Übrigens sind die Mengenangaben ungewöhnlich: Die Portionen sind nämlich richtig groß! Der Turbohausmann und ich waren von der Menge für 2 Personen so satt wie noch nie von Ottolenghi-Portionen. Das sind keine Nachspeisportionen, sondern das ist wirklich die Menge, wie wir Wiener Mehlspeis verdrücken können, also so richtig in Hauptspeisen-Menge. Und vom Stachelbeer-Relish bleibt auf jeden Fall etwas übrig! Das ist aber von Herrn O. auch geplant so, weil man es wirklich vielseitig verwenden kann.
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Hier ein Test mit grünen Stachelbeeren und Cassia-Zimtrinde - rote Stachelbeeren und normaler Zimt haben uns ein kleines bissi besser geschmeckt. |
Als ich das Rezept gelesen hatte, dachte ich, hä, wie sollen die Pancakes denn aufgehen? Hat er das Backpulver vergessen oder nimmt der gute Mann dieses Mehl, das mit Backpulver versetzt ist, und verrät es nicht? Der Witz an der Sache ist aber, dass der Teig durch den Ricotta kaum zerrinnt in der Pfanne, wie es andere Teige für Pancakes machen. Die Pancakes schmecken auch viel weniger teigig als andere Pancakes, sondern eher topfig - kein Wunder, bei der Ricottamenge. Auf jeden Fall sehr g'schmackig!
Das Stachelbeer-Relish ist ein Hammer! Durch den Ingwer wird es ein klein wenig scharf, hat sich somit den Namen Relish (Würzsauce) verdient und geht eindeutig nicht als Kompott (Fruchtsauce, mit Stücken oder ohne) durch. Uns hat es so gut geschmeckt, dass ich es gleich noch einmal nachgekocht habe und in Gläser abgefüllt, sodass der Turbohausmann auch im Winter mal etwas davon auf sein Frühstücksmüsli geben kann oder ich mir ein Fruchtjoghurt damit zusammenrühren.
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Eingekocht! Stachelbeerrelish für den Winter gerettet. |
Hab ich nun genug geschwärmt und allen den Mund wässig gemacht? Na dann kann ich ja mit dem Kochen anfangen.
Zuerst der Teig für die Pancakes - der muss nämlich eine Stunde im Kühlschrank ruhen, daher genug Zeit einplanen!
Für 4 große Portionen:
4 mittelgroße Eier, leicht verquirlt
500 g Ricotta
25 g Kartoffelmehl
35 g Mehl
60 g Zucker
¼ TL Vanille-Extrakt (Turbohausfrau: Mark einer halben Vanilleschote)
⅛ TL Salz (Turbohausfrau würde gern sehen, wie man 1/8 TL Salz abmisst und nimmt in der Zwischenzeit einfach eine Prise)
Sonnenblumenöl zum Braten
100 g Crème fraîche (Turbohausfrau: stattdessen Puderzucker zum Bestreuen)
In einer Rührschüssel Eier und Ricotta glatt rühren. Beiden Mehlsorten, Vanille, Zucker und Salz dazugeben, verrühren. Zudecken und eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
In der Zwischenzeit die Stachelbeeren zubereiten.
750 g Stachelbeeren,
180 g Zucker
Schale einer halben Bio-Orange (Turbohausfrau: leider keine Bio-Orange bekommen, dafür Saft einer halben Orange verwendet)
10 g Ingwer geschält und in Julienne geschnitten (Turbohausfrau: fein gerieben)
1 Zimtstange
Stiele und Blütenreste von den Stachelbeeren abschnibseln. Orangenschale (bzw. -saft) mit Zucker, Stachelbeeren, Zimtrinde und Ingwer (danke, Ennah) zum Kochen bringen und ca. eine halbe Stunde einkochen lassen, bis das Relish die Konsistenz einer Marmelade hat. Abkühlen lassen.
Eigentlich serviert man die Stachelbeeren kalt, aber sie schmecken mir persönlich lauwarm noch besser.
Für die Pancakes eine große Pfanne auf mittlerer Hitze erhitzen, Sonnenblumenöl hineingeben, erhitzen, Hitze runterschalten, Teig in Pancake-Form mit einem kleinen Schöpfer in die Pfanne kleckern. Ottolenghi schreibt, sie sollen ca. 10 cm im Durchmesser haben und 1 cm dick sein - Mist! Habe ich doch glatt den Maßstab in der Zutatenliste vergessen ... Na jedenfalls bäckt man sie drei bis vier Minuten auf einer Seite, dann umdrehen und eine weitere Minute auf der zweiten Seite. Man kann die Pancakes auf niedriger Temperatur im Backrohr warm halten, während man die restlichen Pancakes bäckt.
Ich hab sie einfach mit Staubzucker bestreut serviert, im Originalrezept kommt Crème fraîche drauf. Dazu serviert man die Stachelbeeren.
Für den Tag danach gibt es Joghurt mit dem Stachelbeer-Relish. Schmeckt ebenfalls sehr gut!