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Donnerstag, 24. Juli 2025

Mit N'duja gefüllter Tintenfisch

Dieses Rezept ist aus dem Buch Mediterra, stammt laut Buchautor Ben Tish von den Balearen und wird im Original mit Sobrasada gemacht. Ich muss sagen, das ist direkt Grund genug, einmal dorthin zu reisen, wenn die Kombination von Schweinefleisch und Fisch dort üblich ist. Mir hat das so gut geschmeckt, dass ich die Idee, auch einmal Chorizo zu versuchen, nun auf meiner Koch-Bucket-List habe. 

 

Für 2 Personen

Olivenöl
3 Sardinenfilets, eingelegt in Öl, abgetropft, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
2 Flaschentomaten, grob geschnitten
150 g N'duja
75 g Semmelbrösel
250 g (hier 4 Stück) Tintenfische, ausgenommen, das Schild entfernt, Kauwerkzeug herausgeschnitten und geputzt, Tentakel abgetrennt und zur Seite gelegt
½ Zitrone
1 TL flüssiger Honig
1 Spritzer Sherry-Essig
frische Oregano-Blätter zum Bestreuen
1 Prise Chili-Flocken bei milder Paprikawurst
Meersalz
Pfeffer 

außerdem Zahnstocher zum Verschließen der Tintenfisch-Tuben 

In einer Pfanne, die groß genug ist, um alle Tintenfische aufzunehmen, einen Spritzer Olivenöl erhitzen. Die Sardellen darin unter Rühren zerfallen lassen. Knoblauch und Zwiebel dazugeben und bei mittlerer Hitze braten, bis der Zwiebel weich ist. Die Paradeisstücke dazugeben und ein paar Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Dann N'duja und Semmelbrösel dazugeben, dabei auf kleiner Flamme langsam rühren, bis alles zu einer einheitlichen Masse geworden ist. Herd ausschalten und die Mischung auf einem Teller auskühlen lassen.

Wurst-Mischung in vier Teile teilen. Jeweils 1 Teil in eine Tintenfisch-Tube füllen. Es muss noch ausreichend Platz sein, dass man die Tuben mit einem Zahnstocher verschließen kann.

Die mit einem Stück Küchenrolle ausgewischte Pfanne mit einem neuen Spritzer Olivenöl erhitzen. Die Fische rundherum braten, also ca. 4 x 2-3 Minuten, bis sie überall schön gebräunt sind. Dann die Tentakel mit in die Pfanne geben und noch eine Minute braten.

Den Herd ausschalten, die Fische auf Teller verteilen. Den Bratensatz salzen und pfeffern,  mit Honig, Essig und Zitronensaft würzen. Kurz durchziehen lassen. Den Bratensaft über die Tintenfische gießen und mit Oreganoblättern bestreuen.





Bei uns gab es Kräuter-Kichererbsen-Couscous dazu, was ausgezeichnet gepasst hat. Dafür Couscous nach Packungsanweisung garen. Ich habe den Coucous einfach mit kochendem Salzwasser übergossen und ein paar Minuten ziehen lassen. Gegarte Kichererbsen erhitzen, abseihen, zum Coucous geben. Minze, Dille und Petersilie fein hacken, unter die Coucous-Mischung rühren. Mit viel Zitronensaft und Olivenöl würzen.
 

Ich muss, nachdem ich am Naschmarkt war und 50,- € für die vier küchenfertigen Tintenfische gezahlt habe, nur erst einmal mein inneres Gleichgewicht wieder in den Griff kriegen und überdenken, wie viel ein Essen für zwei Personen kosten darf. Falls jemand eine Quelle für richtig gute Tintenfische hat, deren Preis mir nicht den Atem raubt, dann bitte lasst es mich wissen!  

Montag, 29. März 2021

Erbsensuppe mit Jakobsmuschel

Mit diesem Rezept steht auch die Suppe für das Ostermenü. Eine solche Aromenvielfalt, die dabei sehr harmonisch ist, wie ich das nie gedacht hätte. Aber gut, das Rezept ist auch vom Meister der Aromen, Heiko Antoniewicz. Die Erbsen sind ein wenig süßlich, der Wein und der Sauerrahm bringen Frische, die Birne und der Kren sind eine Anlehnung an Apfelkren, dazu Kräuter. Ausschauen tut das Gericht auch noch nach Frühling durch das helle Grün. Ich hatte auch noch das Glück, dass ich Jakobsmuscheln aus Wildfang ergattern konnte, was nochmal eine andere Kategorie ist als die Massenware. Es passt also rundherum alles.

 

 


Suppe 
250g Erbsen (TK) 
200 ml Kalbsfond  
30 ml Weißwein 
200 g Schlagobers
40 ml Noilly Prat 
80 g Sauerrahm
Salz 

Birne 
1 Birne 
10 g frischer Kren
einige Minzeblätter 
10 g geröstete Haselnusskerne 
etwas Weißweinessig 
Salz 

Muscheln 
1⁄4 Bund Kerbel 
20ml Limettenöl 
4 Jakobsmuscheln  

Garnitur 
Minzöl (nach Belieben) 

 

Erbsen und Fond in einem Topf aufkochen, und kochen lassen, bis der Fond verkocht ist. Dann Wein und das Obers angießen und etwas reduzieren. Den Noilly Prat unterrühren, den Sauerrahm einmontieren, salzen und einmal kurz aufkochen lassen. Die Erbsen in der Flüssigkeit kurz mixen, sodass man eine grobe, dicke Erbsensuppe erhält, warm halten. Die Birne mitsamt Schale bis zum Kerngehäuse in feine Scheiben hobeln. Den Kren fein reiben, die Minze in feine Streifen schneiden, die Nüsse zerdrücken. Alles vermengen, mit Essig und Salz abschmecken und beiseitestellen. Den Kerbel fein hacken. Das Limettenöl in einer Pfanne stark erhitzen und die Muscheln darin bei mittlerer Hitze von jeder Seite 2 Minuten anbraten. Die Muscheln aus der Pfanne nehmen und im gehackten Kerbel wenden. Die Muscheln auf tiefen Tellern anrichten und die Birne darauf platzieren. Die Suppe angießen. Nach Belieben Minzöl in die Suppe träufeln.

Freitag, 23. März 2018

Klare, sauer-scharfe Crevetten-Suppe mit Zitronengras

Mir wird es ganz wohlig warm, wenn ich an die schöne Zeit in Thailand denke! Ich durfte mit Felix und Chart kochen, bekam außerdem noch das Rezept für Tom Yam Guung fein säuberlich ausgedruckt zum Mitnehmen und habe einen tollen Tag mit den Beiden und dem Turbohausmann verbracht. Mein Hosenbund hat wirklich sehr heftig gedrückt nach den genussvollen Stunden!

Die hier verwendete Chilipaste Nam prik pao ist mild und schmeckt wahnsinnig gut! Das ist wieder so etwas, auf das man nicht ohne weiteres kommt: Es ist Garnelenpaste drinnen und außerdem werden getrocknete Shrimps verwendet. Geschmacklich fallen die gar nicht auf. Ich dachte anfangs, diese Paste ist chilimäßig wohl so etwas wie Strattu bei Paradeisern, also quasi die Seele davon, also lediglich vielfach reduziert, aber denkste! Da sind viele Zutaten drinnen, die halt nur so geschickt verpackt sind, dass man keine davon herausschmeckt. Und wieder so etwas, das vegetarisches Essen in Thailand extrem schwer macht.

Ein Küchengerät zum Verlieben - was für eine Schönheit!


4 Portionen
300 g mittelgrosse Garnelen, ca. 16 Stk., mit Kopf und Schale
½ EL Reisöl (oder ein anderes geschmacksneutrales Öl zum Braten)
1 Schalotte (30 g), in Lamellen zerteilt
3-4 Scheiben Galgantwurzel (ersatzweise Ingwer), geschält
1-2 TL Nam prik pao (ersatzweise rote Curry-Paste, dann aber vorsichtig mit den Chilis sein, denn rote Currypaste ist oft sehr scharf)

4 Limettenblätter
2 rote Chilischoten, entkernt
200 g Reisstrohpilze (ersatzweise Champignons)
2 EL Fischsauce
1 EL Limettensaft
½ EL Palmzuckersirup (oder 1 TL Zucker)
1 Hand voll Korianderblättchen, grob gehackt oder zerrissen

Das sind Reisstrohpilze, die man bei uns leider nur selten sieht.
Die Garnelen bis auf die Schwanzflosse schälen. Köpfe und Schalen aufheben. Den Rücken der  Garnelen einschneiden, den Darm unter fließendem Wasser entfernen.
Köpfe und Schalen im Wok (oder in der Bratpfanne) ohne Fett leicht anziehen lassen, bis sie eine orange-rote Farbe annehmen. ½ EL Öl, 1 in Lamellen zerlegte Schalotte, 3-4 Scheiben Galgantwurzel und 1-2 TL Nam prik pao beigeben, kurz mitbraten. Mit 1 L Wasser ablöschen, aufkochen. Zugedeckt 20 min. köcheln lassen. Absieben und diesen Crevetten-Fond zurück in die Pfanne geben.
2 Stängel Zitronengras längs halbieren, mit einem Messerrücken leicht klopfen. Wenn die Stängel lang genug sind, kann man sie zu Knoten schlingen.
4 Limettenblätter, in Stücke gerissen, und 2 rote Chilischoten, entkernt und in feinen Streifen zum Fond geben, 10 min. köcheln lassen.
200 g Reisstrohpilze, geviertelt, samt den Crevetten-Schwänzen dazugeben, weitere 4 min. köcheln lassen.
Mit 2 EL Fischsauce, 1 EL Limettensaft, ½ EL Palmzuckersirup würzen und abschmecken.

1 Hand voll Korianderblättchen zerreißen. Die Suppe anrichten, Koriander darüberstreuen.


Diese Suppe war meine liebste Thai-Suppe. Schon in Bangkok war ich total angetan von ihr - dort war sie allerdings nicht klar, sondern milchig. Ich war der Meinung, da sei Kokosmilch drinnen. Weit gefehlt! Wie ich nun von Felix weiß, wird oft ungezuckerte Kondensmilch in diese Suppe gegeben. Also wer will, kann das ja einmal ausprobieren. Mir schmeckt die Suppe auf die gezeigte Weise genau so gut und man erspart sich viele E-Nummern im Essen.

Hier geht es zu dem Rezept bei Felix: ต้มยำกุ้งน้ำใส

Man isst übrigens durchaus Reis zur Suppe in Thailand, was auf jeden Fall empfehlenswert ist, wenn die Suppe zu scharf geworden sein sollte, denn da mildert Reis schon gut ab.

Freitag, 23. Juni 2017

Oktopus auf Spargelpesto

Noch ein letztes spargeliges Aufbäumen: Morgen, also am 24.6., zu Johanni, endet die Spargelsaison. Daher schnell, schnell, schnell, einmal noch kaufen, denn dann ist wieder für sehr lange Zeit Schluss mit den köstlichen Stangen.
Es ist übrigens auch Ende der Grünen-Nüsse-Saison. Also wer noch Likör oder schwarze Nüsse ansetzen will, muss auch an diesem Wochenende losziehen und Nüsse pflücken.

Was geschah mit dem Rest vom Oktopus von letzter Woche? Nun, daraus wurde etwas Famoses! Diese Idee ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern letzten Mai hat mich der Turbohausmann in Italien zum Geburtstag in ein wunderbares Lokal eingeladen, wir haben mehrere Gänge getafelt, einer davon war so gut, dass ich ihn mir zum Vorbild genommen habe. Nachdem ich nicht 7 verschiedene Gänge koche, wurde es bei uns eine Hauptspeise. Mit einem Stück Baguette dazu ein sehr feines Essen! Ein würdiges Saisonende.

Für 2 Personen

Spargelpesto:
300 g grünen Spargel
1 Hand voll Mandeln, ungeschält
1 Knoblauchzehe
1 Chili, entkernt
1 Hand voll Parmesan, in Würferln geschnitten oder grob gerieben
ca. 5 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Zitronensaft und -schale

Vom Spargel die Enden abbrechen, waschen, in Salzwasser garen. In Stücke schneiden, die Spitzen zur Seite stellen und für die Deko aufheben. Alle anderen Zutaten bis auf das Öl in einen Mixer geben und zerkleinern. Das Olivenöl nach und nach dazugeben, bis man eine schön cremige Konsistenz erreicht hat.


Pulpo:
Garen siehe Oktopus auf Saubohnenpüree und Seegras, hier braucht man die dicken Teile der Arme
50 g Lardo, hauchdünn aufgeschnitten
Holzspieße, gewässert

Die dicken Teile des Tintenfisches in ca. 5 cm lange Stücke schneiden. Jedes Stück mit einer Scheibe Lardo umwickeln, auf einen gewässerten Holzspieße stecken und in einer Pfanne auf beiden Seiten ganz sacht braten, bis der Pulpo warm ist. Der Lardo wird ganz durchscheinend dabei. Wenn man ihn zu heiß brät, schmilzt er ganz dahin und übrig bleiben Grammeln. Also die Spieße wirklich sanft und sacht braten!

Pesto auf einen Teller geben, Spargelspitzen dazulegen, Spieß ebenso.




Das ist ein wirklich total simples Rezept. Man kann am Naschmarkt Oktopus schon gegart kaufen, wenn man sich das Procedere nicht antun will - wobei sich das eigentlich eh von selber macht, man muss nur eine Weile warten. Beeindrucken kann man mit diesem Essen aber auf jeden Fall. Schmeckt sehr, sehr elegant!

Danke an Sabine von Bonjour Alsace für dieses Rezept!

Freitag, 16. Juni 2017

Oktopus auf Saubohnenpüree und Seegras

Nun war ich also in Italien - eh nix Neues, denn ich fahre jedes Jahr im Mai/Juni hin. Ich liebeliebeliebe dieses Land! Ebenfalls wie immer durfte das eine oder andere kulinarische Mitbringsel mit nach Hause. Entdeckt habe ich ligurische Oliven, die total klein sind, aber geschmacklich top! Die besten Haselnüsse, nämlich die piemontesischen, gibt es ja auch als Aufstrich - ähnlich wie Nutella, nur um Klassen besser. Genau diesen Aufstrich gibt es auch in dunkel, es durften beide Varianten mitkommen. Diese Haselnüsse natürlich auch! Nachdem ich im Urlaub den besten Ricotta meines Lebens gegessen habe, musste das passende Utensil zum Ricottamachen gesucht und gefunden werden. Ich bin schon gespannt, wie der selbst gemachte Ricotta schmecken wird. Wie immer werde ich euch nichts ersparen!


Bei dem Rezept Artischocken mit Saubohnenstampf habe ich meine Liebe zu Saubohnen entdeckt. Allerdings nicht zu der Prozedur schälen, blanchieren, noch einmal schälen, übrig bleibt dann dreimal gar nix. Wenn man nicht nur eine Hand voll Saubohnen braucht, dann sitzt man dafür sicher mehrere Stunden.

Die Saubohnen, die ich gekauft hatte, waren übrigens in nicht einmal einer Stunde gar! Ich hab keine Ahnung, wieso das so dermaßen schnell gegangen ist. In allen Rezepten, die ich angeschaut habe, werden die zwei Stunden gekocht. Es empfiehlt sich also, beim ersten Mal Kochen zu bedenken, dass es auch viel schneller als gedacht gehen kann.



Für 2 Hauptspeisenportionen:

Meeresgras:
2 Hände voll Meeresgras
Olivenöl

Püree:
150 g getrocknete Saubohnen
1 großer mehlig kochender Erdapfel
1 Lorbeerblatt
Olivenöl
Salz

Oktopus:
1 kleiner Oktopus (Pulpo) mit etwa 800 g (Ich hatte einen großen, von mit ca. 1,6 kg, von dem habe ich für dieses Rezept nur die Spitzen der Fangarme verwendet. Was mit dem Rest geschah, kommt demnächst)
 2 Lorbeerblätter
grobes Meersalz
Pfeffer
⅛ l Weißwein
Olivenöl
1 Bund Wurzelwerk
1 Stange Staudensellerie
1 Zwiebel, halbiert und die Schnittflächen trocken angeröstet, nur die äußerste Schale entfernt
1 Zweig Rosmarin

Mit den Saubohnen beginnt man einen Tag vor dem Essen. Die müssen mindestens 12 Stunden in kaltes Wasser eingeweicht werden. Danach seiht man sie ab und setzt sie in frischem Wasser mit dem Lorbeerblatt zu. 2 Stunden (bei mir 1) mit einem geschälten und in Scheiben geschnittenen Erdapfel köcheln lassen. Abseihen, dabei aber die Garflüssigkeit auffangen. Lorbeerblatt entfernen. Bohnen und Erdapfel durch eine Quetsche drücken, 2 EL Olivenöl und so viel Garflüssigkeit dazugeben, bis ein geschmeidiges Püree entstanden ist. Mit Salz abschmecken.

Für den Pulpo das Gemüse putzen und in Olivenöl anschwitzen. Mit dem Wein ablöschen, alles gut durchrühren. Pulpo auf alles draufsetzen, ohne Zugabe von weiterer Flüssigkeit mit geschlossenem Deckel garen. Mein großer Oktopus war in eineinhalb Stunden gar. Garflüssigkeit abgießen und aufheben. Ich habe die kleineren Spitzen abgeschnitten und vor dem Servieren in der Garflüssigkeit erwärmt.

Das Seegras waschen und in heißem Olivenöl ein paar Minuten in der Pfanne durchschwenken. Sacht salzen (viel braucht man da nicht).

Das Püree erwärmen, auf Tellern anrichten, mit Olivenöl beträufeln. Oktopus darauf anrichten, mit dem Seegras servieren.

Es war ein richtiges Festessen, das man auf jeden Fall auch Gästen servieren kann.


Rezept für das Saubohnenpüree frei nach Anonyme Köche.
Oktopus noch freier nach Ti saluto ticino.

Noch ein Pulpo(= Oktopus)-Rezept auf meinem Blog: Pulpo-Salat

Mittwoch, 5. April 2017

Muscheln in Kokosnuss-Bier-Sauce

Kokos und Bier, das klang für mich ausgesprochen ungewöhnlich - nein, eigentlich gar nicht kombinierbar. Es kommt aber ganz offensichtlich darauf an, welches Bier man da verwendet. Uns hat es so gut geschmeckt, dass dieses Gericht auf die Liste der immer wieder nachzukochenden Gerichte kommt.

Wir haben zum Glück in Wien ein sehr gut sortiertes Biergeschäft, zu dem man hingehen kann und sagen, man will - zum Beispiel wie hier - Weizenbier belgischer Brauart. Noch einmal großes Glück für meinen Mann: der arbeitet nämlich gleich daneben. So kam es in letzter Zeit dazu, dass wir viele verschiedene Biere im Haus hatten. Ich bin immer wieder baff, wie verschieden Biere schmecken können.
Im Supermarkt braucht man übrigens gar nicht anzufangen, nach solchen speziellen Bieren zu suchen.


Hauptspeise für 2 Personen (Vorspeise für 4)

1 kg Miesmuscheln
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, geschält und gehackt
1 rote Chilischote, fein gehackt
1 grüne Chilischote, fein gehackt
330 ml Weizenbier belgischer Brauart
20 g Butter
2,5 cm frischer Ingwer, geschält
1 Stängel Zitronengras, geschält und zerquetscht
1 chinesische Melanzani (= Aubergine), der Länge nach halbiert und in Scheiben geschnitten
75 g Erbsen
6 Kaffirlimettenblätter (Ich hatte Kaffirlimetten und habe den Abrieb einer Limette verwendet - danke, liebe Klaudia, für diese tollen Früchte!)
230 ml Kokosmilch
60 ml Kokosnusscreme
1 TL Fischsauce
1 Bund Koriandergrün, grob gehackt



Muscheln waschen und putzen. Wenn man sie in kaltes Wasser legt, sollten sie aufgehen, sich aber wieder schließen, während sie in einem Sieb abtropfen. Andere Muscheln werden entsorgt, auch solche mit gebrochener Schale unbedingt wegwerfen.

In einem sehr großen Topf, in den alle Muschen + Sud reinpassen, und zu den man auch einen passenden Deckel besitzt, 1 EL Olivenöl erhitzen. Die Hälfte des Knoblauchs und die rote Chilischote dazugeben, 1 - 2 min. braten. Dabei dauernd rühren und Acht geben, dass der Knoblauch nicht verbrennt. Die Hitze raufdrehen, Muscheln und ein Drittel des Biers dazugeben. Deckel drauftun und 3 - 5 min. kochen lassen. Dabei ab und zu den Topf gut schütteln, um die Muscheln zu durchmischen - Deckel dabei gut festhalten! Wenn sich alle Muscheln geöffnet haben, den Topf vom Herd nehmen, die Muscheln durch ein Sieb abgießen, dabei den Sud auffangen.

Topf zurück auf den Herd stellen und die Butter zusammen mit 1 EL Olivenöl darin aufschäumen lassen. Restlichen Knoblauch und grünen Chili wieder vorsichtig rösten. Den in Scheiben geschnittenen Ingwer dazugeben, Zitronengras ebenfalls reintun, Melanzani und Erbsen dazu, alles 5 min. garen. Dann kommen das restliche Bier, Kokosmilch, Kokosnusscreme und Fischsauce dazu. Den aufgefangenen Sud vorsichtig zugießen - am Boden setzen sich möglicherweise Schalen- und/oder Sandpartikel ab, daher rechtzeitig aufhören mit dem Reinleeren. Die andere Möglichkeit ist, man filtert den Sud. Nun kommen auch die Muscheln wieder in den Topf. Alles wird nun einige Minuten gut durchgekocht, damit sich alle Aromen vermischen.

Muscheln samt Sauce in tiefe Teller aufteilen. Mit Koriander bestreuen. Mit Baguette servieren.


Wir haben - nachdem es wirklich sehr viel Sauce ist, die man nicht nur auftunken kann, sondern löffeln muss, die Muscheln aus den Schalen herausgeholt und alles als Suppe gegessen.

Die Suppe war überraschend aromatisch, asiatisch, ein bisschen scharf, hat erfreulich nach Meer geschmeckt. Nach "mehr" auch. Wir werden sie ganz sicher wieder einmal nachkochen.

Freitag, 3. März 2017

Cedratzitronen mit Rucola und Garnelen

Nun geht die Cedri-Saison dem Ende zu und ich habe noch keine Rezepte gepostet! Das geht ja gar nicht. Ich mag diese Riesentrümmer sehr gern, habe aber dieses Mal eine eher kleine Cedratzitrone ergattern können. Dazu muss ich sagen: Die war nicht schlecht, aber dieses ganz typische Cedri-Aroma zeigt sich in der ganz dicken Schale besser als in den kleinen Sorten. Die großen Cedri sind auch weniger sauer als die kleinen. Daher habe ich diesen Salat mit entsprechenden Zutaten versehen - normalerweise würde man damit das typische Aroma erschlagen. Aber so hat das sehr gut gepasst. Ich könnte mir auch eine Variante mit Jakobsmuscheln und Winterportulak gut vorstellen.


Für 2 Personen:
1 eher kleine Cedratzitrone
8 Garnelen (ich nehme immer die von yuu'n mee, die sind aus nachhaltiger Zucht)
1 Hand voll Rucola
2 EL Pinienkerne
1 EL Olivenöl zum Braten

Salz
weißer Pfeffer (ich nehme sehr gern Melange Blanc von Ingo Holland)
3 EL mildes Olivenöl
1 EL weißen Balsamessig

Die Cedratzitrone fein hobeln. Kerne herausnehmen. Die Zutaten für die Marinade mit einem Schneebesen aufschlagen, bis sie schön emulgiert ist. Cedrischeiben reingeben und marinieren lassen - eine halbe Stunde mindestens!
In der Zwischenzeit Rucola waschen und trockenschleudern. Pinienkerne ohne Fett anrösten, auskühlen lassen. Die Garnelen bis auf das Schwanzerl schälen und in Olivenöl kurz anbraten. Sie sollten innen noch glasig sein, daher maximal 2 Minuten auf jeder Seite.

Die marinierten Zitronenscheiben auf einer Platte auslegen und mit Pinenkernen bestreuen. In der restlichen Marinade den Rucola marinieren, auf die Cedri legen. Garnelen drauf verteilen. Servieren.


Sehr einfach und gelingsicheres Rezept. Das Einzige, was man beachten muss, ist rechtzeitiges Marinieren der Cedratzitronen.

Montag, 5. Dezember 2016

Muscheln mit Kräutersauce

Wie in meiner Buchbesprechung Zu Gast bei Monet angekündigt, möchte ich euch Monets Muschelrezept vorstellen. Es ist einfach zu machen, also auf zum Fischhändler des Vertrauens, denn jetzt gibt es überall wunderbare Muscheln zu kaufen.

Laut Buch ist das Rezept für 4 Personen, aber wir sind verfressen genug, dass wir 1 kg Muscheln zu zweit essen. 😉

Und es ist ein Rezept für Faule, also passend für mich: In 15 min ist alles fertig, wenn man schon geputzte Muscheln kauft. 🍽



1 Zwiebel, geschält
1 Stange Staudensellerie
1 Bund frische Petersilie
3-4 Stängel frischer Kerbel
3-4 Stängel frischer Sauerampfer
2 Zweige frischer Estragon
1 kg frische Miesmuscheln
1 El Butter plus 1 TL Butter extra
100 ml Weißwein
1 Teelöffel Stärkemehl, zum Abbinden der Sauce

Zwiebel und Sellerie hacken. Petersilie hacken und zusammen mit dem Gemüse beiseite stellen. Den Kerbel, den Sauerampfer und den Estragon klein hacken und ebenfalls beiseite stellen. Die Muscheln waschen, wenn nötig den Bart entfernen, geöffnete oder beschädigte Muscheln wegwerfen. In einem großen Topf ein EL Butter zerlassen und die Muscheln sowie das zerkleinerte Gemüse mit der Petersilie hineingeben. Den Deckel aufsetzen und die Muscheln bei starker Hitze garen, bis sie sich öffnen. Dabei mehrmals den Topf mit festgehaltenem Deckel kräftig schütteln, damit die Hitze alle Muscheln erreicht. Wenn sich alle Muscheln geöffnet haben, durch ein Sieb abgießen, den Sud auffangen und die Muscheln wieder in den Topf geben. Deckel wieder drauf zum Warmhalten.

In einem kleinen Topf das kleinere Stück Butter zerlassen, die gehackten Kräuter darin anschwitzen, alles mit etwas vom Muschelsud und vom Weißwein ablöschen und kurz aufkochen. Das Stärkemehl in eine Tasse geben, mit etwas eiskaltem Wasser gut verrühren, die Mischung in die Sauce gießen und kurz abbinden lassen. Sofort servieren.



Man kann die fertige Kräutersauce über die Muscheln gießen und auch die Muscheln auslösen, aber wir haben die Muscheln in die Sauce gedippt. Dazu gab es Baguette. Ein rasches und feines Essen, wenn man einmal spät heimkommt und wenig Lust hat zu kochen.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Fregola Sarda mit Spargel und Garnelen

One Pot Pasta - eigentlich geht das bei mir gar nicht. Und dann fiel mir ein angefangenes Packerl Fregola Sarda in die Hand. Da fiel es mir erst auf, dass ich damit immer nur One Pot Pasta gemacht habe, hier sogar schon einmal verbloggt habe! Na dann mache ich das doch glatt wieder. Dieses Mal mit Spargel und Garnelen. Hat wieder einmal super geschmeckt.




Für 2 Personen:
150 g Fregola Sarda
1/16 l Verjus
350 ml Gemüsefond (Deutsche nehmen klare Gemüsebrühe)
2 Schalotten
250 g Spargel (weißen geschält, grünen kann man so lassen, in mundgerechte Stücke geschnitten)
1/4 Salzzitrone, ersatzweise Saft + abgeriebene Schale von 1 Zitrone
2 EL Mascarpone
1 EL Olivenöl

8 große Garnelen (ich nehme nur die von  Yuun Mee, ihr wisst schon, Nachhaltigkeit und alle diese Dinge)

Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Schalotten fein schneiden und im Öl glasig anschwitzen. Pasta und Spargelstücke mitschwitzen, Verjus zugießen und einkochen. Im Gegensatz zu Risotto kann man die gesamte Flüssigkeitsmenge auf einmal zugießen und muss nur ab und zu schauen, dass noch genügend Suppe da ist, damit nicht alles anbrennt. Wenn die kleinen Kugerln fast gar sind, schneidet man die Salzzitrone in feine Streifen, rührt die Streifen und 2 El Mascarpone ein, legt die Garnelen oben drauf. Zudecken und je nach Größe der Garneln ca. 10 min. ziehen lassen. Anrichten und essen.




Was hab ich wieder Stuuuuunden in der Küche verbracht, um endlich einmal was Gescheites auf den Tisch zu bringen ... :D

Freitag, 7. August 2015

Paradeisergelee

Wenn man so in Paradeisern untergeht wie ich derzeit, dann ist das hier ein perfektes Rezept, weil man dabei recht viele Paradeiser braucht. Und es ist eine extrem tolle Vorspeise, mit der man richtig schön angeben kann! Außerdem kann man sie gut vorher vorbereiten.

Ich habe 1,5 kg Paradeiser in den Mixer geschmissen, zu einer homogenen Masse gemixt, ein Sieb mit 2 Schichten Stoffwindel ausgelegt und über Nacht abtropfen lassen.

Zu meinem großen Erstaunen ergab das tatsächlich 1 Liter Paradeissaft! Aber die Paradeiser waren wirklich sehr saftig.

Man darf übrigens auf keinen Fall irgendwie an der roten Masse drücken oder rühren oder sonst etwas tun, sonst wird der Saft nicht so klar.

Ich weiß nicht, ob der Saft wirklich durchsichtig weiß wird, wenn man Etamin zum Filtern nimmt.

Die Hälfte vom Saft habe ich eingefroren, damit mache ich Paradeisrisotto. Außerdem möchte ich testen, ob der Saft beim Tiefkühlen den Geschmack verliert oder so geschmacksintensiv bleibt.



Für das Gelee 6 Blatt Gelatine in einem halben Liter Paradeissaft einweichen, den Saft sanft erwärmen, bei dieser Gelegenheit Salz und Zucker dazugeben, vielleicht noch ein wenig Paradeisessig oder Zitronensaft, falls noch ein zusätzlicher Geschmackskick nötig ist. Sobald die Gelatine und die Gewürze aufgelöst sind, den Saft vom Herd nehmen.

Den Saft in Schälchen abfüllen und mit Klarsichtfolie abdecken. Wenn er ausgekühlt ist, für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen.



Garnelen vielleicht nicht im Schmetterlingsschnitt schneiden, wie ich das gemacht habe, denn das hat bei meinen Gästen ziemliches Gelächter ausgelöst, als sie diese phallischen Dinger gesehen haben.

Na jedenfalls brät man die Garnelen, lässt sie auskühlen und legt sie auf das Gelee. Mit Olivenkraut dekorieren. Wer das nicht hat, ist sicher mit kleinblättrigem Basilikum auch gut bedient.

Unterm Strich ist diese Vorspeise total einfach und mit wenig Arbeitsaufwand zu machen. Eindruck schinden kann man damit auf jeden Fall.


Das Rezept habe ich im Falter entdeckt, ursprünglich stammt es von Reinhard Gerer.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Knuspergarnelen auf Zellersalat

Aller guten Dinge sind drei, also kommt noch ein drittes Ottolenghi-Rezept in Folge. Mit seinen Salaten finde ich ihn einfach unschlagbar und wenn dann etwas Neues zum Ausprobieren dabei ist wie hier, dann kann ich nicht anders als nachkochen. Hier war neu für mich, dass man den in Julienne geschnittenen (ich gehobelten) Zeller über Nacht in Eiswasser einweicht. Ottolenghi schreibt in dem oben verlinkten Artikel, dass der Zeller dadurch sehr gewinnen würde. Nun muss ich gestehen, dass ich da nicht viel davon bemerkt habe. Ich habe den Zeller vor und nach dem Einweichen gekostet und konnte keinen Unterschied feststellen.  Der Salat war gut, sehr gut sogar. Möglicherweise wird durch dieses Einweichen die Aufnahme der Marinade verbessert? Keine Ahnung. Auf jeden Fall ein sehr schöner Salat.  Die Panier für die Garnelen ist ein Hammer!

 

Fotoupdate vom März 2025



Für 2 Hauptspeise- oder 4 Vorspeiseportionen

4 EL Mayonnaise
(Turbohausfrau: + 4 EL Sauerrahm)
15 g gehackter Koriandergrün
1 Knoblauchzehe, geschält und zerkleinert
1 ½ TL Zitronensaft
1 TL süße Chilisauce
10 g Kapern, grob gehackt
Salz
weißer Pfeffer
⅓ Zeller = Knollensellerie (250 g), geschält, in dünne Julienne geschnitten, über Nacht in Eiswasser eingeweicht

Irrtümlich habe ich einen Teil der zerdrückten Korianderkörner in die Mayo geschmissen, bevor mir gedämmert ist, dass das jetzt falsch war - wir haben 35 Grad, versuche ich mich rauszureden. Jedenfalls war das gar kein arger Fehler, sondern die Korianderkörner haben sich gut gemacht im Salat.



30 g Panko
1 EL Korianderkörner, leicht zerdrückt
1 ½ TL schwarzer Sesam (= Schwarzkümmel)
20 g Haselnüsse, mit Haut, geröstet und fein gehackt
30 g Speisestärke
1 großes Ei, leicht geschlagen
Sonnenblumenöl zum Braten
12 rohe Riesengarnelen, gereinigt und geschält (die von yuu'n mee sind fein)
Zitronenscheiben zum Servieren

Sauerrahm, Mayonnaise, Koriander, Knoblauch, Zitronensaft, Chilisauce, Kapern, eine Prise Salz, etwas weißen Pfeffer und eventuell 1 TL grob zerstoßene Korianderkörner in eine große Schüssel geben und gut vermischen. Knollensellerie abtropfen, mit einem Hangerl (Geschirrtuch) trocken tupfen, mit der Marinade vermischen, ruhen lassen, während man die Garnelen zubereitet.

Speisestärke in einen Suppenteller geben. Ei in einem weiteren Teller verschlagen. Panko in einen Suppenteller geben, 1 TL weißen Pfeffer, Koriander, Schwarzkümmelsamen, Haselnüsse und 1 TL Salz vermengen. In einem Frittiertopf (oder wer hat Fritteuse) Öl auf Temperatur bringen. Man kann entweder einen hölzernen Kochlöffel reinhalten oder ein Panko-Brösel ins Öl schmeißen, um zu schauen, ob es heiß genug ist zum Frittieren. Während das Öl aufheizt, die Garnelen erst in Stärke, dann im Ei, dann in der Panko-Mischung wälzen. Ottolenghi frittiert die Garnelen 90 Sekunden, bei mir waren es ca. 2 Minuten, dann war die Panier schön knusprig, die Garnelen glasig. Garnelen auf Küchenrolle abtropfen lassen.

Salat auf Teller verteilen, die Garnelen oben draufsetzen und mit einer Zitronenscheibe garnieren.


Freitag, 19. April 2013

Gebratener Venero-Reis mit Garnelen

Nun habe ich aber lange Abstinenz betrieben, daher eeendlich wieder ein Ottolenghi-Rezept, dieses Mal aus dem Guardian. Zu meiner Freude dachte ich: Ha! Er hat bezüglich der Menge dazugelernt, er gibt nämlich an: für 2 bis 4 Personen. Für 2 Personen ist es ein Hauptgericht, für 4 Personen ist die Menge, die man wohl in seinem Restaurant serviert bekommt.
Er schreibt, es ist eines seiner Lieblingsessen, wenn man einen langen und anstrengenden Tag hinter sich hat. So, so! Ich habe deutlich mehr als eine Stunde gekocht, obwohl ich beim Kochen durchaus flink bin. Die ganzen Zutaten waschen und klein schneiden, vorgaren, diese vielen Gewürze zusammensuchen etc., das dauert ganz schön. Ehrlich gesagt würde ich mir diese Arbeit nach einem langen Arbeitstag nicht mehr antun.
Aber egal. Es hat wirklich gut geschmeckt.

Ein bissl ein Problem sind die Fotos. Ich habe riso venero genommen. Schwarzer Reis färbt halt alles, was mit ihm in einem Topf ist, auch schwarz oder zumindest irgendwie schmutzig-braun. Dennoch würde ich diesen Reis für dieses Essen immer wieder nehmen, weil er wunderbar den Biss behält und nussig schmeckt.

Zu den Fisolen, die 3 Minuten blanchiert werden: Schön langsam geht mir das auf die Nerven! Das wird offenbar Mode, dass man Fisolen nur einmal aufkochen lässt oder maximal 2 - 3 Minuten blanchiert. Das quietscht zwischen den Zähnen, dass es mich gruselt! Hier werden sie nachher zumindest noch gebraten, aber 3 Minuten sind mir zu wenig. Ich habe sie 6 Minuten gekocht. Sie waren auch nach dem Braten kein Gatsch, sondern fest genug, aber sie haben nicht mehr gequietscht.





150 g kurzkörnigen braunen Reis (ich: riso venero)
320 ml Hühnerfond
4 EL Sonnenblumenöl
3 große Eier, leicht verschlagen
Salz
schwarzer Pfeffer
8 Frühlingszwiebeln, in 0,5 cm Scheiben geschnitten (ich: 1 Bund, also 4 Stück, reicht auf jeden Fall!)
150 g schmale Fisolen,  gewaschen und geputzt, 6 min. gekocht
150 g Kohlsprossen oder Wirsing, in 0,5 cm Scheiben geschnitten (ich: Winter ist vorbei, daher habe ich 1/2 Kohlrabi genommen, hat wunderbar gepasst)
250 g rohe Garnelen, geschält und vom Darm befreit (yuu'n mee nehmen bitte)
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten
10 g Ingwer, geschält und in Julienne geschnitten (ich: auf der groben Reibe gerieben)
1 rote Chilischote, entkernt und in dünne Scheiben geschnitten
1 TL Sojasauce
2 TL Reisessig
10 g abgezupfte Koriander-Blättchen
Sriracha Sauce (= scharfe Chili-Sauce)

Den Reis waschen und mit dem Hühnerfond auf kleiner Flamme garen - bei mir 45 Minuten, weil ich riso venero genommen habe, aber anderer brauner Reis braucht auch fast so lange. Nach dem Kochen vom Herd ziehen und 10 min. ruhen lassen.
Wenn man den Reis zustellt, sollte man gleich die Zutaten vorbereiten, wie sie oben in der Zutatenliste beschrieben, sonst kommt man mit der Zeit ins Schleudern.
Die Eier mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen, einen EL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und eine Eierspeis (= Rührei) draus machen. Zur Seite stellen.
Einen weiteren EL Öl in einer großen Pfanne oder einem Wok erhitzen. Frühlingszwiebeln unter Rühren für zwei Minuten braten, dann kommen die Fisolen und Kohlsprossen (ich: Kohlrabischeibchen) dazu, mit einer Prise Salz würzen. Alles zusammen 5 Minuten rührbraten, bis das Gemüse Farbe angenommen hat. Gemüse aus der Pfanne heben. Zur Seite stellen.
Einen weiteren EL Öl in die Pfanne geben, die Garnelen, Knoblauch, Ingwer und Chili dazugeben, je nach Größe der Garnelen 3 - 5 Minuten braten. Aus der Pfanne heben. Zur Seite stellen.
Das restliche Öl in die Pfanne geben. Den Reis hinzufügen und ohne Rühren ca. 1/2 Minute braten. Sojasauce und Essig dazugeben, für weitere zwei Minuten rührbraten.
Nun alle gekochten Zutaten zum Reis geben und schonend erwärmen.

Sofort servieren, mit abgezupften Korianderblättern und Sriracha Sauce garnieren.



Manöverkritik: Ein wirklich ganz feines Essen, in der Zubereitung aber relativ zeitaufwändig.

Freitag, 8. Februar 2013

Gratinierte Jakobsmuscheln mit frittiertem Lauch



Es wird Zeit, wieder einmal ein Kochbuch vorzustellen. Ein wunderschönes Kochbuch dieses Mal. "Maria Luisa kann nicht anders - Von Platterbsen, weißen Trüffeln und einer Messerspitze Wahnsinn", Texte: Judith Stoletzky, Bilder: Justyna Kryzanowska, Rezepte: Maria Luisa Scolastra

Das erste Drittel des Buches besteht aus Bildern von und Texten über Umbrien, die Villa, in dem Restaurant und Hotel betrieben werden, über einzelne Zutaten wird ausgiebig philosophiert, ebenso über den Hausheiligen und die Geister. Eine wirklich schöne Hommage an Umbrien, das ich sehr mag, seit wir dort einen Urlaub in einer einsamen Mühle verbracht haben. Maria Luisa wirkt in Texten und Bildern äußerst sympathisch und man sieht, dass sie ihr Handwerk wirklich aus Leidenschaft macht. Auf "hausbacken und altmodisch" wird im ganzen Buch viel Wert gelegt.

Was ich in der Form noch nicht gesehen habe: Zu jedem Rezept gibt es Weinempfehlungen.

Gemacht ist das Buch sehr schön: Der schlichte Einband wirkt wie ein Damast-Tischtuch, der Einband ist mit Prägedruck gestaltet, es gibt zwei Bändchen als Lesezeichen. Allerdings wäre mir das Buch viel zu schön, um es als wirkliches Arbeitsbuch mit in die Küche zu nehmen.

Das Buch schneite mir als Geschenk ins Haus und es ist nun schon mehr als ein halbes Jahr in meinem Besitz. Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen, mir die wunderschönen Bilder angeschaut und bisher genau gar nix draus gekocht. Es ist nicht so, dass das Buch keine Lust auf das Nachkochen machen würden, aber einerseits kommen die Rezepte recht mächtig daher, sind extrem fleisch- und fettlastig, andererseits mangelt es mir an etlichen Zutaten.

Die Aufteilung der Rezepte erfolgt nach Jahreszeiten und es wirkt auch alles sehr saisonal und regional, bis dann bei den Sommerrezepten ein Meerestier nach dem anderen auftaucht. Wer es nicht weiß: Umbrien hat keinen Zugang zum Meer. Das finde ich nun ganz und gar nicht schlimm, dass man von einer Provinz Lebensmittel in die andere transportiert, aber es zeigt sich eine gewisse Diskrepanz, wo doch immer wieder drauf hingewiesen wird, dass das Mehl nur vom lokalen Erzeuger verwendet wird und das Gemüse aus dem eigenen Garten, den umliegenden Wiesen und Wäldern, maximal von den umliegenden Bauern zugekauft in die Küche gelangt.

Die Rezepte sind recht anschaulich beschrieben, nur fehlt mir dann bei doch recht exotischen Zutaten eine genauere Anleitung, wie man damit umgehen soll. Z. B. bei Leimkraut, das ich überhaupt nicht kenne, steht einfach dabei, dass man es zum anderen Gemüse dazugibt. Kein Wort zur Vorbereitung, kein Wort, ob man nun Stiele oder Blätter oder Blüten oder welchen Teil auch immer verwendet.


So, nun wird aber gekocht! Da Wien genau so keinen Meerzugang hat wie Umbrien, habe ich mir ein Meeresfrüchterezept ausgesucht. Beim Kochen ist mir dann gleich so eine nicht vorhandene Beschreibung zum Verhängnis geworden: Ich habe noch nie Lauch frittiert und auch noch nie irgendetwas in Erdnussöl frittiert. Woran es im Endeffekt gelegen hat, weiß ich nicht, aber das Öl hat sich im Volumen vervierfacht, weil es wahnsinnig geschäumt hat, als ich den Lauch hineingelegt habe. Beim ersten Versuch habe ich also eine wenig erfreuliche Überschwemmung mit brennheißem Öl verursacht. Leider kann man durch diesen massiven Schaum beim Frittieren auch nicht erkennen, wie der Lauch ausschaut. "Goldgelb frittieren" ist zwar ein guter Hinweis, aber eine Gardauer wäre mir lieber gewesen. Und so ist mein Lauch nicht goldgelb, sondern hellgrün. Anscheinend hätte ich nur die weißen Teile vom Lauch nehmen sollen, aber davon ist nirgends die Rede.

Aber nun genug genörgelt, denn der Lauch hat gut geschmeckt, die Jakobsmuscheln sogar ausgezeichnet.

Schäumendes Erdnussöl mit Lauch drinnen - man sieht genau gar nichts!

Im Kochbuch ist pro Person nur 1 Jakobsmuschel vorgesehen, wir haben aber problemlos 2 Stück pro Person als Vorspeise vertragen. Im Rahmen eines mehrgängigen Menüs reicht aber sicher eine Muschel.

Zutaten:
4 Jakobsmuscheln
1/2 Knoblauchzehe
2 Zweige wilder Thymian (Da haben wir so ein Beispiel: Ich wüsste nicht, wo ich den hernehmen soll, daher musste ganz normaler Thymian herhalten.)
10 g Kirschtomaten (= 1 Kirschparadeiser entkernt)
20 g Bröseln
15 g Petersilie (ich: 1 Esslöffel)
1 EL Parmesan, gerieben
1 TL (ich: 2) Schlagobers
Salz
Peffer
Olivenöl
200 g Lauch
8 EL Mehl (ich: 4)
500 ml Erdnussöl

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Knoblauch schälen und hacken, Thymianblättchen abzupfen und hacken. Paradeiser waschen und klein hacken - ich hab einen Kirschparadeiser entkernt und war dann auf den angeführten 10 g Gewicht. Das alles mit Bröseln, Schlagobers und Parmesan vermischen. Die Masse war bei mir extrem trocken, daher habe ich die Schlagobersmenge verdoppelt.
Die Masse dünn auf die Jakobsmuscheln streichen, Muscheln in eine feuerfeste Form legen und diese ins Backrohr stellen. 15 min. gratinieren. Ich habe nach 12 min. den Grill zugeschaltet, weil die Kruste keine solche war, aber der Grill hat's dann rausgerissen.

Während die Muscheln im Rohr sind, den Lauch in feine Ringe schneiden und in kochendem Salzwasser blanchieren. Gut mit Küchentüchern trocken tupfen. Mit Mehl bestäuben, wobei bei mir 4 EL mehr als ausreichend waren. Erdnussöl in einem sehr großen Topf auf 150 Grad erhitzen und darin goldgelb frittieren.

Im Kochbuch werden die Muscheln in vorgewärmten Muschelschalen serviert, was natürlich wunderbar elegant aussieht.


Manöverkritik: Die Hindernisse habe ich schon beschrieben, nun bleibt nur mehr Lob übrig. Der Lauch war gut. Die Kruste war im Geschmack ganz hervorragend, die 15 min. (davon die letzten 3 min. mit Grill) im Rohr waren für die Muscheln perfekt.

Samstag, 23. Juni 2012

Spaghetti mit Nordseekrabben und Thaibasilikum

Nun hab ich meinem Balkon ein ganzes Posting gewidmet und so viele meiner Sachen doch nicht gezeigt. Vor allem nicht den Turbohausmann, wenn er auf seinem hart erkämpften freien Platzerl auf der Liege liegt. Das ist nämlich jedes Jahr wieder eine Debatte, wenn ich meinen Bepflanzungsplan erstelle.
Ich plane ca. eine Million Töpfe mit ca. drei Millionen Pflanzen zu bestücken, dazwischen einen schmalen Gang, auf dem man sich durchschlängeln kann zwecks Unkraut zupfen, ernten etc.
Er: "Kriege ich dieses Jahr Platz für eine Liege?"
Ich: "Ist das wirklich notwendig? Wir haben doch eh nie Zeit, um faul herumzuliegen."
Er: "Ich würde aber gern auch einmal ausprobieren, wie das ist."
Ich: "Platz für den Grill reicht nicht? Kannst du davor sitzen und Bier trinken."
Er - verdreht die Augen.
Ich - krieg ein schlechtes Gewissen und plane um 20 Töpfe und 60 Pflanzen weniger.

 
Aber das hier ist ja bekanntlich ein Ess-Blog und kein Eheratgeber-Blog. Also back to topic!
Mein Thaibasilikum ist zwar keine Riesenpflanze, aber ich kann es einmal wöchentlich beernten und das scheint ihm eher gut zu tun als zu schwächen. Nun war wieder einmal Erntezeit und ich habe ein schnelles Rezept aus dem Ärmel geschüttelt.

Thaibasilikum


Zutaten für 2 Personen:

2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Stängel Zitronengras (hab ich auch auf Balkonien, auch noch nicht fotografiert)
1 EL Olivenöl
250 ml Kokosmilch
150 g Nordseekrabben
1 Chili oder 1 TL Chilipaste (Turbohausfrau: Chilipaste vom "Kim kocht")
1 Hand voll Thaibasilikum, Blättchen abgezupft und grob gehackt
250 g Spaghetti
Salz

Das ist die Menge, die ich für 2 Personen genommen habe.


Wasser für die Nudeln zustellen. In der Zwischenzeit Knoblauch und Krabben in Olivenöl anschwitzen, gehackte Chili bzw. Chilipaste mitrösten. Den weißen Teil vom Zitronengras, also das kleine Knöllchen am unteren Ende erst flach drücken und dann ganz fein hacken, dazugeben. Mit der Kokosmilch aufgießen und reduzieren, bis die Sauce dickflüssig ist. Das Thaibasilikum kurz vor dem Servieren unter die Sauce mischen. Nudeln kochen und mit der Sauce vermengen.


Was es noch zu sagen gibt: Hervorragende Kombination, die man ruhig ordentlich scharf würzen kann.

Und weil es so schön schnell geht, darf mein Rezept bei der Cucina rapida dabei sein.

Cucina rapida - schnelle Küche für Genießer. Ein Blog-Event von mankannsessen.de

Dienstag, 17. April 2012

Urlaubsmitbringsel

Jedem Tierchen sein Pläsierchen - die einen bringen sich aus dem Urlaub Vasen, Schuhe oder Handtaschen mit, ich kauf mir einen Pulpo. Vielmehr Fulpo. So sagt man liebevoll im Friaul zu den kleineren Oktopus-Exemplaren. Und meiner ist war ein kleiner, der nicht einmal einen halben Kilo wog. Wahrscheinlich war er deswegen so schnell weg. Kann aber auch den Grund gehabt haben, dass der Salat so gut geschmeckt hat.

Rezeptquelle? Hab ich ausnahmsweise nicht wirklich zu bieten, sondern ich habe den Salat nachgekocht nach einem, den ich im Friaul gegessen habe.



Zutaten für 2 Portionen:
1 Pulpo, Fulpo, Oktopus oder wie immer man solche Kerle gerade nennt, ca. 1/2 kg schwer
1 Bund Suppengemüse
1 EL Fenchelsamen
1 EL Meersalz
2 Lorbeerblätter
5 Pfefferkörner
2 Stangen Staudensellerie

1/2 kg Erdäpfeln, in der Schale gekocht
4 EL Olivenöl
2 EL Weißweinessig
1 EL Oliven
3 in Öl eingelegte getrocknete Paradeiser, fein gehackt
2 EL gehackte Petersilie
2 Stangen Staudensellerie, in Streifen geschnitten


Wasser in einem großen Topf zustellen - der Oktopus sollte sich bequem darin ausbreiten können. Oktopus waschen - und bei der Gelegenheit zeigt sich, ob einen der Fischhändler leiden konnte oder nicht, weil entweder hat man das Glück und das Tier ist bereits ausgenommen oder man darf sich selber dran machen, die Innereien und den Tintensack zu entfernen.
Wenn das Wasser kocht, den Fenchel und das Salz hineingeben, Oktopus einlegen. Bevor das Wasser neuerlich zu kochen beginnt, die Hitze runterdrehen. Der Oktopus soll nicht wallend kochen, sondern wie Rindssuppe sanft sieden. Und das darf er dann ca. eine Stunde tun. Nach einer halben Stunde bekommt er Gesellschaft vom klein geschnittenen Gemüse. Nach einer weiteren halben Stunde schaltet man die Kochplatte aus und lässt den Oktopus im Sud ziehen. Währenddessen brät man die gekochten, geschälten und in Stücke geschnittenen Erdäpfeln in heißem Olivenöl rundherum an.
Aus Olivenöl, Salz, Pfeffer und Weißweinessig eine Marinade machen, getrocknete Paradeiser, Oliven und Staudensellerie unterheben. Den Oktopus aus dem Sud heben, abtropfen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden, in die Marinade geben, alles gut verrühren. Mindestens 10 min. ziehen lassen, dann mit Petersilie bestreuen.

Die Braterdäpfeln auf einem Teller anrichten, den Salat drauf verteilen und alles lauwarm servieren.

Dienstag, 6. März 2012

Speediges Restlessen

Alex von Mein I-Tüpfelchen hat zum Speed Cooking aufgerufen. Na da mach ich doch gern mit! Noch dazu brauche ich weiter meine Vorräte auf, also gibt's Restlessen.
Blog-Event LXXV - Speed-Cooking (Einsendeschluss 15. März 2012)

Meine aufzubrauchenden Vorräte waren:
2 Hände voll Babyspinat
8 Garnelen (bitte nachhaltige Zucht wählen)
1/2 Becher Schlagobers
1/2 Becher Frischkäse (Philadelphia)
2 Frühlingszwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 scharfe grüne Chilis
1 EL Zitronenconfit
200 g Spaghetti
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
(Vadouvan - kann man nehmen, braucht's aber nicht zwingend)

In Teufels Küche ... alles dampft!


Nudelwasser zustellen. Irgendwo habe ich gelesen, man soll das Wasser erst salzen, wenn es kocht. Salzwasser braucht angeblich länger, bis es kocht, beim Speed Cooking ist das vielleicht ein Tipp, den man berücksichtigen sollte. Wirklich gestoppt habe ich die Zeit aber nicht.
Jedenfalls kocht man die Nudeln, während man die Soße zubereitet. Insgesamt dauert das Kochen also um die 15 Minuten.

Den Spinat gut waschen. Frühlingszwiebel in weiße und grüne Teile teilen. Die weißen Teile hacken und in 1 EL Olivenöl anschwitzen, Knoblauchzehe fein hacken, zum Zwiebel geben, Chilis fein hacken, ebenfalls dazugeben. Dann den tropfnassen Spinat zu der Zwiebelmischung geben und zusammenfallen lassen. Das Grün der Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Schlagobers und Frischkäse zum Spinat rühren, salzen und pfeffern. Kurz vor dem Servieren das Grün der Frühlingszwiebel und 1 EL Zitronenconfit unterheben.

Den zweiten Löffel Olivenöl in einer weiteren Pfanne erhitzen, die Garnelen mit 1 TL Vadouvan im heißen Öl von beiden Seiten anbraten. Wer kein Vadouvan hat, nimmt einfach Salz und Pfeffer zum Würzen. Mein Vadouvan ist sehr grob, daher klopfe ich das vor dem Servieren immer leicht von den Garnelen.

Die Spinatsoße mit den Spaghetti vermischen.

Und weil ich gerade so schön in Schwung war, habe ich die Nudeln zu Türmchen gedreht und oben drauf die Garnelen verteilt.


Hat äußerst gut geschmeckt!

Samstag, 28. Januar 2012

Garnelen mit Zitronencouscous

Nachdem ich vorgestern Petras Zitronenconfit gepostet habe, kommt heute gleich noch ein Beispiel, wo es hervorragend hineinpasst. Noch dazu ist das Rezept von heute ein 10-Minuten-Gericht, wenn es einmal schnell gehen muss. Bei uns war es eine äußerst leckere Vorspeise.

Außerdem fange ich gerade an, ein neues Gewürz zu testen, nämlich Vadouvan. Es besteht aus Muskat, Kardamom, Kümmel, Ingwer, Zwiebel, Knoblauch, Senfsaat, Bockshornklee, angeblich gemahlen und mit niedriger Temperatur geröstet, außerdem fermentiert. Mein Vadouvan ist aber extrem grob in der Körnung.
Sehr viele Rezepte habe ich im Internet nicht gefunden - die geniale Bloggerin Bushcook hat die zwei einzigen Rezepte auf Chefkoch eingestellt. Auf Pi mal Butter hat Simone vor einigen Tagen tolle Mezze vorgestellt, bei ihr wanderte bei der Gelegenheit Vadouvan in den Reis. Das habe ich auch schon getestet und für gut befunden, aber ich denke, das Gewürz kann mehr.

Zurück zum Zitronenconfit. Es ist immer noch sauer, salzig und bitter - und saulecker, solange man es nicht pur isst. Aber meine Essigzitronen waren auch nicht anders, die waren sogar noch saurer, aber z. B. in Linsensalaten ein Gedicht! Und da die Menge vom Confit sehr viel kühlschrankfreundlicher ist, wird es ab jetzt die Essigzitronen ersetzen.



Für die Garnelen:
1 EL Olivenöl
1 TL Vadouvan
6 Garnelen - geputzt bis auf das Schwanzstückchen (yuu'n mee macht nachhaltige Zucht)

Couscous:
50 g Couscous
70 ml Gemüsefond
1 TL Butter
1 gehäufter TL Zitronenkonfit
1 EL grob gehackte Korianderblätter


Gemüsefond aufkochen, Couscous einstreuen, vom Herd ziehen und 5 min zugedeckt quellen lassen. In der Zwischenzeit das Olivenöl erhitzen, die Garnelen einlegen, Vadouvan dazugeben und alles auf kleiner Flamme rösten.
Mit 2 Gabeln die Butter, den Koriander und das Zitronenkonfit unter den Couscous heben - nicht rühren, sonst erhält man einen unansehnlichen Brei und die Couscous-Körnchen lösen sich auf.
Couscous auf Tellern anrichten, mit den Garnelen servieren.




Ich habe das Vadouvan einigermaßen von den Garnelen heruntergeschüttelt, weil es wirklich sehr grob ist. Beim nächsten Mal werde ich es wohl vor Verwendung zerkleinern. Der Geschmack passt zu dem Gericht wunderbar - so richtig schön arabisch-orientalisch schmeckt das alles.



Es ist wieder Wochenende und dieses Gericht darf bei dem Kochrezeptebasar von Tobias teilnehmen.
Kochrezepte Basar -teilen,inspirieren,stöbern,entdecken- immer Freitag bis Sonntag - tobias kocht!

Dienstag, 24. Januar 2012

Marie Rose

Als ich noch recht jung war, war einmal mein Onkel aus Deutschland zu Besuch. Und er führte mich Landei tatsächlich ins Hotel Sacher zum Essen aus. Damals habe ich - furchtbar exotisch - Shrimps mit einer blassrosa Soße gegessen. Was war das für ein Erlebnis! Großstadt, Bummel durch die Innenstadt, Hotel Sacher und dann auch noch etwas essen, was es bei uns am Land absolut nirgends zu kaufen gab.
Als ich nun nach dieser Soße gegoogelt habe, habe ich entdeckt, dass die wohl schon jeder Koch auf seine Art nachgemacht hat. Im englischen Sprachraum heißt die Soße Marie Rose - den Namen finde ich sehr hübsch! Jamie Oliver serviert sie mit großen gebackenen Erdäpfeln und Garnelen, was ich sicher auch einmal ausprobieren werde.

 

 
Für 2 Personen:
1 Hand voll Fisolen (grüne Bohnen)
1 Hand voll Rucola
2 Avocados
150 g Crevetten, fertig gegart
 4 EL eingelegter Kürbis (am besten nach Bushi)

2 EL Sonnenblumenöl
1 EL Apfelessig
Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker

2 EL Mayo
1 EL Ketchup
einige Tropfen Worchestersoße
2 TL frisch gerissener Kren
einige Tropfen Zitronensaft

Die Fisolen waschen, in mundgerechte Stücke schneiden, in Salzwasser bissfest garen. Abschrecken und in einer Marinade aus Sonneblumenöl, Apfelessig, Salz, Pfeffer und Zucker eine halbe Stunde ziehen lassen.

Für die rosa Soße Mayo mit Ketchup, Worchestersoße, Kren und Zitronensaft verrühren.

Die Fisolen aus der Marinade heben und zur Seite stellen. In der Marinade den Rucola-Salat abmachen. Aus dem Rucola-Salat ein Salat-Bett auf einem Teller machen. Die Fisolen auf den Salat legen. Avocados schälen und in Spalten schneiden, ebenfalls auf den Salat geben. Oben drauf die Crevetten und die rosa Soße. Mit einigen Kürbiswürfeln dekorieren.

 

Fotoupdate von Dezember 2024, dieses Mal auf Blattsalaten serviert.