Dienstag, 6. Dezember 2022

[Buchbesprechung] Mamusia von Olia Hercules

Enthält Werbung (Verlinkungen, Namensnennungen) − unbezahlt und ohne Auftrag.


Die Küche des Ostens ist für mich nicht mehr völliges Neuland, denn ich durfte bereits aus der baltischen Küche und aus der polnischen etliche Rezepte nachkochen, daher habe ich mich auch schon sehr auf dieses Kochbuch gefreut. Leider waren ja davor alle Kochbücher von Olia Hercules vergriffen, zum Glück gibt es diese Neuauflage.

Die Autorin stammt aus der Ukraine und studierte in England, wo sie heute auch lebt. Sie kochte einige Zeit bei Ottolenghi. Bereits 2015 wurde sie vom Observer als Rising Star in der Küche ausgezeichnet. Sie wurde erst vor kurzer Zeit wegen ihres Engagements für die Ukraine von der Vogue zu einer der 25 einflussreichsten Frauen gekürt. 

Die Rezepte in diesem Buch stammen aus ihrer Kindheit und kommen nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus anderen osteuropäischen Ländern, von Aserbaidschan über Moldawien bis zum Kaukasus. Entsprechend breit gefächert sind die Rezepte.


Die Fotos sind äußerst liebevoll zusammengestellt und zeigen nicht nur sehr gelungene Food-Fotos, sondern auch viele Bilder aus der Region. Auch sonst finden sich Geschichten und Eindrücke, die einem Land  und Leute näher bringen.

Das Buch ist gegliedert in die Kapitel Suppen & Eintöpfe, Brot & Gebäck, Gemüse & Salate, Klöße, Nudeln & Co., Fleisch & Fisch, Eingemachtes & Eingelegtes, Konfitüre & Kompott, Nachspeisen, Getränke, es folgen Register & Bezugsquellen sowie eine Danksagung.

Die Rezepte sind alle in ein Zutatenregister und eine klare und einfache Anweisung geteilt. Vor den Rezepten kommen jeweils kleine Geschichten, woher das Rezept stammt, was man daran variieren kann, persönliche Anmerkungen etc. Diese kleinen Vorworte machen das Buch gleich noch einmal persönlicher. 

Wer noch mehr Rezepte sehen will, kann beim Verlag schauen, da findet sich ganz unten auf der Seite der Link zu den Ukrainischen Knoblauchbrötchen, die derzeit auf Social Media-Kanälen überall nachgebacken werden.
 

Nun komme ich daher mit den Rezepten, die ich nachgekocht habe.


Weißkohlsalat mit gerösteten Sonnenblumenkernen

Für mich war dieses Kochbuch vom ersten Moment an ein sehr geschätztes Salat-Kochbuch. Das hier ist so ein Highlight. Man braucht schon einiges an Zutaten, aber die werden im Endeffekt dann nur zusammengerührt und schon ist ein sehr fantasievoller Salat fertig.

Reis mit Lammfleisch
 
Das Rezept hat abenteuerlich geklungen: Lammfleisch kommt ohne weitere Zugaben wie Fett oder Wasser in einen Topf und wird so 1½ Stunden geschmort. Das klappt wirklich. Es kommen dann noch Zwiebeln dazu, es wird weiter trocken geschmort, dann kommen noch Trockenfrüchte rein. Dazu wird ein Reis mit Kruste gemacht, der geht anders als die persische Variante: Mehl, Ei und ein wenig vorgegarter Reis werden zu einem Brei verrührt, der am Pfannenboden ausgebreitet in Butterschmalz angebraten wird, da kommt der restliche blanchierte Reis drauf und man gart auch das ohne weitere Wasserzugabe.
 
Apfelkuchen
 
Das Rezept ist recht puristisch: Auf mit Zimt gewürzte Apfelstücke wird Biskuit gegeben, so kommt der Kuchen ins Rohr. Ein Kuchen, den man schnell mal machen kann, wenn sich unerwartet Besuch ansagt.
 


 

 

 

Gurkensalat mit Radieschen und Tomaten

Ein spätsommerliches Vergnügen war das. Erstaunlicherweise besteht die Marinade nur aus Dille, Joghurt, Salz und Pfeffer, das Ergebnis ist ein wirklich frische Erfreulichkeit.

 

 

 

 

Moldawische Riesenkäseschnecke

Gleich vorweg: bei mir ist es keine Riesenschnecke geworden, denn wir sind nur zu zweit, es wurde lediglich ein Schneckerl. Für dieses Rezept gibt es sogar eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Fotos, man muss nämlich den Teig dafür hauchdünn wie Wiener Strudelteig ziehen. Das war also quasi "mein" Rezept, denn so etwas kann ich mittlerweile im Schlaf. Ich gestehe, dass ich nicht nur Feta als Füllung verwendet habe, sondern auch noch einen Rest Ziegenfrischkäse und eine verlorene Mozzarella-Kugel, die im Kühlschrank warteten. Das Ergebnis war hinreißend! Ist auf jeden Fall zur Wiederholung vorgesehen.

Rote Bete-Salat mit Backpflaumen

Nachdem ich schon am Anfang der Rezepte geschrieben habe, dass dieses Kochbuch für mich auch ein Salat-Kochbuch ist, muss ich meinen Lieblingssalat natürlich genauer vorstellen.






 

Unterm Strich ist zu sagen, dass die Rezepte durchwegs gelingsicher sind. Man bekommt wirklich einen schönen Querschnitt durch die Küche des Ostens geboten. Selber bin ich ja nicht die große Bäckerin, aber ich habe den Eindruck, dass man in dem Buch viele glücklichmachende Brot- und Gebäckrezepte findet. Wenn man ein Kochbuch sucht, das einem einen guten Überblick über die Rezepte dieser Regionen sucht, ist man damit bestens bedient. Noch dazu gehen 4,- Euro vom Verlaufserlös an ein Hilfsprojekt für die Ukraine.


Fakten zum Buch

ISBN: 978-3-8310-4612-6
Gebundenes Buch mit Goldfolie am Cover
Umfang: 240 Seiten
Format: 246 x 189 mm 
150 Fotos
Erschienen im August 2022


Wie immer gibt es das Buch in der Buchhandlung ums Eck zu kaufen oder man kann es direkt beim Verlag bestellen.

Herzlichen Dank an den DK-Verlag dafür, dass er mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links.

6 Kommentare :

  1. Dieses Buch spricht mich sehr an, liebe Susi, es gefällt mir, dass nicht nur Rezepte, sondern auch Land und Leute vorgestellt werden. Und natürlich deine Salate, die haben mir direkt Appetit gemacht. Hab vielen Dank für die Vorstellung.

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    1. Im Gegensatz zu dir wären mir schon lange Ideen zum Kochen ausgegangen, daher mache ich die Rezensionen gern.

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  2. Das Buch ist wundervoll, und auch was ich nachgekocht habe, war köstlich. Persönlich hat mich "Summer kitchens" noch mehr bewegt, ich hab' grad vergessen, wie es in der kürzlich erschienenen deutschen Fassung heißt, Landküche? In jedem Fall sehr sehr tolle und innige Einblicke gewährende Bücher voll Reizvollem und Machbarem, zumal auch vor dem Hintergrund des Krieges Bewegendem.

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    1. Das "Landküche"-Buch liegt schon hier und will in den Weihnachtsferien durchgekocht werden. Ich freu mich schon sehr drauf.
      Ja, der Kriegshintergrund ist wirklich tragisch! Das macht aber die Bücher umso wertvoller.

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  3. Interessant dass auch weiter östliche Länder im Buch vorkommen... der für uns fast unbekannte Osten und von den km gar nicht so weit weg.

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    1. Stimmt, das sind wirklich für uns fast unbekannte Länder.

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