Donnerstag, 26. August 2021

Blauschimmel-Birnenstrudel mit Grappa-Rosinen

In meinem Monatsrückblick auf Juli habe ich von einem Dessert geschrieben, das der Turbohausmann und ich gegessen hatten. Der liebe Felix wollte Genaueres wissen. Im Hintergrund wurden Fotos und Mails herumgeschickt und nun veröffentlichen wir gemeinsam dieses Rezept. Mich hat die Variante von Felix, der Frischkäse mit in die Fülle gegeben hat, mehr überzeugt als die Variante, die wir gegessen haben, wo purer kräftiger Blauschimmellkäse verwendet wurde. Die Variante, die ich nun poste, ist sehr viel netter als die originale. Wer wirklich ausgeprägt kräftige Aromen will, nimmt halt nur Gorgonzola picante oder Stilton oder Roquefort.

Übrigens ist das ein Dessert, bei dem ich wirklich Strudelblätter empfehle. Das ist ein viel stabilerer Teig als der zarte handgezogene. Ich nehme an, dass beim handgezogenen Teig die Fülle, die flüssig wird beim Backen, leichter aus dem Strudel abhaut als durch den stabilen Fertigteig. 

Hier geht es zu dem Rezept von Felix: click



Für 4 Personen

2 Studelblätter (= ½ Packung)
2 EL Butter, geschmolzen
4 fingerlange Stück kräftigen Blauschimmelkäse (hier Roquefort)
4 EL Frischkäse (hier Robiola), zu fingerlangen Stücken geformt

 

Für das Birnenkompott

1 kleine Birne
2 Gewürznelken
1 EL Zucker  

 

Für die Grappa-Rosinen

1 EL Rosinen
2 EL Grappa


Am Vortag die Rosinen in ein Glas mit Twist-Off-Deckel geben. Den Grappa dazuleeren, Deckel zuschrauben. Ab und zu schütteln.

Für das Kompott die Birne schälen, Kernhaus herausschneiden, das Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden. Zucker mit den Gewürznelken in ⅛ l Wasser aufkochen, die Birnenstücke hineingeben, einmal aufkochen lassen. Dann zugedeckt stehen lassen,  bis alles ausgekühlt ist.

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Für den Strudel die Strudelblätter auffalten. Ein Strudelblatt mit viel geschmolzener Butter bestreichen, das zweite Strudelblatt drüberlegen. In vier gleich große Teile schneiden. Auf jedes Teil einen Streifen Blauschimmelkäse, einen Streifen Frischkäse und 1 EL abgetropfte Birnenwürfel legen. Man kann nun entweder Päckchen falten oder die Teigstückchen einrollen. Wichtig ist, dass der Verschluss unten liegt, damit das Gewicht der Strudelpäckchen auf den Teigenden liegt. Nochmals mit Butter bepinseln, in eine mit Backpapier ausgelegte Form legen und im heißen Rohr ca. 20-25 min. backen.

Mit den abgetropften Grappa-Rosinen servieren.

 

Uns hat das Dessert sehr gut geschmeckt und es ist zur Wiederholung vorgesehen.

Gegessen haben der Turohausmann und ich den Strudel urprünglich beim Schandl in Rust (not sponsored).

Freitag, 20. August 2021

Mexikanische Eierspeis mit Fisolen und Chorizo

Mein liebstes Rezept aus Oaxaca - Rezepte aus dem Herzen Mexikos darf nun auf den Blog, weil es sich wirklich bewährt hat: es ist leicht zu machen, schmeckt sehr gut und man bekommt alle Zutaten im  Supermarkt am Eck. Für mich ist es ja keine Voraussetzung, dass man alle Zutaten genau dort bekommt, aber ich weiß natürlich, dass nicht alle meine LeserInnen so irre sind wie ich, daher war das schon auch ein Auswahlkriterium für das vorzustellende Rezept.


Für 4 Personen

330 g Fisolen (Deutsche nehmen grüne Bohnen), geputzt und in mundgerechte Stücke geschnitten
2 EL Pflanzenöl
225 g Chorizo (bei mir harte Wurst, daher würfelig geschnitten)
40 g weiße Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
3 Eiertomaten (ca. ¼ schwer), gehackt
6 große Eier, verquirlt

Tortillas zum Servieren


 
Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen, Fisolen darin etwa 10 min. kochen, danach abgießen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Chorizo darin bei mittlerer Hitze ca. 7 min. braten. Zwiebel und Knoblauch dazugeben und 5 min. mitbraten. Fisolen und Paradeiser dazugeben. Sobald die Paradeiser weich sind, die verquirlten Eier dazugeben und rühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Noch heiß mit Tortillas servieren.

Im Kochbuch ist es ein Frühstück, bei uns war es ein Abendessen. Das Rezept ist echt eine feine Sache, weil es so unkompliziert ist. Also genau das Richtige, wenn man am Abend einmal keine Lust hat zu kochen.




Dienstag, 17. August 2021

[Buchbesprechung] Oaxaca − Rezepte aus dem Herzen Mexikos

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar, Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung.

© Knesebeck Verlag

Ich gestehe: Bisher waren für mich Burritos und Tacos mexikanisches Essen. Mehr Ahnung hatte ich nicht. Nun habe ich gelernt, viel sogar! 

Die Autorin Bricia Lopez ist  Besitzerin des Restaurants Guelaguetza in Los Angeles. Sie stammt aus einer Familie, die über Generationen vom Brennen von Mescal lebte, sie selber hat als Kind Mescal verkauft. In dem Buch zeigt sie nicht nur authentische Rezepte aus ihrer Heimat, sondern erklärt auch ganz praktische Sachen wie den Umgang mit der Taco-Presse.

Ihr zur Seite steht Javier Cabral, der bereits mit 16 Jahren den sehr bekannten Blog the glutster startete, nun ist er Redakteur beim Vice-Kanal Munchies tätig war, schreibt er heute für eine Vielzahl von Zeitungen und Zeitschriften.

Dieses Buch zeigt die Küche des Bundesstaates Oaxaca, der die Wurzel der mexikanischen Küche ist. Wie bei allen Büchern vom Knesebeck-Verlag beschränkt sich das Buch nicht auf die Auflistung von Rezepten, sondern das Buch an sich ist schon eine kleine Reise ins Land. Allein die Cover-Gestaltung ist schon genau so, wie ich mir Mexiko vorstelle. Das geht bei der Auswahl der Bilder und Grafiken weiter. Es wundert mich nicht, dass das Buch in der Los Angeles Times und der Washington Post besprochen wurde. Das Buch ist eine wahre Freude zum Lesen und Anschauen! Man sollte sich unbedingt den Blick ins Buch gönnen.


Was nicht so einfach ist, ist der Einstieg ins Kochen, denn ist fast jedem Rezept kommen Zutaten vor, die man nicht so ohne weiters bekommt. In Wien haben wir aber Glück, denn einmal ins Casa Mexiko gehen, sich dort beraten lassen und schon ist das alles kein Problem mehr. Okay, Heuschrecken weiß ich jetzt nicht, aber ich gestehe, ich habe auch nicht danach gefragt − aus Gründen ... Nachdem ich viele, viele Chilisorten auf Balkonien habe, war es eine richtige Freude, dass ich nun endlich ein Buch habe, wo ich etliche davon verwenden kann. Wenn man einmal diese Zutaten-Hürde genommen hat, ist es gar kein Problem mehr, die Rezepte nachzukochen, denn die sind einfach, gelingsicher und sehr gut beschrieben. Authentisch sind die Rezepte ganz sicher und man hat bei vielen das Gefühl, dass genau so in Familien gekocht wird, nämlich ohne große Schnörksel, weder in der Kochtechnik noch sonst wie.

Das Buch ist gegliedert in Einleitung, Grundrezepte, Frühstück, Antonjitos Oaxaqueños, Sopas y Caldos, Unsre Moles, Familiengerichte, Süßes, Salsas, Meskal-Cocktails, Aguas frescas und unsere Michelada, im Anhang findet man Die Familie, Die Autoren, Dank und ein Register. Was ich für diese Jahreszeit besonders hervorheben möchte, sind die vielen Aguas frescas, das sind diverse Erfrischungsgetränke aus Melonen, Zitrusfrüchten und anderen Zutaten, die auch bei uns leicht erhältlich sind, und einmal ein bisschen anders sind als das, was man hier so unter antialkoholischen Getränken kennt.

Was ich nachgekocht habe, zeig ich jetzt.

Frijoles refritos − Gebackene Bohnen

Ich kenne ja zu Tortillachips eigentlich nur die schrecklichen Saucen, die es auch im Kino gibt, und Guacamole, die ich liebe! Und dann kam dieses Buch daher und hat mir gezeigt, dass man auch aus schwarzen Bohnen etwas Feines machen kann: Es wird erst Bohnenpüree hergestellt, das wird dann mit diversen Aromaten lange am Herd geröstet, heraus kommt eine bröselige Masse, die man gut mit diversen Chips aufnehmen kann.

Totopos − Tortillachips

Ja, in Mexiko heißen die Totopos, was ich ja viel netter finde als Tortillachips. Der Name, den ich bisher kannte, ist allerdings treffend, denn dafür werden Tortillas zerschnitten und frittiert.
 

 

 

 

 

 

Aqua de Limon con Chia Limonade mit Chiasamen

Das sind einfach eingeweichte Chiasamen, die leert man in ein Glas Sprudelwasser mit ausgepresstem Limettensaft und ein bissl Zucker.

Salsa de Chorizo Gegrillte Chorizo und Tomatensauce

Hier habe ich gelernt, dass die Chorizo, die wir hier kennen, nicht die Chorizo ist, wie man sie in Mexiko isst. Und auch, dass man ein Rezept komplett lesen soll und nicht nur die Zutatenliste. Im Originalrezept werden direkt aus der weichen mexikanischen Chorizo Bällchen geformt, gebraten und die kommen in eine Paradeisersauce und werden dann in Tortillas serviert. Ich musste einen Umweg nehmen und habe die würfelig geschnittene harte Chorizo in Faschiertem ( = Hackfleisch) eingepackt. War auch gut!

Ensalada de Nopalitos con Chile Guajilo - Kaktussalat mit Guajilo-Chili

Das ist ein Rezept, bei dem ich vom Einkauf im Mexiko-Supermarkt und meinen eigenen Chilis profitiert: ein Salat mit ungewöhnlichem Geschmack, weil Kaktus habe ich davor nur in Feigen-Form gegessen. Und ordentlich pikant mit zwei verschiedenen Chilis drinnen!


 


Limonada − Limonade

Frisch gepresster Limettensaft, ein wenig Zucker, Spudelwasser und der Sommer kann kommen!









Huevos con Ejotes y Chorizo − Eierspeis mit Fisolen und Chorizo

In Mexiko ist das ein herzhaften Frühstück, ich hab daraus ein Abendessen gemacht: Erst wird die Chorizo gebraten, dann mit diversen Aromaten, Paradeisern, Fisolen und Eiern zu einer ganz feinen Eierspeise verarbeitet. Die kommt dann in Tortillas. Hat uns sehr geschmeckt! Dieses Rezept werde ich vorstellen.




Was es am Ende des Tages zu dem Buch zu sagen gibt? Ein unbedingtes Muss für Freund*innen der authentischen mexikanischen Küche. Nichts für jemanden, der alle Zutaten im Supermarkt am Eck kaufen will. Wenn man gern auch mal exotischere Zutaten kennenlernt, dann ist das Buch auch für Anfänger*innen geeignet, denn die Rezepte sind einfach und gelingsicher. Wenn man Mexiko gern mag oder sich auf einen Urlaub dort einstimmen will, dann wird man das Buch auch einfach so zum Anschauen super finden, weil es ist wunderbar gestaltet.


Fakten zum Buch
ISBN: 978-3-95728-397-9
Format: 21.6 x 26.7 cm
gebundenes Buch
Umfang: 320 Seiten
300 farbige Abbildungen
Übersetzt von: Brigitte Rüßmann, Wolfgang Beuchelt


Bestellen kann man das Buch wie immer beim Buchhändler ums Eck, direkt beim Verlag oder im Internet bei einem der vielen Buchhändler, die versenden. Für Österreich hier eine Liste der Buchhandlungen mit Online-Versand.
Die Links sind alle keine Affilate-Links.
Danke an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar. 


Freitag, 13. August 2021

Porchetta

So, jetzt hat der Turbohausmann etwas gemacht! Etwas, das schon lange überfällig war, nämlich Porchetta. Das ist italienischer Schweinerollbraten in seiner allerfeinsten Variante, nämlich aus Bauchfleisch. Das kann zwar kalorientechnisch schon was, aber es schmeckt! Drinnen sind nur Kräuter und Gewürze, der ganze Braten muss indirekt 2 − 2,5 Stunden auf den Grill, also nix für schnellschnell, sondern allerfeinstes Slowfood. Übrigens ist der Aufwand durchaus überschaubar, also nicht fürchten, einfach nachmachen.

Weil es so unglaublich gut war, darf dieses Rezept zu Zorra, die gerade das Blogevent Grillzeit mit Homemade and Baked ausrichtet.


Zutaten für 6–8 Personen
3 kg Schweinebauch, gewogen mit Knochen und Knorpeln

Füllung
3 Knoblauchzehen 
1 EL Salz 
4 EL Fenchelsamen 
2 EL Rosmarin, frisch und fein gehackt
1 EL Thymian, gehackt
schwarzer Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 Biozitrone, die Schale

Sonst noch
Kugelgrill (wichtig, damit man die Haube schließen kann)
Bratenschnur
ausreichend (!) Grillkohle
feuerbeständige Gefäße zum In-den-Grill-Stellen



Das Bauchfleisch beim Fleischhauer des Vertrauens vorbestellen, mit Schwarte dran. Dort lässt man sich dann das Fleisch gleich auslösen, also die ganzen Knochen rausholen und die Knorpel auch rausschneiden. Dann das Fleisch aufschneiden lassen, sodass man es aufklappen kann, also nicht ganz durchschneiden lassen. Auch keine Tasche reinschneiden lassen! Das ist die in Österreich eigentlich normalere Variante, dass man Bauchfleisch füllt. Ich musste dem Fleischhauer erklären, was ich eigentlich tun will, denn er wollte partout eine Tasche reinschneiden. Die Schwarte wollen wir bitte unbedingt geschröpft haben, also mit ca. 1 cm Abstand Rillen reingeschnitten.

Das Fleisch mit der Schwarte nach unten auf ein Brett legen. Alles, was oben unter "Fülle" steht, also 3 Knoblauchzehen, 1 EL Salz, 4 EL Fenchelsamen, 2 EL Rosmarin, 1 EL Thymian, schwarzer Pfeffer, 2 EL Olivenöl und die geriebene Schale von 1 Biozitrone in einen Zerkleinerer geben. Ich habe nur eine schwache Moulinette, da muss ich die Kräuter vorher grob zerkleinern, weil sonst ist das blöde Ding schon überfordert. Alles miteinander mixen, bis eine grobe Paste entsteht. Diese Paste gleichmäßig auf dem aufgeklappten Schweinebauch verteilen. Fleisch zuklappen und der Länge nach rollen, dabei muss die Schwarte außen sein. Mit der Bratenschnur zu einem Rollbraten binden. Es gibt jede Menge Videos, die gut erklären, wie das Binden geht, bitte die vorher anschauen. Es ist keine Hexerei, das hat selbst der Turbohausmann, der sonst nur Eierspeis kann, perfekt gemacht.

Den Grill für indirektes Grillen vorbereiten: Dabei kommen links und rechts in den Grill Kohlen, in der Mitte sollte man beim fetten Bauchfleisch feuerfeste Gefäße reinstellen, damit das Fett da reintropfen kann. Bei uns waren es zwei alte vergammelte Metallschalen. Diese Methode hat den Vorteil, dass nichts raucht, weil das Fett nicht mit der Kohle in Berührung kommt. Für uns ist das sehr wichtig, weil wir sonst die gesamte Nachbarschaft räuchern und damit ein Problem kriegen würden. Wir haben aber Kohle vom Köhler, die raucht nicht, außer Fett kommt in größeren Mengen drauf. Es hat die gesamte Grillzeit nicht geraucht, sondern nur angenehm nach Essen gerochen. Wenn die Kohle glüht, das Fleisch auflegen, Deckel schließen. Man muss nur ab und zu nachschauen, wie weit die Temperatur ist und ob man glühende Kohle nachlegen muss.
 
Wir haben für solche Unternehmungen einen uralten kleinen Grill, in dem wir die Grillkohle immer wieder vorheizen. Ich kenne keine Grillkohle, die 2 Stunden die Glut hält, daher muss man immer wieder glühende Kohle im "Hauptgrill" nachfüllen. Der Turbohausmann hat dafür das Fleisch samt dem Rost runtergehoben, auf einem großen Keramik-Blumenuntersetzer zwischengelagert, glühende Kohle vom kleinen Grill in den Kugelgrill gefüllt, Rost samt Fleisch wieder rauf auf den Grill, Klappe zu.

Das Fleisch kommt von Anfang an mit der Schwarte nach oben auf den Grill und so bleibt es auch bis 20 min. vor der Fertigstellung. Wann das ist, hat uns das Bratenthermometer verraten: 75-80 Grad wollen wir am Ende haben. Erst wenn das Thermometer sich dieser Temperatur nähert, wird das Fleisch gedreht und die Schwarte schaut Richtung heißer Kohle. Dadurch wird die Schwarte dann aufgeknuspert.

Wenn das Fleisch die richtige Kerntemperatur hat, nimmt man es vom Grill und wickelt es für ca. 15 min. zum Ruhen in Alufolie.

Danach auf ein ausreichend großes Brett legen, Bratenschnur entfernen und den Braten in appetitliche Scheiben schneiden.

Es tut mir leid, aber ich bin an dem Abend mit den Gästen einfach nicht dazugekommen, dass ich hübsche Fotos mache, daher gibt es nur Fotos von den aufgeschnittenen Resten, die wir am nächsten Tag kalt gegessen haben.

Wir hatten einen italienischen Abend, daher habe ich schon am Vortag Caponata gemacht, dazu gab es einfach Brot. Es gibt schon drei Focacciarezepte hier am Blog, sucht euch eines aus: Kartoffelfocaccia, Focaccia alla genovese oder Basilikumfocaccia. Die Beilagen haben ausgezeichnet gepasst und ich würde sie jederzeit wiederholen.


Weil unsere Gäste gefragt haben, woher wir die grandiose Kohle haben: Köhlerei Hochecker (not sponsored)


Blog-Event CLXXVII – Grillzeit! (Einsendeschluss 15. August 2021)

Dienstag, 10. August 2021

[Kulinarische Weltreise] Rysteribs


Die kulinarische Weltreise Kulinarische Weltreise geht diesen Monat nach Dänemark. Ich gestehe: Dort war ich erst einmal und habe in dem gemieteten Ferienhaus jeden Tag gekocht, weil damals war essen gehen in Dänemark fast unleistbar und wir haben maximal unterwegs mal belegte Brote gegessen. Meine dänischen Kocherfahrungen sind auch minimal und ich habe daher nur einen bescheidenen Beitrag für die kulinarische Weltreise.

Ja, meine Ribiseln. Man sieht auf dem Foto, wie ich die von der Staude hole. Manchmal finde ich es blöd, dass Balkonien so ein Vogelparadies ist − das ist eine dieser Gelegenheiten. Aber ich habe mit den kümmerlichen Resten etwas sehr cooles gemacht: eingezuckerte Ribisel, wie man sie in Dänemark anscheinend zu vielem dazu isst, auch zu pikanten Speisen.

Rezeptquelle: Küchenlatein


Zutaten 
500 Gramm rote Ribiseln, abgerebelt, gewaschen und gut abgetropft gewogen
200 Gramm Zucker

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Ribiseln gut mit dem Zucker verrühren, dann in ein Drahtbügelglas schichten. Am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen, dann hat sich der Zucker aufgelöst.

 


 Auf dem letzten Foto sieht man Ricotta mit Rysteribs. Auch eine Kombination, die ich empfehlen kann.

Mir haben die Beeren gut geschmeckt. Meistens habe ich sie mit Joghurt verrührt gegessen − das ist meine Art, Fruchtjoghurt zu essen. Die "Zubereitung" ist wohl eine Art des Mazerierens, denn die Beeren schmecken intensiver als einfach mit Zucker bestreut. Wird bei mir wohl ein Stammgast in der Küche werden.

 

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft Nun freue ich mich auf die kommenden Beiträge für die Reise nach Dänemark, denn mein Einstieg in die dänische Küche war nun durchaus erfreulich.

Donnerstag, 5. August 2021

Ribisel-Kaffee-Marmelade

Ich hab ein neues Küchengerät und freu mir die Haxen aus. Das kam so: Meine Oma hatte eine Quetsche, in der sie oben die gewaschenen Ribiseln samt Stiel reingetan hat, auf einer Seite kamen die recht trockenen Abfälle, also Stiele und Kerne raus, vorne ist das Fruchtmark heruntergeronnen. Als Kind durfte ich kurbeln, was ganz schön anstrengend war. Nach dem Tod der Oma war das Ding einfach nicht mehr auffindbar. Seither suche ich so etwas. Neulich spülte mir ein Newsletter genau diese Quetsche ins Postfach: Das ist eine Tomatenquetsche, wie sie angeblich in Italien jeder Haushalt daheim hat. Man kann damit Passata machen, was mich natürlich noch mehr freut. Und ich weiß schon, im nächsten Jahr gibt es die Himbeermarmelade, die ich immer durch die flotte Lotte jage, wo sich immer ein Drittel der Kerne durchschummeln, ganz kernfrei, denn durch das Sieb der Quetsche passt genau gar ein Kern.

Die Ausbeute war übrigens erstaunlich gut: 2 Kilo Ribiseln ergaben 1,7 kg Fruchtmark. Also weitaus besser als beim Entsaften. Und nachdem mehr Frucht in dem Fruchtmark drinnen ist, schmeckt die Marmelade ribiseliger als das Gelee. 

Was übrigens geblieben ist: Das Kurbeln ist echt anstrengend, denn so ein trockener Abfall will einmal erarbeitet werden bei den saftigen Früchten. Und in Italien haben anscheinend alle Haushalte einen gscheiteren Arbeitstisch als ich, denn ich habe die Quetsche am furnierten Esstisch festgeschraubt, was dem Tisch eine Mosen (Deutsche machen eine Delle) verpasst hat. Da muss ich mir noch was Besseres einfallen lassen.

Und nun kommt ein Rezept, das ich mir bei Petra von Chili und Ciabatta abgeschaut und ein wenig abgewandelt habe und das seit vielen Jahren immer wieder gekocht wird. Der Kaffeegeschmack ist wirklich deutlich wahrnehmbar und so ein Kipferl mit diesem Gelee ist immer wieder eine Freude. Nun ist es bei mir erstmals kein Gelee, sondern durch die Verwendung der Quetsche eine Marmelade geworden. Schmeckt genau so gut.

 

 

1 kg Fruchtmark von roten Ribiseln (weiße Ribiseln gehen auch,  3/4 l selbst gemachter Ribiselsaft geht auch)
1/2 kg Gelierzucker 2:1
1 EL Kaffeebohnen zum Mitkochen
1 EL Kaffeebohnen für die Marmeladegläser  

Gewürzkugel (ersatzweise Teefilter aus Papier)


1 EL Kaffeebohnen in eine Gewürzkugel geben, gut verschließen. Falls man einen Teefilter nimmt, in diesen die Bohnen einknoten.

Gelierzucker in das Ribiselmark einrühren, Gewürzkugel so hineinhängen, dass die Kugel nicht auf der Fruchtmasse oben aufliegt, sondern ganz untergetaucht ist. Über Nacht zugedeckt stehen lassen.

Fruchtmasse am nächsten Tag unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. 3 min. sprudelnd durchkochen lassen. In frisch gewaschenen Twist-off-Gläsern den zweiten Esslöffel Kaffeebohnen verteilen. Gelierprobe machen (hat bei mir bisher immer geklappt, weil Ribiseln ausreichend Pektin mitbringen): Dafür einen Löffel Marmelade auf einen gekühlten Teller geben, auskühlen lassen, drauf blasen. Wirft die Masse stabile Wellen, die nicht gleich wieder verlaufen, ist die Marmelade fertig zum Abfüllen. Wenn nicht, noch ein paar Minuten weiterkochen.

Nach dem Abfüllen in Gläsern diese gut zuschrauben und 24 Stunden stehen lassen. Marmelade und vor allem Gelee gelieren besser, wenn man sie in Ruhe lässt. Keine Ahnung, was chemisch in dieser Zeit passiert, aber es klappt einfach besser, vertraut mir.



Auf dem Foto sieht man, dass doch einige wenige Kernchen durchgeschlüpft sind. Okay, sei dem Maschinchen verziehen.

Das Rezept schaut mit Gelee aus weißen Ribiseln eleganter aus als bei roten Ribiseln, aber weiße bekomme ich leider nur zu Apothekerpreisen, daher habe ich das bisher erst ein einziges Mal gemacht. 

Weil ich sofort gefragt wurde: Bezugsquelle Tomatenquetsche (noch sponsored)


Montag, 2. August 2021

Foodie-Rückblick auf Juli 2021

 Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) ohne Auftrag, ohne Bezahlung. 

 

Gegessen 

 

Ich war von meiner thailändischen Freundin auf ein Gartenfest eingeladen. Das ist immer eine Freude! Es werden jede Menge authentische thailändische Gerichte gereicht, darunter auch die Hühnerkrallen. Das ist natürlich immer das Gericht, bei dem sich die österreichischen Gemüter erhitzen, daher auch dieses Foto. Flühlingslollen, Som Tam und andere gemäßigte Gerichte gibt es im Rahmen des Buffets natürlich auch immer. Und meine Freundin tanzt dann immer zum krönenden Abschluss mit einigen Freundinnen thailändische Tänze, dazu sind die Damen mit tollen Roben bekleidet. Hach, es ist immer ein wirkliches wunderbares Fest.

 

 

 

 

Heiß war es und wir waren wieder öfter am Neusiedler See. Am bisher heißesten Tag des Jahres waren wir abends in Rust beim Schandl. Das ist richtig schön, wenn man dort unter der Weinlaube sitzt und aus der Karte etwas aussucht. Der eigentliche Heurigen-Teil der Karte ist sehr klein, aber feines Essen ist es in jedem Fall. Der Mann hat Eierschwammerl-Ravioli gegessen, für mich gab es den lauwarmen geräucherten Wels mit Gurken-Rahm-Salat auf dem Foto, miteinander haben wir danach ein Blauschimmelkäsedessert gegessen, das wirklich super war: Blauschimmelkäse mit Birnenstücken im Strudelblatt, dazu gab es Rosinen, die in Trester wieder zum Leben erweckt wurden. Das muss ich irgendwann nachmachen, weils gar so gschmackig war.


Den Eissalon am Schwedenplatz gibt es schon ewig und irgendwann einmal war ich ganz narrisch drauf. Es ist ja eh nicht schlecht, aber wahnsinnig süß. Ich habe Cassatta gegessen, das war sehr süß und die kandierten Früchte waren wie Supermarktware. Wer schon einmal selber kandierte Zitrusschalen gegessen hat, weiß, wie ich das meine. 

Der Turbohausmann hat ja so Schokobananen-Anwandlungen und es gab dort tatsächlich ein Schokobaneneneis. Ich durfte probieren und muss sagen, das Aroma war erstaunlicherweise ganz identisch. 

 

 

 

 

 

Wenn man schon in der Gegend ist, dann muss man unbedingt einen Espresso im Stehen beim Fenstercafé trinken. Ich glaube, darüber hab ich noch gar nicht berichtet. Der Kaffee ist aber wirklich gut! Die Crema ist nicht perfekt, aber ich gestehe, meine krieg ich auch nicht besser hin. Jedenfalls ist das immer wieder ein Muss, wenn ich dort bin. Kostet ja wirklich nicht viel, weil sitzen kann man da bestenfalls auf einer Stufe vom Hafnersteig, der direkt zu dem Café raufgeht. Ist irgendwie wie Italien: einen Espresso kaufen, runter damit, weitergehen. Ich finde es sehr cool, dass wir so etwas in Wien haben.


Das ist dann schon eher meine Eis-Baustelle: der Eisgreissler. Geschmacksintensiver und weniger süß, fantasievolle Eisvarianten wie Ziegenkäse oder Grießschmarren, so mag ich das! Das Eis ist zwar nicht so genial wie das von Leones, aber schon sehr gut.

Ein langjähriger Freund hat eine ganz entzückende neue Liebe und ich muss ihn noch instruieren: Die muss er festhalten! Sie kommt aus Salzburg und weiß, was sie mir von dort mitbringen muss. Ich bekam ein tolles Sackerl voll mit allerbesten Trüffeln und Kugeln. Da war deutlich mehr drinnen, als ich das bekommen hab. Wie dieser Schwund wieder zustande gekommen ist ... ? 

Wer den Fürst nicht kennt: dort gibt es die herausragendsten Mozartkugeln. Auch sonst sind die Sachen alle super.

Wenn ich vom Favoritner Markt mit Sack und Pack daherkomme, dann ruft oft arg ein Kaffeehaus nach mir. Im Sommer natürlich der Schanigarten. Dann ist meistens der Groissböck meine Anlaufstelle. Mittlerweile weiß ich, wie ich meine Melange bestellen muss, dass ich kein Schlagobers serviert kriege: Ich muss Milchschaum bestellen! Dann ist nämlich kein Platz mehr fürs Obers und ich bin gerettet. Und es ist schon sehr fein, wenn man Einkaufskorb und Sackeln einmal abstellen kann und die Füße unter einen Tisch stecken.




Ein beruflicher Termin hat mich wieder mal auf die Mahü geführt und ich kann dann beim Motto-Brot fast nicht vorbeigehen! Die haben jetzt auch einen Schanigarten mit Kaffeehausbetrieb. Es gibt Kleinigkeiten zu essen und alle möglichen Kaffeekreationen zu trinken. Und alle sind sehr gut! Links auf dem Foto sieht man ein Cold Brew Tonic. Ich hab vor längerer Zeit beschrieben, wie man das macht. Seither mache ich das ab und zu selber. Ist ein nettes Sommergetränk und vor allem bringe ich es manchmal schon zusammen, dass Tonic und Kaffee sich nicht mischen. Das schaut dann sehr hübsch aus.
Eigentlich wollten wir zum Taste am Donaukanal, aber das hatte geschlossen, also sind wir dort gleich ums Eck zum Motto am Fluss gegangen, wo wir auch einen Tisch ergattern konnten. Das ist immer wieder eine erfreuliche Sache. Wie auch beim Motto-Brot gibt es eine überschaubare Speisekarte mit unkomplizierten Gerichten und die sind wirklich mit Feinschliff zubereitet. Der Turbohausmann hat einen Burger mit Fries gegessen, ich habe Fish & Fries mit Erbsenmash gegessen. Dazu gab es Wasabi-Mayo, die echt super war! Angeberisch muss ich aber sagen, dass "mein" Erbsenmash nach Gordon Ramsey besser ist. Aber sonst war alles top.




 

 

Zu den Eis-Erfreulichkeiten beim Tichy gehört neben den Eissorten Aschanti und Weichsel, den Eismarillenknödeln und den Himbeereisknödeln auch der gerührte Eiskaffee. Seit ich den kenne, mag ich den normalen Eiskaffee nicht mehr so gern. Leider bekommt man den gerührten nicht so ohne weiters überall. Beim Tichy ist er von der Aromatik, der Süße und auch der Menge her ein Hit! Sonst sind die Eiskreationen beim Tichy oft überbordend groß, aber der Eiskaffee ist eine richtige Freude.



Es gibt so Tage, an denen ich verstehe, wie das in dem Lied An Tagen wie diesen gemeint ist: Alles stimmt, beruflich und beziehungstechnisch, nicht bloß die zum Liebsten, sondern alle Beziehungen im Leben, vom Wetter angefangen bis zum Kaffee, den man trinkt. Jedenfalls war ich im L'Amour du Pain, wo man nicht zur hervorragendes Brot und Backsachen kaufen, sondern eben auch guten Kaffee trinken kann.


Mit einer Freundin war ich beim Friedensrichter zum Essen. Das ist immer wieder so eine Freude! Es ist alles genau so, wie ich mir das wünsche: Wenn schon Fleisch, dann aus einer Haltung, die nicht zum Davonrennen ist, das dann perfekt zubereitet, auch noch serviert mit einer schönen professionellen Freundlichkeit. 

Meine Freundin hat eine Spargelsuppe gegessen und dann ein Backhenderl. Für mich gab es Carpaccio und Spargelravioli. Das war eine ganz hervorragende Art, sich vom Spargel nun endgültig zu verabschieden und eine Idee mitzunehmen, wie man vielleicht gleich den ersten zubereiten könnte, wenn er noch rar und teuer, aber halt unverzichtbar ist.



 

 

Zu den Adressen, bei denen ich niemals vorbeigehen kann, zählt Viola. Das ist echt so nett! Eine kleine Patisserie, wo es auch sehr guten Kaffee gibt. Und die Kuchenstücke sind in einer ganz feinen Größe, also nicht so ein Riesentrumm, das schon einer süßen Hauptmahlzeit gleicht, sondern ein nettes kleines Stückerl, das mit ganz viel Liebe und Sorgfalt gearbeitet ist, gerade um den süßen Zahn zu befriedigen. Ich habe dieses Mal eine Passionsfruchtschnitte ausgesucht und war wie immer entzückt!

 

 

 

Seit dem letzten Sommer gibt es in Wien eine neue Freiluftbühne im Theater im Park. Nicht nur, dass dieser Park wahnsinnig schön ist, weil ich selten in Wien so riesige Bäume gesehen habe, man kann mit den Theatertickets am selben oder am Folgetag ins Obere Belvedere. Und es gibt jede Menge Veranstaltungen zu Lachen. Ich hatte dieses Jahr schon das Vergnügen, dort einen richtigen Lachkrampf zu kriegen. Es war so unglaublich toll, endlich wieder mal dem Lachen komplett ausgeliefert zu sein und es gar nicht bremsen zu können. Aber ich wollte eigentlich ganz was anderes schreiben: Der Turbohausmann hat sich für mich angestellt und mir handgemachte Chips Rohscheiben gekauft. Die sind dort richtig, richtig gut. Sie sind knusprig und grade richtig gesalzen. Dazu gibt es eine Schnittlauchsauce, die auch net zwider schmeckt.

Mein Highlight des Monats war das Essen im Belly of The Beast. Der Mann hatte eine Lokalkritik in der Zeitung gelesen und sofort einen Tisch reserviert. Für so etwas würde ich ihn glatt noch einmal heiraten. Aber das ist ein anderes Kapitel. Das Lokal bietet österreichisch-simbabwische Bio-Küche nach dem Prinzip Farm to Table. Man bekommt vom sehr gut geschulten Service nicht nur erzählt, was serviert wird, sondern auch von welchen Bauern. Beim Käse habe ich nachgefragt, woher er kommt und ich bekam eine umfassende Beschreibung der Käserei. Der Käse ruhte auf einem Bett aus Paradeischutney mit Senfkaviar − das ist ja ein Ding, das ich liebe und dem ich in meiner Küche noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Man bekommt im Belly ausgezeichnetes Essen und dazu Gastgeber in Perfektion. Ich war entzückt!





Gekauft


Mit einer Freundin war ich am Karmelitermarkt einkaufen. Ein Fixpunkt ist da immer der Kaas am Markt, wo man fabelhaften Käse, Wurst und Brot kaufen kann. Alles vom Allerfeinsten! Ich hab das Baguette vom Foto gekauft, das stammt vom Kolm. Es ist ein eher großformatiges Baguette und fällt eher in die Kategorie österreichische Variante. Aber geschmacklich wirklich top!

Nachdem sowohl meine Kärtner Minze als auch mein Kerbel beerntet werden wollten, habe ich Bröseltopfen für Kasnudeln gebraucht. Den habe ich am Karmelitermarkt bei Anton macht Käs bekommen und das war mit Abstand der beste Bröseltopfen in meinem Leben! Dass man da so einen Unterschied schmecken kann, hätte ich mir nicht vorstellen können. Übrigens gibt es dort auch Ricotta, den allerdings muss man vorbestellen, weil er ist immer gleich ausverkauft.

Dass ich beim Motto-Brot war, habe ich ja oben schon verraten. Da darf natürlich auch immer etwas mit nach Hause. Dieses Mal zwei kleine Zitronenplunder. Da können sich auch österreichische Nobelbäcker etwas abschauen! So toll aufgeplundert findet man selten einen Plunder. Drinnen war ein Löfferl Lemon Curd, also insgesamt eine Erfreulichkeit ersten Ranges.
 

 

 

 

 

 

 

 

Das Hausbrot vom Motto ist auch immer super! Das Markenzeichen, nämlich das Kugerl oben drauf, ist ja wirklich auch eine entzückende Idee. Das Hausbrot ist ein helles Mischbrot mit großer, unregelmäßiger Porung und Knusperkruste. Es ist nicht zu viel gewürzt, dass es zu Marmelade genau wie zu Salat passt, und man schmeckt die lange Ruhezeit, die dem Brot vor dem Backen gegönnt wird.

 


 

 

 

 

Dennoch kam mein Monatshighlight in Punkto Brot von anderswo, nämlich vom L'Amour du Pain. Dort gibt es vier Brote, das Baguette, das wirklich authentisch französisch ist, ein Weizenbrot, ein Weizen-Roggen-Mischbrot und ein reines Roggenbrot. Das Weizenbrot sieht man auf dem Foto. Bitte das ist ein Wahnsinn! Allein diese Porung. So perfekt in einfach allem!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Gekocht

Jeden Sommer mache ich mit Begeisterung das Chili-Feta-Dings nach Nigel Slater. Sobald die ersten Paprika und Chili in die Nähe von erntereif kommen, ist das Rezept dran. An so etwas erkennt man einen genialen Koch, finde ich: Schnell, einfach in Zubereitung und Zutaten, perfekt in der Abstimmung der Aromen. Ich kann dieses Rezept gar nicht genug loben. Also bitte nachmachen!

 

 

 

 

 

 

 

Zum wiederholten Mal habe ich einen Salat aus Salat Satt nachgemacht: Gurke, Melone, Paradeiser, Minze und Chorizo finden sich zu einem harmonischen Sattmachersalat, wie ich das bei Hitze mag. Also zum wiederholten Mal eine Empfehlung für dieses Buch.

Große Freude! Am Markt habe ich Waldheidelbeeren erjagt und natürlich als erstes gleich mal Schwarzbeernocken gemacht. Weil das so ein spartanisches Rezept ist, kann man damit die Waldheidelbeeren so richtig zelebrieren. Und es ist eines der einfachsten Rezepte am Blog. So mag ich das Kochen auch bei Hochsommertemperaturen.
Ebenfalls passend zur Jahreszeit habe ich Schwammerlsauce aus Eierschwammerl gemacht und habe festgestellt, eine Eierschwammerlsauce finde ich auf meinem Blog nicht! Aber das wird wohl auch so bleiben, denn die geht wie Eierschwammerlgulasch, aber halt ohne Paprika. Dieses Mal gab es Serviettenknödel dazu.
Hurraaaaa, es gibt die ersten Fleischparadeiser! Natürlich hab ich zum Zelebrieren gleich das Hauchdünne Paradeiserbrot gemacht. Einfacher kann man es fast nicht mehr machen und dieses Brot ist wirklich immer eine Freude. Es war ein Käsereste-Aufbrauchessen und ich habe wieder festgestellt, dass das wirklich am besten mit Brie oder Taleggio schmeckt.












Marillen aus der Wachau gibts schon. Wie immer werden die auch nur in der Wachau verkauft. Man muss in der Wachau schon sehr aufpassen, wo man Marillen kauft. Wenn man sie nicht bei einem Bauern direkt am Hof kauft, ist man relativ sicher. Bei Standeln am Straßenrand nicht, denn die müssen nicht wie Marktstände deklarieren, woher die Ware stammt. Wie jedes Jahr habe ich meine alt bewährte Marillenmarmelade gemacht.

Wer noch andere bewährte Marillenrezepte sucht, wird hier fündig.


Meine Kochgruppe hat sich im Juli auch endlich wieder getroffen. Passend zur Jahreszeit gab es Marillenknödel. Wir haben noch mehr als auf dem Foto gemacht und kein einziges ist übrig geblieben.

Als ersten Gang gab es wieder mal Kabuli Palau, was abermals sehr gut war!






Balkonien hat nun den Zustand maximaler Zuwucherung erreicht. Liege könnten wir tatsächlich keine mehr aufstellen, dafür stehen in Viererreihen alle möglichen und unmöglichen Pflanzen. Nun ist die Zeit der essbaren Pflanzen gekommen, viele Blüten haben sich zu deren Gunsten verabschiedet. Dafür gibt es nun Essen mit jeder Menge Kräutern drinnen und ich kann schon jeden Tag eine Gurke ernten. Noch ziemlich unreif sind Paprika, Chili und Paradeiser, aber die ersten Chili habe ich schon probiert und ordentlich Feuer gespuckt.

Wir waren echt viel essen im Juli! Sicher sehr viel öfter als in irgendeinem anderen Monat zuvor im Leben. Übrigens finde ich, dass das ja immer noch wie ein Wunder ist: Ich setz mich wo hin, bestelle etwas und innerhalb kurzer Zeit wird mir das hingestellt, im besten Fall begleitet von einem Lächeln. So richtig zu schätzen weiß ich das erst seit der Pandemie, vorher war es wohl schon zu sehr zur Selbstverständlichkeit geworden. 

Wie man sehen kann, genieße ich die Erfreulichkeiten des Lebens seit meiner zweiten Impfung sehr. Ich bin glücklich, dass ich diese Möglichkeiten habe. Die Delta-Variante klopft ja leider schon mehr als deutlich an und ich fürchte, ich sitze bald wieder mehr daheim. Aber ich habe auf jeden Fall jede Minute genutzt, um Momente zu sammeln, von denen ich dann zehren kann. 

Passt weiter gut auf euch auf! Was wäre ein Blog, den niemand liest, für ein Trauerspiel! Also bitte tut mir den Gefallen und achtet auf euch selbst. Ich wünsch euch noch einen wunderbaren Sommer.