Dienstag, 7. Mai 2019

Foodie-Rückblick auf April 2019

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung.



Mit einer Freundin war ich in Magdas Kantine, einem Sozialprojekt, bei dem Profis mit Leuten, die wenig Chancen auf einen Job haben, arbeiten. Angesiedelt ist diese Kantine in der Ankerbrotfabrik, also quasi zweimal umfallen von mir daheim. Warum ich nicht schon früher drüber geschrieben habe? Die Öffnungszeiten sind 11:00 bis 16:00 Uhr, also nichts, wo man sich gemütlich am Abend zum Essen hinsetzen kann. Ich habe befüchtet, dass die Kantine aus diesem Grund schlecht gehen wird. Ganz falsch gedacht! Die Leute stehen dort mittags Schlange! Da wurde ganz offensichtlich eine Marktlücke geschlossen mit diesem Projekt.
Das Essen war gut. Auf dem Foto sieht man gebackenen Camembert mit Petersilerdäpfeln (bio). Ein Freund hat die Fotos angeschaut und gemeint, das sei Convenience, also schon paniert gekauft. Ich kann das schlecht beurteilen, denn so etwas kommt in meinem Ess-Universum nicht vor. Das bleibt also ein Wermuthstropfen in dem sonst guten und günstigen Essen.
20 Grad und strahlenden Sonnenschein hatten wir, das schreit natürlich nach Eis. Ich muss gestehen, dass mich solche Sorten- und generell Eismassen wie im Eissalon Schwedenplatz mittlerweile schon erschüttern. Aber dieser Eissalon geht so gut, dass es sicher nötig ist, dass da meterlange Eistheken sind, um die Menschenmassen abzufertigen.

Auf dem Foto zu sehen sind zwei Haselnusssorten, einmal als Nussnougat, einmal normal Haselnuss ohne Nougat. Es war nicht so schlecht, also man schmeckt schon, dass das genau diese Eissorten sind, also ja eh... Geht eh so. Mein Favorit war es noch nie und wird es auch diesen Sommer eher nicht werden. Aber ich bin damit eindeutig in der Minderheit! Zu jeder Tageszeit sind dort eine Menge Leute angestellt.




Eine der schönsten Terrassen von Wien hat wieder offen! Das Klyo ist in der Urania und man kann direkt am Donaukanal sitzen. Das ist ja schon sehr genial.
Dieses Mal hab ich dort nichts gegessen, sondern habe einen Gutschein zum Geburtstag einer Freundin gekauft. Ich frag noch, ob sie eh schöne Gutscheine haben, der Kellner sagt ja, ich bestelle einen und bekomme dann einen Kassenbon über die Summe in die Hand gedrückt. Umpf! Ich hab dann noch eine Karte dazubekommen. Ja eh, kann man machen, aber schön ist anders.
Aber genug gesudert, denn der Espresso war sehr gut, kurz, bitter und mit schöner Crema. Und ich hab 10 Minuten die tolle Aussicht genossen.

Seit wir in Berlin waren, bin ich auf der Suche nach so perfekten Bagels wie bei Fine Bagels. In Wien bietet der Joseph seit einiger Zeit welche an. Ich hab mir diesen Mohnbagel mitgenommen und daheim verkostet (Belag von mir).
Leider schon das vierte "Ja eh, aber" in diesem Monat in Folge. Dieser Bagel war weich und nicht so knusprig wie die in Berlin waren. Der Geschmack war gut, denn der weiße Mohn oben drauf schmeckt wirklich!
Ich suche also weiter nach dem perfekten Bagel in Wien. Tipps bitte zu mir!



Nachdem ich bei einem Termin zu früh dran war, hatte ich Gelegenheit, mich im 9. Bezirk ein wenig herumzutreiben. Sohyi Kim, die berühmte koreanische Köchin, hat dort einen Shop eröffnet. Dort kann man nicht nur einkaufen, sondern auch einen Imbiss zu sich nehmen, alles vegetarisch oder vegan.
Mich ist das Kimchi angesprungen, weil ich noch nie Kimchi von Kim gegessen habe. Und ich denk mir, wenn das jemand original und gut kann, dann sie. 8,- € für 300 g ist jedenfalls nicht nix. Da kostet mich die Herstellung von Kimchi aus einem riesengroßen Chinakohl weniger. Aber es schmeckt jedenfalls richtig gut, daher eine Kaufempfehlung von mir.
Das Le Firin ist recht neu und ist ein französisches Café, die Angestellten reden aber miteinander Türkisch und es gibt auch türkische Spezialitäten neben den vielen Croissant-Varianten.
Ich habe mich für etwas Französisches entschieden: Café au Lait und ein Marmeladecroissant. Beides war gut. Ich würde zwar nicht extra dafür hinfahren, aber wenn ich dort bin, dann würde ich wieder in das Lokal gehen.
Das Kaffeehaus ist extrem gut besucht. Ich konnte noch den letzten Platz am Social Table ergattern, sonst hätte es nur noch Stehplätze in der Auslage gegeben. Das Lokal hat sich offensichtlich in nicht einmal einem Jahr zu einem beliebten Frühstückslokal entwickelt.


Auf der Währingerstraße in der Nähe der Berggasse habe ich das Bagel 1683 gesehen. Da war doch was von wegen Bagel ... Also nichts wie rein mit mir und eine der vielen Varianten gekauft. 
Daheim hat der Bagel dann sehr gut geschmeckt. Das ist kein kleines Gebäck, sondern ein ordentliches Trumm, von dem ein Stück schon ordentlich satt macht.
Das Lokal selber ist übrigens sehr klein und sehr nett. Ich denke, da werde ich einmal einen dort gefüllten Bagel vor Ort essen. Kann sein, dass das dann der perfekte Bagel ist, muss ich erst testen.

Es gab wieder einmal etwas Familiäres zu feiern, dieses Mal waren wir in Baden im El Gaucho. Ich muss dazu sagen, wir waren auch schon in Wien beim El Gaucho, aber dieses Mal hat es uns sehr überzeugt. Ich würde mich mal weit aus dem Fenster hängen und sagen, man muss nicht einmal Fleisch in Massen lieben, wenn man hingeht, denn es gibt auch vegetarische Gerichte dort, aber das A und O in dem Lokal sind einfach die Fleischgerichte. Am Foto zu sehen, das Ribeye vom Turbohausmann und mir: 800 g am Knochen gereift. Es ist gar keine so irrwitzige Menge Fleisch, denn schon der Knochen wiegt eine Menge. Wir waren beide gut satt, aber nicht überfressen. Das Fleisch war auf den Punkt gebraten und wirklich perfekt, wie wir es geordert hatten, ditto die Beilagen. Jederzeit kommen wir gern wieder!

Nachdem wir im letzten Monat im Tata gegessen haben, waren wir diesen Monat nun im dazugehörigen Rice Time. Auch hier wieder: Low Budget eingerichtet, Preise ebenso, nettes und unkompliziertes Essen. Das Lokal befindet sich in Uni-Nähe und das Publikum ist entsprechend. Die Öffnungszeiten sind im Schwesternlokal deutlich flexibler, aber offensichtlich ist das hier nicht so notwendig.
Wieder bin ich dem vietnamesischen Kaffee verfallen, dieses Mal in der kalten Variante. Ich werde mir sicher nicht die entsprechende Ausrüstung dazu kaufen, sondern wir müssen einfach öfter vietnamesisch essen gehen, damit ich in den Genuss komme ...
Eine liebe Freundin mag Märchen sehr gern und wollte im Mamuz in Mistelbach die Ausstellung "Märchen, Mythen und Symbole" anschauen. Gesagt, getan. Und danach, wie es sich für das Weinviertel gehört: ab zum Heurigen. Was auf dem Foto zu sehen ist, ist eine Heurigenplatte beim Trestler. Ich hab ja den Verdacht, dass die Wiener alle dort hinfahren an den Wochenenden: Wir waren zu einer Zeit dort, da ist in Wien der Hund begraben und die Lokale sperren gar nicht einmal auf, nämlich Samstag um 17.00 Uhr. Der Heurige war rappelvoll! Alle Tische belegt bzw. reserviert. Wir haben es gerade geschafft, dass wir einen Tisch für kurze Zeit haben konnten, nachdem die einen gingen und bevor die anderen kamen. Die Heurigenplatte war gut, reichlich und genau das, was man sich beim Heurigen so erwartet.

Jo, nun zum Gegenprogramm: Das Habibi & Hawara ist ein Lokal, das Gerichte aus dem nahen Osten serviert. Nicht irgendein Lokal, sondern ein Flüchtlingsprojekt. An sich sollte es wie im Namen des Lokals angedeutet Fusionküche mit österreichischer Küche sein, aber es war 95 % dessen, was wir gegessen bzw. auf der Karte gesehen haben, wie direkt aus einem Ottolenghi-Kochbuch. also Nah-Ost-Küche. Das Essen war wahnsinnig gut! Auf dem Foto zu sehen die dreiteiligen Vorspeisen für drei Personen: Oben Hummus mit Kichererbsen und Falafel, in der Mitte Tahini-Joghurt-Creme mit Gemüsen und unten Labneh mit Salaten. Dazu gab es Fladenbrot. Das war der erste Teil eines Family Dinners. Hauptspeisen kamen gleich zwei solcher Gestelle, da waren zu finden Polentaschnitten mit Linsen und Rehrücken, Ragout aus verschiedenen Bohnen, Okra-Melanzani-Ragout, gerösteter Karfiol, Lamm mit Kichererbsen und schlussendlich Reis mit Kurkuma. Als Dessert kamen dann auf einem Teller 3 x 3 verschiedene Kuchenstückerln. Das alles zu dem sehr moderaten Preis von 25,90  pro Person.
Falls jemand mag: Es läuft gerade ein Crowd Funding für eine neue Filiale dieses Lokals. Der Turbohausmann und ich sind jedenfalls mit dabei: Guckst du hier


Gekocht
Wenn man feine Grundprodukte hat, muss man nicht kochen können. Hier hatte ich die wirklich superguten rohen Bratwürste vom Gleinker Seebauern, der zu Ostern und am Weihnachtsmarkt auf der Freyung seine Biosachen verkauft. Von den Würsteln kaufe ich immer gleich viele, und friere sie ein, weil einerseits kann man sie schnell in die Pfanne schupfen, braten, Senf und Brot dazu, perfektes Essen fertig. Andererseits ist so etwas wie hier ein optimales Resteessen: Alles, was sich noch an Gemüseresten im Kühlschrank befindet, wird geschnitten und angebraten, die in Stücke geschnittenen Würsteln kommen dazu, ein paar Kräuter drüber und es schmeckt! 🥰


Nachgekocht
Kuchen mit maximalem Erdnuss-Flash! Boah, war der gut!
Gesehen habe ich ihn bei Nata vom Pastasciuttablog. Und da der Turbohausmann ein Erdnussjunkie ist, außerdem Gäste angesagt waren, habe ich den ruckzuck nachgemacht. Bitte, der Kuchen war der Wahnsinn! Also wenn man Erdnüsse mag! Erdnüsse im Teig, Erdnüsse in der Creme und an sich könnte man über das Topping aus Schokolade und Salzkaramell (nach diesem Rezept) noch einmal gehackte Erdnüsse drüberstreuen.
Angeblich ist der Kuchen am nächsten Tag noch besser. Dazu kann ich nichts sagen. Aus Gründen ... 😇

Suchbegriff des Monats
Eindeutig wie immer um diese Jahreszeit mein Zitronenmelissensirup. Dabei ist die Zitronenmelisse doch gerade erst aus der Erde rausgekommen. Meine Lieben, ihr werdet euch noch wundern, wie groß diese Pflanze werden kann ... 😁

Liebster Kommentar des Monats
Ich habe kluge Leser! Das bemerke ich immer wieder.  Ein/e Namenlose/r hat mir einen Kommentar zum Basilikum-Focaccia hinterlassen. Ich finde so etwas unglaublich spannend, wie es zum Beispiel wie bei mir zu so einer Farbabweichung im Gegensatz zum Originalrezept kommt: Säure und Base haben ein Spiel mit mir gespielt! Ich werde, wenn ich zum Grillen wieder dieses Rezept nachbacken werde, auf jeden Fall den Tipp mit dem Backpulver befolgen. Ich bin echt schon neugierig, wie das Experiment ausgehen wird. 👍

Gern gelesen
Die Coolinary Society hat nun auch einen Newsletter. Die beiden Damen haben einen guten Geschmack und ihre Empfehlungen könnten oft auch meine eigenen sein. Daher einfach mal reinschauen und abonnieren.👏


Liebste Begegnung des Monats
Damit mir nicht langweilig wird, gehe ich auch noch schwimmen. Eines Tages stehe ich pudelnackert im Duschraum, sehe eine junge Frau und denk mir, das Gesicht kenne ich! Es ist mir aber nicht eingefallen, wo ich das Gesicht hintun soll. Eine Minute später kommt die junge Frau zu mir und fragt mich, ob ich die Susi bin. Ich sag ja, sie sagt, ob ich mich nicht erinnern kann, dass sie bei mir kochen gelernt hat. Ich war total perplex, weil erstens total nackert dastehend und dann dass sie sich erinnern konnte, denn das muss 17 oder 18 Jahre her sein! Ja, tatsächlich! Die Tochter von sehr guten Freunden war damals über einige Monate oft am Sonntag am Nachmittag bei mir und wir haben miteinander für uns alle gekocht. Und eben diese junge Dame, die mich angesprochen hat, war die beste Freundin besagter Tochter und war etliche Male mit dabei. Ich hab mich wirklich total gefreut, dass sie mich noch erkannt hat und ich hoffe, wir kriegen das geplante Treffen hin. 😍


Liebe Leserinnen, liebe Leser, schön, dass ihr bis hierher durchgehalten habt. Ich drück euch mal ein verspätetes und daher umso dickeres Osterbussi auf die Wange! 😘

4 Kommentare :

  1. Ich find das Habibi & Hawara Konzept soo toll und will schon lang einmal hingehen, jetzt schreib ich es gleich in meinen kalender!! Auch das Klyo merk ich mir für ein Frühstück vor.
    Was man bei dir wieder alles erfahrt.....

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    1. Freut mich, wenn ich dich neugierig machen konnte!

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  2. Chapeau und Bewunderung und Glückwunsch, liebe Susi!

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