schneiden - Bioerdäpfel kann man mit Schale verwenden, man muss sie aber sehr gründlich waschen. Die Scheiben in das heiße Fett von den Grammeln geben, einen Zweig Rosmarin abzupfen, dazugeben. Erdäpfeln rundumadum ganz gemütlich knusprig braun braten. Dauer um die 20 Minuten. Auf einen Teller (oder wie ich in ein Schüsserl) geben, Grammeln dazu, mit flockigem Salz bestreuen.


Bei mir geht das mit einer Schüssel Blattsalaten als komplette Mahlzeit durch. Ist es kalorientechnisch sicher auch. Es schmeckt auf jeden Fall sehr, sehr köstlich!

Das Rezept habe ich von hier.

Donnerstag, 27. April 2017

Bärlauch-Topfennocken

Bärlauch halte ich mit den Jahren immer schlechter aus. Was habe ich Bärlauch früher geliebt! Ich habe beim Durchschauen meines Blogs gesehen, dass es in den letzten Jahren wirklich nur mehr ein Bärlauch-Rezept pro Saison gab. Roh geht fast gar nicht, gegart schon eher, weil ihm das die beißende Spitze nimmt. Ich habe mittlerweile Knoblauchsrauke für mich entdeckt, die sehr viel milder ist. Aber ab und zu muss es dann doch ein Bärlauch-Rezept sein.

Was ich immer noch mache, ist meine Bärlauchpaste, die man auch für dieses Rezept hier braucht. Die Paste hat den Vorteil, dass man sie recht lange aufheben kann, da genug Salz zum Konservieren drinnen ist und die Ölschicht oben drüber verschließt die Paste.

Weil ich noch immer Baustelle in der Wohnung habe, gibt es wieder ein sehr einfaches Rezept. Wir haben es gleich an zwei Tagen hintereinander gegessen, aber in verschiedenen Varianten, die ich gleich beide zeige.

Das Rezept eignet sich sehr gut, wenn man noch gekochte Erdäpfel vom Vortag übrig hat. Auch geeignet für andere kräftige Kräuter.



Für 4 Hauptspeisen oder 6 Beilagen-Portionen:

250 g Topfen (20 % F.i.T.)
150 g Erdäpfel - gekocht, geschält, passiert, ausgekühlt
2 kleine Eier
2 EL Bärlauchpaste
50 g Mehl
50 g Semmelbösel (die machen Punkte in den Nocken, nicht wundern)
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Nussbutter zum Schwenken
Nach Belieben Bärlauch gehackt zum Bestreuen

Als Hauptspeise: würziger Käse zum Drüberreiben


Die Zubereitung ist nun wieder total kompliziert: Alle Zutaten gut vermischen und kühl 20 - 30 min. rasten lassen. Man kann die Masse im Kühlschrank auch über Nacht (gut verschlossen von wegen Duft!) stehen lassen.
Salzwasser zum Kochen bringen. Mit zwei Esslöffeln Nocken formen und die ins Salzwasser legen. 10 min. sacht sieden lassen. In dieser Zeit kann man gut die Nussbutter zubereiten. Die fertigen Nocken mit einem Knödelschöpfer herausnehmen und in der Butter schwenken.

Wenn man die Nocken als Hauptspeise isst, dann am besten noch würzigen Käse drüberreiben. Der Käse muss aber schon etwas können, um dem Bärlauch Paroli bieten zu können.

Nach Belieben mit gehacktem Bärlauch bestreuen.

Dazu auf jeden Fall eine Schüssel Blattsalate. Ich habe derzeit Rucola (viel zu viel!), Green in Snow, Buttersalat, Winterportulak, Radieschenblätter und Spinat. Der Rest wird in etwa einer Woche beerntbar sein. Macht wirklich Spaß, das balkongärtnern, wenn man so reich von der Natur beschenkt wird.




Ein richtiges Sonntagsessen wurden bei uns diese Nocken mit Andys Rindssaftplätzli. Ich klau jetzt das Rezept, weil es uns wirklich gut geschmeckt hat und ich es sicher wieder machen werde. Das Richtige für faule Köchinnen: Ab damit ins Rohr und dann mehr als eine Stunde nichts tun!
Den Teig für die Nocken kann man machen, wenn das Fleisch ins Rohr wandert, dann ruht der Teig bis ca. 10 min. vor dem Fertigwerden der Rindsplätzli.


Für 4 Personen
600 g kleine, dünne Rindsschnitzel
400 g Zwiebeln, fein gehackt (bei mir in dünne Ringe gehobel)
50 gr Butter
1 TL Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Mokkalöfferl Paprikapulver edelsüß
1 Lorbeerblatt

Eine ofenfeste Form (wenn möglich eine mit Deckel) mit dem Olivenöl einpinseln. Die Rindsschnitzeln auflegen, sodass die Form bis an den Rand mit dem Fleisch befüllt ist. Salzen, pfeffern, mit etwas Paprikapulver bestreuen, die Zwiebelringe oben drauflegen. Das Lorbeerblatt an einer Seite reinstecken. Die Butter in Flocken über allem verteilen. Die Form gut verschließen, eventuell mit Alufulie noch abdichten, damit kein Dampf entweichen kann. Ins kalte Rohr stellen, das man aber gleich auf 170 Grad erhitzt. Wichtiger Schritt: 70 min. darf sich die Köchin dem Montieren der Sockelleisten zuwenden aufs Sofa legen und Zeitung lesen! Danach widmet man sich 20 min. den Beilagen. Nach 90 min. waren die Schnitzeln bei mir butterweich!

Bei uns gab es noch Frühkarotten dazu. Die habe ich geschält und ca. 15 min. mit einem Stück Butter, einem kleinen Schluck Wasser und Salz zugedeckt bei mittlerer Hitze gegart.




Dienstag, 19. April 2016

Gefüllter Wecken

Eine Jugenderinnerung ist mich quasi angesprungen, als ich ein trauriges, halbes Weißbrot vom Vortag in Händen hielt. Früher haben wir Weißbrotwecken mit Unmengen an Butter, Mayo und was halt so da war gefüllt und auf Partys verzehrt. Ich habe das noch in allerbester Erinnerung, aber habe eine etwas abgespeckte Variante gemacht - noch immer kein Essen zum Abnehmen, aber doch ein wenig entschärft.

Es eignet sich ein Weißbrot vom Vortag übrigens vorzüglich, da die Fülle das Brot von innen befeuchtet, sodass es nie trocken schmeckt. Einzige Voraussetzung: Das Brot muss groß genug sein, dass man mit der Hand hineinfahren und die Krume herauskratzen kann.



1/2 Weißbrot
50 g gekochter Schinken
70 g Emmentaler oder Gouda oder anderer schnittfester Käse, der nicht zu intensiv schmeckt
2 hart gekochte Eier
1 Becher Frischkäse (120 - 140 g, teilweise ersetzbar durch Labneh)
1 Esslöffel Butter, zimmerwarm
1/2 roter Paprika
2 Essiggurkerl (je nach Größe auch mehr)
Salz
Pfeffer

Die Krume aus dem Brot herauskletzeln und sehr klein zerreißen. Gekochte Eier in Eiweiß und Dotter trennen; das Weiße in Stückerln hacken, das Eigelb in einer Rührschüssel mit einer Gabel fein zerdrücken. Zimmerewarme Butter und Frischkäse mit dem zermantschten Eigelb verrühren, mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Alle übrigen Zutaten ebenfalls in kleine Stückerl schneiden und in die Rührschüssel geben, ebenso das zerzupfte Brot. Alles gründlich, aber vorsichtig verrühren, damit man das Weiße vom Ei nicht zerrührt. Ins Brot reinstopfen und den Wecken in Alufolie wickeln. Für ein paar Stunden, besser über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.

Kurz vor dem Essen in Scheiben schneiden.
Die Fülle bindet durch die Butter ab, das ist daher nichts, was man so herumliegen lassen kann. Also kann man schon, aber dann muss man die Fülle halt löffeln. ;)

Mit schönem Blattsalat ist das ein ganz feines Abendessen!





Passt gut zu Susanne Magentratzerls Dauerevent zur Schatzsuche aus dem Vorratsschrank, weil das ein typisches Rumfort-Rezept ist: Fast alles, was herumliegt und fort muss, kann in die Fülle wandern. ;)

Dienstag, 5. April 2016

Rote Rüben mit Bärlauchfüllung

Schon länger suche ich nach DEM Rezept, das ich zum Event der Giftigen Blonden vorbeischicken kann. Ich hab ja schon so viele Bärlauchrezepte auf dem Blog, von denen so viele jedes Jahr nachgekocht werden müssen, dass kaum Platz für neue bleibt. Und es wurden auch schon jede Menge toller Rezepte zu dem Event geschickt, dass ich kaum mehr dachte, dass ich etwas finden werde, das so umwerfend gut schmeckt, dass es dort bestehen kann. Und wie immer kam mir der Zufall zu Hilfe: Im Falter, meiner Lieblingswochenzeitung, fand ich ganz unscheinbar links unten ein kleines Rezept - zu einfach, als dass es mit einer Zutatenliste angeführt werden würde. Es klangt jetzt auch recht schlicht, aber das schmeckt wirklich toll! Daher bitte nachkochen, wenn es sich irgendwie machen lässt!

Update vom April 2020: Richtig große Rote Rüben gibt es am Naschmarkt beim Kuczera, heimische, nicht aus sonstwoher. Da wiegt eine Rote Rübe ein halbes Kilo, die sind zum Füllen perfekt. Wir haben zu zweite zwei Stück gegessen, ich eine Hälfte, der Turbohausmann drei ...


Für 2 Personen:
3 große Rote Rüben, gekocht, geschält
ca. 10 g Bärlauch
1 Becher (ca. 140 g) (Ziegen-)Frischkäse
120 g Ziegengouda in Scheiben (anderer würziger, schnittfester Ziegenkäse gilt auch)
2 kleinere bzw. eine größere Schreibe Brot vom Vortag, gewürfelt
1 Hand voll Kürbiskerne, grob gehackt und in einer trockenen Pfanne geröstet
3 EL frisch gemahlene Bröseln (okay, wenn es sein muss, auch fertig gekaufte), mit ein wenig Öl geröstet
Salz
Pfeffer, schwarz, frisch aus der Mühle
Olivenöl

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Das gewürfelte Brot in 1 EL Olivenöl rösten. Auskühlen lassen.

Die Roten Rüben in der Mitte halbieren und aushölen. Dabei muss man die Stelle, an der man mit einem scharfkantigen Löffel das Fruchtfleisch herauskratzt, gut mit der Hand unterstützen, sonst bricht die Rübe. Das Geschabsel kann man gut am nächsten Tag raspeln und Roten Rübensalat oder diese Rote Rüben-Pasta mit Gewürzducca oder diese Rote Rüben-Tarte oder diese Wahnsinnsweckerln damit machen.

Bärlauch fein hacken. Die Brotwürferl mit Bärlauch, Salz, Pfeffer und dem Frischkäse gut verrühren, in die ausgehöhlten Rüben füllen - da soll ein richtiger Berg drauf sein, also nicht zu sparsam sein mit der Fülle. Auf die Fülle legt man den Ziegengouda drauf, streut Bröseln und Kürbiskerne drüber, ab damit ins Rohr und ca. 20 min. backen. Am besten schaut man dann, ob der Käse geschmolzen und die Kruste appetitlich braun ist.


Update-Foto: Dieses Mal mit Halloumi gratiniert und mit Gewürzdukkah bestreut.

Das ist schon wieder so ein schlichtes Rezept, das so unglaublich toll schmeckt. Perfekte Resteverwertung für zäh gewordenes Brot ist es obendrein. Im Originalrezept wird Weißbrot genommen, ich hatte ein Weizen-Roggen-Mischbrot, das hat sehr gut geklappt, aber ich denke, dass eher dunkles Brot auch besser zum Bärlauch passt. Ursprünglich war da kein Bärlauch bei den Zutaten, sondern Petersilie oder auch Koriander, was dann wahrscheinlich besser mit hellem Brot geht.


Blogevent von Obers trifft Sahne: Natürlicher Genuss

Mittwoch, 11. November 2015

Erdäpfellaberln

Seit ich die Banner zu den ganzen Blog-Events, die laufend stattfinden, rausgenommen habe, weil immer mehr Mails kamen: "Und wieso ist mein Banner nicht da?",  mache ich bei so wenigen Events mit, weil sie mir einfach durch die Lappen gehen. Dabei finde ich Events toll! Zum Beispiel solche wie die von Susanne Magentratzerl, das ich wirklich wichtig finde: Schatzsuche im Vorratsschrank. So viele Lebensmittel werden weggeschmissen, dabei kann man auch aus Resten schöne Sachen zaubern.

Etwas, das ich immer wieder mache, sind Erdäpfellaberln aus übrig gebliebenem Erdäpfelpüree. Ja, ja, in diesem Fall kommt der Schatz aus dem Kühlschrank, ich hoffe, das gilt auch. Auch der zweite Schatz, der mit verarbeitet wurde, nämlich Schinkenreste, kommt aus dem Kühlschrank.




Ein wirkliches Rezept habe ich dazu nicht, eher ein lockeres "So geht's". Am besten klappt es mit rustikalem Erdäpfelstampf, weil das eine eher festere Masse ist. Je cremiger und weicher das Epü (Erdäpfelpüree) ist, desto schwieriger ist es. Anfangs schaut das immer einfach aus, aber sobald die fertigen Laberln in der Pfanne sind, wird alles wieder schön weich. Man kann ein Ei in die Epü-Reste einarbeiten, das hilft ein bissl. Was die Laberln auch noch ein wenig in Form hält, sind Semmelbröseln, in denen man die fertig geformten Laberln wälzt. Außerdem sollten die Laberln klein sein. Zur Abschätzung der Größe: Der Teller auf dem unteren Foto ist ein Dessertteller
Und man nimmt bitte eine beschichtete Pfanne, weil was (zumindest mein) Epü nicht braucht, ist noch mehr Fett. 1 EL Sonnenblumenöl zum Rausbacken reicht.

Aber der Reihe nach: Schinken fein hacken, mit den Händen ins Epü kneten. Eventuell ein Ei mit einkneten. Kleine Knöderln formen, platt drücken und rundumadum in Semmelbröseln wälzen. 1 EL geschmacksneutrales Öl erhitzen, die Laberln einlegen und bei mittlerer Hitze anbraten. Am besten mit zwei Pfannenwendern (einer hebt unten, einer liegt oben und so dreht man die Laberln um) wenden - tunlichst nur einmal, damit die Dinger nicht zerfallen. Wenn sie goldbraun sind, aus der Pfanne nehmen und mit einem Dipp servieren - hier ist es Ajvar, auch Ketchup passt gut. Auf jeden Fall gehört eine Schüssel Blattsalate dazu.







Liebe Susanne, danke für das tolle Event!