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Freitag, 4. April 2025

Sellerie-Lasagne

Wir retten wieder einmal, dieses Mal Italienisches, also genauer gesagt etwas Ähnliches, wie es im Supermarkt in der Fertigfutterabteilung gibt, nur in Besser. Und das muss nicht einmal kompliziert sein. Diese Sellerie-Lasagne braucht zwar Zeit, aber da muss man sich kein Bein ausreißen, denn die meiste Arbeit macht der Herd. Es ist zwar keine wirkliche Lasagne, da keine Nudeln drinnen sind, aber die dünnen Selleriescheiben erinnern halt daran. Jedenfalls ist es ein ausgezeichnetes Essen, das ist sehr empfehlen kann.

Was ich gelernt habe, als ich beim Kochkurs in Badia a Coltibuono teilgenommen habe: So gut Schälparadeiser aus der Dose auch sein mögen, den richtigen Frischekick bekommt man durch frische Paradeiser. Man sollte daher immer eine kleine Menge frische Paradeiser am Schluss mit in so eine Sauce geben und ich muss sagen, das macht schon ein bissl einen Unterschied. Auch wenn die Paradeiser um diese Jahreszeit nicht den vollen Geschmack haben, so bringen sie doch ein wenig Frische an dieses Gericht.

Ich bin ein wenig vom Italienischen abgewichen, weil ich eine Belper Knolle als Käse hatte. Diese Knolle ist das Vorzeigestück der Schweizer Käsemacher Jumi, die eine Filiale in Wien haben und wo ich fast nie vorbeigehen kann, ohne diese Knolle zu kaufen. Das ist sehr geschmacksintensiver Hartkäse mit einer Pfefferkruste drumherum. Man kann diesen Käse natürlich durch Parmesan ersetzen, dann sollte man allerdings Pfeffer in die Paradeisersauce reingeben, den ich mir ganz geschenkt habe.

Rezeptquelle: Celia Brooks Brown, "Vegetarisch kochen"  − von mir ein wenig abgewandelt



Die Menge ist für 2 hungrige Personen

Für die Paradeissauce: 
1 Zwiebel 
2 Zehen Knoblauch 
1 EL Olivenöl 
1 Dose Schälparadeiser (ca. 400 g) 
1 Hand voll Kirschparadeiser (ersatzweise 1 Salatparadeiser)
Salz
1 TL Weinessig 
1 Prise brauner Zucker 

Für die Lasagne: 
700 g Knollensellerie 
100 g Obers 
Butter für die Form 
1 Belper Knolle, ersatzweise ca. 100 g Parmesan

 

Das Backrohr auf 200° C vorheizen. 

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen (da kommt später noch Sellerie rein) und Zwiebel und Knoblauch darin glasig braten. Paradeiser samt Sauce aus der Dose dazugeben und mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig würzen. Ca. 5 min kochen lassen, bis sich die Aromen verbunden haben und die Sauce leicht eindickt. Abschmecken und beiseite stellen. Den Sellerie schälen, waschen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden. Ich hoble die Selleriescheiben immer. Selleriescheiben in die Paradeisersauce legen und zugedeckt ca. 20 min köcheln lassen. Der Sellerie soll gar sein, aber noch Biss haben. Das Obers unterrühren und die Sauce abschmecken. 

Die gewaschenen Kirschparadeiser halbieren. Wenn man einen normalen Paradeiser nimmt, in kleinere Stücke schneiden. In die Paradeismischung einrühren.

Den Käse reiben. Die halbe Menge vom Käse in die Paradeiser-Selleriemischung einrühren.

Eine Gratinform ausbuttern. Die Paradeis-Selleriemischung in die Form füllen, mit dem restlichen Käse bestreuen und alles für 30-40 min in den heißen Ofen schieben, bis das Gratin appetitlich braun ist.


Sorry! Schönheitswettbewerb gewinnt dieses Essen leider nicht.

 

Wir haben eine Schüssel Blattsalate dazu gegessen, was ich sehr empfehlen kann. Wer sich vor Sellerie eher schreckt: Bitte trotzdem ausprobieren, denn das schmeckt wirklich ausgezeichnet!


Brittas Kochbuch - Pinsa romana 
Brotwein - Pesto Rosso 
Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Strudel di Mele-Südtiroler Apfelstrudel 
Pane-Bistecca - Falsche Spaghetti Carbonara 
Cahama - Pasta e fagioli (Nudeln und Bohnen) 
Kaffeebohne - Cannelloni mit Spinat-Frischkäse-Füllung

Freitag, 26. August 2022

[Buchbesprechung ] To mate von Claire Thomson

 Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag.


© Sam Folan, aus: To mate, Sieveking Verlag

Darf ich euch wieder einmal ein Kochbuch ans Herz legen? Ich mache bei weitem nicht mehr so viele Kochbuchbesprechungen wie vor ein paar Monaten noch, aber an manchen Büchern kann ich nicht einfach vorbeigehen. An sich ein Thema, das ich schon von vorn nach hinten und wieder retour bearbeitet habe, aber siehe da, es gibt ja doch noch Leute, die mir Neues zeigen können.

Die Autorin Claire Thomson ist Küchenchefin, hat bereits sieben Kochbücher geschrieben, ist in den Kochkolumnen von The Telegraph, The Guardian und dem BBC Good Food Magazin vertreten und auch sonst in britischen Medien. Sie ist in Zimbabwe geboren und aufgewachsen, hat sich rund um die Welt gekocht und lebt nun mit ihrer Familie in Bristol. 

Die Fotos hat Sam Folan beigesteuert. Die Fotos sind alles sehr nett, hell und klar. Ich empfehle einen Blick auf die HP!

 

© Sam Folan, aus: To mate, Sieveking Verlag

Gleich zu Beginn des Buches steht der Satz: "Die meisten von uns essen wöchentlich Tomaten, in jeglicher Form und mehrmals." Für mich stimmt das auf jeden Fall. Ich kann mich zum Glück auch noch zusätzlich mit meinen Paradeisern auf Balkonien beschäftigen, sodass das ein allgegenwärtiges Thema ist.

Die 80 Rezepte sind gegliedert in Würzmittel (Chutney etc.), Suppen, Salate, Saucen, Gebraten und Frittiert, Geschmort und Gekocht, Gebacken und Geröstet

Die ersten Rezepte sind die, denen ich mich ausgiebig gewidmet habe, denn nun ist Hoch-Zeit bei den Paradeisern und ich koche immer wieder welche für den Winter ein. Es finden sich aber nicht nur Einkochrezepte in diesem Kapitel, sondern auch eine Tomaten-Aioli, eine Salsa aus Rösttomaten etc. 

 

 

© Sam Folan, aus: To mate, Sieveking Verlag
Es gibt neben den ausführlichen und durchwegs bebilderten Rezepten noch kleine, eingeschobene Rezepte am Ende des ersten Kapitels, denen ich mich noch genauer widmen muss, denn da werden Toppings aus aller Welt vorgestellt, die Gutes noch besser machen. So etwas kann man immer gebrauchen! 

Hier wie auch bei den anderen Rezepten kocht sich die Autorin einmal rund um die Welt: Rezepte aus allen Teilen der Welt finden neue und auch klassische Interpretationen.
 

Die Rezepte sind gut strukturiert und einfach erklärt. Viele davon sind leichte Sommerküche, also wirklich passend zur Jahreszeit. Über Stolpersteine kann ich mich nicht beklagen, denn da waren keine. Und damit geht es auch schon ans Nachkochen.

 

 

 

 

Tomaten-Focaccia

Ein gelingsicheres Rezept, das gut geschmeckt hat. Am ersten Tag war es eine perfekte Grillbegleitung, danach war es getoastet immer noch recht gut.

 


Tomatensalat mit Pfirsichen, Weintrauben, Ziegenfrischkäse und Oregano

An sich ist das Rezept mit Feta vorgesehen, aber es steht dabei, man soll es auch einmal mit Frischkäse oder Blauschimmel versuchen. Und das war wirklich eine sehr gute Idee, denn der Frischkäse mischt sich beim Verrühren vom Salat ein bissl mit dem Dressing, das dann die restlichen Zutaten schön überzieht. Der Oregano gibt dem allen einen zusätzlichen Kick, damit der Salat nicht zu einer schnöden Variante von Caprese verkommt, sondern tatsächlich deutlich anders schmeckt.

Butterhühnchen

Zu meiner Freude ist das wieder einmal ein Rezet, bei dem ausgelöste Hendlhaxerln verwendet werden. Das ist in unseren Breiten ein echt unterschätztes Fleisch. Das Rezept ist gut und hat uns echt geschmeckt. Ein ganz feines Curry!

Tomatenchutney

Ich koche ja gern für die kalte Jahreszeit ein, daher sind mir die vielen Rezepte in dem Buch zum Paradeiserschwemme gerade recht gekommen. Viele Gewürze geben dem Chutney ein dichtes Aroma.



Gebratene Tomaten mit Chilis und Schweinehackfleisch

Das Rezept hat sehr nach Thailand, wie ich es mag, geklungen. Es wird eine Art Fleischsauce gekocht, die man dann mit den in Thailand üblichen Gemüsetellern, bestehend aus Gurke, Schlangenbohnen (bei mir Fisolen) und Weißkraut in Stücken isst. An sich steht im Rezept, dass man dazu knusprige Schweineschwarte servieren sollte, aber mein Mann streikt bei so etwas, daher war es ein schön scharfes und sehr aromatisches Low Carb-Essen.


Zimt-Tomatensauce

Das ist das Rezept, das ich hier vorstellen werde. Und nein, es ist keine ganz gewöhnliche Paradeisersauce.






 

Was unterm Strich zu sagen ist: Ein sehr empfehlenswertes Buch! Die Rezepte sind durchwegs einfach, gut erklärt und daher auch für AnfängerInnen nachkochbar. Aber auch wenn man wie ich schon ewige Zeiten kocht, finden sich dennoch ausreichend neue Rezepte. Jedes einzelne hat bei mir laut gerufen: "Koch mich unbedingt nach."


Fakten zum Buch: 
ISBN: 978-3-947641-21-5 
Erschienen August 2022
Umfang: 208 Seiten
Format: 17,2 × 24,7 cm
Hardcover mit Lesebändchen

 

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.

Herzlichen Dank an den Sieveking-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.  



 

Freitag, 12. November 2021

Bruschetta de luxe

Bisher kannte und liebte ich Bruschetta in der Variante: Brot rösten, mit Knoblauch einreiben, mit Paradeisstückerln belegen, dann noch Basilikum drauf, fertig. Schmeckt immer! Nun zog das Buch 1 Dose Tomaten ein und damit ein neues Rezept, das nicht nur eine talienische Vorspeise zeigt, sondern das bei uns mit einem Salat als kleines Abendessen durchgeht. Weil es wirklich auch in dieser Variante sehr unkompliziert ist, möchte ich das Rezept vorstellen. Vor allem auch, weil es mit Brot, das ein, zwei Tage alt ist, sehr gut klappt. Und dieser Art der Resteverwertung ist immer willkommen.

 


 Für 6 Personen

480 g Schälparadeiser (bei mir 4 frische Paradeiser von der Sorte, wie sie dann in der Dose landen würden, also Flaschenform)
6 Scheiben Brot
6 gehäufte TL Pesto
1 Kugel Mozzarella
3 Scheiben Rohschinken (am besten Prosciutto)
6 Basilikumblätter


Backofen auf 180 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Schälparadeiser gut abtropfen lassen und auspressen.  In Scheiben schneiden. (Frische Paradeiser ausnahmsweise entkernen, denn sonst suppen sie das Brot durch. Ebenfalls in Scheiben schneiden.)

Brotscheiben mit dem Pesto bestreichen. Paradeiser auf dem Pesto verteilen. Mozzarella in Scheiben schneiden und auf die Tomaten legen. 20 min. backen.

Schinkenscheiben zerteilen. Basilikum zerzupfen. Beides auf den gerösteten Broten verteilen. Servieren.


Ein sehr nettes Rezept, das es bei uns sicher wieder geben wird.


Dienstag, 9. November 2021

[Buchbesprechung] 1 Dose Tomaten - 33 Rezepte von Guillaume Marinette

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung

 

Es ist kein Geheimnis: Ich bin ein Fan von Dosenparadeisern. Das habe ich auch hier im Blog schon etliche Male festgehalten. Im Winter gibt es keine umweltfreundlichen und schon gar keine guten Paradeiser, aber im Essen möchte ich nicht darauf verzichten, also kauf ich die in Dosen. Und dann sah ich dieses Büchlein, das sich tatsächlich nur diesem einen Thema widmet! Also nichts wie her damit!

Den Autor Guillaume Marinette kannte ich bisher noch nicht, aber er scheint in seinem Heimatland Frankreich kein Unbekannter zu sein, denn er betreibt erfolgreich einen Blog und seine Facebook-Seite, sein Youtube-Kanal und sein Podcast sind gefragt. Er hat eine Ausbildung als Koch in der Schule Gastronomie Ferrandie absolviert und arbeitet nun als Kochbuchautor und Kulinarikjournalist.

Die Fotos stammen von David Japy. Sie sind großteils hell, klar und nicht verspielt. Das Essen liegt nicht in der Gegend herum, sondern ist dort, wo ich es am liebsten mag: auf Tellern, in Töpfen, auf Schalen.

Wie man auf den Fotos sehen kann, habe ich teilweise frische Tomaten genommen. Es ist auch im Kochbuch beschrieben, welche Tomaten man wann nehmen kann. Das kam mir sehr gelegen, denn ich hatte noch letzte von meinem Balkonien, die verwendet werden wollten.

Das Buch ist wie alle Bassermann-Bücher: Kurz und bündig, ohne großartiges Drumherum, sondern es geht gleich mit dem doppelseitigen Inhaltsverzeichnis mitten rein in die Materie. Die Rezepte sind nicht gegliedert, es gibt auch kein Register, was allerdings bei 80 Seiten kein großes Drama ist. Die Aufbereitung der Rezepte ist logisch, die Rezepte, die ich nachgekocht habe, waren gelingsicher und sehr unkompliziert. Der Schwerpunkt liegt auf Gemüse, es gibt aber auch genug Rezepte für Fleischtiger. Es werden oft Fertigteige verwendet und insgesamt sind die Rezepte rasch nachkochbar, also schnelle Feierabendküche. Es sind die wenigsten Rezepte leichte Küche, sondern es ist typische Winterküche, also mit Teigen und Butter etc., richtig passend zur Jahreszeit.

Wollen wir miteinander virtuell etwas aus dem Kochbuch essen?

 

Tomatensüppchen

Ein Klassiker, der immer wieder gut schmeckt. Karotten und Erdäpfeln geben der Paradeissuppe zusätzlich Geschmack und Bindung.

Aubergine im Teigmantel

Ein unkompliziertes Essen, das recht rasch zubereiten kann: Fertigblätterteig wird mit Melanzani, Dosenparadeisern und Mozzarella gefüllt und gebacken.

Tomaten-Tacos

Hier hab ich mit dem Rezept gerauft, was aber daran liegt, dass bei uns die Tacos offensichtlich anders beschaffen sind als in Frankreich. Wir haben halt die durch mein Verschulden unfüllbar gewordenen Tacos mit den im Rezept vorgesehenen Zutaten gegessen und es hat uns geschmeckt.

Windräder

Aus Blätterteig sind diese Räder, gefüllt werden sie mit Pesto, Tomate und Mozzarella, also eine bewährte Geschmackskombination, die auch hier gut schmeckt.

Bruschetta

Die waren so gut, dass ich das Rezept vorstellen werde.










Unterm Strich ist zu sagen, dass genau das zu erwarten ist, war der Titel ankündigt. Die Rezepte sind einfach nachzukochen. Es gibt Klassiker genau so wie Neuinterpretationen, von Häppchen über Suppen bis zum Hauptgericht findet man ausreichend Ideen. Ein Buch, das rasche Feierabendküche zeigt.

 

Fakten zum Buch

ISBN: 978-3-8094-4181-6
Originaltitel: Juste une Boîte de tomates pelées
Originalverlag: Hachette Livre (Marabout)
Hardcover, Pappband
Umfang: 80 Seiten
Format: 19,0 x 24,9 cm
durchgehend farbig bebildert
Erschienen am  12. Oktober 2020


Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler ums Eck zu kaufen, oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.
Herzlichen Dank an den Bassermann Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links. 

 

 

 

 

 

 

 


Freitag, 20. August 2021

Mexikanische Eierspeis mit Fisolen und Chorizo

Mein liebstes Rezept aus Oaxaca - Rezepte aus dem Herzen Mexikos darf nun auf den Blog, weil es sich wirklich bewährt hat: es ist leicht zu machen, schmeckt sehr gut und man bekommt alle Zutaten im  Supermarkt am Eck. Für mich ist es ja keine Voraussetzung, dass man alle Zutaten genau dort bekommt, aber ich weiß natürlich, dass nicht alle meine LeserInnen so irre sind wie ich, daher war das schon auch ein Auswahlkriterium für das vorzustellende Rezept.


Für 4 Personen

330 g Fisolen (Deutsche nehmen grüne Bohnen), geputzt und in mundgerechte Stücke geschnitten
2 EL Pflanzenöl
225 g Chorizo (bei mir harte Wurst, daher würfelig geschnitten)
40 g weiße Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
3 Eiertomaten (ca. ¼ schwer), gehackt
6 große Eier, verquirlt

Tortillas zum Servieren


 
Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen, Fisolen darin etwa 10 min. kochen, danach abgießen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Chorizo darin bei mittlerer Hitze ca. 7 min. braten. Zwiebel und Knoblauch dazugeben und 5 min. mitbraten. Fisolen und Paradeiser dazugeben. Sobald die Paradeiser weich sind, die verquirlten Eier dazugeben und rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Noch heiß mit Tortillas servieren.

Im Kochbuch ist es ein Frühstück, bei uns war es ein Abendessen. Das Rezept ist echt eine feine Sache, weil es so unkompliziert ist. Also genau das Richtige, wenn man am Abend einmal keine Lust hat zu kochen.




Freitag, 9. Juli 2021

Kalte Paradeiser-Erdbeersuppe mit Cashew-Creme

In meiner Buchbesprechung von Love is Served habe ich es ja angekündigt, dass ich diese Suppe vorstellen will. Kalte Suppen bei dieser Hitze sind bei uns fester Bestandteil der Essensliste. Egal, ob Anikos Pfirsichsuppe, die Kukuruzsuppe oder eine klassische Gazpacho, wir essen sie alle mit Begeisterung. Und Erdbeeren liebe ich sowieso. Also habe ich das Rezept ausprobiert.


Für 4 Vorspeisen oder 2 Hauptgerichte
600 g Kirschparadeiser
600 g Erdbeeren 
6 große (Thai-)Basilikumblätter + mehr zum Servieren
60 ml frischer Zitronensaft
1 entkernte Medjool-Dattel
1 EL Balsamico
2 TL Meersalz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
60 ml Olivenöl

Cashew-Creme
110 g Cashewkerne (mindestens 2 bis zu 8 Stunden eingeweicht)
115 g Kokoskefir
2 EL frisch gepressten Zitronensaft
1 TL Salz

Zum Servieren geoatestes Sauerteigbrot

 


Für die Cashewcreme die eingeweichten Nüsse abseihen und unter fließendem kaltem Wasser abspülen, bis das Wasser klar bleibt. In einem Mixer alle Zutaten glatt pürieren. im Kühlschrank aufbewahren. (Ist angeblich bis zu 1 Woche haltbar, das hab ich aber nicht getestet.)

Für die Suppe in einem Standmixer alle Zutaten bis auf das Olivenöl mixen. Dann das Öl langsam einmixen, um die Suppe auf diese Weise zu emulgieren. Suppe 15 min. im Kühlschrank durchkühlen lassen.

Zum Servieren auf Schüsseln aufteilen, mit der Cashew-Creme und (Thai-)Basilikumblättern garnieren. Dazu geoastet Sauerteigbrot reichen.


Uns hat die Suppe sehr gut geschmeckt! Das doch eher herbe Thaibasilikum hat perfekt dazugepasst, um die Suppe nicht zu nett werden zu lassen. Ich kann das nicht besser beschreiben, aber das Thaibasilikum gibt der Suppe das gewisse Etwas.


Freitag, 4. September 2020

Letscho

Es ist wieder die Jahreszeit des Hamsterns! Die Märkte quellen über, leider mein Tiefkühler und meine Speis auch. Ich koche den Sommer über viel ein und habe immer einen ordentlichen Vorrat daheim. Was ich auch oft mache und dann einfriere, ist Letscho. Die ungarischen Marktstandler stehen immer Montag und Dienstag auf dem Favoritner Schreimarkt, Freitag und Samstag auf dem Naschmarkt. Ich kann leider nicht sagen, wie das nun sein wird, wo Ungarn die Grenze nach Österreich geschlossen hat, wie dicht diese Schließung sein wird. Wenn das so wie während des Lockdowns läuft, bin ich sicher, dass die Standler weiter auf den Märkten stehen. Aber das wird sich erst zeigen.

In Ungarn wird Letscho übrigens immer aus gelben Spitzpaprika gemacht und dann mit roten Paradeisern gegart, was natürlich extrem hübsch ausschaut. Ich bin aber eine große Freundin von paradeisfrüchtigen Paprika oder Apfelpaprika, wobei es mit Apfelpaprika, die gelb wären, derzeit leider schlecht aussieht. Also habe ich wie meistens ein einheitlich rotes Letscho.



Für 4 Portionen
1 kg Paprika
1 kg Paradeiser
1 große Gemüsezwiebel
2 Zehen Knoblauch
Sonnenblumenöl
1 Prise Zucker
1 EL Paradeismark
1 EL Ketchup
1 TL Paprikapulver (scharf oder süß je nach Geschmack)
Salz
Pfeffer

Die Paprika waschen, Trennwände und Samen herausnehmen, Stiel entsorgen, in Streifen schneiden. Die Paradeiser waschen, oben und unten über Kreuz einschneiden, blanchieren, häuten. In kleine Würfel schneiden. Zwiebel schälen und würfeln. Knoblauch schälen und fein hacken.

Die Zwiebelwürfel in Öl anrösten, Knoblauch mitrösten, bis beides glasig ist. Paprika dazugeben und mitrösten. Paradeiswürfel dazugeben, alles schmoren, bis die Paprika weich sind. Salzen, pfeffern, Paprikapulver dazugeben, alles gut miteinander vermischen.



Der eigentliche Spaß beginnt jetzt, denn Letscho ist sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage zu sehr vielem geeignet. Eine dezente Erdäpfelbeilage dazu und mir reicht das als Essen.
Schon als Kind sehr gern gegessen habe ich Letscho, in dem geschnittene Wurst mit erwärmt wurde (Knackwurst oder geräucherte Dürre), dazu kam ein Ei ins Letscho, also einfach das Ei im Letscho drinnen verrühren. Ein Stück Brot oder Braterdäpfel dazu und fertig ist das Essen.
Als Beilage zu rasch angebratenem Schweineschnitzel (Schnitzel salzen, pfeffern, eine Seite in griffigem Mehl andrücken, in Sonnenblumenöl erst die mehlierte, dann die zwei Seite ein paar Minuten anbraten), dazu Petersilerdäpfel. Auch sehr gut zu Zander serbisch (Zanderfilets salzen, pfeffern, mehlieren, anbraten), ebenfalls mit einer Erdäpfelbeilage, zum Beispiel Salzkartoffeln. Eine ganz geniale Variante ist, das gewürzte Zanderfilet auf einer Seite in gehackte Grammeln zu drücken und dann erst diese Zeite anbraten, dann auf der zweiten Seite nur mehr gar ziehen lassen.

Also los! Jetzt ist die Zeit für Letscho! Besser werden die Paprika nimmer. Wer allerdings die unheilige Dreifaltigkeit aus rotem, grünem und gelbem Paprika im Plastiksackel im Supermarkt kauft, der braucht kein Letscho vorkochen, denn die schmecken jetzt wie im Februar gleich, nämlich nach gar nix.

Mittwoch, 6. November 2019

Ricottaknöderl mit Sugo und Orangenaroma

Man kann immer noch etwas dazulernen: Zum Beispiel, dass es auf Sizilien neben der normalen italienischen Küche die Tradition des Piatto unico gibt: ein einziger Teller kommt auf den Tisch, nicht aufwändig Antipasti, Primi und Secondi,  sondern sehr alltagstaugliche Küche. Dieses Gericht hier hat uns sehr gefallen, da die Aromen wirklich stimmig sind. Für mich hat es abenteuerlich geklungen, Orangen, Rosinen und Paradeiser in einem pikanten Gericht zu kombinieren, nichtsdestotrotz hat es uns ausgesprochen gut geschmeckt.

Was auch zum Einsatz kommt: Mollica. Ich kannte den Einsatz von Brotbröseln in der italienischen Küche bisher nur in Form von Pangratatto. Bei Mollica fresca kommt nur die geriebene Krume von altem, trockenen Brot zum Einsatz, Mollica secca ist das, was wir unter Bröseln kennen, nämlich Kruste und Krume von Weißbrot gemahlen.



Für die Polpette 
80 g Mollica fresca, gerieben (ersatzweise Bröseln)
200 g Ricotta, gut abgetropft (das ist genau eine 250 g Packung, wenn man sie über Nacht in einem Tuch aptropfen lässt)
25 g Parmesan, frisch gerieben
1 Ei (Größe M)
1 EL fein gehackte glatte Petersilie
1 Prise Abrieb von 1 Bio-Orange
Muskatnuss, frisch gerieben
Meersalz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

Für die Tomatensauce 
Olivenöl extra vergine
1 große Knoblauchzehe, klein geschnitten
1 geh. EL Strattu (erhältlich in Wien bei CasaCaria oder bei Crupi) ersatzweise Tomatenmark
800 g stückige Tomaten (Dose)
Schale von 2 Bio-Orangen, ohne das weiße Innere, plus Zesten zum Garnieren
1 kleine Handvoll Basilikumblätter, plus mehr zum Garnieren
10 g Rosinen
Meersalz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlene

Für die Ricottaknöderl die Mollica gemeinsam mit Ricotta, Parmesan, Ei, Petersilie, Orangenabrieb und etwas Muskatnuss vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Ricottateig für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Inzwischen für die Sauce in einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und den Knoblauch darin sanft andünsten. Den Strattu in 200 ml warmem Wasser verrühren, zum Knoblauch gießen und gemeinsam 1 Minute köcheln lassen. Dann die Tomaten mit 200 ml warmem Wasser, Orangenschale und Basilikumblättern sowie mit den Rosinen in der Pfanne vermischen. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann etwa 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend die Orangenschale entsorgen, die Sauce warm beiseitestellen.
Während die Sauce köchelt, einen breiten Topf mit gesalzenem Wasser aufsetzen und dieses zum Sieden bringen. Aus dem Ricottateig mit den Händen zwölf Klößchen formen und diese ins siedende Wasser gleiten lassen. Sie sollten genügend Platz im Wasser haben, anderenfalls portionsweise arbeiten. Wenn die Polpette aufschwimmen, weitere 8-10 Minuten im Wasser lassen, dann mit einem Schöpflöffel herausheben und in die fertige Tomatensauce legen. Etwa 1 Minute darin ziehen lassen.
Die Ricottaklößchen mit der Orangen-Tomaten-Sauce auf vier Teller verteilen, mit Basilikumblättern garnieren, einige Orangenzesten darüberstreuen, das Ganze leicht mit Olivenöl beträufeln und servieren.



Hier eine private Anmerkung zur Menge: Wenn dieses Gericht nicht Teil eines Menüs ist, sondern wirklich so ein Essen, das mit einem Mal satt macht, dann ist es die Menge für 2 hungrige Menschen. Sonst eben eine Vorspeise für vier.
Ausnahmsweise habe ich absolut gar nichts geändert an dem Rezept, es hat wirklich alles perfekt gepasst. So etwas passiert mir selten! Also wirklich noch einmal ein Hoch auf dieses Sizilien-Kochbuch.

Rezeptquelle: Sizilien in meiner Küche von Cettina Vicenzino

Donnerstag, 5. September 2019

Gefüllte Paprika


Es kommt wieder ein Rezept, das ich schon aus meiner Kindheit kenne und immer noch so mache, wie die Mama das getan hat. Der Unterschied zu den meisten anderen Rezepten ist, dass in die Fleischfülle kein Reis kommt, sondern wie in Fleischlaberl eine eingeweichte, ausgedrückte Semmel. Wahrscheinlich kann ich mich an die Reis-Variante nur deswegen nicht gewöhnen, weil ich mit dieser hier aufgewachsen bin.

Und natürlich ist genau jetzt die beste Jahreszeit dafür, denn Paradeiser und Paprika sind gerade voll reif und es gibt die in hervorragender Qualität.

Danke übrigens an den Paradeiserpapst, denn Herrn Stekovics, denn er hat mir auf der Paprika-Führung verraten, dass Paprika auf keinen Fall unter Platzangst leiden. Nun habe ich die auf Balkonien zusammengepfercht in Töpfe und siehe da, die tragen so toll wie noch nie!



Für die Paprika
6  Paprika (auf keinen Fall grün; ich mag am liebsten Spitzpaprika)
1 Semmel
0,3 l Milch
1 Zwiebel (eher klein)
1 Knoblauchzehe
3 EL Öl
500 g Faschiertes (gemischt)
1 Ei
1 Kaffeelöfferl Senf
Salz
Pfeffer
Majoran

Für die Paradeissauce 
1 kg Fleischparadeiser (gut reif bis überreif, schlechte Stellen und Strunk ausgeschnitten)
50 g Butter
40 g Mehl (glatt)
¼ l Gemüsesuppe
1 EL Paradeismark
 Salz
Pfeffer
Zitronensaft
Zucker


Für die Sauce die Paradeiser in grobe Würfel schneiden. Zwiebel schälen, würfeln und in der Butter anschwitzen. Mehl einrühren und mit anschwitzen. Suppe dazugießen und aufkochen. Paradeiser und Paradeismark einrühren, Sauce ca. 20 Minuten köcheln; dabei öfter umrühren.

Rohr auf 180°C vorheizen.

Für die Fülle die Semmel in Milch einweichen, bis sie ganz und gar vollgesaugt ist. Dann gut ausdrücken, dabei zerzupfen und zum Faschierten geben. Zwiebel und Knofel schälen, klein hacken, im Öl anschwitzen und auskühlen lassen. Faschiertes mit Salz, Pfeffer, Senf und Majoran würzen, mit Zwiebel, Knoblauch, Semmel und Ei mischen, bis man eine homogene Masse hat.

Von den Paprika oben einen Deckel abschneiden, Kerne und Trennwände entfernen. Paprika mit dem Faschierten füllen. Paprika mit den Deckeln verschließen, mit Zahnstochern fixieren und in eine Auflaufform setzen. Sauce passieren, mit Salz, Pfeffer, einigen Tropfen Zitronensaft und 1 Prise Zucker würzen. Sauce in die Form gießen, Paprika im Rohr ca. 45 Minuten garen.



Am liebsten essen wir die Paprika mit Erdäpfelschmarrn, aber auch andere Erdäpfelgerichte, die gut die Flüssigkeit der Sauce aufnehmen, sind okay.

Gefüllte Paprika lassen sich sehr gut einfrieren und dann durch die Sauce recht einfach erwärmen, daher mache ich immer gleich die doppelte Menge. Vom Arbeitsaufwand her ist es kein dramatischer Unterschied, aber später dann sehr wohl, wenn man nur mehr rechtzeitig dran denken muss, dass man die Paprika aus dem Tiefkühler legen muss.


Sonntag, 25. August 2019

[Rettungsaktion] Hauchdünnes Paradeiserbrot


Es ist echt so grandios, was ich derzeit an Paradeisern auf Balkonien ernten kann. Nachdem mir eine der besten Nachbarinnen Balkonien gesittet hatte, weiß ich, dass normalerweise zwei Personen mit diesen Mengen überfordert sind, aber der Turbohausmann und ich nicht. Es gibt gerade täglich irgendwas mit Paradeisern. Und ich koche die Paradeiser natürlich auch ein, ich stelle unten ein paar Links ein, falls jemand Ideen braucht.

Diese Idee hier stammt aus Saveur. Mir hat der Artikel so gut gefallen, denn er ist sehr schön geschrieben. So zum Beispiel dieser Satz: "Die Scheiben fallen träge über den Rand des Toasts und verbergen alles darunter, sodass einem nicht informierten Betrachter mit mittelmäßigem Sehvermögen das komponierte Gericht wie ein Stapel geschnittener Tomaten erscheint."

So richtig ein Rezept gibt es dafür nicht: Hauptsache, man schneidet alles sehr, sehr dünn. Das ist der eigentliche Witz an dem Gericht. Und Körndlbrot, um dem ganzen einen schönen Biss zu geben, ist auch wichtig. 
Es muss also das Brot geschnitten werden, das wird dann in einem Haucherl Olivenöl angeröstet. Ist eine Seite geröstet, drehe ich das Brot um und auf die geröstete Seite gebe ich Käse, der gut schmelzfähig ist, nun röstet auch die andere Seite. Aus der Pfanne heben und mit hauchdünnen Paradeiserscheiben belegen. Fertig. 

Mir hat das Brot am besten mit Taleggio oder Brie geschmeckt, denn diese Käse verschmelzen mit Brot und Paradeisern. Die Paradeiser dürfen auf keinen Fall kalt sein.

Ich mag das Brot mit ein paar Tropfen Olivenöl und ein paar Streifchen Basilikum oder Portulak oder Estragon. Man isst das Brot übrigens mit Messer und Gabel.

"Stupidly delicious" heißt es in dem erwähnten Artikel. Und das ist es wirklich!


Konservieren:



Auch noch entdeckt hat dieses Brot der liebe Felix: Tomatensandwich

Das ist übrigens wieder eine Rettungsaktion, dieses Mal zum Thema "supereinfache Sommerküche", da passt dieses Paradeiserbrot sicher gut dazu. Und nun bin ich schon gespannt, was sonst noch für Köstlichkeiten auf den Blog erscheinen werden!




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Donnerstag, 15. August 2019

[Blogevent] Kibbeh und geschmorte Cocktailparadeiser

Es gibt Gerichte, da muss man schon gern kochen, um sie im Hochsommer zuzubereiten. Aber ab und zu mache ich das richtig gern. Auch das Erlernen neuer Küchentechniken gehört dann dazu. Und genau in diese Kategorie fallen Kibbeh: Ich habe beim Recherchieren gelernt, dass der Teig meistens zu 50 % aus Bulgur und 50 % aus faschiertem Rind besteht. Ich kenne das nur so, dass die Hülle ohne Fleisch ist, das Innere mit. Hier ist es aber anders, denn meine Füllung ist ganz ohne Fleisch. Ungewöhnlich für mich war es auch, diese kleinen Köstlichkeiten zu Tropfen zu formen. Perfekt sind meine Kibbeh noch nicht geformt, aber ich bleibe dran! Nachdem sie nicht nur zu den ganz berühmten Schätzen der syrischen Küche gehören, sondern eigentlich das Signature Dish der ganzen Region sind, finden sich auch mehr als genug Rezepte, also bleibe ich dran.


Und ich kann mein Rezept dann auch gleich zu Zorra schicken, bei der Labsalliebe gerade ein schönes Blogevent ausrichtet, nämlich zu Thema Mezze. Nachdem ich sehr, sehr gern aus allen Töpfen dieser Welt probiere und auch koche, kommt mir das Event genau recht.

Das ist ein Wohlfühlessen gewesen, in das wir uns am liebsten reingesetzt hätten. Danke für dieses Event, das mich ein bissi in den Hintern getreten hat, dass ich mir die Arbeit angetan habe. Es hat sich aber sowas von gelohnt! Ich werde das sicher wieder kochen.


Für 15 Kibbeh (frei nach Libanon, das Kochbuch)

2 − 3 Portionen

Teig
150 g feiner Bulgur
150 g Rindfleisch, faschiert
1 Prise Chilipulver
1 Prise Koriander, gemahlen
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen
Salz

Füllung
25 g Korinthen
150 g Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
100 g Pinienkerne
25 g Honig

Sauce
1 großer Bund Basilikum
50 g Honig
50 g Cashew
1 EL Olivenöl

Frittieröl (ich: Sonnenblumenöl)
Küchenthermometer zum Frittieren

Bulgur mit reichlich kochendem Wasser übergießen. Ich nehme immer so viel Wasser, dass es 1 Finger breit über dem Bulgur steht. 20 min. ziehen lassen, dann in einem Sieb abtropfen und auskühlen lassen. Mit den Gewürzen verrühren, das Faschierte ebenfalls mit verrühren. Ab damit in einen Zerkleinerer und alles zu einer homogenen Masse mixen. Ich habe das übrigens anfangs mit einem Pürierstab versucht: vergesst das! Da flitzt der Bulgur durch die Gegend, dass es gar keine Freude ist. Jedenfalls die Masse dann mit Folie abdecken und im Kühlschrank durchkühlen lassen.

Für die Füllung die Korinthen waschen und 15. min in heißem Wasser einweichen. Währenddessen Zwiebel fein hacken, ebenso den Knofel. Zwiebel in Ölivenöl anschwitzen, Knoblauch dazugeben, alles langsam glasig dünsten. Pinienkerne mit dem Messer hacken. Korinthen ausdrücken. Alle Zutaten in ein Schüsserl füllen und gut verrühren.

Für die Sauce das Basilikum abzupfen und mit den anderen Zutaten in einem Zerkleinerer zu einer Sauce mixen. Kalt stellen.

Für das Formen der Kibbeh unbedingt eine Schüssel Eiswasser bereit stellen. Die Schüssel muss groß genug sein, dass man mit den Händen reinkommt.
Mit feuchten Händen 15 Kugeln aus dem Teig formen und bereit legen. Dann mit feuchten Händen jeweils eine Kugel flach drücken und mit einem Teelöffel Fülle belegen. Teig schließen, gut andrücken und ein Ende der Teigkugel zu einer Spitze formen, sodass eine Tropfenform entsteht.

Öl in einer tiefen Pfanne auf 180 Grad erhitzen. Die Kibbeh portionsweise jeweils ca. 7 min. frittieren, bis die Kibbeh goldbraun sind. Auf einem alten aber sauberen Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) abtropfen lassen.


Die Sauce auf Schüsseln verteilen, damit man die Kibbeh darin dippen kann. Kibbeh in eine Schüssel legen, aus der sich alle bedienen können.




Geschmorte Kirschparadeiser auf Joghurt (frei nach "Simple" von Ottolenghi)
Menge für 2 Beilagenportionen

250 g kleine, reife, Tomaten
3 Knoblauchzehen, geschält und in dünne Scheiberl geschnitten
3 Streifen Zitronenschale (mit einem Sparschäler abgeschält)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
je 3 Stiele frischer Rosmarin, Thymian, Oregano
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen

250 g griechisches Joghurt,
abgeriebene Schale von einer halben Zitrone
Salz
weißer Pfeffer

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. In einem ofenfesten Gefäß Gewürze, Olivenöl, Zitronenschale und Knofelscheiberln verrühren. Paradeiser draufsetzen, die Kräuter oben drauflegen. 20 min. im Rohr backen, danach den Grill dazuschalten und 10 min. grillen. Durch die Kräuter gibt es einen gewissen Schutz, sodass die Paradeiser nicht schwarz werden, also sollte man die wirklich auch drauflegen! Die Stellen, die bei mir rausgeschaut haben, waren nicht sehr dunkel.

Johurt mit der geriebenen Zitronenschale, Salz und weißem Pfeffer verrühren. Die Paradeiser oben den Joghurt setzen, den traumhafte Sud, das sich während des Backens bildet, drüberträufeln.


Blog-Event CLV - Mezze (Einsendeschluss 15. August 2019)


Montag, 15. Juli 2019

[Blogevent] Paradeiser ∣ Burrata ∣ Erdbeeren

Da ist man ein Wochenende unterwegs, kommt nach Hause und findet ein Balkonien vor, das einem die Augen tränen lässt: Irgendwelche Sauviecher haben meinen Rucola durchlöchert, Raupen haben meinen Pflücksalat in ein Gerippe verwandelt und die Dickmaulrüssler haben sich an allem vergangen, was eher festere Blätter hat. Aber zum Glück gibt es auch Erfreuliches: Die ersten Kirschparadeiser sind reif und jede Menge Walderdbeeren, das kleinblättrige Basilikum wuchert. Da hatte ich glücklicherweise irgendwo in den Untiefen des Internets einen Salat gesehen, den ich Auge mal Pi nachgemacht habe. Und er hat so gut geschmeckt, dass es ihn gleich noch in zweites Mal gab.



1 Burrata
250 g Paradeiser
2 Hände voll Erdbeeren
1 EL gehacktes Basilikum
2 EL Olivenöl mit Zitrone (oder auch Olivenöl und Zitronensaft 1:1 gemischt)
Flockiges Meersalz wie Fleur de Sel oder Maldonsalz

Burrata rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, denn der schmeckt bei Zimmertemperatur viel besser als kalt.

Paradeiser in mundgerechte Stücke schneiden, Burrata zerreißen, auf die Paradeiser legen. Erdbeeren je nach Größe ganz lassen oder in mundgerechte Stücke schneiden. Mit dem Zitronenöl beträufeln, Salzflocken drüberstreuen.


Ein perfektes Rezept für diese Jahreszeit, um die letzten Erdbeeren und die ersten Paradeiser zu feiern. Der Salat wird bei uns ein Stammgast werden.

Blog-Event CLIV - Salat satt (Einsendeschluss 15. Juli 2019)


Gerade auf den letzten Drücker bringe ich das Rezept noch zu Frau Magentratzerls Event bei Zorra vorbei. War echt ein tolles Event! Ich bin schon sehr gespannt auf die Zusammenfassung.

Freitag, 12. Juli 2019

Halloumi mit Paradeiserconfit

Dieses Rezept aus dem Libanon-Kochbuch ist mich sofort angesprungen, weil es irgendwie nicht vorstellbar geklungen hat: 6 Paradeiser werden bei 2 Stunden in einem halben Kilo Zucker gegart. Erstens war ich sicher, dass da ein Matsch herauskommt, zweitens dass es so unpackbar süß sein würde, dass es nicht schmeckt. Ja denkste! Natürlich sind die Paradeiser dann süß, aber diese Prozedur des langen Köchelns erweckt auch jede Menge Aromen. Es hat uns so gut geschmeckt, dass ich plane, wenn es die sehr guten Paradeiser im Spätsommer gibt, die auf diese Weise haltbar zu machen.



6 Paradeiser (Roma-Tomaten sind perfekt)
500 g Zucker
1 kg Halloumi
Sesam zum Bestreuen

Von den Paradeisern den Stielansatz herausschneiden und die Unterseite über Kreuz einschneiden. Paradeiser in kochendem Wasser 6 - 8 Sekunden blanchieren, danach sofort in eine Schüssel mit Eiswasser legen. Wenn die Paradeiser überkühlt sind, Haut abziehen.

Paradeiser unzerteilt mit dem Zucker in einen Topf geben und ganz vorsichtig zum Kochen bringen. Bei ganz kleiner Hitze 2 Stunden köcheln lassen, dabei ab und zu sehr vorsichtig rühren, um die Paradeiser nicht zu zerrühren. Nach dem Köcheln 1 Stunde ruhen lassen.

Sesam in einer beschichteten Pfanne hellbraun rösten. Halloumi in 2 cm dicke Scheiben schneiden und in derselben Pfanne goldbraun braten. Auf Tellern anrichten, dabei den Paradeiser mit dem Sesam bestreuen.


Tipp aus dem Buch: Halloumi muss heiß gegessen werden, sonst wird der gummiartig. Das stimmt wirklich! Normalerweise ess ich nicht ganz heiß, daher hatte ich immer dieses Gummi-Gefühl im Mund bei Halloumi. Der Test macht sicher: Wenn man diesen Käse heiß isst, dann hat man dieses komische Mundgefühl nicht.

Freitag, 17. Mai 2019

Agnolotti mit Spinat-Ricotta-Fülle in Paradeissauce

Nun kommt auch schon das Rezept für den Nudelteig, den ich im Italienurlaub kennengelernt habe. Zur Warnung: Der Teig braucht Zeit! Und Kraft. Nudelteig generell ist ja hart, aber dass dieser da funktioniert, das habe ich fast nicht glauben können: Unmengen Eier, Wasser nur von den feuchten Händen. Erstaunlicherweise ruht der Teig übrigens nicht gekühlt, sondern in Folie gewickelt mitten im Küchengeschehen, also durchaus warm. Danach ist dieser Widerborst auf einmal ein angenehm zu verarbeitender Teig.

Auch das Auswalzen war ein richtiges Ritual: Auf der dicksten Stufe einmal durchdrehen, dann der Länge nach falten, noch einmal auf dieser Stufe. Dann wird durch jede Walzendicke einmal gewalzt. Am Ende hat man einen elastischen Teig, der gut füll- und formbar ist.

Ich habe mit den heimischen Zutaten an dem Teig feilen müssen und einen Schluck Wasser dazugeben, denn sonst wäre er zu brüchig geworden. Also vor dem Nachmachen sollte man seine Zutaten kennen und wissen, wie die sich verhalten!

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Nudelform: Ich hab in der Toskana von der Köchin, die unseren Kochkurs geleitet hat, gelernt, dass das Agnolotti sind, was wir da machen. Würde man den Teig eckig zuschneiden, dann macht er das typische Zipferl von Tortellini, aber diese Dinger hier haben einen Bauchnabel und kein Zipferl, also: Angnolotti. Robert Lamiacucina, der es ja immer erfreulich genau nimmt, macht sie ganz anders, bei Wikipedia sind sie wieder anders. Ich habe viel im Netz gesucht, aber ich kann es wirklich nicht beurteilen, was da nun stimmt.


Ergibt 8 − 10 Portionen als Vorspeise

Für die Pasta:
300 g Mehl (am besten italienisches Tipo 0)
300 g Hartweizengrieß
1 - 2 Stamperl kaltes Wasser
6 Eigelb
2 ganze Eier

Für die Füllung:
4 EL Ricotta
1 EL Stracchino
1 EL Parmesan
½ kg Spinat
1 EL Olivenöl
1 EL gehackte Zwiebel
1 gehackte Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Für die Paradeissauce:
Olivenöl
2 Zehen Knoblauch, gehackt
1 Dose Schälparadeiser
¼ kg frische Paradeiser, in kleine Würfel geschnitten
Salz
Pfeffer
getrockneter Oregano (im Sommer gibt es stattdessen frisches Basilikum)

Zum Servieren:
Parmesan
Basilikum


Für den Teig alle Zutaten mit gut feuchten Händen verkneten. Lang und gründlich! Wenn der Teig zu störrisch ist, kann man sich noch einmal die Hände nass machen und noch einmal kneten. Wenn der Teig wirklich eine schön glatte Masse ist, wird er in Klarsichtfolie gewickelt und muss eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen.

Den Spinat waschen und wenn er groß ist wie meiner, dann die Blätter von den groben Stielen zupfen. Öl erhitzen, Zwiebel drin anschwitzen, Knoblauch dazugeben und gemeinsam rösten. Den Spinat zugeben und dünsten, bis er wirklich komplett zusammengefallen ist. Würzen und gut durchrühren. Dann in ein Sieb kippen, abtropfen und auskühlen lassen. Mit einem Löffel den Spinat noch kräftig ins Sieb drücken, danach in ein sauberes Hangerl geben und noch einmal gut ausdrücken. Ist der Spinat zu feucht, zerfallen die Tortellini!

Spinat fein hacken. Ricotta, geriebenen Parmesan und Stracchino mit dem Spinat verrühren und einmal probieren: Es kann sein, dass man gar nicht salzen muss, denn mancher Parmesan ist salzig genug. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Sie muss leicht überwürzt sein, weil die Nudeln, in denen ja gar kein Gewürz ist, schlucken schon einiges von der Würze.

Den Teig in faustgroße Stücke teilen und auf einer bemehlten Unterlage die einzelnen Stücke auswalken. Ein Teigstück durch die größtmögliche Einstellung der Nudelmaschine drehen. Der Länge nach Falten und noch einmal durch diese Einstellung drehen. Dann immer eine Einstellung kleiner stellen und den Teig jeweils einmal durchdrehen. Mit einem runden Anrichtering (ca. 8 cm) Teigstücke ausstechen, mit einem Teelöfferl jeweils ein Löfferl Fülle in die Mitte setzen, die Teirränder anfeuchten, zu Halbmonden zuklappen. Die Spitzen der Teigtascherl mit feuchten Fingern zusammenpicken. Die fertigen Teigtascherl auf eine mit viel Hartweizengrieß bestreute Platte setzen.

Für die Paradeissauce Olivenöl erhitzen (im Kurs waren das 4 - 5 EL, bei mir muss einer reichen), darin den gehackten Knoblauch anschwitzen, dann die Schälparadeiser dazugeben und bei großer Hitze ein wenig reduzieren, dabei die Paradeisstücke mit dem Kochlöffel zerdrücken. Getrockneten Oregano dazugeben (frisches Basilikum kommt erst am Ende dazu). Die frischen Paradeiser dazugeben, kurz mitkochen lassen. Salzen und pfeffern.

Die Teigtascherl in kochendes Salzwasser (1 EL Salz pro 1 l Wasser) geben, Flamme runterdrehen und auf kleiner Flamme 5 min. ziehen bzw. sacht köcheln lassen. Dann die Agnolotti mit einem Siebschöpfer herausfangen und in der Paradeissauce noch eine Minute mitschwenken. Mit Parmesan und grob zerrissenem Basilikum servieren.



Ein sehr aufwändiges Essen, aber man kann gleich mehr machen, dann relativiert sich die Arbeit, und einen Teil einfrieren. Dafür am besten die Agnolotti einzeln auf Hartweizengrieß setzen und erst tiefgefroren in ein Tiefkühlsackerl geben, denn sonst picken sie zusammen.

Ich habe damit meinen eigenen Spinat verarbeitet, was die Sache gleich noch einmal besser macht. Der Stracchino in der Fülle ist übrigens nicht so ohne weiters verzichtbar, denn bei aller Vielfalt der Zutaten: Der macht schon was her geschmacklich!