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Mittwoch, 22. Januar 2020

[Urlaub] Marrakesch

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.



Wenn ich aus dem Fenster schau, dann wäre mir jetzt sehr viel mehr nach Marokko als nach Wien. Weil nämlich wenn man im Dezember nach Marrakesch reist, dann darf man sich auf 20 − 25 Grad bei Tag und kühle 10 Grad in der Nacht freuen. Wir hatten bis auf den letzten Tag durchgehend blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein.


Wie immer beschränke ich mich auf den kulinarischen Aspekt der Reise. Alles andere würde den Rahmen sprengen. Es gibt ja auch genug zu berichten über das Essen, denn das ist wirklich sehr gut und viel dreht sich darum in Marrakesch.


Was das eigentliche Highlight in Marrakesch war: die Gärten. Wir haben drei gesehen, Jardin Secret, Anima und Majorelle. Jeder für sich eine Reise wert, auch im Dezember! Allein die duftenden Hecken: da wachsen Rosmarin, Lavendel und Duftpelargonien hüfthoch und zu Hecken geschnitten. Da durchgehen und mit den Händen an den Pflanzen entlangstreifen, das war echt so genial. Womit ich eh schon wieder bei Kulinarischem bin ...


Ja, Gewürze. Ich habe in jungen Jahren gern in Urlauben auf orientalischen Märkten Gewürze gekauft und mich dann gewundert, was da toll dran sein soll. Mittlerweile gehe ich immer noch gern an solchen Ständen vorbei, aber kaufen tu ich das ausgerauchte und dreckige Etwas nicht. Sorry, aber das geht einfach gar nicht.


Die berühmteste Süßigkeit: Gazellenhörner. Die gibt es in verschiedensten Varianten, ident sind immer das Innenleben und die Form, die eben an Gazellenhörner erinnern soll. Innen drinnen ist eine sehr feine Mandelcreme, die natürlich toll nach Marzipan schmeckt. Außen herum ist manchmal eine Teigschicht, manchmal nur eine ganz dicke Schicht Staubzucker, manchmal ein knuspriger Krokantmantel. Ich habe sicher einmal am Tag so eine kleine Köstlichkeit probiert und nie wurde es mir langweilig.

Und da ist auch schon die nächste Gelegenheit, dieses Mal eben nur die geformte Creme mit Staubzucker herum. Immer ganz fein zu Tee, den wir auch oft genossen haben. Wann immer die Füße müde wurden, sind wir in ein Kaffeehaus reingefallen auf einen Tee und ein Gazellenhorn. Nie wurden wir enttäuscht.


Das ist ein typisches Frühstückslokal in der Medina. Es gibt in Marrakesch traditionell eine dicke Graupensuppe zum Frühstück, die in solchen Lokalen ausgeschenkt wird und die man im Stehen aus kleinen Schüsseln schlürft.


Eine ganz große Freude waren die Kräuterstandeln. Diese Stände werden mehrmals täglich mit einem Lastwagen mit Esel vorn dran frisch beliefert. Die Kräuter haben kaum die Chance welk zu werden. Überhaupt die verschiedenen Minzen für den allgegenwärtigen Tee gehen dort weg wie die sprichwörtlichen Semmeln.


Brot gibt es überall auf den Märkten in der Medina. Immer Fladenbrot und dennoch immer anders. Fladenbrot muss tatsächlich nicht langweilig sein.

Es gibt nicht nur einen Lebensmittelmarkt, sondern viele in verschiedenen Teile der Medina. Die Gemüsestandeln sind durchwegs mit lokalen Gemüsen bestückt. Das ist schon sehr viel mehr Vielfalt, als derzeit in Österreich wächst.



Gar nicht sehen kann man in der Altstadt exotische Obst- und Gemüsesorten, wie sie auf Wiener Märkten angeboten werden. Nur auf dem berühmten Platz der Gehenkten gibt es viele Stände, die Obst aus aller Welt für die Touristen in Saft verwandeln.

Das war das Frühstück in unserem Riad: eine Art Shakshuka kam jeden Morgen heftig brodelnd auf den Tisch. Das war eine durchaus erfreuliche Sache. Dazu gab es immer frisch gebratene Fladen, die ähnlich sehr dicken Palatschinken waren, oder eben Fladenbrot.

Man kann unglaublich viel Essen in der Medina kaufen. Zum Beispiel solche Täschchen, Pastilla genannt, aus hauchdünnem Filo-Teig mit diversen Füllungen. Spannenderweise haben wir einmal so ein Täschchen mit Fleisch und Nudeln erwischt. Angeblich sind das Glasnudeln, die da zur Anwendung kamen. Ich habe zwar gesucht wie wild, aber nichts über die Verwendung von Glasnudeln in der marokkanischen Küche finden können.

Es ist Zitrusfrüchte-Hochzeit, das sieht man auch in Marrakesch, denn von allen Bäumen lachen erntefrische Orangen und Zitronen herunter. Das hier sind allerdings ganz kleine Zitronen, die man in sehr vielen Ländern als Salzzitronen finden kann.


Die beiden Männer haben nur theoretisch etwas mit Essen und Trinken zu tun. Sie bieten Wasser an, allerdings habe ich nie jemanden gesehen, der das kauft. Das Spektakuläre ist ihre Kleidung und gegen Bezahlung lassen sie sich fotografieren. Sie bieten ihre Dienste auch nur dort an, wo sie auf viele Touristen hoffen.

Tut mir leid, dass das Foto so schlecht geworden ist, aber ich brauch das Foto hier, damit ich mich selber erinnern kann, denn das war ein erstaunliches Essen: Da sind sie wieder, die angeblichen Glasnudeln. Die sind vermischt mit gegartem Huhn und oben drauf kommt − tadaaa: Mandeln mit Zucker ganz staubfein vermahlen und wie ersichtlich nicht einmal wenig. Das schmeckt tatsächlich sehr gut. Natürlich trocken, aber richtig gut. Angeblich ist das ein ganz typisches Familienessen in Marrakesch. Ich bin noch auf Rezeptsuche, wenn ich fündig werde, dann mach ich das nach.


Eines der vielen Fleisch-Geschäfte, bei denen den ganzen Tag die Sonne auf das Fleisch brennt. Ich hab da eine Erinnerung an einen Urlaub in Marokko in jungen Jahren,  daher bin ich doch lieber an vielen verführerischen Ständen in der Medina vorbeigegangen.


 Ohne weitere Worte, denn ich weiß eigentlich nicht einmal, was für Tier-Teile da hängen.


Zu meiner Freude gibt es in Marrakesch eine wirklich gut funktionierende Medina, die nicht nur für Touristen da ist, sondern wo mindestens zur Hälfte Einheimische alles Mögliche kaufen. Da kaufen sich die Marokkaner ihre Schuhe, ihre Taschen, ihre Kleidung, lassen sich die Metallteile, die sie brauchen, zuschneiden, kaufen ihr Essen oder auch wie hier die Löffel.


Ganz appetittlich anzusehen waren Tajines, die zugedeckt über Stunden vor sich hingaren. Da kommt rein, was es zu kaufen gibt: Fleisch, Gemüse und sehr oft Trockenfrüchte. Traditionell isst man dazu Brot, Couscous nicht, denn das ist ein eigenständiges Gericht.


Das allerbeste Essen haben wir im L'Mida gegessen − was ich halt so sagen kann nach den paar Tagen. Nargisse Benkabbou, deren Casablanca-Kochbuch ich besprochen hatte, ist in diesem neu eröffneten Restaurant Chefköchin und kommt laut Restaurantbesitzer einmal im Monat aus den USA eingeflogen. Genau wie in dem Buch ist die Küche in dem Lokal, nämlich neu definiertes marokkanisches Essen. Auf dem Foto sieht man eine Vorspeise, Lammbällchen mit Paradeisersauce auf Labneh, wir haben dann noch marokkanische Burrata auf kaltem Fisolen-Paradeisergemüse gegessen, eine Fisch-Tajine und einen Burger.
Zusätzlich erfreulich war die große Auswahl an Kaffeesorten, wie ich sie sonst in dem Tee-Land Marokko auch in Kaffeehäusern nirgends gesehen habe.
Alice von Kochbuchsüchtig, die im November dort gegessen hat, hat's auch geschmeckt.
Für mich ist es immer noch ein wenig eigenartig, wenn eine Location wirklich gestyled wird, damit sie gut Instagram-tauglich ist. Das ist bei diesem Lokal der Fall. Klientel findet sich sicher genug, denn der ganze Jardin Majorelle ist voll mit posenden, gestylten Menschen. Wenn die dieses Lokal entdecken, dann haben die Betreiber ausgesorgt, da bin ich sicher. Im Dezember war es noch ein Geheimtipp, den ich hiermit gern weitergebe. In absehbarer Zeit ist eine Reservierung sicher notwendig.

Das war unser Abschiedsabend, den wir im Zeitoun direkt auf dem Platz der Gehenkten, dem oben schon verlinkten Platz verbracht haben. Dieser Platz ist zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Besuch wert und wir haben den letzten Abend dort ausgiebig genossen.
Ja, das Lokal ist eine Touristenfalle schon allein auf Grund der prominenten Lage und des Ausblicks, dennoch war das Essen gut und der Service enorm zuvorkommend. Wir hatten zwar einen Tisch reserviert, aber es wurde uns einer im letzten Winkel angeboten, daher haben wir gewartet, bis wir doch einen ganz vorne am Rand der Terrasse bekommen haben. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn der Anblick vom Sonnenuntergang beim höchsten Turm in der Altstadt war so ein Moment "To die for".

Montag, 18. Juni 2018

Schöne Dinge

Werbung, weil Einladung, kein weiteres Sponsoring



Bekanntlich lebt man ja nicht von Brot allein, daher kommt heute ein Posting über schöne Dinge. Hat aber auch etwas mit Brot zu tun, nämlich mit Sachen, auf die man das Brot legen kann: Keramik. Aber nicht irgendeine industrielle, sondern wunderschöne Handarbeit. Dass ich dazu ein Naheverhältnis habe, hatte ich ja schon einmal verraten (click), denn ich habe vor vielen, vielen Jahren selber töpfern gelernt und habe gar nicht so schlechte Arbeiten gemacht. Daher hat es mich sehr gefreut, als ich von Ketchum im Auftrag der wko eingeladen wurde zur #crafttour2018.

Dieser Teil der Tour führte uns nach Niederösterreich, ins schöne Waidhofen an der Thaya. Links sieht man das Wahrzeichen von Waidhofen, das Schloss Rothschild. Berühmt geworden ist das Schloss durch den gläsernen Kubus, der oben auf dem Turm sitzt. Wie uns erklärt wurde, gehört es in Waidhofen dazu, dass man sich einen Picknick-Korb packt, damit auf den Turm geht und da oben Aussicht und Essen genießt.





Das Ziel der Tour war ein Mann mit gleich zwei Berufen: Josef Wieser ist Keramiker und Hafner (Ofenbauer nennt man letzteren Beruf wohl in Deutschland). Damit sind hier wieder zwei Berufe vereint, die ursprünglich nur einer waren. Daran erinnert das österreichische Wort "Häferl", das Gefäß aus Ton.

Da rechts ist er, der Mann, der Lehm und Ton in seinem Umland selber sticht und in zeitaufwändiger Technik die Rohstoffe für seine Öfen, Teller, Fliesen und Schüsseln gewinnt.

Wir haben viel gehört über die Beschaffenheit der Lehme und Tone, die sich zum Töpfern eignen. Die in Kunsthandwerk hergestellten Dinge werden bei hohen Temperaturen gebrannt, das heißt, sie sind auch ohne Glasur wasserdicht und sehr stabil. Man nennt so etwas dann Steinzeug im Gegensatz zu Steingut (berühmtes österreichisches Beispiel: Gmundner Keramik), das erst durch den Glasurbrand abgedichtet wird.


Links sieht man etwas in Österreich wohl Einzigartiges: In Eigenbau hat Herr Wieser zwei Anagama-Öfen gebaut. Nur mit Holz werden diese Öfen befeuert. Der Ofen, den man auf dem Foto sieht, muss einige Tage durchgehend in Betrieb sein, um den gewünschten Ascheanflug auf den Keramiken zu erzeugen. Dabei werden Temperaturen bis 1300 Grad erzeugt. Bitte mit Holzbefeuerung! Und das händisch. Das heißt, dass bei so einem Brand der ganze Freundeskreis von Herrn Wieser zum Einsatz kommt, denn alle vier Minuten muss der Ofen neu mit Holz befeuert werden und das rund um die Uhr. Kein Wunder, dass dieser Ofen nicht so oft in Betrieb genommen wird, sonst würden da wohl einige Freundschaften zu arg strapaziert werden.

Es gibt aber auch noch Gas- und Elektro-Brennöfen in der Werkstatt von Herrn Wieser. Entsprechend breit ist das Angebot: Von Kachelöfen über Feuerschalen, Gugelhupfform über Brottöpfe bis zu Schalen für japanische Teezeremonien findet man so ziemlich alles in dieser Werkstatt.


Das sind nun solche Keramiken mit dem berühmten Asche-Anflug aus dem Anagama-Ofen.


Diese Eierbecher sind aus Steinzeug und somit so hoch gebrannt, dass sie auch den Geschirrspüler aushalten.

Wundeschöne Keramik für alle Lebenslagen

Wir durften auch selber werkeln und diese Schüssel stammt von mir - na jaaaa, sie ist mit sehr viel Hilfe von Herrn Wieser entstanden!




Dienstag, 12. Juni 2018

Wiesen - das Erdbeerfest

Posting enthält Links, aber alle not sponsored.


Wir haben in Österreich eine Erdbeerhauptstadt, nämlich Wiesen im Burgenland. Dieses Jahr wurde am Festivalgelände Wiesen ein Erdbeerfest begangen, das wir uns unbedingt anschauen wollten − es wollten eh noch diverse Erdbeeren zu uns, also war das die beste Gelegenheit. Darf ich euch mitnehmen?

Das Fest war nicht so übervoll, wie man das von anderen Volksfesten kennt. So richtig angenehm! Wohl war es vor allem deshalb keine Drängerei, weil in Wiesen sehr viele Häuser Schilder draußen haben, dass Erdbeeren verkauft werden. Der Schwerpunkt vom Erdbeerfest lag − no na net − auf den köstlichen Erdbeeren, aber auch sonst war der Schwerpunkt das Essen. Rund um den Platz wurde Essen aller Art verkauft, das man dann auf Bänken unter Schirmen sitzend essen konnte. Im großen Zelt waren Veranstaltungen für Kinder inklusive.

Insgesamt haben wir es sehr nett gefunden und kommen gern wieder.

Mit Kaiserwetter hat uns Wiesen begrüßt!


Mein Herz hat gleich höher geschlagen, als ich einen Demeter-Stand mit Erd- und Himbeeren gefunden habe.

Viele schöne Handarbeiten auch ohne Erdbeeren gab es zu sehen.

Natürlich lag bei den Standeln das Hauptaugenmerk auf der Erdbeere.

Noch einmal große Freude im Herz der Bio-Turbohausfrau: eine Erhalterin der Arche Noah verkaufte Pflänzchen aller Art und ich konnte, nachdem meine eigenen dieses Jahr so gar nicht wollen, die letzten Walderdbeerpflanzen ergattern.

Eine Empfehlung (not sponsored): Falls jemand diesen Kaffee sieht, dann bitte zuschlagen. Wir haben sowohl auf dem Erdeerfest einen Espresso getrunken als auch Kaffee gekauft, weil der uns am Erdbeerfest wahnsinnig gut geschmackt hat. Daheim schmeckt er immer noch super, also kein Retsina-Effekt!

Viele Erdbeeren durften mit nach Wien, denn jede Menge Erdbeer-Rezepte warten aufs Nocheinmalgemachtwerden.



Wie man reife Erdbeeren erkennt? Man kann die Karotte herausziehen! (Danke für diese Wortspende, liebe Bri!)


Wofür mein Herz besonders schlägt, wissen alle, die mich ein bissi kennen: Erdbeeren mit Rahm



Das ist wieder ein Posting im Rahmen des Blogger-Events "Genuss in rot-weiß-rot" bei dem Blogger in losem Zusammenschluss ab und zu typisch Österreichisches zeigen. Von mir gibt es das Erdbeerfest, die anderen servieren köstliches mit den süßen roten Beeren:



giftigeblonde - Erdbeermousse
GenussAtelierLang - Erdbeer-Topfen-Palatschinken
























Montag, 14. November 2016

[Urlaub] Sri Lanka


2 Wochen Regen und kalt und grau und schon waren der Turbohausmann und ich reif für ein Land, in dem die Sonne scheint. Sri Lanka ist es geworden, wohin wir entflohen sind. Und das ist tastächlich ein Land, wo man des Essens wegen hinfliegen kann. Selten habe ich so gut gegessen!

Vor allem die Früchte waren unglaublich: Links und rechts der Straße wachsen Mango, Bananen, Kokosnüsse, Papaya und was immer einem an Südfrüchten einfällt.

Was mir schon ein wenig zu schaffen machte: Diese Vielfalt und der Regenwald sind halt nur deswegen möglich, weil man ständig über 90 % Luftfeuchtigkeit hat - das in Kombination mit 30 Grad ist heftig!

Das war die Gewürzbar im Hotel - die war morgens und abends unterschiedlich bestückt, aber immer genial gut: Das beste Mango Chutney, das ich je gegessen habe! So fruchtig. Kein Wunder, denn die Mangos generell waren köstlich! Sambal in allen Varianten und Chilisaucen in vielen Schärfegraden waren da zu finden. Auch viele Gewürzmischungen, die ich gar nicht kannte und deren Bestandteile mir unbekannt waren.



Was ich gelernt habe: Man kann aus allem Curry machen. Hier auf dem Foto sieht man eine Lotuswurzelcurry. Wir haben aber auch Rote Rüben Curry gegessen und Bananenblütencurry, Süßkartoffelcurry, Bittergurkencurry - immer ein wenig anders gewürzt, durchwegs aber köstlich.

Außer genialem Essen gab es noch ebensolche Sonnenuntergänge. Ein Schauspiel, das wir so oft wie möglich verfolgt haben. Wirklich ganz großes Kino! Groß und rot versank die Sonne manchmal im Meer, meistens aber verschwand sie im Dunst - ihr wisst schon, die Luftfeuchtigkeit, die auch bewirkt, dass selten strahlend blauer Himmel zu sehen war, so halt auch beim Sonnenuntergang. Manchmal hatten wir abends oder nachts dann noch tropische Regenschauer, die waren wirklich gewaltig. Eine Regenwaldbrause ist ein sanfter Nieselregen dagegen!

In Colombo haben wir natürlich den Markt angeschaut. Auch hier eine unglaubliche Vielfalt an Obst und Gemüse, von denen ich sehr viel nicht gekannt habe.

Auf dem Foto in der Mitte ist Jackfrucht, die innen ein wenig an Ananas mit großen Kernen erinnert. Die wachsen sehr lustig, die kommen nämlich an einem Stängel direkt aus dem Stamm heraus.
Unglaublich viele Melanzani gibt es auf Sri Lanka. Alle viel kleiner als bei uns, aber geschmacksintensiver. Und ich habe nie die bei uns üblichen dunkelvioletten Melanzani gesehen, sondern nur die hellvioletten. Natürlich wird auch aus den Melanzani Curry gemacht.

Was ich in dem ganzen Urlaub nicht gemacht habe: Fleisch gegessen. So romantisch der ursprüngliche Markt in Colombo war, so schlimm war es, dort durch die Fleischabteilung zu gehen. Wenn das Fleisch bei 30 Grad in der prallen Sonne hängt, dann ist das ein Geruchserlebnis, das man nicht mehr aus der Nase bringt.

Hier sieht man in der Mitte des Fotos die Bananenblüten, die auch verkocht werden.

Links sind Erdäpfel. Das sind vielleicht Zwergerl! So kleine habe ich selten gesehen. Sie scheinen auch nicht so arg beliebt zu sein, denn bei uns findet man Erdäpfel auf jeder Speisekarte in vielen Varianten, in Sri Lanka kaum.

Rechts auf dem Foto eine der 36 Banenensorten.

Ja, Bananen: Ich habe nicht gewusst, dass es so viele Banenensorten gibt. Auf dem Markt in Colombo gab es ganze Hallen voll nur mit Bananen. Wir durften auch von vielen Bananen kosten und ich habe noch nie so gute gegessen, aber auch noch nie so grausliche. Eine Sorte habe ich gegessen, die war wir Kleber, scheußlich im Geschmack, dafür ist der Gatsch dann an den Zähnen gepickt und ließ sich nur mit ganz intensivem Zähneputzen entfernen. Da hatte man tatsächlich ein sehr intensives und langes Erlebnis!

Das hier ist Betelnuss in verschiedenen Varianten: Frische Blätter, getrocknete Blätter und die Nüsse.

Die frischen Blätter kann man essen, sie werden in ganz Südostasien mit Fleisch gefüllt angeboten.

Die getrockneten Nüsse sind ein Rauschmittel und werden gehackt mit diversen Gewürzen und gelöschtem Kalk in die Blätter vom Betelpfeffer eingerollt gekaut.

Nach so einem Gang in Colombo hatten wir uns dann eine gepflegte Tasse Tee im Galle Face Hotel schwer verdient: Am Meer weht immer eine wunderbare Brise und man kann durchatmen. Und wir hatten Besuch: ein Burunduk war echt unglaublich frech und inspizierte alle Tische, ob da vielleicht etwas Essbares zu finden wäre.

Das ist eine der Sri Lankischen Köstlichkeiten, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf: Watalappam, ein Pudding aus Kokosmilch, Cashew-Nüssen und vielen Gewürzen. Hat zwar immer gewöhnungsbedürftig ausgeschaut, aber jedes Mal wieder hervorragend geschmeckt.

Natürlich haben wir auch andere Sachen gemacht als zu essen. Hier habe ich den ersten Elefanten meines Lebens in freier Wildbahn gesehen, als wir in einem Nationalpark auf Fotosafari gewesen sind.

Es ist auch bei den Tieren so wie mit den Pflanzen: Sri Lanka weist eine Vielfalt auf, die unglaublich ist.






Was mir sehr gefallen hat: Die Achtung, die Tieren entgegengebracht wird. Die Leute auf Sri Lanka sind wirklich nicht reich, aber Tiere werden trotzdem durchgefüttert, auch wenn sie einfach nur da sind wie zum Beispiel Straßenhunde, die es Sonderzahl gibt. Und ich hatte den Eindruck, dass es den Nutztieren auch nicht so schlecht geht. In zahlreich vorhandenen Wasserpfützen bzw. kleinen Schlammseen liegen Wasserbüffel herum. Ich glaube, da gibt es viele reichere Länder, wo sich die Büffel so ein Leben nur erträumen würden.


Das ist es, was aus der Milch der Wasserbüffel auf Sri Lanka gemacht wird: dickes Joghurt, in der Konsistenz wie griechisches Joghurt, genannt wird es Curd. Im Hotel gab es eine gemäßigte Variante, wahrscheinlich aus Kuhmilch. Dieses Curd hier habe ich am Straßenrand gekauft, wo es in Tonschalen in verschiedenen Größen angeboten wird, mit Palmhonig gegessen. Curd vom Straßenrand schmeckt sehr intensiv und ist auch arg üppig. Ein ganzes Schälchen habe ich gar nicht runtergebracht. Ich denke, der Fettgehalt ist extrem hoch.

Vertragen habe ich das Essen auf Sri Lanka hervorragend, obwohl ich vor keinem Experiment am Straßenrand zurückgeschreckt bin.






Hier gleich wieder so etwas, was man sich nicht entgehen lassen sollte: Überall werden unreife Kokosnüsse angeboten. Es wird ihnen oben ein Stück abgehauen, da werden Strohhalme reingesteckt und man kann das Kokoswasser trinken. Es ist sehr gut Durst löschend. Wenn man alles ausgetrunken hat, wird die Nuss ganz zerhackt und mit einem Stück Schale kratzt man dann den Schleim heraus, der sich am unreifen Fruchtfleisch ansetzt. Okay, das war jetzt nicht mein Ding, weil ich schleimige Sachen von der Konsistez her nicht runterbinge, aber ich hab es zumindest gekostet und es schmeckte nussig.





Ja, das war es schon wieder. Nachdem ich mich fast zwei Wochen durchgehend von Gemüse-Curry, devilled Cashews und Dal ernährt habe, ist doch eine gewisse Übersättigung eingetreten, aber ich bin sicher, in absehbarer Zeit fange ich dann an, den Prosi-Markt leerzukaufen und alles in Curry zu verwandeln, was mir unter die Finger kommt. 😁