Montag, 21. Januar 2013

Skrei mit Kichererbsenpüree

Skrei - da sagen wahrscheinlich 80 % der Österreicher dazu: "Kenn ich nicht." Völlig baff war ich allerdings, als ich letztes Jahr bei meinem Fischhändler war, Skrei kaufen wollte und der Verkäufer dort meinte ebenfalls: "Was soll das sein?" Dieses Jahr habe ich also dort gleich gar nicht nachgefragt, sondern war beim Frischeparadies, das eine tolle Fleisch- und Fischauswahl hat, und wurde fündig. Jede Menge Skrei ist dort vorrätig, falls jemand aus Wien wissen will, wie er an diesen tollen Fisch kommt.

Falls jemand genauer schauen mag, wie sich das mit dem Skrei verhält, hier ein kurzes Video: Winterkabeljau

Nun habe ich etwas ganz arg Klingendes gemacht: Fisch mit Kichererbsen, die noch dazu mit Zimt gewürzt sind. Und nun sag ich euch was: Macht das nach. Unbedingt! Das schmeckt total super.
Gefunden habe ich das Rezept bei Margits Kochbuch für Max und Moritz. Sie macht die Kichererbsen aber viel eleganter, streicht sie durch ein Sieb und macht eine viel flüssigere Creme. Bei mir ist das Püree rustikal, absichtlich auch stückelig, um den nussigen Eindruck der Kichererbsen zu verstärken.

Für 2 Personen:

400 g Skrei
Salz, Pfeffer
Öl, Butter

150 g getrocknete Kichererbsen
1 weiße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
20 g Butter
100 ml Weißwein
600 ml Geflügelfond (Turbohausfrau: die Kichererbsen gerade so mit Gemüsefond bedeckt, also deutlich weniger Flüssigkeit)
2 Zimtstangen
½ TL Zimtpulver (Turbohausfrau: nicht verwendet)
250 ml Schlagsahne (Turbohausfrau: 200 ml)
2 EL Kürbiskernöl  (Turbohausfrau: nicht verwendet)
Butter (Turbohausfrau: Olivenöl) zum Anbraten

Die getrockneten Kichererbsen werden über Nacht in Wasser eingeweicht. Achtung, das Gefäß groß genug wählen. Hier sieht man gut, wie sehr die Kichererbsen aufquellen.
Am nächsten Tag die Kichererbsen abgießen und gut durchspülen. Zwiebel fein hacken und in Olivenöl anbraten, Knoblauch fein hacken und mit anschwitzen. Die Kichererbsen und die Zimtstangen dazugeben, mit dem Wein aufgießen und einkochen lassen. Ich habe dann die Kichererbsen mit Gemüsefond bedeckt und habe sie offen kochen lassen, bis die Kichererbsen weich und die Flüssigkeit fast weg war, was ca. 45 min. gedauert hat. Zimtstangen entfernen. Die Kichererbsen dann mit dem Pürierstab grob pürieren - es wird ein relativ fester Brei.

Skrei erst auf der Hautseite scharf anbraten, die Hitze zurückschalten und ein Stück Butter dazugeben und sanft weiter schmurgeln. Nach 3 - 4 Minuten umdrehen und noch weiter 3 - 4 min. ganz sacht weiter braten. Mein Skrei war sehr dick, daher hat es 8 min. gedauert, der Fisch war dann immer noch schön glasig innen.

Die Kichererbsen mit 100 ml Schlagobers verrühren und noch einmal erhitzen. 100 ml Schlagobers aufschlagen, unter das Püree heben - bei mir ist das geschlagene Schlagobers allerdings ganz zerronnen. Vielleicht war ich nicht vorsichtig genug? Jedenfalls ist das Püree dann schön weich und nicht mehr so fest wie gleich nach dem Pürieren. Abschmecken mit Salz, Pfeffer und eventuell Zimtpulver.

Den Fisch mit den pürierten Kichererbsen anrichten. Ein paar Petersilerdäpfeln schmecken super dazu!


21 Kommentare :

  1. Es freut mich, daß die Idee das sahnige Kichererbsenpüree zu Fisch zu reichen so gut geschmeckt hat

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    1. Ja, es hat tatsächlich sehr gut geschmeckt. Danke für das schöne Rezept!

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  2. Skrei ist wirklich ein toller Fisch und schmeckt mir einfach sehr gut, mit deinem Pü ein Gedicht ;)

    LG Kerstin

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    1. Liebe Kerstin,
      mit Skrei hatte ich bisher kaum Erfahrung, weil der eben in Wien nicht so bekannt ist. Aber der Fisch-Einkaufsführer sagt, darf man essen, also habe ich gesucht. Und nun bin ich ganz begeistert!

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  3. Skrei kenne ich....aaaber, dieses Kichererbsenpüree, das muss ich nachbauen!

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    1. Das schmeckt auch wirklich vorzüglich! Die Sache mit dem Zimt ist extrem spannend. Berichtest du, falls du nachbaust? Würde mich freuen.

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    2. Das Püreegab es heute zum Essen. Und so wie es geschmeckt hat, bestimmt nicht zum letzten Mal. Mir hat außerdem die samtige Konsistenz gefallen - danke für's Rezept!

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    3. Das freut mich nun aber sehr! Solche Kommentare sind immer eine schön, wenn man sieht, dass man nicht einen ganz komischen Einzelgängergeschmack hat. :)

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  4. Frischeparadies, gute Tipp, Danke! Da werd ich sicher einmal hinschaun! Und einen Skrei mitnehmen, Neues reizt mich ja immer und den hab ich noch nie probiert. Kichererbsenpüree auch nicht, das kommt wahrscheinlich sogar noch vor dem Skrei dran!

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    1. Viel Geld einstecken, wenn du dort hinfährst. Die haben so viele Sachen, die man sonst nicht bekommt. Durco-Schwein, Valrhona-Schoki, viele verschiedene Salze, von der Fischabteilung gar nicht zu reden ... *gar nicht dran denken*
      1. Montag im Monat immer alles -10 %.

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    2. Duroc-Schwein ... Montag ist!

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    3. 1. Montag im Monat abgespeichert! Hmm, hab mir schon gedacht, dass das nicht ganz billig wird, dort hinzufahrn ;)

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    4. Es zahlt sich auch aus, im Internet zu schauen, was gerade im Angebot ist. Den Skrei gibt's zum Beispiel nur recht kurz.

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  5. Ich hatte auch noch nie Skrei - muss am Donnerstag gleich mal meinen Fischdealer fragen. Dass die geschlagene Sahne zerlaufen ist, ist logisch, weil sie mit einer heissen Speise vermischt wurde. Die wird Dir nie so stehen bleiben, wie wenn Du sie in was Kaltes unterhebst.

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    1. Wie es in der Schweiz mit Skrei ausschaut, weiß ich nicht. In Wien jedenfalls nicht so toll. Da muss man wirklich suchen.
      Leider hat das geschlagene Schlagobers absolut gar keinen Stand mehr gehabt. Ich hatte gedacht, dass vielleicht ein bissl was bleibt, aber war so gut viel flüssiges Schlagobers.
      Egal, war sehr gut!

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  6. Skrei kommt bei uns bereits seit etwa 2 Jahren auf den Tisch. Ein köstlicher Fisch, der natürlich umso interessanter wird, als seine Saison nur so kurz ist.

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    1. Ich war ja ganz erstaunt, wie dick diese Filets waren! Normaler Kabeljau ist definitiv flacher.
      Nachdem ich nun weiß, wo ich Skrei bekommen kann, werde ich den sicher auch öfter kochen.

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  7. Skrei ist tatsächlich nicht sehr bekannt in Wien, aber Merkur hat ihn erfreulicherweise jeden Winter als Winterkabeljau. Und er ist excellent.

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    1. Danke für den Hinweis!
      Ich wohne in St. Favoriten und bei meinem Merkur gibt es den leider nicht - aber hier gibt es auch sonst viele Sachen nicht, die sich in anderen Bezirken verkaufen.

      Du, sag: Hat der Skrei vom Merkur auch eine ganz schwarze Haut? Ich habe nämlich bei allen anderen Blogs, in denen Skrei vorkommt, so wunderschön marmorierte Haut gesehen, nur mein Skrei war schon beim Kaufen total schwarz und ich hab keine Ahnung, woher das kommt.

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    2. Winterkabeljau bzw. Skrei ist am Rücken dunkelbraun bis fast schwarz, an den Seiten eher goldgelb-braun getupft und am Bauch sehr hell bis fast weiß...

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    3. Danke, Margit. Du hast es mir ja schon in deinem Blog verraten.

      Und an Robert muss ich Abbitte leisten: Nun hat "mein" Merkur auch Skrei! Allerdings ganz ohne Haut.

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