Ja, es ist heiß. Aber dennoch: Es ist Einkochzeit, denn schöner als jetzt werden die ganzen Sommer-Obstsorten nicht. Wenn es irgendwie geht, koche ich gleich in der Früh ein, hab alle Fenster und Türen offen, so lässt sich das aushalten. Ich mach es mir aber so einfach wie möglich, das heißt, wenn ich irgendwelche Arbeitsschritte einsparen kann, mach ich das. Hier habe ich alle Ribisel auf einmal verarbeitet und hab sie einfach in den Entsafter geschupft. Das Entsaften macht dieses Oma-Gerät von allein. Aus einem dreiviertel Liter habe ich Ribisel-Kaffee-Gelee gemacht, also dieses Mal keine Marmelade, sondern mit Abkürzung zum Gelee. Aus dem restlichen Saft habe ich Ribisel-Curd gemacht. Das Ergebnis ist unglaublich erfreulich geworden, daher darf dieses Curd hier auf den Blog.
Die Zutatenmenge habe ich einfach von meinem Bergamott-Curd übernommen, allerdings mit dem Unterschied, dass ich den Ribiselsaft auf mehr als die Hälfte eingekocht habe. So habe ich wirklich ein tolles Ribiselaroma im Curd. Und ich hab für die nächsten beiden Wochen einen feinen Brotaufstrich im Kühlschrank.
Für 2 Gläser à 250 ml
200 ml Ribiselsaft aus dem Dampfentsafter1 Bio-Zitrone (Saft und Zesten)
150 g Zucker
5 Dotter
70 g Butter
1 Prise Salz
Den Saft in einem kleinen Topf um die Hälfte einkochen.
Zitrone waschen, die Schale abreiben, den Saft auspressen.
Wasserbad vorbereiten, darin die Butter schmelzen. Zucker, Salz, Zitronenschale und -saft, außerdem den reduzierten Saft dazugeben, rühren, bis der
Zucker geschmolzen ist. Eigelbe mit einem Löffel verrühren, langsam unter Rühren zu den
anderen Zutaten leeren. Über dem heißen Wasserbad erwärmen und dabei
ständig rühren, bis sich die Konsistenz merklich ändert − das ist der
Moment, in dem die Masse nur noch zäh über den Rücken des Kochlöffels
rinnt. Wer es genau wissen will, nimmt ein Thermometer: 80 Grad ist die
Temperatur, in dem man den Topf schnell vom Herd nimmt. Gleich in sauber gewaschene Gläser abfüllen, zuschrauben, auskühlen
lassen und ab damit in den Kühlschrank.
Ja, die Frage mit der Haltbarkeit: Es sind Butter und Eier im Curd, also wahrscheinlich nicht sehr lang. Bei Nigel Slater habe ich einmal gelesen, dass er empfiehlt, Curd einzufrieren. Ich hab das noch nie gemacht, daher kann ich keine Erfahrungswerte beisteuern. Ich mache immer nur ein bis zwei Gläser Curd, das kommt bei uns ins Joghurt, ins Müsli oder aufs Brot, also sind die beiden Gläser recht flott aufgebraucht.