Montag, 7. April 2014

Grie Soß mit heurigen Erdäpfeln und harten Eiern

Ausdauernde Gartenkresse
Die liebe Eva Deichrunner kocht immer wieder Sachen, bei denen ich nicht anders kann als nachkochen. Und schon sehr lange stand Frankfurter Grie Soß auf meiner To Do-Liste, sie veröffentlichte ein Rezept dafür und schon war der Nachkochreflex da. Ein wenig habe ich es abgeändert, vor allem deshalb, weil wir keinen Schmand in Österreich haben.


Wie ich hier gelesen habe, gibt es das einzig wahre Rezept nicht, nur die sieben Kräuter sind bei allen Rezepten einheitlich. Man braucht für diese Sauce Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Kerbel, Sauerampfer, Pimpinelle und Petersilie. In Deutschland kann man die anscheinend problemlos in jedem Supermarkt kaufen, ich habe gesucht wie blöd und habe schließlich alle Kräuter gefunden, zusammengetragen auf dem Naschmarkt, dem Kutschkermarkt und dem Karmelitermarkt. Wie man in dem Link lesen kann, scheint meine endlose Sucherei wohl auch damit zusammenzuhängen, dass der klassische Erstschnitt dieser Kräuter kurz vor Ostern beginnt. Ich bin gespannt, ob diese Kräuter nächste Woche leichter zu finden sind.



Für die grüne Sauce:
Borretsch
Kerbel
Kresse (bei mir die ausdauernde Gartenkresse, denn die habe ich auf dem Balkon)
Petersilie
Pimpinelle
Sauerampfer
Schnittlauch

250 g Sauerrahm
250 g Topfen
200 g Joghurt (ich: türkisches)
3 EL Schlagobers (ungeschlagen)
2 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker

Die Kräuter fein hacken bzw. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Mit den anderen Zutaten verrühren, mit den Gewürzen abschmecken.

Für die Erdäpfeln habe ich Heurige genommen, zum Glück aus Bioanbau, das heißt, ich habe sie mit Genuss mit Schale gegessen. Dazu hart gekochte Eier, bestreut mit groben Salzflocken.




Manöverkritik: Ich bin froh, dass ich zu viel von der Sauce gemacht habe, denn die schmeckt hervorragend, nicht nur in dieser Variante, sondern auch einfach auf ein Stück Brot gestrichen. Wenn man nicht so lange nach den Kräutern suchen muss, ist es ein schnell gekochtes Essen, das so richtig nach Frühling schmeckt.

27 Kommentare :

  1. Es ist doch noch gar nicht Gründonnerstag! Aber das schmeckt so gut, dass es auch jederzeit passt.

    Liebe Grüße
    Toettchen

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    1. Dass ich zu früh dran bin, habe ich beim Suchen der Kräuter auch bemerkt. ;)

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  2. Wow! Steht auch bei mir auf der Nachkochliste, aber alle Kräuter krieg ich hier sicher nicht, vielleicht änder ich einfach um.
    Auf jeden Fall ich hätte das alles gegessen was da auf deinem Tellerchen liegt, sieht umwerfend frühlingshaft aus.
    Lg Sina

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    1. Schmeckt auch umwerfend frühlingshaft!

      Wenn du etwas von den Kräutern weglässt oder abänderst, ist es halt keine Grie Soß mehr. Weißt eh, wie das ist: auch nicht jeder Topfenaufstrich ist ein Liptauer. ;)

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  3. Ich habe all diese Kräuter am Samstag in der Gemüseabteilung eines wunderbaren Geschäfts gesehen. :-) Aber leider nicht mitgenommen. :-( Sieht köstlich aus!

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    1. Bei euch dürfte es ja auch kein Problem sein, die Kräuter um diese Jahreszeit zu finden. Bei uns ist Grie Soß etwas absolut Exotisches, das kaum jemand kocht.

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  4. Die Kräuter kann man auch in Deutschland nicht überall, frisch in jedem Supermarkt kaufen. Ein paar grüne Stengel findet man sicherlich das ganze Jahr über. Die haben dann aber schon einige Flugstunden hinter sich. Aber diese tollen Kräuterpakete, wie sie in Frankfurt auf den Wochenmärkten angeboten werden, sind auch während der Saison in anderen Regionen schwer zu finden.

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    1. ja, leider, ich hab die noch nie bekommen, ich such schon mehrere Jahre, ob ich mal welche erwisch, aber ich wohn halt nicht in Frankfurt

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    2. In Berlin kann man die Kräuterpäckchen bei _guten_ Gemüsehändlern vorbestellen. Auf'm Markt am Breslauer Platz steht einer.:)

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    3. Soll ich gestehen, dass ich fast froh bin, dass nicht nur ich suchen musste ohne Ende? ;)

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  5. Da greife ich Natas Kommentar mal auf - es ist eigentlich kein typisch deutsches, sondern ein typisch hessisches Gericht - bitte, gell! ;)

    Und hier bei uns in Hessen gibt es die Kräuter schon seit etwa 2-3 Wochen in Massen auf dem Markt und domit gab es bei uns auch schon 2-3x grüne Sauce :D

    Wie Du richtig geschrieben hast, da gibt es kein wirklich wahres Rezept, meins schaut schon wieder ganz anders aus, wie das von Eva aus dem Norden.

    Auf alle Fälle sieht Deine Variante der Grie Soß sehr lecker aus, würde ich auch ein Tellerchen von nehmen. Die schmeckt auch sehr gut zum Fleisch :)

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    1. Danke für den ausführlichen Kommentar. Interessant, dass es mit dem Schnitt-Datum dann wohl doch nicht so genau genommen wird. Ich denk mir, wenn ihr auch so einen Winter hattet wie wird, nämlich praktisch keinen, dann müssten die Kräuter auch schon eine Weile in schneidbarer Verfassung sein.

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    2. Winter? Was für ein Winter? :)
      Auf der Packung, bei uns bekommt man die sieben Kräuter zusammen in Papier eingeschlagen, steht auf alle Fälle, dass sie aus Frankfurt kommen. Glauben wir das halt mal *g*

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    3. Dachte ich doch, dass auch in Hessen kein Winter war. ;)
      Also bei mir hier am Markt steht oft gar kein Herkunftsland auf den Schildern, wenn man dann nachfragt, ist alles heimisch ... :/

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  6. Sieht sehr gut aus, deine Grüne Sauce. Der Genuss lässt sich im Rahmen eines hessisch-österreichischen Crossovers noch steigern, in dem man die Eier kleinhackt und unter die Sauce rührt, die dann zu gekochtem Rindfleisch gereicht wird.:)

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    1. Stimmt: gekochtes Rindfleisch kam mir auch gleich in den Sinn, als ich die Sauce gekostet habe. Und das mit den gehackten Eiern ist sicher sehr fein.
      Ich sehe schon, die Frankfurter Grie Soß wird eine Zukunft bei mir haben. ;)

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  7. So, jetzt mach ich sie auch . . . seit Jahren lese ich davon und immer läuft mir das Wasser im Mund zusammen, aber irgendwie hab ich es noch nie auf die Reihe gebracht . . . aber weil ich am Samstag auch noch so feine ital. Frühkartöffelchen am Markt ergattert habe, passt es haargenau ;O)))
    Danke für das schöne Rezept,
    Doris

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    1. Na bitte, habe ich wieder jemanden dazu gebracht, die Soße nachzukochen - das war ja das Ziel.

      Und zum Rezept: Alles nur geklaut, alles nicht meines. https://www.youtube.com/watch?v=ICS4uAESQFo ;)

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    2. . . . aber bei dir lachts mich besser an ;O)

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    3. Das freut mich natürlich sehr! :)

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  8. Aha, die Tunke, die ich zu meinen Pellkartoffeln mache, hat sogar einen Namen. ;-)
    Das ist für mich das Festessen im Frühling, damit beende ich jeweils meine jährliche Saft-Fastenkur (die ich allerdings heuer zum ersten Mal seit Jahren habe ausfallen lassen).

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    1. Als ich noch jung und knackig war, habe ich auch jährlich eine Saftfastenkur gemacht, allerdings immer im Herbst. Irgendwann wollte ich nicht mehr und habe es bleiben lassen.
      Aber diese Sauce ist wirklich toll! Lustig, dass du die intuitiv so gemacht hast.

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  9. Ich habe das Glück diese Kräuter in einem Paket, genannt "Frankfurter Grüne Sauce" beim benachbarten deutschen Biomarktstand zu finden, jedes Jahr zu Gründonnerstag (da bin ich traditionell wie Toettchen ;-) kann ich zuschlagen.

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    1. So einen benachbarten Stand würde ich mir auch wünschen. Hier gibt es leider im ganzen Bezirk keinen einzigen Bioladen. Mir bleibt gar nichts übrig, als kreuz und quer durch Wien zu gurken, um an solche Schätze wie hier zu kommen.

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  10. wo ist denn mein Kommentar hin...hatte doch gestern kommentiert?

    Na, was ich dir gestern sagen wollte: deine Version klingt ebenfalls sehr gut, da gibt es wohl zig Varianten von. ;-)

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    1. Liebe Eva,
      ich habe die Spam-Kommentare durchforstet, da warst du nicht drinnen.
      Das hat damals bei dir so gut ausgeschaut, dass ich mich gleich auf die Suche nach den Kräutern gemacht habe - hat sich langwieriger als gedacht gestaltet. ;)

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  11. Grie Soß, die ist hier im Haus auch der Renner, leider klappt es mit den echten Kräutern eher selten- dafür müßte ich nach Stuttgart in die Markthalle fahren. Schmecken tut sie aber auch mit anderen Mischungen.... und es muß viel übrig bleiben, für Frühstücksbrote und dergleichen. Mein Rezept ist nochmal anders....

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