Freitag, 29. Januar 2016

Cranberry-Birnen-Tarte mit Mandelcreme

Schon lange steht dieser Kuchen auf meiner Nachbackliste. So wunderschöne Fotos! Davon kann ich nur träumen. Ich mit meinem kleinen Knipserl, das derzeit nicht einmal so wirklich den Verschluss aufmachen will, schmiere dagegen total ab. Aber wie hat Die See kocht bei einem tollen, sehr lesenswerten Posting über Foodfotografie die Giftige Blonde zitiert: Bloß nicht überinszenieren, sonst kommt es zu Frustrationen beim Nachkochen. Dem kann ich natürlich niemanden aussetzen!

Der Kuchen wurde von mir ziemlich umgebaut, erstens weil nur eine Birne da war, zweitens komme ich mit den amerikanischen Mengenangaben nicht zurecht (z. B. 9 Esslöffel Butter ...) und drittens habe ich nur eine einzige Porzellanform, die muss für alle flachen Kuchen reichen, da wird nicht noch mehr Kramuri (Übersetzung für Deutsche: Kram) angeschafft.
Die Variante mit den Haselnüssen im Mürbteig stammt aus dem Sacher-Kochbuch, dem alten, bitte nicht das neue kaufen.

Falls jemand noch Infos zu Cranberries haben möchte, da gibt es eine interessante Seite: Cranberry-Ratgeber


Belag:
1 Birne (Lagerbirnen haben meist eine harte Schale, die muss man schälen)
100 g Cranberries

Teig:
210 g Mehl (glattes oder Allzweck)
70 g Staubzucker
140 g kalte Butter
70 g gemahlene Haselnüsse (Piemonteser, wenn's irgendwie geht)
1 Prise Salz
1 Eigelb
Blindbackbohnen
Backpapier

Mandel-Creme:
150 g Butter, Zimmertemperatur
90 g Zucker
10 g Vanillezucker
100 g Mandeln, geschält und gerieben
1 EL Mehl (glattes oder Allzweck)
1 EL Stärkemehl
1 Ei
1 Prise frisch gemahlener Zimt
1 Kardamomkapsel, nur die Samen innen fein gemörsert





Für den Teig:
Wenn man die Zutaten bereit stellt, nimmt man gleich auch Butter, die man für die Creme braucht, aus dem Kühlschrank, damit sie auf Zimmertemperatur kommt. Auch die beiden Eier rausnehmen.
Mehl und geriebene Haselnüsse mit der Prise Salz und dem Staubzucker vermischen. Die kalte Butter mit der feinen Seite der Vierkantreibe in die Mischung reinreiben, alles rasch zu einem Teig verkneten. Der Teig bröselt sehr, also habe ich kleine Stücke genommen und die nebeneinander in die Form gepresst, bis diese ganz ausgekleidet war. Die Form dann in den Kühlschrank stellen und mindestens 1/2 Stunde durchkühlen lassen, sie kann aber auch über Nacht drinnen bleiben.
Form samt Teig herausnehmen (Porzellanformen wie meine kann man nicht kalt ins heiße Rohr schieben, die zerspringen!), Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Den Teig mit Backpapier abdecken, Trockenbohnen einfüllen und alles 15 min. blind backen. Dann die Temperatur auf 180 Grad runterdrehen, Bohnen mit dem Papier entfernen und den Teig noch einmal 10 min. backen. 1 Eigelb verquirlen. Teig aus dem Ofen nehmen, mit dem Eigelb einpinseln und noch einmal für 1 Minute ins Rohr schieben. Das Ei dichtet den Teig ab und er weicht nicht durch, wenn man die Creme einfüllt.

Während der Teig bäckt, bereitet man die Füllung vor: Butter und Zucker miteinander gut aufschlagen, bis eine gleichmäßige cremige Masse entsteht. Das dauert ein bissl - ommmm! Die Aromaten, also Vanillezucker, Zimt und Kardamom, ebenso das ganze Ei einrühren. Mandeln, Mehl und Stärkemehl vermischen und in die Buttermasse einarbeiten. Die Creme auf dem gebackenen Teigboden verteilen.
Die Birne erst jetzt schälen, vierteln, das Kerngehäuse aus den Vierteln herausschneiden. Jedes Stück in gleichmäßige Scheiben schneiden und dann ganz vorsichtig hinüberheben und auf die Creme legen - die schmale Seite, also dort, wo der Stängel sitzen würde, zeigt dabei nach innen, die breite Seite nach außen. Auf diese Weise alle vier Stücke fächern und auflegen. Die freien Stellen zwischen den Birnen mit den Cranberries auslegen. 50 - 60 Minuten backen. Die Creme geht dabei schön auf und wird goldbraun.

Die Tarte auf einem Kuchengitter ganz auskühlen lassen. Leider kann man diesen Kuchen nicht warm essen, denn die Creme wird erst fest, wenn sie ganz abgekühlt ist.
Schmecken tut die Tarte am besten bei Raumtemperatur.



Manöverkritik: Viel Butter, ja, ich weiß. Viel Arbeit, ja, weiß ich auch. Aber der Kuchen schmeckt zum Niederknien! Viele verschiedene Aromaten, alle harmonieren miteinander, nichts dominiert. So geht Vielfalt. Ein wirklich schöner Winterkuchen.






Da ich mehr Cranberries gekauft hatte, sind mir einige übrig geblieben: Damit kann man wunderbar Camembert-Cranberries-Flammkuchen machen. Das kriegt ihr hin, da braucht man kein Rezept. Flammkuchenteig sehr dünn mit Sauerrahm bestreichen, sparsam mit geschnittenem Camembert belegen, halbierte Cranberries drüberstreuen und alles mit grob geschrotetem, schwarzem Pfeffer bestreuen, sehr heiß rasch backen, essen.

Dienstag, 26. Januar 2016

Striezeln lernen - oder so ...


Dass ich keine Striezel flechten kann, hatte ich hier schon verraten. Daran hat sich über die Jahre nichts geändert. Nun war am 23.1. eine Veranstaltung von Slow Food Wien: "Kruste und Krume", eine Leistungsschau österreichischer Bäcker. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden auch Workshops zu verschiedenen Bäcker-Themen angeboten, unter anderem ein Striezel-Workshop. Na nichts wie hin mit mir!

Die erste Ernüchterung dann beim Eingang zur Markterei, die ihre Tore in der Alten Post in Wien geöffnet hatte: Menschenmassen! Im Hof, im Durchgang, auf dem Gehsteig bis dem auf Straße standen Leute, die rein wollten, aber nicht konnten, weil zu dem Zeitpunkt niemand mehr eingelassen wurde, weil drinnen alles zu voll war.


Meine Idee, mich vor dem Flechten noch mir einem Kaffee zustärken, vergaß ich ganz schnell. Zum Glück fand ich aber noch rechtzeitig eine zuständige Dame, die mich durch den Lieferanteneingang zum Workshop durchwinkte.

Die Gruppe vor meiner eigenen werkelte sehr emsig: Da wurden Salzstangerl und Handsemmeln geformt, laufend brachten Helferlein fertig gebackenes Kleingebäck, das die Kursteilnehmer schon gebacken hatten. Und das schaute alles wirklich gut aus!

Alle waren so vertieft in die Arbeit, dass eine halbe Stunde überzogen wurde, also war meine Sorge, dass ich zu spät kommen würde, ganz unbegründet.





Und dann staunte ich nicht schlecht, als mich dieses Gesicht anlächelte: Peter Paffrath war gleich zu drei Workshops angemeldet. Wien ist ein Dorf, immer und überall trifft man liebe Menschen.

Über Peter und seinen Bauernhof habe ich hier und hier schon geschrieben. Peter baut nicht nur wunderbares Gemüse an, sondern er betreibt eine immer größer werdende Teichwirtschaft und hat mich nach seinem Zander süchtig gemacht. Da kenne ich wirklich keinen besseren - nicht einmal die Wildfänge aus dem Neusiedler See kommen da mit.

In der Zwischenzeit ist der Hof durch die vielen Erfolge, die Peter erringen konnte, gewachsen. Der Hof machte den zweiten Platz bei einem Wettbewerb zum Thema Nachhaltigkeit, Harrod's hat sein Ketchup im Sortiment, Peter kocht mittlerweile mit einem Haubenkoch bei diversen Events und der letzte Coup: Die BBC filmte bei den Paffraths!

Zurück zum Striezeln: Irgendwie war der Teig verschütt gegangen, aber letzten Ende bekamen doch alle KursteilnehmerInnen vier kleine Teigbällchen. Uns wurde kurz gezeigt, wie ein Viererzopf geflochten wird und wir sollten loslegen. Peter und ich hatten beide zwei Linke, aber zum Glück hatten wir eine ganz nette Dame an unserer Seite, die in einer Bäckerstube aufgewachsen war und der wir über die Schulter schauen konnten.

Der arme Markus Resch, der unser Kursleiter war, hätte wohl ein Megafon gebraucht, damit ihn alle verstehen. Er gab sich alle Mühe, aber es war ein unglaublicher Lärmpegel durch die Menschenmassen, die sich ständig auch in die Workshop-Nische drängten, war richtig, richtig laut.

Wir bekamen dann noch jeder vier kleine Teigkugerln und durften noch einmal einen Viererzopf flechten.


Aber ich hatte wirklich Glück, denn von Peter konnte ich lernen, dass man die Stränge nicht gleichmäßig machen soll, sondern an den Enden spitz und dünn, in der Mitte dick, so wird die Form besser. Und irgendwann hatte sich der Kursleiter durchgekämpft und half mir beim Flechten - der linke Zopf ist wirklich schön geworden mit der tatkräftigen Hilfe der beiden.

Ziemlich ätzend waren die Leute, die immer wieder kamen und dachten, sie könnten da nun auch mitmachen. Einmal befahl mir eine resolute Dame, ich solle hier verschwinden, sie habe nun lang genug gewartet und wolle auch einen Striezel machen. Daraufhin hab ich ihr wenig charmant gesagt, sie kann mir gern meinen Kursbeitrag zurückgeben, dann kann sie meinen Platz haben. Siehe da, so eine Ansage wirkt Wunder! Waaaas? Das kostet Geeeeld? Und schon war sie weg.




Unser Kursleiter zeigte uns dann noch verschiedene Flechtvarianten.

Was mich da wieder einmal sehr erstaunte, sind die unterschiedlichen Bezeichnungen, die innerhalb eines so kleines Landes wie Österreich verwendet werden: Eine Kursteilnehmerin wollte wissen, wie man einen Wiener Knopf macht (am Foto vorn zu sehen). Er arbeitet eine Autostunde von Wien entfernt und konnte zwar die Flechttechnik, aber den Ausdruck nicht.

Ich war wieder sehr erstaunt, dass es im Kremstal wohl ein Goderlkipferl gibt. Das ist ein flach geflochtener Viererzopf, der dann zu einem sehr großen Kipferl geformt wird. Anscheinend wird das dann zu Taufen beim Bäcker bestellt, denn eine Goderl ist in dieser Gegend eine Taufpatin. In Wien ist ein Goderl wieder was ganz anderes, da ist ein Goderl ein Doppelkinn.


Noch etwas an Wissen konnte ich auf jeden Fall mitnehmen: Die Ei-Streiche von Martin Resch besteht aus einem ganzem Ei, einer Prise Salz und einer Prise Zucker sowie ganz wenig Wasser. Damit wird der Striezel nach dem Flechten eingestrichen, geht dann vor sich hin, unmittelbar vor dem Backen wird er ein zweites Mal eingestrichen.

Unsere Striezeln wurden dann davongetragen und wir erfuhren, dass wir sie in einer Stunde fertig gebacken abholen könnten. Also hatte ich Zeit, die Leistungsschau der österreichischen Bäcker genau unter die Lupe zu nehmen. Es ist schon toll, was Handwerk alles leisten kann. Und wie viel Fantasie unsere Bäcker haben! Was die für wunderschöne Brote backen. Nachdem überall kleine Körbchen mit Kostproben standen, konnte man sich auch durchkosten: Es waren überall nur gute bis ausgezeichnete Brote!



Bei dieser Gelegenheit kann ich es nicht lassen, auch meinen Lieblingsbäcker vorzustellen: Ströck Feierabend

Die Familie Ströck betreibt eine Traditionsbäckerei, die in Wien mittlerweile zu einer Bäckereikette angewachsen ist - zu Recht! Das Brot ist wirklich gut. Und dann entstand der Ableger Ströck Feierabend, wo man ein ganz spezielles Brotangebot findet, das ich wahnsinnig gut finde. Man kann dort auch essen - Link anclicken, Speisekarte anschauen, dann wird klar, dass auch das sehr toll ist.

Der letzte gelungene Coup: ein französischer Zuckerbäcker, Pierre Reboul, wurde eingestellt und nun gibt es im Ströck Feierabend die besten Croissants Wiens. Also zumindest nach meiner unmaßgeblichen Meinung nach.

Einziger Wermuthstropfen: Es gibt nur einen einzigen Ströck Feierabend in Wien und der ist zu weit, um für jede Semmel dorthin zu fahren.

Nachdem ich mich eine Stunde lang durch die Leistungsschau schieben habe lassen, konnte  ich zu guter Letzt meine zwei Striezeln abholen, die rechts auf dem Backblech sind es, der lange verunglückte und der kurze gelungene. Man sieht, diese Ei-Streiche muss man sich merken. Die Striezeln glänzten wirklich total schön.

Als ich rausging, standen die Menschen tatsächlich immer noch in riesigen Trauben angestellt und harrten im dichten Schneefall geduldig aus, bis sie auch in die Markthalle rein durften. Jemand sagte, dass sich die Leute so ums Brot anstellen, das hat es in Wien wohl zum letzten Mal nach dem Krieg gegeben. Dass so viel Interesse an ehrlichem Bäckerhandwerk da ist, finde ich mehr als erfreulich!

Freitag, 22. Januar 2016

Sinas Bosnische Äpfel

Ich muss ja gestehen, dass mich dieses Dessert gar nicht so besonders angesprungen ist, als ich es bei Sina gesehen habe. Erst jetzt nach Weihnachten haben wir uns drüber unterhalten und sie hat mir die Äpfel sehr ans Herz gelegt, also habe ich sie nachgemacht. Im Original braucht man dazu eine Creme, die ich nicht kenne und auch nicht wüsste, woher ich sie nehmen soll. Aber Sinas Hausfreund, der ein wirklich Wissender in Sachen Patisserie ist, hat bei ihr damals kommentiert, dass französische Zuckerbäcker gern Schlagobers mit Mascarpone aufschlagen und genau das habe ich gemacht.

Gemacht ist dieses Dessert schnell, gegessen garantiert noch viel schneller.

Fotoupdate: auch 2017 schmeckt dieses Dessert noch ausgezeichnet!


Für 2 Personen:
2 möglichst große Äpfel
100 g Schlagobers
50 g Mascparone
1 Esslöffel selbst gemachter Vanillezucker
100 g fein gemahlene Walnüsse
2 Walnusshälften
1/8 l Weißwein
3 Nelken
1 Zimtstange
2 EL Kristallzucker

Die Äpfel schälen und sehr, sehr großzügig das Kernhaus ausstechen - es soll möglichst viel Fülle reinpassen.
Weißwein mit gleich viel Wasser, den Gewürzen und dem Kristallzucker aufkochen, die Äpfel darin 2 min. köcheln lassen, dann umdrehen, damit die obere, noch rohe Seite nach unten in den Sud wandert, vom Feuer nehmen und die Äpfel so vollkommen auskühlen lassen.
Für die Creme das flüssige Schlagobers mit Vanillezucker und Mascarpone aufschlagen. Diese Mischung wird tatsächlich schön steif! Die geriebenen Nüsse einrühren. Die ausgekühlten und gut abgetropften Äpfel in Schüsselchen setzen und die Creme einfüllen. Ich habe das mit einem Dressiersack gemacht, das hat den Vorteil, dass man die Creme wirklich von unten anfangend in den Apfel reinbringt. Reichlich Creme nehmen! Oben drauf die Walnusshälften setzen.


Manöverkritik: Sucht, Sucht, Sucht! Und sagt bitte nachher niemand, ich hätte keine Warnung ausgesprochen, gell!

Sehr gut könnte ich mir diese Creme auch in einer schokoladigen Biskuitroulade vorstellen. Ich werde berichten. :)

Mittwoch, 20. Januar 2016

[Rettungsaktion] Erdäpfelknödel mit Fleischfülle

Ich freu mich, dass es wieder einmal so weit ist: Wir retten. Und was? Schlicht und einfach Erdäpfeln. Die Deutschen retten eher Kartoffeln. ;)

Zuerst hab ich überlegt, ob ich mich im Supermarkt durch die Grauslichkeiten durchfotografiere, die man so kaufen kann mit getrockneten, tiefgekühlten oder sonst wie verarbeiteten Erdäpfeln. Aber dann dachte ich, es wird sowieso genug von diesen Fotos geben im Rahmen der Rettungsaktion, und außerdem habe ich mit diesen Sachen genau gar nix zu schaffen. Ich kauf ja nicht einmal Erdäpfeln im Supermarkt. Wenn ich Erdäpfeln kaufe, dann schaut das so aus:


Das ist das Lager der FoodCoop, über die ich viele meiner Lebensmittel beziehe. Heute bei etlichen Minusgraden habe ich den Lagerdienst nicht beneidet, denn da werden CSA-Anteile aufgeteilt und in Kisteln eingeschlichtet, damit alles in den Regalen Platz findet in dem recht kleinen Lager, weil das absolute Chaos ausbrechen würde, wenn abends alle Berufstätigen auf einmal daherkommen und ihr Gemüse abholen wollen. Da müssen Getränkekisten durchgeschaut werden und Flaschen getrennt, die aus welchen Gründen auch immer in der falschen Kiste gelandet sind. Da müssen die Milchprodukte oder andere verderbliche Waren in den Kühlschrank gelegt werden. Und zu guter Letzt muss auch noch geputzt werden, denn gerade bei den Wurzelgemüsen, die jetzt von unserem Gemüsebauern kommen, ist noch Erde dran, die beim Sortieren runterfällt und die man dann mit den Schuhen quer durchs Lager verträgt. Man muss das also wirklich wollen, sich eine FoodCoop anzutun. Aber letzten Endes lohnt es sich: Man weiß genau, wer welchen Saft aus welchem Obst und Gemüse presst oder aus welchem Soja der Tofu gerührt wird, das alles zu einem fairen Preis.

Weil jetzt nicht alle losrennen und eine FoodCoop gründen werden, noch eine Bezugsquelle, bei der ich einkaufe, wenn ich irgendwelche Extrawürste in Punkto Erdäpfeln haben will: Kartoffelhof Schramm. Das ist ein Biobauer, der viele alte Sorten anbaut und wirklich Erdäpfeln für jede Lebenslage hat. Und so wie auf dem folgenden Foto schauen meine Chips immer aus:



Fleischknödel für 4 Personen

Fülle:
250 g gemischtes Faschiertes (Deutsche nehmen Hackfleisch halb und halb)
1 El Öl (geschmacksneutral)
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Majoran

Knödelmasse:
1/2 kg mehlige Erdäpfeln, geschält und in Salzwasser gekocht
200 g griffiges Mehl (Deutsche nehmen Allzweckmehl)
2 Eier
50 g Grieß
Salz



Die gekochten Erdäpfeln noch heiß durch die Presse drücken, ausdampfen und überkühlen lassen. Mit den anderen Zutaten zu einem Teig verkneten. 1/2 Stunde rasten lassen.
Wenn man die Erdäpfeln zugestellt hat, kann man die Fülle zubereiten: Die klein geschnittene Zwiebel und den fein gehackten Knoblauch im Öl sanft anrösten. Faschiertes zugeben und mitrösten, bis es krümelig ist. Salzen, pfeffern und mit Majoran abschmecken. Auskühlen lassen.

Salzwasser zum Kochen bringen.
Den Teig zu einer Rolle formen, in 8 gleich große Stücke teilen. Jedes Teigstück zu einer Flade drücken, jeweils ca. 1 EL von der Fleischfülle in die Mitte der Flade geben, zudrücken, Knödel formen und ins siedende Salzwasser gleiten lassen. 15 min. ganz sacht simmernd garen.

Mit warmem Krautsalat servieren.



Für alle, die nicht gern blättern, kopiere ich mein Rezept vom warmen Krautsalat hier rein:

Zutaten für 4 Portionen:
1 Krauthappel von ca. 1 Kilo
1 EL Kümmel 1
3 EL Apfelessig
5 EL Rapsöl oder Sonnenblumenöl
2 TL Salz
1 TL Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
200 g Frühstücksspeck

Das Krauthappel halbieren, den Strunk herausschneiden. Das Kraut fein schneiden - wer eine Hobel hat, kann es natürlich auch hobeln. Die übrigen Zutaten bis auf den Speck in einem Topf vermischen, das klein geschnittene Kraut dazugeben, gut umrühren und zugedeckt auf kleiner Flamme dünsten. Vorsicht, dass nichts anbrennt! Wenn die gesamte Marinade aufgesogen sein sollte, kann man ein wenig Wasser zugießen, aber in der Regel gibt das Kraut genug Flüssigkeit ab, dass bei niedriger Temperatur nichts passiert. Wenn das Kraut gar ist, was ca. 45 min. (Spitzkraut ist in 10 min. fertig!) dauert, den Speck in Würfeln schneiden und in einer Pfanne vorsichtig knusprig braten - eine Zugabe von Fett ist nicht nötig, wenn man den Speck auf kleiner Flamme röstet, denn der gibt noch genug Fett ab. Die Speckkrusterln unter den fertigen Krautsalat mischen und alles warm servieren. Kalt schmeckt der Salat übrigens total fad, also falls etwas übrig bleiben sollte, vor dem Essen noch einmal aufwärmen.






Und nun freu ich mich wieder, alle MitretterInnen vorstellen zu können. Alle zu finden mit dem Hashtag #wirrettenwaszurettenist !

Barbaras Spielwiese - Kartoffelpuffer
Obers trifft Sahne - Kartoffelchips
Feinschmeckerle.de - Das perfekte Kartoffelgratin (für mich)
giftigeblonde - Erdäpfel-Speck Rösti
kebo homing - Kartoffelblattlen
Küchenliebelei - Kartoffelpuffer
Cuisine Violette - Kartoffelstampf
Sakriköstlich - Country Potatoes
magentratzerl - Ofenkartoffeln mit Guacamole und Kichererbsencreme
Food for Angels and Devils - Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln
lecker macht Laune - Smashed Potatoes & more
LanisLeckerEcke - selbstgemachte Schupfnudeln
Kochen mit Herzchen - einfache Kartoffelsuppe
Aus meinem Kochtopf - Tartiflette mit Reblochon - ein Kartoffelauflauf
Jankes*Soulfood - Kartoffelkroketten
Genial lecker - Kartoffelsalat mit Saurer Sahne
Fliederbaum - Mohnstrudel aus Erdäpfelteig
Sweet Pie - Pastinaken Gnocchi
Kleine Chaosküche - Kartoffelwaffeln
Widmatt - aus meiner Schweizer Küche - Ofenrösti mit Rüebli
Anna Antonia - Bratkartoffeln
Paprika meets Kardamom - Simples und vielfältiges Kartoffelgratin
Ingrid von "auchwas" - Spitzbuwe
German Abendbrot - Kartoffelpürree und ein Best of Kartoffel
multikulinarisches - Schupfnudeln mit geröstetem Fenchelsamen
Das Mädel vom Land - Vollkornerdäpfelbutterteigkrapferl
1x umrühren bitte aka kochtopf - Kartoffelwedges
From Snuggs Kitchen - Kartoffelpuffer aus dem Waffeleisen
Bonjour Alsace - Kartoffelauflauf mit Sauerkraut
Meins! Mit Liebe selbstgemacht - Kartoffelmuffins mit Bärlauchpesto
Dynamite Cakes - Kartoffelkekse in süß & salzig
Verboten gut - Grumbeer Stupperte

Montag, 18. Januar 2016

[Restaurant] Chinarestaurat No. 27

 Update vom November 2017:

Wir waren wieder dort essen, um zu schauen, ob man nach dem Wechsel des Kochs dort noch essen kann. Fazit: Wir haben 4 Gänge mit Genuss verspeist. Leider ist die Speisekarte geschrumpft. Meine Schweineöhrchen gibt es zwar noch, aber viele der unten fotografierten Gerichte sind weg. Es ist nun mehr in Richtung "europäisches Asiarestaurant". Ein bissi weniger scharf ist es nun, aber immer noch scharf genug. Das Lokal war voll! Man muss also nach wie vor reservieren. Und hingehen lohnt sich immer noch.
Der Name lautet nun "Asiatische No. 27 Restaurant.

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Unbedingt diesen Thread dazu lesen: China Kitchen No. 27

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Ja, chinesisch essen gehen, das ist so eine Sache - ich nehme an, nicht nur in Wien, sondern generell. Die meisten Chinalokale servieren das, was man sich als Nicht-Chinese unter chinesischem Essen vorstellt. Das Chinarestaurant No. 27 ist anders, denn das hat einen ausgezeichneten Koch, der die Sichuan-Küche aus dem FF beherrscht. Um uns Wiener nicht ganz zu veschrecken, ist die Karte zweigeteilt und es gibt sowohl die europäische Chinarestaurant-Küche als auch die originale. Nicht die schlechteste Lösung, muss ich sagen.
Wofür sich dieses Lokal gar nicht eignet, sind romantische Abende, denn das Lokal ist sehr nüchtern eingerichtet. Nix mit rot-gold wie so oft, sondern kahle weiße Wände. Dennoch: Es ist in der Zwischenzeit unser Lieblingslokal in Wien geworden. Und zu Silvester haben wir es dann so gemacht, wie es sein sollte: Wir waren mit vielen Freunden dort und haben viele Gerichte auf den Tisch stellen lassen, von denen wir alle genascht haben - no ja, nicht alle, denn meine Schweineöhrchen blieben mir so ziemlich allein, einerseits eben wegen der Schweineohren, andererseits wegen der Schärfe, die einem wirklich den Schweiß auf die Stirn treibt und die Lippen taub werden lässt.

Ich höre nun auf mit dem Schreiben und stelle einfach Fotos ein. Geht bitte alle hin und kostet euch auch durch. Wer gern Blunzen und solche Sachen isst, sollte genau auf die Speisekarte schauen und die chinesische Variante kosten, denn das schmeckt alles zum Niederknien!

Knusprige Ente

Pikant-säuerliche Suppe

Wintermelonensuppe

Schweineohren

Gurkensalat

Gebratenes Rindfleisch mit Pfefferoni

Hendl Gong Bao

Teigtaschen in Hühnersuppe

Goldene Wan Tan

Gyosa

Dim Sum

Gebratenes Huhn mit Wok-Gemüse

Garnelen in Sichuan-Salzmantel

Freitag, 15. Januar 2016

Tofu mit Spinat und Reis

Ich heiße Susi und bin Tofu-süchtig.
Dabei habe ich den so lange nicht leiden können. Nun habe ich einen gefunden, der richtig gut ist. Also okay, der Tofu selber hat ganz wenig Geschmack, aber gut im Sinne von: macht ein wunderbares Mundgefühl, wie ich es sonst nicht kenne.

Dann liefere ich Fastfood, das auch noch wenige Kalorien hat.
Fertig ist das ganz sicher schneller als der Lieferdienst liefert. Als erstes stellt man den Reis zu, der Rest ist in der Zeit, in der der Reis gart, schnell gemacht.


Für 2 Portionen:
1 Block Tofu (das sind in der Regel so um die 350 g in den Asiageschäften), keinen Seidentofu
2 EL Stärkemehl
1 Kaffeelöfferl 5-Gewürze-Pulver
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 daumengroßes Stück Ingwer, fein gerieben
1 - 2 Chilis, je nach gewünschter Schärfe, in Streifchen geschnitten
2 EL Sojasauce
1 Prise Zucker 1
100 ml klare Gemüsesuppe (Deutsche nehmen Brühe)
1 EL Reiswein
1 EL dunkles  Sesamöl
2 Frühlingszwiebel, weiße und grüne Teile getrennt in Ringe schneiden
1 EL geschmacksneutrales Öl

1/2 kg Spinat, sehr gut gewaschen (ich kaufe immer 3/4 kg und nehme die kleinen inneren Blättchen für Spinatsalat)
1 EL Bohnenpaste (scharfe, am besten die aus Sichuan)

1 Tasse Reis

In meinem Wok von diePfanne braten die Würfelchen auch mit wenig Öl sehr schön gleichmäßig
Reis mit der doppelten Menge Wasser zustellen.

Wie immer bei Asia-Gerichten zuerst alles zerkleinern, weil später geht es ganz schnell und da hat man keine Zeit für Vorbereitungsarbeiten.

Den Tofu-Block in einigen Lagen Küchenrolle sehr gut trocknen - umwickeln und gleichmäßig sacht drücken, einige Male mit frischer Küchenrolle wiederholen. Macht man das nicht, dann weicht das Stärkemehl, das den Tofu sanft ummanteln soll, sofort auf.
Tofu in mundgerechte Stücke schneiden. Die Stärke mit dem 5-Gewürze-Pulver mischen, auf einem Teller verteilen und die Tofuwürferl darin wälzen, sodass alle Seiten leicht bemehlt sind. Die Hälfte vom Öl im Wok erhitzen und den Tofu rundumadum knusprig braten. Herausnehmen. Das restliche Öl erhitzen, Chilistreifen, Knoblauch, weiße Frühlingszwiebelteile und Ingwer rührbraten. Wenn alles schön duftet, gibt man Sojasauce und Gemüsesuppe dazu, aufkochen. Tofuwürferl dazugeben und einige Minuten köcheln lassen, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat.

Währenddessen in einem zweiten Wok (wenn man hat - ich seufze einmal tief und nehme leider eine beschichtete Pfanne) die Bohnenpaste rührbraten, bis sie duftet. Den Spinat dazugeben und unter Rühren zusammenfallen lassen.

Sesamöl zum Tofu geben, abschmecken. Spinat ebenfalls abschmecken. Alles anrichten und mit dem Grün der Frühlingszwiebeln bestreut servieren.




Rezeptquelle? Nicht vorhanden. Ich dachte, das müsste eigentlich gehen, wie ich mir das vorstelle, und siehe da, das geht sogar sehr gut! Der Turbohausmann hat gesagt, das will er bald wieder haben. Nun bin ich echt stolz auf mich, dass so etwas auf meinem Mist wachsen kann, und spreche eine Nachkochempfehlung aus.

Bezugsquelle für den Tofu: Shu Chen, in Wien erhältlich bei Denn's (nein, ich krieg noch immer nix für die Werbung ;) )

Dienstag, 12. Januar 2016

Steckrübensuppe mit Forellennockerln



Suppe ist eigentlich nicht so arg mein Ding, allerdings der Herr Klink ist ganz meiner. Immer mehr, je mehr ich von ihm nachkoche. Und da war ja noch die Zeit, als ich mit einer Erkältung flach gelegen war und diese Kochsendung mit dem Herrn Klink gesehen habe. Steckrübensuppe hat er gemacht und die schaute extrem gut aus. Also bin ich losgestiefelt und habe eine sehr erfreuliche Entdeckung gemacht: Man kann am Naschmarkt wieder einkaufen! Viele Monate wurde der Markt saniert und es sind einige neue Stände entstanden, wo man wirklich tolle Sachen bekommt. Ein Geschäft hat Essig, Marmeladen, Schnäpse, Essiggurkerln und andere konservierte Sachen, alles aus Österreich und alles von sehr guten Firmen. Wir haben jetzt einen feinen kleinen Fleischhauer am Naschmarkt, der wunderbares Fleisch verkauft, fast alles bio. Und meine Steckrübe habe ich dann bei meiner Frau Kuczera bekommen - die ist zwar nicht neu, sondern immer schon da, leider nicht bio, aber trotzdem eine Freude.
Das ist übrigens die erste Steckrübe meines Lebens und ich war schon einigermaßen erstaunt, was für ein Riesentrumm das ist.



Rezept für 4 Personen

Nockerl:
150 g Forellenfilet ohne Haut
150 g geräuchertes Forellenfilet ohne Haut
200 g Schlagobers
1 Ei
1/2 TL Koriander, gemahlen
etwas Salz
weißer Pfeffer aus der Mühle

 Suppe
400 g Steckrübe
1 Zwiebel
1 EL Butter
600 ml klare Gemüsesuppe
200 ml Schlagobers (hab ich weggelassen)
1 Zweig Thymian
1 Msp. Curry
1 Msp. Muskat
etwas Salz
1 Bund Schnittlauch

Zubereitung:
Fisch und Obers sollten sehr kalt sein. Am besten beide Zutaten für 30 Minuten in den Tiefkühler stellen. Auch wenn das Fischfleisch ein bissl angefroren ist, ist das nicht schlimm.

Steckrübe schälen und in kleine Würferl schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln. In einem Topf 1 EL Butter schmelzen und da drinnen die Zwiebel farblos anschwitzen, Steckrübe mit hineingeben. Gemüsesuppe zugeben, Thymianzweig dazulegen und mit Curry und Muskat würzen. Zugedeckt alles weich kochen, was bei mir 25 min. gedauert hat.

Während die Steckrübenwürferl garen, frisches und geräuchertes Forellenfilet in Würfel schneiden und mit Obers und Ei in einen Zerkleinerer geben. Diese Masse mit Koriander, Salz und Pfeffer würzen. Aus der Farce Nockerl formen und die in einem Topf mit kochendem Salzwasser ca. 10 Minuten ziehen lassen.

Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.

Wenn die Steckrüben weich sind, den Thymianzweig entfernen und die Suppe mit dem Pürierstab fein pürieren. Die Suppe noch etwas einkochen lassen. Das ist jetzt die Stelle, wo Herr Klink Obers zugibt, aber ich fand, dass die Suppe so auch schön sämig ist und habe das weggelassen. Mit Salz abschmecken. Suppe mit den Nockerln anrichten und mit Schnittlauch bestreut servieren.



Ja, ich weiß, ich muss es noch lernen, wie man schöne Nockerln formt. Aber gut waren sie trotzdem. Die Suppe schmeckt auch ohne diese Nockerl sehr fein - die Reste hab ich am nächsten Tag verdrückt, daher weiß ich das. Vor allem wieder einmal ein Beweis: Der Herr Klink kann wirklich toll kochen!

Freitag, 8. Januar 2016

Perfekt nach den Festtagen: Bosnische Torte

Dass ich diese Torte entdeckt habe, das war ein wirklicher Glückstreffer! Mir hat "Bosnische Torte" genau gar nichts gesagt. Drauf gestoßen bin ich bei einer Empfehlung, was man mit übrig gebliebenem Eiklar machen kann. Man braucht richtig viel davon, also genau richtig, wenn man viel Weihnachtsbäckerei gebacken hat. Das habe ich zwar nicht, aber im Tiefkühler stapeln sich mit der Zeit trotzdem viele kleine Behälter mit der Aufschrift: 1 Eiklar, 2 Eiklar etc. Bei mir waren es tatsächlich 10 Eiklar, die ich verwertet habe. Es kommt sicher auf die Größe der Eier an, deswegen gebe ich das Gewicht an.
Dann braucht man noch ein bissl kandierte Früchte, die man nach Weihnachten auch oft noch hat, ebenso Haselnüsse.
Gefunden haben ich das Rezept hier: Krone in Au Wie immer für das Original bitte den Link anclicken. Ich habe den Zucker radikal reduziert.





420 g Eiklar
1 Prise Salz
300 g Zucker
440 g Haselnüsse, geröstet, geschält und gerieben
100 g geriebene Schokolade
50 g Zitronat, fein gehackt
50 g Orangeat, fein gehackt

Eine Springform mit 26 cm Durchmesser mit Backpapier auskleiden (beim Boden das Papier einzwicken, die Ränder einfetten und das Papier dranpicken).

Eiweiß mit dem Salz aufschlagen, Zucker dazugeben und zu einer schön glänzenden Baisermasse weiterschlagen. Haselnüsse, Schokolade, Zitronat und Orangeat unterheben und bei 150 ° C ca. 55 min backen.



Manöverkritik: Volltreffer! Uns und unseren Gästen hat die Torte total gut geschmeckt. Es war noch ein bissl was übrig und am zweiten Tag schmeckt die noch besser als bald nach dem Backen. Sie ist sowieso recht saftig, was mich verblüfft hat, und wird am nächsten Tag noch saftiger. Das Rezept kommt auf jeden Fall auf die Liste der "best of"-Rezepte. Ist ja auch noch deppensicher in der Zubereitung, was auch kein Fehler ist.



Was ich in diesem Jahr einführen will, ist die Angabe von Turbohausfrau-geprüften Bezugsquellen. Ich bekomme nichts für die Werbung, sondern ich mache das, weil ich von den Produkten überzeugt bin. Mir kommen zum Beispiel keine Haselnüsse aus dem Supermarkt mehr ins Haus, seit ich die aus dem Piemont kenne. In Wien kaufen kann man sie bei Barolista. Das ist ein kleiner 1-Mann-Betrieb, daher vorher besser anrufen, ob eh jemand da ist und ob vor allem auch Haselnüsse lagernd sind. Und gleich ein bissl mehr Geld mitnehmen, denn aus diesen Haselnüssen gibt es auch einen Aufstrich, der zum Niederknien ist (wie Nutella, nur viel besser), und man sollte auch Sardellen vom Barolista mitnehmen. Das sind die einzigen nicht-weißen Sardellen, die ich unglaublich gut finde.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Jahresrückblick #foodblogbilanz15

Schon wieder ein Jahr vorbei! Letztes Jahr gegen Jahresende hat Sabine vom Blog Punktkommatext
dazu aufgerufen, Bilanz zu ziehen. Da sie keine Zeit hatte, ist meine liebe Freundin Sina in die Bresche gesprungen und hat alle Foodblogger abermals zur Bilanz eingeladen. Wie schon 2014 bin ich natürlich auch dieses Jahr wieder gern dabei.
Dazu gibt es Fotos, die es im vergangenen Jahr nicht auf den Blog geschafft haben.


Thymian, mein derzeitiges Lieblingskraut


1. Was war 2015 dein erfolgreichster Blogartikel? 
Da könnte ich ung'schaut die Antwort vom letzten Jahr hereinkopieren, denn ich hab keine Ahnung, wann ein Posting erfolgreich ist. Wenn es die meisten Clicks hat? Wenn es am meisten kommentiert wurde?
Ich messe es jetzt einfach daran, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Das sind auch in diesem Jahr die Rettungsaktionen. Das sind aber eh gleichzeitig auch die meistkommentierten und meistgeclickten Postings in meinem Blog. Okay, es gibt eine Ausnahme, dieses vermaledeite Posting über Mango Lassi à la Jamie Oliver. Dabei ist das Rezept nicht einmal besonders einfallsreich, ich wollte es halt nicht einfach klauen und habe deswegen dazugeschrieben, von wem es ist. Nun hab ich den Salat und meine eigenen Rezepte scheinen komplett uninteressant zu sein.

Neu eingezogen: Mohnquetsche (Soooo mühsam!)


2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet? 
Die Postings, die ich generell gern mag, sind meine Zusammenfassungen eines bestimmten Themas. Im letzten Jahr war das eines, was man mit grauslichen Orangen alles anfangen kann.
Am besten gegessen haben wir in Amsterdam,  mein Lieblingskochbuch des Jahres war Art of Simple Food, das Posting, das an meisten weh getan hat, war Amputiert.  Die schönsten Fotos findet man in diesem Posting ...
Hoppla! Das sind mehr als drei. Ich hör eh schon auf.

Wie macht man eine Schnittlauchblütensemmel? Blüten abzupfen, einen Berg davon hinlegen und dann die Buttersemmel reindrücken. War mir dann doch zu platt, um darüber ein ganzes Posting zu machen. ;)


3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert? 
Giftige BlondeTante Mali und kobuk - alle keine reinen bzw. gar keine Foodblogs. Wie das kommt? Keine Ahnung.
Meine Interessen waren immer schon sehr breit gestreut und der Blog ist mir "passiert" und war nicht strategisch geplant, wie ich das jetzt bei einigen Neu-BloggerInnen sehe.

Selbst gemachtes Schoko-Granola - leider sieht man nicht wirklich was davon


4. Welches der Rezepte, die du 2015 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum? 
Ganz sicher Zucchinipuffer. Das ist so ein Verlegenheitsessen, wenn es superschnell gehen muss. Bisher finden sich drei Rezepte auf dem Blog:
Zucchini-Puffer mit Feta und Minze
Gefüllte Zucchini-Puffer
Zucchini-Puffer mit Haselnüssen

Physalis - heimisch und bio. Alle einfach so aufgegessen und genau gar keine verkocht.


5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2015 beschäftigt? Und hast du es gelöst? 
2015 war sicher kein einfaches Jahr, aber Koch- und Blogprobleme haben mich zum Glück keine gequält.

Kandierte Kumquats

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Nüsse. Ich bin draufgekommen, wie gut Nüsse schmecken können. Einerseits rote Walnüsse, die meine weit über 70 Jahre alte Liesi vom Markt letzten Winter erstmals hatte und dann nie mehr wieder, und andererseits piemontesische Haselnüsse. Die roten Walnüsse suche ich immer noch, die Haselnüsse gibt es in Wien beim Barolista zu kaufen.

Handsemmeln - oft gemacht, nie gebloggt. Kommt noch!


7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?
Lustige Suchbegriffe gibt es bei mir leider kaum, sondern es sind immer Rezepte, die gesucht werden. Zu meiner Freude werden sehr viele Zitrus-Rezepte bei mir gesucht und auch gefunden. So macht sich diese Vorliebe doch bemerkbar.

Rotkrautsalat mit Kumquats - der war total gut. Keine Ahnung, wieso ich den nicht gebloggt habe.


8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2016?
Dass er so erfolgreich wird, damit ich damit reich und schön werden kann. Oder so ... ;)
Ehrlich: Wie auch sonst im Leben habe ich keinen Plan. Ich hoffe, ihr bleibt mir alle treu! Das reicht mir schon.


Was ich nun noch gern machen will, ist Sina, die sich die Arbeit macht, alle Foodblogbilanzen zu sammeln, vor den Vorhang zu holen: Sie ist nicht nur eine liebe Freundin, sondern auch jemand, der nicht groß herumredet, sondern einfach macht und tut. Ganz typisch ist diese Aktion hier: Es hat jemand anderer keine Zeit, zack, springt sie ein. Ohne wenn und aber. Das finde ich unglaublich sympathisch! Und nun hat sich etwas ergeben, womit sie wohl auch nicht gerechnet hätte: Sie betreibt tatsächlich einen der erfolgreichsten Blogs Österreichs. Es wurde ein Ranking veröffentlicht, bei dem 25 Faktoren berücksichtig werden, bei dem sie unter den Foodblogs tatsächlich an zweiter Stelle hinter der Siegerin vom Ama Food Blog Award rangiert. Dazu möchte ich ganz herzlich gratulieren! Keep on Rocking!