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Donnerstag, 14. März 2024

Pasteis de Nata

Könnt ihr nach Weihnachten schon wieder Süßes sehen? Ich gestehe, ich kann immer Süßes essen, aber mich so viel damit auseinanderzusetzen, dass ich es sogar blogge, das hat dann doch einen längeren Anlauf gebraucht. Es kommt ein Rezept, das mit Fertigteig arbeitet und recht schnell geht. Ich mach Pasteis de Nata selten und habe kein Standardrezept dafür, sondern ich habe aus einigen Rezepten im Internet diese portugiesischen Schätzchen zusammengestoppelt, daher gibt es ausnahmsweise keine Quellenangabe. Weil es so gut war, darf das Rezept nun auf den Blog.

Die Pasteis sollen auf der Oberfläche wirklich dunkle Stellen haben, das soll so sein. Ich finde die Röstaromen, die so entstehen, recht erfreulich − ungewöhnlich für ein Dessert, aber passt. Am besten schmecken die Pasteis, wenn sie noch lauwarm sind. Man kann sie am nächsten Tag noch einmal ins Rohr stellen und ein wenig aufwärmen.

 

Zutaten für 10 Stück

1 Paket Blätterteig (um die 280 g)
250 ml Milch
20 g Butter 
2 EL Mehl (universal)
4 Eigelb 
170 g Zucker 
1 Zimtstange 
Schale einer Biozitrone, mit dem Sparschäler in dünnen Streifen abgezogen
Butter zum Einfetten der Förmchen
Staubzucker mit Zimt gemischt zum Bestreuen

 

Am besten als erstes den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen, damit er Zimmertemperatur annimmt. Das Backrohr auf 240 Grad vorheizen. 1 EL Butter schmelzen, auskühlen lassen.

Zuckersirup herstellen: 80 ml Wasser und 170 g Zucker miteinander verrühren und zum Kochen bringen. Dann nicht mehr rühren und alles einige Minuten durchkochen lassen. Zur Seite stellen und auskühlen lassen.

Den Teig von der langen Seite her sehr straff aufrollen. Die Teigrolle in 10 gleich dicke Stücke schneiden. Die Förmchen mit der flüssigen Butter einstreichen. Die Teigstücke mit dem Handballen platt drücken, bis sie etwa die Größe der Förmchen haben. Dabei den Teig am Rand etwas dicker lassen. Die Teigstücke in die Förmchen legen und gut andrücken. Förmchen samt Teig in den Kühlschrank stellen.

Ca. 50 ml der Milch von den 250 ml wegnehmen und mit dem Mehl sehr gut verrühren, bis alle Klümpchen aufgelöst sind. Die restliche Milch mit der Zimtstange und der Zitronenschale zum Kochen bringen. Die Mehl-Milch-Mischung langsam einrühren. Rühren, rühren und nochmals rühren, bis die Creme andickt. Nun den Zuckersirup gemütlich unterrühren. 

Einige Minuten abkühlen lassen. Dann werden die Eigelb mit einer kleinen Menge der Creme verrührt, um die Eigelb an die Temperatur anzupassen. Dann alle Eigelb mit der ganzen Creme verrühren.

Ein Sieb in eine Rührschüssel hängen. Da wird nun die Milchcreme durchgestrichen, einerseits um die Zitronenschale und die Zimtstange herauszukriegen, andererseits um eventuell entstandene Klümpchen zu entfernen.

Teigförmchen aus dem Kühlschrank nehmen und auf ein Backbleck stellen. Jedes Förmchen zu ca. 3/4 mit der Creme füllen und etwa 12 min. backen. Nachdem die Temperatur für diese Törtchen wirklich sehr hoch ist, bäckt man am besten auf Sicht. Wenn sich schwarze Flecken auf der Oberseits gebildet haben, nimmt man die Pasteis heraus, dabei gleich vom heißen Blech nehmen. 

Überkühlen lassen. Zimtpulver mit Staubzucker mischen, über die Törtchen stäuben. Lauwarm servieren.




Die Pasteis schmecken wirklich sehr fein nach Urlaub. Hach, ich muss wieder mal nach Lissabon! Bis dahin werde ich noch einige Pasteis daheim backen ...

Ich habe eigene Alu-Förmchen für die Pasteis de Nata. Die sind eigentlich ganz praktisch, weil ich damit Teigreste von einer Quiche oder Tarte weiterverwenden kann, indem ich den Teig mit irgendwelchen Resten, sei es süß mit Marmelade oder pikant mit Schinken-Käse oder Gemüse fülle. Ein solches Küchlein in süßer Variante schmeckt zum Kaffee sehr fein, zwei pikante Törtchen davon mit einem Salat gehen bei uns als Mahlzeit durch. Also von mir eine Kaufempfehlung dafür. In den Untiefen des Internets findet man sie leicht, in Küchengeschäften in Wien leider kaum.

Freitag, 3. Dezember 2021

Apfeltartelettes

Vorweihnachtliches möchten die Damen von den Rettungen,  Barbara und Tamara,  denen ich für die Abwicklung der Rettung danken möchte. Da hab ich natürlich etwas! Das Letzte, das ich gebacken habe vor Weihnachtskeksen und meinen Weihnachtskuchen: Stollen für Ungeduldige, Weihnachtsstollen und Apfelbrot

Ich muss sagen, ich habe wieder einmal die Triebkraft von "meinem" Topfenblätterteig unterschätzt, denn der hat die Tartelettes ordentlich aus den Förmchen gedrückt. Es empfiehlt sich daher, die Törtchen nicht bis zum Rand der Förmchen zu füllen ... Aus Gründen!

Topfenblätterteig
250 g Topfen
250 g Mehl (glatt)
250 g Butter
1 Prise Salz

Früher habe ich den Topfenblätterteig immer händisch geknetet, mittlerweile tu ich mir diese Arbeit gar nicht mehr an, sondern schmeiße alle Zutaten in die Rührschüssel von der Küchenmaschine, geb den K-Haken rein und lasse alles gut durcharbeiten. Dann walke ich den Teig auf einer bemehlten Unterlage aus und falte ihn, bis ich ein handliches Paket habe. So darf er dann im Kühlschrank warten, bis ich ihn verarbeite, aber mindestens 2 Stunden gut durchkühlen lassen.

Man braucht für 4 Tartelettes nur die Hälfte der angeführten Menge. Die halbe Teigmenge kann man gut einfrieren, denn Topfenblätterteig geht für Kuchen genau wie für pikante Tarte und die halbe Menge passt genau für eine Tarte, also kann man immer brauchen.  

 

Für 4 Tartelettes
½ Portion Topfenblätterteig
5 mittelgroße Äpfel (geschält und geputzt gewogen 400 g)
1 EL Butter
Zimt
Nelkenpulver
1 EL Zucker
1 EL Rosinen, über Nacht in Rum eingeweicht
1 Eigelb, verschlagen
Alufolie 

Backrohr auf 180 Grad Umluft vorheizen. Butter in einer passenden ofenfesten Fom gleich im Roihr schmelzen.

Äpfel schälen, Kerngehäuse herausschneiden, in dickere Spalten zerschneiden. Ich habe jedes Viertel noch einmal halbiert, das war eine sehr gute Größe. Die Äpfel in die Form hineingeben, gut durchmischen, damit alle Apfelspalten mit der Butter überzogen sind. Die Apfelspalten mit Zimt, Nelkenpulver und Zucker bestreuen. Alufolie draufgeben, ins Backrohr stellen, 30 min backen. Folie abnehmen, alles vorsichtig durchmischen, noch einmal 30 min backen. Äpfel auskühlen lassen.

Den Topfenblätterteig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Fläche auswalken. Nicht zu dünn rollen, denn sonst ist zu wenig Masse da, die blättern könnte. Das ist wie beim Blätterteig: Je dicker, desto blättriger. Für die Förmchen passende Kreis ausschneiden, also etwas größer als der Boden der Formen, damit man den Rand auch auskleiden kann. Den übrigen Blätterteig kann man in Streifen schneiden oder wie ich mit einem Gitterschneider bearbeiten, damit man ein Gitter wie auf den Fotos bekommt. 
 
Förmchen mit dem Teig auskleiden. Äpfel auf die vier Formen aufteilen. Rosinen auf den Äpfeln verteilen. Gitter auf die Formen legen und am Rand andrücken. Oder halt die Streifen auf den Äpfeln verteilen und am Rand andrücken. Mit verquirletem Eigelb bestreichen.

25 min. backen, bis der Teig hellbraun ist. Förmchen auf ein Kuchengitter stellen, bis die Tartelettes ausgekühlt sind. Aus dem Förmchen stürzen, genießen.

Das ist jetzt ausnahmsweise ein Kuchen, bei dem ich keine Boskop empfehle. Die schmecken wahnsinnig gut in Kuchen, aber zerfallen komplett. So etwas ist kein Fehler bei Apfelstrudel, aber hier würde man dann nur Apfelmus produzieren und es ist netter, wenn die Äpfel noch in Stücken vorhanden sind. Ich habe Bellefleur genommen, die bekommt man im Handel aber selten. Von mir erprobt sind Rubinette, Elstar, Opal oder diverse Renetten-Sorten. 

 

 


 


Anna Antonia-Herzensangelegenheiten – Apfel-Karamell-Cookies
Barbaras Spielwiese – Heidesand mit Zitrone und Rosmarin
Brittas Kochbuch – Aachener Printen
Brotwein – Elisenlebkuchen Rezept – saftige Lebkuchen backen ohne Mehl
Cahama – Glühwein-Gelee
CorumBlog 2.0 – Haselnuss-Lakritz-Stücke
Kaffeebohne – Baileys Pralinen
Pane-Bistecca – Vorweihnachtlicher Apfel-Amaretto Kuchen
Volker mampft - Stollenkonfekt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Montag, 15. November 2021

[Tag des Gugelhupfs] Ancho-Orangen-Schoko-Gugelhupf

Nun habe ich in diesem Jahr ja die mexikanische Küche für mich entdeckt. Angefangen hat es mit diesem Rezept für Chiles Rellenos, die erste Süßspeise war Mandarinenflan mit Ancho-Chili, was sehr abenteuerlich klang, aber dann unglaublich gut geschmeckt hat. Dass man Kuchen mit Gemüse einen sehr feinen Touch verleihen kann, weiß ich, seit ich die Tarte Tango gegessen habe. Daher bitte nicht zu arg skeptisch sein, sondern ausprobieren.

Der beste Mann von allen ist sehr erfreut über diesen neuen Spleen von mir, weil man nun endgültig gar kein Küchenkastel mehr aufmachen kann, ohne dass einem irgendetwas entgegenfällt. Es stimmt wirklich: Mit jedem neuen Kontinent, den man kochtechnisch erobert, bräuchte man ein Küchenkastel mehr. Zum Glück gibt es jede Menge Rezepte, die mein Mann sehr gern mag, daher kann ich ihn immer wieder mit Essen wie diesem besänftigen.

 Rezeptquelle: Chili & Ciabatta

Für eine Gugelhupfform von 17 cm Durchmesser 

Schokoladensirup
30 ml Wasser 
15 g Butter 
1 TL Honig 
75 g Halbbitter-Schokolade

Ancho-Chili-Püree
1 Ancho Chili
Kochendes Wasser zum Bedecken

Orangenglasur 
1 EL Orangensaft 
50 Gramm Puderzucker 
1 TL Orangenlikör

Für den Kuchen
110 g Butter, weich 
100 g Zucker 
2 Eier; groß, Raumtemperatur 
120 g Mehl, glatt 
1 Prise Salz 
2 Orangen: Schale abgerieben und 2 TL Orangensaft 
½ TL Weinsteinbackpulver 
3 EL  Schokoladen-Sirup
2 EL Ancho-Chili-Püree
1 TL Vanillezucker
Orangenglasur

Butter und Bröseln für die Form

 

Schokoladensirup: Die Zutaten in einen kleinen Topf geben und unter Rühren sacht erhitzen, dabei rühren, bis man einen glatte Masse erhält. 

Ancho-Chili -Püree: Den Ancho Chili abspülen und in eine Schüssel legen. Mit kochendem Wasser übergießen. Einen kleinen Teller drauflegen, der den Chili unter Wasser drückt. Mindestens 2 Stunden einweichen lassen. Die Stiele und Kerne entfernen, mit 30 ml vom Einweichwasser pürieren. Sollte das Einweichwasser bitter schmecken, frisches Wasser verwenden.

Orangenglasur: Puderzucker mit dem Likör und so viel vom Orangensaft verrühren, bis eine dicke Glasur entsteht.

Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. 

Die Gugelhupfform mit handwarmer Butter ausschmieren, mit Semmelbröseln ausstreuen und kalt stellen.

Die Butter schaumig rühren, dabei den Zucker einrieseln lassen. Die Eier einzeln unterrühren. Mehl, Backpulver und Salz mischen, zur Eimasse geben und unterrühren. Den Teig auf 2 Schüsseln aufteilen. Zur einen Hälfte die Orangenschale und den Orangensaft geben. Den Teig in die vorbereitete Form füllen. Zum restlichen Teig den Schokoladensirup, das Anchopüree und den Vanillezucker zugeben. Den Schokoladenteig auf dem Orangenteig verteilen.

40-50 Minuten backen (Stäbchenprobe). 

Den Kuchen auf einem Gitter 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf eine Platte stürzen. Die Orangenglasur auf den Gugelhupf löffeln. 




Von allen Seiten, denen ich von dem Kuchen berichtet habe, ist mir arge Skepsis entgegengeschlagen. Wundert mich eigentlich nicht, denn ein Kuchen, der leichte Schärfe mit sich bringt und ein Raucharoma noch dazu, das war auch für mich nur schwer vorstellbar. Nachdem ich allerdings den Flan schon kannte, war der Schritt zu diesem Kuchen kein komplizierter.

Man muss übrigens nichts marmorieren, also die Schokomasse mit einer Gabel unter die helle Masse ziehen oder so, sondern die Schokomasse verteilt sich von selber sehr schön in der hellen Masse.

Die Vorbereitungen sind aufwändiger, aber der Gugelhupf selber ist dann im Nu gemacht. 

Falls jemand eine Quelle für Anchos in Wien braucht: Casa Mexiko  (not sponsored)


Und nun zu allen anderen Gugelhüpfern, die den Tag mit mir gemeinsam feiern:

Außer Konkurrenz zeigt Felix einen Gugelhupf-Klassiker: Germgugelhupf mit Rosinen und Safran

 

 

 

 

Freitag, 12. März 2021

Milchmädchen-Tartelettes

Ein Tarteboden aus Filoteig? Ja, das geht! Ich habe ein ähnliches Rezept mit Rhabarberfüllung schon einmal mit Strudelteig gemacht und habe das noch in sehr guter Erinnerung, daher war klar, dass ist das ausprobieren muss, als ich das Rezept in Tartes gesehen habe. Noch dazu ist das eine tolle Möglichkeit, um übrig gebliebenes Eiklar zu verwerten.

Für 8 kleine Förmen mit 8-10 cm Durchmesser

Für die Tarte-Böden
½ Packung Filoteigblätter
100 g flüssige Butter
120 g brauner Zucker

Für die Milchfüllung
500 g Milch
30 g Speisestärke
5 Eiweiß (Grüße M)
80 g Staubzucker
1 Prise Salz


 

Backrohr auf 190 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.

Förmchen mit Butter ausstreichen.  Die Teigblätter auf ca. 13 cm Seitenlänge zuschneiden und Blatt für Blatt mit zerlassener Butter bepinseln und mit Zucker bestreuen. Jeweils 3 übereinander legen und in die Formen setzen.

Einige Esslöfel voll Milch mit der Stärke und dem Salz verrühren. Eiklar und Zucker verrühren (nicht aufschlagen). Die restliche Milch erhitzen und aufkochen lassen. Die Stärkemischung einrühren und noch einmal gur durchkochen lassen, dabei ständig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. Vom Feuer nehmen und eine Minute überkühlen lassen. Eiweiß-Mischung einrühren, unter emsigem Rühren zum Kochen bringen und gut durchkochen lassen, dabei rühren, rühren, rühren. Danach die Füllung direkt auf die Förmchen verteilen. Dabei einen Rand von ca. 1 cm lassen, da die Füllung beim Backen aufgeht.

30-40 min. backen, bis die Füllung die gewünschte Färbung hat.

Dienstag, 14. April 2020

Financiers

Ja, Ostern ist nun vorbei und da steht doch glatt noch ein Gläschen mit Eiklar herum von meinen Pinzen! Wer mehr als zwei Eiweiße übrig hat, wird hier am Blog aber auch fündig. Was ich komischerweise noch nie gebloggt habe, was aber zu meinen Standardrezepten gehört, wenn ich in so einer Situation bin, sind Financiers. Die sind denkbar einfach zu machen und schmecken auch am nächsten Tag noch gut. Wer keine Financier-Formen hat, nimmt einfach andere kleinformatige Förmchen wie Madeleine-Formen. Die eckigen Formen haben den Baby-Küchlein ihren Namen gegeben, denn sie sollen wie Goldbarren aussehen.

Mein Rezept ist angelehnt an das von Pierre Hermé, allerdings ist das hier die Variation für Faule: Er macht natürlich eine ganz spezielle Pistazienpaste und ich bin sicher, dass das überirdisch schmeckt. Ich habe einfach die ursprüngliche Menge an Mandelmehl (sehr fein gemahlene Mandeln) durch geriebene Pistazien ersetzt, schmeckt auch super.


65 g Butter zu Nussbutter schmelzen
40g Mehl
60 g Staubzucker
50 g fein gemahlene Pistazien (wahlweise Mandel- oder Haselnussmehl)
2 Eiweiße

3 EL gehackte Pistazien zum Bestreuen


Meine Financier-Form ist recht klug, die muss ich weder fetten noch mit Mehl bestauben, aber das ist meine erste Form, die da so problemlos ist. Für alle anderen: Bitte die Form wie nötig vorbeiten. Backrohr auf 170 Grad Umluft vorheizen.

65 g Butter schmelzen, auf ganz kleiner Flamme sacht weiter erhitzen, bis sie zu hellbrauner Nussbutter geworden ist. Überkühlen lassen und filtern (feines Sieb).

Mehl, Staubzucker und gemahlene Pistazien in einer Schüssel mischen. Eiklar (nicht geschlagen) einrühren, dann die gefilterte Nussbutter einarbeiten. Man rührt da schon ein bisschen, bis alles zu einer ganz homogenen Masse geworden ist.

Masse in die vorbereitete Form geben. Die Financiers gehen ein wenig auf, daher die Formen nicht übervoll anfüllen, sondern ein bisschen Spielraum lassen. Mit den gehackten Pistazien bestreuen und 10-12 min. backen. Überkühlt aus der Form lösen.




Das Braune auf den Küchlein: Diese Financiers sind mit Praliné bestreut. Das ist eine Geheimwaffe für Süßes! Dafür Karamell herstellen, geröstete Haselnüsse einrühren und erkalten lassen. Alles in der Küchenmaschine mahlen, bis man den gewünschten Ausmahlungsgrad erreicht. Man kann das auch zu einer richtigen Paste mahlen, das ist dann die Grundzutat für Nuss-Nougat-Creme. Aber eigentlich ist das ein anderes Paar Schuhe ...

Das hier ist ein älteres Foto, offensichtlich vom Hochsommer, denn da habe ich eigene Himbeeren, Walderdbeeren und Nachtschattenbeeren, die ich einfach nicht los werde, auf die Financiers gelegt, in ein paar habe ich Nougat versenkt. Man kann also wirklich viele Varianten machen. Die Dinger klappen immer und werden auf diese Weise nie langweilig.



Donnerstag, 17. März 2016

[Rettungsaktion] Wir gugeln uns zum Geburtstag!

Wisst ihr was? #wirrettenwaszuretten ist wird 2 (zwei!) Jahre alt! Es ist tatsächlich so, dass wir mittlerweile einen Aufnahmestopp in der Gruppe der RetterInnen machen mussten, weil der Verwaltungsaufwand und die Entscheidungsfindung immer komplizierter wird, je größer eine Gruppe wird. Das Team der Unterstützerinnen wird immer größer, weil viel zu tun ist. So haben wir jetzt eine Facebook-Seite, auf der die ganzen vergangenen Rettungen Revue passieren dürfen - vielen Dank dafür an Nadine von Sweet Pie, Jasmin von was du nicht kennst, Janke von Jankes Soulfood und Petra von Obers trifft Sahne für eure unermüdliche Unterstützung. Und natürlich wie immer auch ein großes Dankeschön an Sina, die gar nicht giftige Blonde für sowieso eh alles, unter anderem dem gemeinsamen Aus-der-Taufe-Heben dieses Kindes und der gemeinsamen Aufzucht!

Es gibt Geburtstagskuchen zum zweiten Geburtstag des gut geratenen Kindes. Und weil nicht alle süß mögen, haben wir uns drauf geeinigt, es kann natürlich auch pikanten Kuchen geben, aber irgendwas Gemeinsames brauchen wir, also muss er ein Loch haben. Nun freu ich mich schon auf Gugelhüpfer, Kranzkuchen oder was immer Löchriges da kommen wird.


Schoko-Mandel-Gugelhupf
Für eine 16-er Gugelhupfform

60 g Zartbitterschokolade, geschmolzen
100 g weiche Butter
2 Eier
90 g Zucker
110 g Mehl
25 g gehackte Mandeln
1 TL Backpulver
1 TL Kakaopulver

Butter und Mehl für die Form

Für die Glasur:
100 g weiße Kuvertüre
(evtl. Zuckerperlen)



Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Die Form mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.
Eier mit Zucker schaumig schlagen, Butter einrühren, dann die etwas überkühlte Schokolde einfließen lassen. Mehl, Mandeln, Kakaopulver und Backpulver mischen, unter die schaumige Eimasse heben. In die Form füllen und 30 min. backen. Den Kuchen kurz in der Form überkühlen lassen, dann aus der Form auf ein Kuchengitter stürzen.
Die Kuvertüre in Wasserbad schmelzen lassen, den Gugelhupf damit überziehen. Wer mag, kann auf die ausgekühlte Glasur noch Zuckerperlen streuen.


Was es dazu zu sagen gibt: Das Rezept stammt aus dem letztens besprochenen Buch. Wie alle getesteten Rezepte daraus ist es leicht nachzumachen. Wie man sieht, habe ich mit der weißen Kuvertüre gerauft. Keine Ahnung, wieso die nicht so wollte wie ich. Im Buch ist das Foto so viel schöner. Ich hätte das Blümchen vor und nicht hinter den Gugelhupf stellen sollen ...
Aber gut geschmeckt hat er auf jeden Fall!

 Und nun bin ich gespannt, was noch alles gerettet wird!


giftigeblonde Apfel-Walnuss-Gugelhupf

Food for Angels and Devils Eierlikör-Schoki-Kuchen mit Loch und viel Hicks

Fliederbaum Kaisergugelhupf

Anna Antonia Mississippi Mud Cake

LanisLeckerEcke Schokogugl mit Käsekuchenfüllung

auchwas Frankfurter Kranz meine Art

Cuisine Violette Orangen-Nuss-Gugel

multikulinarischesJubiläumsgugl mit Sanddorn

Summsis Hobbyküche Aprikosengugelhupf

Feinschmeckerle – Marmorgugelhupf mit Kirschen 

brotbackliebeundmehr – Baileys-Marmorgugelhupf

Kochen mit Herzchen – Durstiger Geburtstagsguglhupf

Obers trifft Sahne  Frankfurter Kränzchen

kebo homing Orangengugel

Unser Meating – Erdnussgugel mit Karamellkruste

Sakriköstlich Rotweinkuchen

Aus meinem Kochtopf – Nürnberger Gewürzgugelhupf

Meins! Mit Liebe selbstgemacht – Knödelgugel

Barbaras Spielwiese – Omas Frankfurter Kranz etwas modernisiert

Pane-Bistecca – Deftig gefüllter Kartoffelgugelhopf

1x umrühren bitte aka kochtopf – Kuchen mit Loch

Was du nicht kennst ... – Kokosnussguglhupf

Küchenliebelei – Klassischer Marmorgugelhupf

Sandra´s Tortenträumereien – Bananen-Erdnuss-Gugel

widmatt - aus meiner Schweizer Küche – Oster-Höpfli zum Frühlinsgfest

Genial lecker – Brezenknödelgugelhupf

thecookingknitter Sauerkrautgugl mit Speck 

Dynamite Cakes Saftiger Zitronengugelhupf

Das Mädel vom Land Schlagobersgugelhupf

verbotengut! Saftiger Orangengugelhupf 

Jankes*Soulfood Möhren-Gugelhupf mit Frischkäse-Swirl

our food creations Zweierlei Mini-Gugl

German Abendbrot Verführerischer Gugelhupf

Leberkassemmel und mehr Zitronen-Rosmarin-Guglhupf

Montag, 21. Dezember 2015

Panforte di Siena

Keine Kekse, gar nichts Weihnachtliches bäckst du? Diese Frage habe ich in den letzten Wochen öfter gehört. Klar backe ich, vor allem viel Apfelstrudel, weil unser Lieblingsapfelbauer derzeit sooo viele geniale Apfelsorten hat, auch sonst gibt es deswegen viel Süßes mit Apfel, gebackene Apfelscheiben, Tarte TatinApfelschmarrn, Bratäpfel (am liebsten mit Dirndlmus, wenn nicht vorhanden, dann halt mit Vanillesauce), aber das steht ja alles schon hier am Blog, wie man sieht, also muss ich es nicht noch einmal bloggen.
Aber jetzt habe ich etwas gebacken, das ist sowas von Weihnachtlich und soooo gut: Panforte! Ich habe viele Rezepte angeschaut, aber am besten hat mir das von Nigella Lawson gefallen, trotzdem hab ich ein bissl was an den Gewürzen geändert.

Für eine Springform mit 16 cm Durchmesser:
150 g Mandeln
75 g Haselnüsse
75 g Pistazien
75 g Orangeat (in kleinen Würferln)
25 g Zitronat (in kleinen Würferln)
75 g Mehl
30 g Kakaopulver
4 Nelken, gemörstert
1 g gemahlener Zimt
1 g Muskatnuss, gemahlen
1 Stück Langpfeffer, gemörstert (Nigella nimmt 1 g weißen Pfeffer)
1 Pimentkorn, gemörstert
1 grüne Kardamomkapsel, nur die Samen, gemörstert
150 g Zucker
150 g flüssiger Honig
35 g Butter

Backpapier und Butter zum Auskleiden der Form

Backofen auf 150° vorheizen.
Mandeln, Haselnüsse, Pistazien (alles ganz lassen) mit Orangeat und Zitronat mischen. Mehl und Kakao unter die Nussmischung rühren. Zucker, Honig und Butter in einer Pfanne erhitzen, bis der Zucker aufgelöst ist. Alles für 3 - 4 Minuten köcheln.
In dieser Zeit kann man gut die anderen Gewürze mörsern. Alles zur trockenen Mischung geben und gut verrühren.
In den Boden der Springform Backpapier einklemmen. Die Wände der Springform bebuttern und mit Backpapierstreifen bekleben.
Jetzt heißt es flink sein: schnell den Zucker-Honigsirup unter die Trockenmischung rühren. Innerhalb kürzester Zeit hat man einen schrecklichen Klumpen in der Rührschüssel, weil die Sirupmischung abkühlt und stockt. Trotzdem muss man es irgendwie schaffen, alles gründlich zu vermischen. Dann muss man diesen Klumpen auch noch einigermaßen gleichmäßig in der Springform verteilen. Ehrlich: Es gibt lustigere Arbeiten beim Kochen! Doch es zahlt sich aus.
Ca.  50 min. backen - Stäbchenprobe ist sinnlos. In der Form abkühlen lassen. Backpapier sorgfältig entfernen (auch auf in die Masse eingefaltete kleine Papierfutzerln schauen).

Und dann hat man das da: Ein hässliches kleines Entlein. Ich hatte noch dazu Gäste eingeladen und war sehr skeptisch, ob ich nicht doch schnell zum Krapfenbäcker des Vertrauens fahren und über meinen Kuchen den Mantel des Schweigens breiten sollte ...



Beim Anschnitt zeigt sich erst einmal, dass man viel Kraft haben muss. Dann dieses Schnittbild:



Bitte dieser Kuchen ist innen eine Schönheit und schmeckt! Aber wie! Diese ganzen Gewürze harmonieren perfekt. Die pfeffrige Note ist wunderbar.
Ich hatte ein bissl Sorge, dass das so etwas wie türkischer Honig sein würde, also süß und pickert, aber es schmeckt sehr viel aromatischer und zieht keine Plomben aus den Zähnen. Dadurch, dass dieses Panforte doch recht kompakt ist, isst man nicht sehr viel davon. Auch nicht schlecht in der Weihnachtszeit. ;)
Wie ich nachträglich bei Wikipedia gesehen habe, habe ich eigentlich Panpepato gemacht, denn im klassischen Panforte sind weder Pfeffer noch Schokoladiges enthalten. Es gibt jede Menge Varianten, die ich wohl alle noch durchprobieren muss, denn diese hier war echt total gut!
Angeblich ist Panforte lange haltbar, aber davon kann ich aus Gründen nichts berichten ... :)


Tina Foodina richtet bei Zorra gerade ein Event zum Thema "Zimt, Kardamom, Nelke" aus. Da ich in beiden Blogs sehr gern schmökere, freut es mich, dass ich damit ein Rezept habe, das ich zu dem Event beisteuern kann.




Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)

Freitag, 20. November 2015

Sanddorn-Muffins

Beim Aufräumen meiner Speis habe ich entdeckt, dass sich da tatsächlich eine Flasche Sanddornsaft versteckt hatte. Jetzt weiß ich wieder, wieso die da einige Monate warten musste: Ich hatte nämlich keine Ahnung, was man mit Sanddornsaft anfangen kann. Zum Glück habe ich dann ein nettes Rezept gefunden, nämlich hier.

Und ich freu mich sehr, damit auch gleich etwas zu dem Event von Susanne Magentratzerl beitragen zu können, weil das wirklich ein Schatz ist, den ich da gehoben habe.

12 Muffins:
275 g Weizenmehl (glatt)
175 g Weizen-Vollkornmehl
150 g weißer Zucker
50 g brauner Zucker
2 Eier (klein)
150 ml 100-prozentiger, ungesüßter Sanddornsaft
80 ml Rapsöl
80 ml Buttermilch
2 EL Vanille-Zucker
1/2 TL Natron
2 TL Backpulver
1 Bio- Orange, Schale abgerieben

Glasur:
3-4 EL Staubzucker
einige TL Sanddornsaft

Mehl, Backpulver, Natron und abgeriebene Orangenschale in einer Rührschüssel vermischen. In einer zweiten Rührschüssel mit den Quirln des Handmixers (alternativ geht natürlich auch die Küchenmaschine) Zucker und Eier schaumig rühren, das Rapsöl unterrühren, Sanddornsaft und Buttermilch hinzufügen. Die Mehlmischung mit einem Gummihund unter die Sanddorn-Buttermilch-Masse heben. Papierförmchen in einem Muffinblech verteilen, die Förmchen zu 3/4 mit Teig füllen.
Bei 175 Grad Umluft ungefähr 20 Minuten backen.

Nach dem Abkühlen die Glasur zubereiten: Den Sanddornsaft tröpfchenweise zum Staubzucker geben, immer wieder sehr gut verrühren, der Grat zwischen zu fest und zu flüssig ist nämlich ein sehr schmaler. Den Guss auf den Muffins verteilen. Essen.



Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Die Muffins schmecken saftig und halten sich durch den Guss auch recht lange. Die Zubereitung ist schnell und unkompliziert. Ein nettes Küchlein für unter der Woche, wenn es rasch gehen muss.

Es ist noch ein Rest Sanddornsaft übrig geblieben, den habe ich versuchsweise in ein Salatdressing reingetan und festgestellt, das schmeckt fein. Zur Nachahmung empfohlen!
 

Danke für das Event, liebe Susanne!

Mittwoch, 28. Mai 2014

Schokoladeküchlein mit marinierten Erdbeeren und Robinienblüten



Letztens hat es Micha treffend beschrieben: Bloggen ohne Nachkochen ist wie Rauchen ohne Inhalieren und das geht einfach nicht. Das ist lediglich die Variante für manche Präsidenten. Und daher ist es mir eine Freude, etwas aus dem Fundus der lieben Friederike Fliederbaum präsentieren zu dürfen. Aber eh klar, nicht nur von der Friederike abgekupfert, weil da tät einer Bloggerin natürlich ein Steinchen aus der Krone fallen, wenn sie nicht ihren eigenen Senf dazugeben könnte. Um die Sache mit den Robinienblüten nachmachen zu können, muss man schnell sein, denn die Zeit ist fast vorüber. Man sollte auf jeden Fall bei Friederike hineinclicken, denn sie hat eine tolle Teststrecke mit Robinienblüten gemacht, ich habe mich drauf beschränkt, Robinienzucker zu machen.

Vor allem ganz laut und deutlich: ALLES AUSSER DEN BLÜTEN IST BEI ROBINIEN GIFTIG!



Robinienzucker:
Die Blüten säubern, abzupfen und mit Zucker mischen - bei mir war das Verhältnis 1 Hand voll Blüten mit 2 EL Kristallzucker. Das war gut, weitere Tests erfolgen sicher im nächsten Jahr. Ich habe die Blüten eine Nacht durchziehen lassen. Einen Teil der Blüten habe ich ganz gelassen, einen Teil Zucker und Blüten in den Zerkleinerer gegeben und so gut wie möglich zermahlen.

Marinierte Erdbeeren:
250 g Erdbeeren waschen und in Stücke schneiden. Mit 1 gehäuften EL gemahlenem Robinienzucker vermischen und eine Stunde durchziehen lassen.


Zutaten für  4 - 6 Küchlein (je nach Größe der Schälchen):
100 g Schokolade
100 g Butter
100 g Zucker
100 g Mehl
2 Eier
2 Eigelb
geschmolzene Butter zum Ausstreichen der Förmchen, Kakaopulver zum Ausstreuen

Butter und Schokolade im Wasserbad schmelzen und überkühlen lassen. Während Butter und Schoki auskühlen, die Förmchen mit geschmolzener Butter ausstreichen, dann mit Kakaopulver ausstreuen.
Den restlichen Teig zubereiten: Eier, Eigelb und Zucker mit dem Mixer aufschlagen, bis die Masse hell und cremig ist. Mehl unterheben, ebenso die überkühlte Schoko-Butter-Mischung. Den fertigen Teig in die Förmchen füllen und im Kühlschrank gut durchkühlen lassen. Das dauert mindestens eine halbe Stunde, man kann die Förmchen auch über Nacht im Kühlschrank lassen - bei mir waren es teilweise sogar 2 Nächte, denn uns hatten Gäste abgesagt, sodass wir an zwei Tagen hintereinander das Vergnügen hatten. Man kann die Küchlein auch einfrieren und es schadet ihnen nicht. Dann vor Gebrauch langsam im Kühschrank auftauen lassen.

Backrohr auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Küchlein ins Rohr stellen und 10 - 15 min. je nach Größe der Förmchen backen. Wenn die Küchlein in die Höhe gegangen sind und sich vom Rand lösen, sind sie fertig. Sofort auf Teller stürzen und mit gezuckerten Robinienblüten und den in Robinienzucker marinierten Erdbeeren servieren.



Was es nach dem Essen zu sagen gibt:
Die Küchlein sind denkbar unkompliziert und gehören seit Jahren zu den Standards in meiner Küche. Ich habe sie auch schon zum Aufbrauchen von irgendwelchen ungeliebten Schokoladen genommen, aber besser sind sie, wenn man zartbittere Schokolade mit 70 % Kakaoanteil nimmt.
Die Robinienblüten sind ein Hit! Bitte nicht auf die Idee kommen, die Erbeeren auch noch mit Schnaps zu marinieren, das würde den markanten Geschmack der Blüten stören. Schöner ausschauen tut es, wenn man die Robinienblüten am Stiel auf den Küchlein serviert, aber einfacher zum Essen ist die Variante mit den abgezupften Blüten, denn die kann man einfach mit dem Küchlein mitlöffeln. Danke für die Idee, Friederike!

Freitag, 18. Oktober 2013

Wenn man Nachbarn nicht leiden kann ...

... dann empfehle ich, Mrs. B's Nonbitter in den Garten zu pflanzen. Breitet sich garantiert überall aus und überwuchert, was es finden kann. Das ist es, dieses Unkraut:


Die Pflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen, Solanum, ist somit irgendwie mit Erdäpfeln und Paradeisern  verwandt.
Ich habe, seit wir so ein schönes Balkonien haben, einen Hang zum Experimentieren bekommen und war viele, viele Jahre Mitglied der Arche Noah. Vor ca. 10 Jahren habe ich mir von einem der Saatguterhalter Samen dieser Beere gekauft. Damals erhielt ich die Info, dass man diese Beere in den USA als Huckleberry kennt und Mark Twains Held Huckleberry Finn danach benannt ist. Nun weiß ich, dass mein Unkraut zwar eng verwandt mit dieser Pflanze, aber nicht ganz identisch ist.


Das ist nun nicht ganz so wichtig. Erstaunlich ist der Überlebenswille dieser Pflanze: Im ersten Jahr fand ich die Beeren nicht so arg g'schmackig und wollte es bei einem einmaligen Versuch belassen. Ja denkste! Seit damals erscheinen jedes Jahr wieder irgendwo Triebe der Pflanze: zwischen den Betonplatten oder in irgendeinem Kistel. Immer wieder rupf ich die aus, aber die Pflanzen kommen wieder und wieder und wieder.
Dieses Jahr kamen wir aus einem 10-tägigen Urlaub im Montafon heim und schon waren meine Pelargonien überwachsen von einer Mrs. B's Nonbitter. So viel Überlebenswillen habe ich dieses Jahr belohnt und die Pflanze einfach stehen gelassen. Mal schauen, was ich im nächsten Sommer von dieser Idee halten werde.



Die Beeren haben in etwa die Größe und das Aussehen von Waldheidelbeeren. Sie schmecken aber nicht sehr intensiv und schon gar nicht nach Heidelbeere. Zum Einfach-so-in-den-Mund-Stecken sind sie, wenn sie ganz reif sind, zwar schon geeignet, aber ich finde sie langweilig. Dieses Jahr versuchte ich es mit einem Kuchen. Seit die liebe Britta ihre Friands gepostet hatte, habe ich den Kuchen schon drei Mal nachgebacken - klappt immer und ist nicht nur als Eiweißverwertung gut herzunehmen, sondern auch für Reste von allen möglichen Mehl- und Nussarten. Ich habe eine kleine Backform, die genau die Größe einer Lasagneplatte hat und ich habe mir bei deren Anschaffung wahrscheinlich genau so viel dabei gedacht wie bei der Anschaffung der Samen von Mrs. B's Nonbitter ... Nun habe ich endlich einen Verwendungszweck! 


3 Eiweiß 
1 Prise Salz
100 g Butter
120 g Staubzucker
33 g Mehl (Weizen oder Dinkel)
90 g Mandeln (oder Walnüsse oder Haselnüsse)
120 g Beeren
Butter + Mehl für die Form

Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Backform mit Butter ausstreichen und mit Mehl stauben.

100 g Butter langsam schmelzen. Die Eiklar mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Butter, Zucker, Mehl und Mandeln verrühren. Den Schnee vorsichtig unterheben. Den Teig in die Form füllen, Beeren auf dem Teig verteilen und 45 Minuten (nein, kein Tippfehler) backen - Stäbchenprobe macht sicher!

Ein wunderbarer kleiner Kuchen, der nicht viel Arbeit macht. Noch am nächsten Tag sehr saftig.



Wie sich die Nachtschattenbeeren im Kuchen machen? Noch immer nicht der Bringer im Geschmack, sondern ganz dezent, wobei ich sagen muss, ich hatte zu wenig von den Beeren, es waren nur 90 g, von allen anderen habe ich die oben genannte Menge genommen.

Aber ich komm noch drauf, was ich mit denen anstelle!

Falls ausnahmsweise bei mir mal keine Mrs. B's Nonbitter aufgehen sollte, wende ich mich vertrauensvoll an meine Nachbarn, weil die haben alle dieses Unkraut seit Jahren auf ihren Terrassen. Und nun wissen sie auch, wem sie das zu verdanken haben, falls sie hier mitlesen sollten. Wenn ich nichts mehr poste, wisst ihr was mit mir geschehen ist: zwangsverpflichtet zum Unkraut ausrupfen für alle Zeiten!


 Kleine Kuchen - Back-Event bei Low Budget Cooking

Ich weiß nicht, ob das Event noch existiert, aber ich würde mich freuen, wenn dem so ist, also schicke ich meinen Kuchen mal bei der Hedonistin vorbei.

Dienstag, 14. August 2012

Mohnkuchen und Abschied von den Erdbeeren

Diesen Kuchen habe ich schon oft gebacken und er schmeckt immer wieder gut. Üppig, aber gut. Irgendwie ein Markenzeichen von Sarah Wiener, von der auch dieses Rezept stammt.
Sie schneidet den Kuchen durch, bestreicht ihn mit Ribiselmarmelade und überzieht ihn mit einer Glasur.
Das wirklich Tolle an diesem Kuchen ist, dass man jede Menge Gestaltungsfreiheiten hat. Dieses Mal habe ich ihn mit Himbeermarmelade gefüllt, mit den letzten heimischen Erdbeeren belegt und die Erdbeeren dann noch mit erwärmter Himbeermarmelade bestrichen. Meine schönen weißen Eigenbau-Erdbeeren sind dadurch leider rosa geworden. Aber macht nichts, geschmeckt hat es jedenfalls ausgezeichnet.


Dieses Mal habe ich einen kleinen Kuchen in einer Form mit 18 cm Durchmesser gebacken. Für eine normal große Tortenform die Zutaten einfach verdoppeln, die Backzeit verlängert sich dann auf eine Stunde.



150 g weiche Butter
145 g Zucker
4 große oder 5 kleine Eier
Saft und Schale einer halben Zitrone
1 EL Rum
1 EL Vanillezucker
210 g gemahlener Mohn
90 g gemahlene Haselnüsse




Die Butter mit Zucker, Vanillezucker und den Eigelben verrühren, Zitrone und Rum dazugeben. Mohn und Haselnüsse unterrühren. Die Eiklar zu Schnee schlagen, unterheben. In eine gefettete Springform fülllend und bei 180° C ca. 40 min backen.


Ich habe den Kuchen dann durchgeschnitten und mit Himbeermarmelade bestrichen. Oben auf dem Kuchen auch Himbeermarmelade verstreichen, Erdbeeren draufsetzen. 2 EL Himbeermarmelade erwärmen, die Erdbeeren damit bestreichen oder drüberträufeln - schmeckt besser als ein gekauftes Tortengelee und erfüllt denselben Zweck.







Pimpimella betreut gerade bei Zorra ein Blogevent zum Thema Mohn, da schicke ich meinen Kuchen doch gern vorbei.

Blog-Event LXXX - Papaver (Einsendeschluss 15. August 2012)




Edit: Danke an Micha für die Erinnerung: Das passt ja auch zum Dauerevent der Hedonistin! Kleine Kuchen - Back-Event bei Low Budget Cooking

Sonntag, 4. März 2012

Apfelkuchen mit Gewürzzucker

Derzeit bin ich gerade dabei, alle möglichen Vorräte aufzubrauchen. Und immer auf der Suche nach Rezepten, wo dies möglich ist. Manchmal passiert dann so etwas wie hier, dass nämlich das Originalrezept eigentlich nicht mehr viel mit dem zu tun hat, was ich produziere. Trotzdem möchte ich mich gern bedanken für das schöne Rezept, das ich in absehbarer Zeit unbedingt mit Muffins noch einmal backen möchte. Angelika Apfelthaler war Bloggerin der ersten Stunde und betreibt nun ein "Secret Diner" in Wien, ab und zu gibt es noch Rezepte auf ihrer Homepage zu lesen. Hier ist der Link zu ihrem Apfelkuchen-Rezept. Die Menge habe ich einfach halbiert und einen kleinen Kuchen (18 cm-Springform) draus gebacken. Die genauen Änderungen schreibe ich bei den Zutaten dazu.

Eine Premiere für mich war es, Kuchen mit Öl zu backen - ich bin ja sonst der Meinung, dass im Kuchen eigentlich nur Butter gilt, maximal Butterschmalz in sehr eingeschränkten Fällen. Ich habe eine kleine Flasche Mandelöl, die demnächst abläuft, hier herumstehen, daher habe ich dieses Öl statt Olivenöl verwendet. Ich war sehr angenehm überrascht. Das geht nicht nur, sondern das schmeckt auch noch fantastisch!




Für eine Springform mit 18 cm Durchmesser:
1/2 kg Äpfel
1/2 Bio-Zitrone, Saft und geriebene Schale
1 großes Ei
180 g Feinkristallzucker (Turbohausfrau: Kristallzucker)
2 EL Feinkristallzucker extra für den Gewürzzucker (Turbohausfrau: 1 EL Tonkazucker)
1/2 TL Kardamomsamen
5 Zimtblüten (ersatzweise etwas Zimtpulver, das Pulver hat die Turbohausfrau verwendet und zwar eine Messerspitze davon)
1 EL selbst gemachten Vanillezucker
40 ml Olivenöl (Turbohausfrau: Mandelöl)
1 EL Olivenöl extra zum Bepinseln (Turbohausfrau: wieder Mandelöl, ich habe 1 1/2 EL gebraucht)
40 ml Milch
100 g Universalmehl (Turbohausfrau: Einkorn Biovollkornmehl)
1 TL Backpulver (Turbohausfrau: Weinstein-Backpulver)



Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Für den Gewürzzucker: 2 EL Tonkazucker (dafür 1 grob zerschlagene Tonkabohne für 1 Monat in einem kleinen Glas Kristallzucker gut verschlossen ziehen lassen) mit den Kardamomsamen und dem Zimt fein mörsern. Eigentlich dachte ich, ich mache gleich die doppelte Menge, denn das Rezept sieht für diese Menge eigentlich nur 1 EL Zucker vor, aber ich habe dann 1 EL Zucker in den Teig gegeben, daher musste der 2. EL Zucker für das Karamellisieren der Oberfläche herhalten.

Die Äpfel schälen und auf der Gurkenhobel in Scheiben hobeln. Gleich mit Zitronensaft und Zitronenschale mischen, damit sich die Äpfel nicht verfärben. Beiseite stellen.

In einer Schüssel das ganze Ei mit Kristallzucker, Vanillezucker und 1 EL des Gewürzzuckers aufschlagen, bis die Masse weiß und cremig ist. Milch und Olivenöl verquirlen und unter dauerndem Rühren mit dem Handmixer in die Ei-Zucker-Mischung einarbeiten.

In einer zweiten Schüssel das Mehl mit dem Backpulver versieben und dann in die feuchten Zutaten einrühren. Ab diesem Arbeitsschritt wird alles mit einem Teibschaber (Katha sagt, man nennt das Gummihund) vermengt. Wie bei Muffinmassen üblich, wird nur so lange gerührt, bis das Mehl gut feucht ist. Auf kleine Klümpchen muss man nicht besonders achten. Zuletzt die Apfelscheiben unterheben.

Die Masse in eine gefettete und bemehlte Springform füllen (Turbohausfrau verwendet wie im Originalrezept eine teflonbeschichtete Form und klemmt zwischen Boden und Ring ein Stück Backpapier ein). Den Kuchen vor dem Backen mit dem restlichen Löffel Gewürzzucker bestreuen.

Den Kuchen im vorgeheizten Backofen 25 Minuten bei Ober-/Unterhitze backen, herausnehmen und den noch vorhandenen Zucker mit dem Öl bepinseln. Dabei löst sich der Zucker restlos auf. Der Kuchen kommt noch einmal für ca.15 Minuten ins Rohr und dadurch entsteht eine feine, ganz zarte Karamellkruste.


Bei mir ist der Kuchen schön aufgegangen, dann aber wieder ein bissi eingesackt, wodurch die feine Karamellschicht gebrochen ist. Der Kuchen war sehr saftig und schön würzig. Überhaupt der Kardamom macht sich ausgezeichnet in Kombination mit den Äpfeln. Erstaunlicherweise hat man die Tonkabohne gar nicht herausgeschmeckt. Wenn ich den Kuchen noch einmal backe, werde ich statt des Tonkazuckers wie im Originalrezept normalen Kristallzucker verwenden.



Es ist wieder Sonntag und die Rezepte für die Initiative Sonntagssüß werden von Katrin bei Lingonsmak gesammelt.

Sonntag, 26. Februar 2012

Frischkäse-Lemon Curd-Torte

Habe ich tatsächlich schon mehr als eine Woche kein Rezept von Petra mehr geklaut? Unglaublich! Meine Stalker-Qualitäten lassen nach! Das geht natürlich gar nicht. Und Besuch war auch noch angesagt, also schnell nachgeschaut und sie hatte tatsächlich wieder ein Rezept, das mich sehr angelacht hat.



Lemon Curd habe ich nach meinem Rezept gemacht.

Für den Boden:
200 g Butterkekse (Leibniz)
25 g Zucker
1/4 Tl. Salz
100 g Butter, geschmolzen

Für den Belag:
675 g Frischkäse (Philadelphia); Raumtemperatur
200 g Zucker
3 Eier (groß)
180 ml Sauerrahm
Vanillemark einer Schote




Lemon Curd nach Rezept zubereiten.

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Petra setzt den Boden der Springform so ein, dass die Oberfläche glatt ist (erleichtert später das Entfernen), Turbohausfrau klemmt immer Backpapier ein.

Die Zutaten für den Boden verrühren. Das Keksgebrösel auf den Tortenboden pressen und einen etwa 2,5 cm hohen Rand formen. Den Tortenboden auf der mittleren Schiene 10 Minuten backen (dabei ein Stück Alufolie unterlegen, falls etwas heraustropft). Auf einem Tortengitter auskühlen lassen.

Temperatur des Backofens auf 150°C reduzieren.
Frischkäse und Zucker in einer Rührschüssel mit den Quirlen des Handmixers ca. 1-2 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit cremig rühren. Auf niedriger Stufe nacheinander die Eier einrühren. Rahm und Vanillemark unterrühren.
2/3 der Frischkäsemasse auf den Boden füllen, die Hälfte des Lemon Curds darauf verteilen. Mit einem kleinen Messer Muster zeichnen, dabei darauf achten, dass das Messer nicht in den Boden schneidet, denn sonst hätte man Brösel in der Füllung. Das Vorgehen mit der restlichen Füllung und Lemon Curd wiederholen.

Ich habe den Kuchen wie Petra 60 min. gebacken. Petra erklärt das recht gut: Der Kuchen ist fertig, wenn er etwa 4 cm vom Rand entfernt fest ist, aber in der Mitte noch weich erscheint. Die Füllung sieht dann noch sehr weich aus, festigt sich aber beim Abkühlen.

Die Springform auf einen Rost stellen und sofort vorsichtig mit einem Messer den Rand von der Form lösen. Etwa 2 Stunden abkühlen lassen, dann im Kühlschrank mindestens 4 Stunden ohne Abdeckung kalt werden lassen.

Leider ist mein einziges Foto von einem Kuchenstück nicht so ein Heuler geworden. Aber gut war der Kuchen, Wahnsinn. Die feine Säure vom Lemon Curd bringt eine schöne Frische in den Frischkäsebelag. Unbedingt nachmachen!



Huch! Fast vergessen, aber zum Glück gibt es ja die Edith.
Liebe Initiative Sonntagssüß, alles Gute zum ersten Geburtstag!