Wir waren in Thailand. Es ist schon wieder fast ein Monat vorbei, aber
manchmal braucht es ein bisschen länger, bis man alle Fotos gesichtet
hat und sich die passenden Worte eingefunden haben.
Wahnsinnig gut waren die Früchte: Wer wissen will, wie Mango, Papaya,
Ananas und Bananen schmecken, wenn sie wirklich reif sind, sollte nach
Thailand reisen. Ich hätte mich deppert essen können nur mit Früchten
(... wenn da nicht noch so viele andere Köstlichkeiten gewesen wären).
Thailand ist voller Wunder: Vor allem Bangkok hat uns schon ein wenig den Atem geraubt. Allein dass bei so einem Leitungschaos die Stromversorgung relativ gut funktioniert, gehört in den Bereich Wunder.
Was uns recht verwundert hat, wie ruhig das tägliche Verkehrschaos abläuft. Da wird nicht gehupt, nicht geschimpft, ein Durcheinander an Menschen, Ochsengespannen etc., wie wir es aus Nordafrika kennen, gibt es hier nicht.
Ich
habe viele Gemüsesorten kennengelernt, die ich noch nie gesehen hatte.
Man muss sie übrigens nicht alle kennen, habe ich festgestellt. Als
Vegetarier ist man generell schlecht aufgehoben in Thailand: Man salzt
dort das Essen nicht, sondern die Würze kommt über Fischsauce ins Essen.
Mir fällt auf die Schnelle kein einziges Gericht ein, in dem keine
Fischsauce zum Einsatz kommt.
Berühmt ist Thailand für seine Massagen. Und da findet man dann solche wenig kuscheligen Gelegenheiten wie diese, wo sich hunderte Touristen die Füße auf freier Straße massieren lassen. Wir haben das dann doch lieber woanders in Anspruch genommen.
Da sind sie, die vielen Bananen. Auch rote gibt es in Thailand. Generell sehr viele verschiedene Sorten. Sie unterscheiden sich nur minimal, dennoch sollte man sich durchkosten, wenn man die Gelegenheit hat. Man weiß bei jeder, dass man da eine Banane isst, aber ein klein wenig anders schmecken sie dann doch.

Ganz himmlisch war das Museum moderner Kunst. Für uns war es ein Fluchtpunkt in die Ruhe. Mit Öffis kommt man dort nicht hin, also sind wir mit dem Taxi gefahren und hatten auch da Mühe, eines zu finden, dass dieses Museum kennt. Dabei war das so genial! Unbedingte Empfehlung.
Solche Angebote gehören in den Flaniermeilen dazu. Ich habe allerdings nie jemanden gesehen, der irgendetwas von den Insekten und anderen Viechern gekauft hätte. Dazu passend haben diese Verkäufer immer Schilder an ihren Wägen, dass man für das Fotografieren zahlen muss. Ich denke, die leben eher davon als vom Verkauf von frittierten Skorpionen (die angeblich sehr gut schmecken).
Dieses Gebäude wurde Nummer 3 der 40 "most evil looking buildings" der Welt. In Natura schaut es weitaus weniger "evil" aus als auf Fotos. Man hat auch nicht das Gefühl, dass es gleich auseinanderfällt.
Auf diesem Foto sieht man ein wenig, wie es um die Luftqualität in Bangkok bestellt ist.
Dann ging es ab in den Süden. Und wir haben weiter dran gearbeitet, dass wir ein paar Kilo mehr heim bringen als wir vorher hatten.
Thailändisches Essen war für uns nicht so höllisch scharf, wie man
das oft liest. Auf Touristen wird ohnehin jede Menge Rücksicht genommen. In jedem Lokal und jeder Garküche wurden wir gefragt, wie "spicy" wir es haben wollen. Wir haben uns von anfangs "very little" während des Urlaubs zu "medium" hochgearbeitet.
Wir haben unglaubliche Naturwunder gesehen: Vollkommen unterspülte Felsen ragen viele Meter hoch aus dem Meer. Er ist gar nicht vorstellbar, wie das gehen kann, dass die nicht einfach umfallen.
Ein tolles Essen haben wir auf einem Markt gegessen: fermentierte Nudeln mit einer Sauce nach Wahl bekam man am Anfang, dann konnte man an einer langen Tafel Platz nehmen und sich aus vielen, vielen Schüsselchen Zutaten nehmen, von denen ich nur die wenigsten kannte.
Was uns sehr angenehm überrascht hat: In Thailand ist es überall sehr sauber. Überall sieht man jemanden mit solchen Besen kehren.
Wer das macht? Alte Leute. So viel zum Thema, dass bei uns die alten Leute nicht genug geachtet werden und es ihnen in anderen Kulturen so viel besser geht.
Ebenfalls auf diesem Markt mit den fermentierten Nudeln habe ich rosarote Zitronenlimonade getrunken. Das macht man nicht für Touristen so, denn wir haben zu den ganz wenigen dort gehört, sondern das gehört in Thailand ganz einfach dazu, dass man Essen und Trinken verschönert.
Und es gibt Berge an Kunststoff! Es war fast unmöglich,
Getränke oder die geliebten Mango mit Klebreis anders zu kaufen als in Plastik. Und unglaublich viel Gemüse wurde auf den
Märkten in Sackeln angeboten.

Diese unglaublichen Kügelchen machen thailändische Krebse. Kilometerlang sind Strände mit solchen fantastischen Mustern bedeckt. Jede Flut spült die Kügelchen wieder weg. Kaum hat sich das Wasser verabschiedet, beginnen die emsigen Minikrebse wieder mit der Arbeit.
Das ist das Ergebnis eines Kochkurses, den ich besucht habe. Ich bin nun außerdem stolze Besitzerin eines Diploms in thailändischer Küche. In der Praxis war das ziemlich witzig: Ich war die einzige Besucherin dieses Kochkurses und es waren 5 (fünf!) Leute dort, die alles hergerichtet, geschnitten und angebraten haben, damit ich nur mehr ab und zu ein wenig rühren musste. Das war eher so: Wir machen Wohlfühlprogramm für die Touristin.
Meinen Traumstrand habe ich gefunden. Und ich habe den Turbohausmann schon gelöchert, ob wir nicht nächsten Winter für eine Woche nur dort hinfahren können zum Strandeln und Essen. Er ist zum Glück von der Idee recht angetan.
Pflanzen und Viecher habe ich gesehen, von denen ich nicht zu träumen gewagt habe. Das sind die abgefallenen Blütenblätter von Jadewein, der sich ganz hoch hinauf in Bäume schlingt und da oben große Trauben aus diesen Blütenblättern zaubert.
Leider nicht zeigen kann ich das allabendliche Konzert nach Sonnenuntergang, das uns die Baumfrösche geliefert haben. Es war manchmal so laut, dass man sich währenddessen gar nicht unterhalten konnte. Warum das manchmal länger, manchmal kürzer, manchmal lauter, manchmal leiser war, das konnten wir nicht ergründen.
Neu war mir die Vorliebe der Thais für fermentiertes Gemüse. Man findet es aber auf allen Märkten in den verschiedensten Varianten. Auch bei der Tafel auf dem Markt, die man weiter oben sieht, gab es einige Schälchen mit fermentierten Gemüsen. Also wir Europäer sollten nicht glauben, dass wir mit der Erfindung von Sauerkraut einzigartig sind auf der Welt, das können andere mit anderem Gemüse genau so gut.
Wir haben Felix und Chart
von diesem wunderbaren Blog kennengelernt. Bei den Beiden wird nicht einfach so schlampert drauf losgeknipst wie bei mir: Da gibt es ein Fotozimmer, in dem alles parat steht, damit man anständige Fotos machen kann. Und das Essen kommt auch dort nicht kalt auf den Tisch, weil eben alles schon bereit steht.
Den besten Cappucino in ganz Thailand habe ich in einer chinesischen Apotheke getrunken. So viel Arbeit, wie sich der Herr Apotheker mit dem Milchschaum gemacht hat, macht sich bei uns kein Barista oder Latte-Artist oder wie immer sich die Leute gerade nennen. Die Entdeckung dieser Apotheke ebenso wie die Entdeckung des Traumstrandes haben wir Felix zu verdanken, der uns geduldig herumgeführt hat.
Eier haben einen hohen Stellenwert in der thailändischen Küche, was mir bis dahin gar nicht klar war. Es werden Eier von den verschiedensten Tieren verwendet und in den verschiedensten Zuständen: Links Salzeier, die rosaroten sind die 1000-jährigen Eier, rechts sind welche, die in Erde eingepackt werden.
Erstmals in meinem Leben habe ich gesehen, dass es meine Lieblingsblumen nicht nur in Weiß gibt: Frangipani blühen in Thailand auch in verschiedensten Rot-Schattierungen. Ich bin begeistert!
Überhaupt diese Vielfalt an Natur! Überall blüht und fruchtet es in dem Land. Wahrscheinlich hat man bei dem feucht-heißen Klima eher das Problem, die Botanik daran zu hindern, dass sie alles zuwuchert als dass es zu wenige Pflanzen gibt.
Da sind die 1000-jährigen Eier. Wie sie schmecken? Nach Ei. Und gut sind sie auf jeden Fall. Ich kann nun nicht sagen, was Marinade war und was Geschmack vom Ei. Sie werden nicht mein Lieblingsessen werden, aber einmal gegessen sollte man sie schon haben.
Das war meine Abschiedskokosnuss. Mit Tränen in den Augen habe ich mich von Thailand verabschiedet. Es wirklich eine wunderbare und sehr genussvolle Zeit, von der ich keine Minute missen möchte.
Wo gab es nun das beste Essen in Thailand? Beim Felix! Er und Chart haben für uns aufgekocht, dass sich die Balken gebogen haben. Es war wirklich wunderbar. Und bei den Beiden habe ich auch ein wenig in der Küche werken dürfen, sodass ich dadurch viel mehr Einblick in die thailändische Küche bekommen habe als in meinem Kochkurs.
Vielen Dank für deine Gastfreundschaft, lieber Felix! Du hast viel dazu beigetragen, dass wir dieses Land so ins Herz geschlossen haben.