Freitag, 1. November 2019

Foodie-Rückblick auf Oktober 2019

Enthält Werbung (Namensnennungen, Verlinkungen) ohne Auftrag und ohne Bezahlung, ich war aber eingeladen zu einer Blogger-Veranstaltung, die kennzeichne ich selbstverständlich, auch wenn da genau so kein Geld in meine Richtung geflossen ist.

Gegessen

Ein Familientreffen fand beim Peischinger Dorfwirt statt. Der Turbohausmann und ich kannten den noch nicht und waren sehr angenehm überrascht. Nicht nur, dass das Essen sehr gut war, es werden auch Produkte aus der Region verwendet, was vor allem beim Fleisch interessant ist, da es in dieser Gegend keine Intensivtierhaltung gibt.







Friends of Glass hatten zu einem Event eingeladen. Wieder einmal habe ich viel gelernt: Glas kann schon was als Verpackungsmaterial. Vor allem ist es endlos wiederverwertbar, was es aus ökologischer Sicht unverzichtbar macht. Ich war ganz baff, wie unterschiedlich zum Beispiel Flaschen sein können: von sehr dick und extrem widerstandsfähig bis hauchdünn gibt es eine erstaunliche Bandbreite. Glas ist geschmacksneutral und gibt im Gegensatz zu Kunststoff keine Bestandteile an Lebensmittel ab. Es spricht also sehr, sehr viel dafür, bei Glas zu bleiben.
 
Hach ja, es gibt Plätze, die haben eine geradezu magische Anziehung auf mich. Besonders wenn ich angefressen bin. Einer dieser Plätze ist das Paremi. Ich glaubte, dass ich schon durch das gesamte Angebot durch bin, aber habe zum Glück etwas entdeckt, das ich noch nie probiert hatte: ein Marillenspitz. Ich glaube jedenfalls, dass das so heißt, denn unter diesem Namen habe ich es verlangt und auch bekommen. Wieder einmal habe ich geschmeckt, wie gut Blätterteig sein kann: buttrig ohne Ende, dramatisch aufgeblättert, knusprig. Diese Hülle und zwei Kompottmarillen, ein wenig Hagelzucker, fertig − man soll nur nicht glauben, dass das trocken ist! Durch den massiven Buttereinsatz ist dieses Teilchen ein Traum gewesen. Und hat enorm gegen das Angefressensein geholfen.

Mit einer Freundin war ich endlich wieder einmal auf dem Brunnenmarkt. Ich sollte dort öfter hingehen, habe ich festgestellt. Die Marktstandler sind alle so enorm freundlich, davon kann ich in Favoriten nur träumen. Und diese Vielfalt an Streetfood! Wir haben uns durch die gesamte levantinische Küche durchgegessen: Von Pide über Lahmacun bis zu Kibbeh und vielen verschiedenen syrischen Teigtaschen gibt es echt jede Menge ausgezeichnetes Essen.
Und weil wir gerade mit der Straßenbahnlinie 2 gefahren sind, sind meine Freundin und ich zwischendurch ausgestiegen, um bei Viola reinzufallen. Ich hab jetzt nachgeschaut bei meinen Rückschauen: Es ist echt schon ein Jahr her, dass ich dort war. Aber es ist ja nicht schlecht, wenn man hin und wieder nachschaut, ob man etwas weiterhin empfehlen kann. Viola kann man auf jeden Fall! Meine Freundin hat einen Zwetschkenkuchen mit Nussstreuseln oben drauf gegessen, bei mir ist es ein Maroni-Eclair geworden. Beides hat hervorragend geschmeckt!










Das war definitiv mein Highlight des Monats, zu dem ich unerwartet kam: Die Giftigeblonde hat einen Sushi-Brunch gewonnen. Den gab es aber nur an einem bestimmten Tag und genau da hatte sie keine Zeit, also durfte ich statt ihr hingehen. Shenglong gibt es schon lange in Ottakring und die Filiale geht so gut, dass vor ein paar Monaten in der Stumpergasse im 6. Bezirk nahe der Mahü (Mariahilfer Straße) eine weitere Filiale aufgemacht wurde.
Der Brunch fand an einem Social Table für alle GewinnerInnen statt. Es hat alles so genial geschmeckt! Zuerst gab es Sushi in allen Varianten (mein Favorit: Riesengarnelen Tempura Maki), direkt gefolgt von Hummer. Mein erster Reflex war, ich muss unbedingt ein ganze Blogposting über dieses Lokal schreiben! Ich hab das aber dann gelassen, denn wir bekamen einige Sachen, die gar nicht auf der Speisekarte stehen. Aber ich bin ganz sicher, dass der Turbohausmann und ich bald dorthin pilgern werden, um uns durch die reguläre Speisekarte zu essen.




Gekauft

Ein Paprikatraum ist wahr geworden! Auf dem Favoritner Schreimarkt! Der Markt heißt so, weil die Marktstandler auf dem Bauernmarkt sich gegenseitig an Lautstärke zu übertreffen versuchen. Diese Eigenheit ist zu einer Attraktion geworden und es gibt nun Foodie-Touren über den Markt. Ich bin meistens gegen Ende der Woche dort, aber nun war ich an einem Montag auf dem Schreimarkt. Und siehe da: Schon eine Weile steht da eine Ungarin und verkauft angeblich Sachen aus dem eigenen Garten, die nicht gespritzt sind. Wie weit das den Tatsachen entspricht, kann ich nicht sagen. Jedenfalls steht die Dame Montag und Dienstag am Vormittag dort und sie hat tatsächlich das Schönste, was man sich an Paprika vorstellen kann: Paradeisfrüchtige, Apfelpaprika, Kirschpepperoni, Kapia, die gelben Paprika, die in Kroatien so gern gefüllt werden – also wirklich alles, was mein paprikaliebendes Herz begehrt.


Auf Schloss Hof war Herbstfest und mein Erdäpfelbauer hatte dort einen Verkaufsstand. Ich war ja wieder einmal ganz weg, wie viele Erdäpfeln er hat. Und wieder einmal habe ich mich einmal quer durch gekauft. Sehr gespannt bin ich auf die Maya-Erdäpfeln. Das ist eine Verwandte unserer Erdäpfeln, also schon aus der Familie Solanum, aber keine tuberosum, sondern phureja. Angeblich sind sie viel schneller gar und geschmacklich sehr intensiv und anders als normale Erdäpfeln. Ich werde auf jeden Fall versuchen, einen Erdapfel in den Frühling rüberzuretten und anzubauen, weil sie sollen auch wunderschön aussehen sein.



Geladen

Ebenfalls ein Jahr ist es her, dass der Turbohausmann und ich bei einem jungen Paar eingeladen waren. Die beiden sind gebürtige Afghanen und die Dame des Hauses kocht überirdisch gut. Wir haben Mantu, kleine Teigtäschchen mit Fleischfülle gegessen. Darüber war eine Sauce aus gelben Linsen, noch einmal darüber eine Sauce aus Johurt und getrockneter Dille. Ich habe mir das anfangs nicht vorstellen können, aber die Variante der persischen Küche, getrocknete und frische Kräuter gezielt einzusetzen, das kann etwas! Kräuter haben nicht dasselbe Aroma, wenn man sie frisch und getrocknet verwendet. Diese Differenz macht einen kleinen, feinen Unterschied, den man nicht unterschätzen darf.
Die junge Dame macht übrigens sogar das Joghurt selber! Das sind so die Momente, wo sogar ich begeisterte Selbermacherin sagen muss: Hut ab vor so viel Engagement, das tu ich mir nicht an. Es schmeckt allerdings wirklich besser, ich muss in mich gehen!





Gekocht

 Sinas Paprikapasta

Nachdem ich schon so tolle Paprika ergattern konnte und Felix mir vorgeschwärmt hatte, wie gut doch Sinas Paprikapasta sei, habe ich mich ans Werk gemacht. Es ist wie bei vielen einfachen Gerichten: Du Grundprodukte müssen stimmen. Nachdem ich herausragende paradeisfrüchtige Paprika hatte, habe ich die genommen, und das Essen war wirklich eine Offenbarung.
Verenas Rahmhendl

Rahmhendl heißt das deshalb, weil das Hendl in Knoblauchrahm mariniert wird. Und Verenas Rahmhendl, weil ich es eben auf ihrem Blog gesehen habe. Im Originalrezept wird Risibisi dazu gereicht, aber wir mögen es lieber mit Erdäpfel-Vogerlsalat oder Erdäpfel-Gurkensalat. Am besten alles auf einem Teller serviert, damit der Salat auch ein bissl das Hendl ansaftelt und so ein wenig ansäuert.






Geärgert
Ich hab Zugriffszahlen wie schon lange nicht mehr. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, aber wenn ich nachschaue, woher die Besucher kommen, dann sind das zur Hälfte solche aus Schweden, also keine wirklichen Menschen, die meinen Blog lesen wollen, sondern Spammer. Zum Glück hat das aber sonst keine Auswirkungen auf den Blog.

Gefreut
So ein wunderbarer Monat! Das Wetter war ein Traum und die Herbstfärbung vom Laub war sooo schön! Gerade die vielen sonnigen Tage, vor allem Sonntage, wenn man ein wenig Zeit hat und in der Natur herumspazieren kann, waren bombastisch. Die Temperaturen bis zu 20 Grad waren auch eine Freude. Ich konnte sogar noch jede Menge Himbeeren und Erdbeeren auf Balkonien ernten. Die Himbeeren waren richtig gut, bei den Erdbeeren hat man gemerkt, dass denen nun schon die Sonnenintensität gefehlt hat.

Nun wünsche ich euch und mir ein paar Novembertage mit dickem Nebel am Morgen. Der hüllt alles sanft ein und die Welt wirkt wie in Watte gepackt. Auch sonst wünsche ich euch jede Menge Sanftheit im Leben und zarte Umhüllungen. Genießt es!


10 Kommentare :

  1. Ist die Paprika Pasta nach Sina durch die roten Paprika so dunkel (blöd gefragt) bzw nehmen normale Nudeln vom Paprika so viel Farbe an?? Gefällt mir besser als die Rotwein Nudeln, die durch die Blogs geistern.
    Danke wieder für die vielen Tipps

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    1. Genau, das ist durch rote Paprika. Das ist eine Creme, die die einzelnen Nudeln so überzieht. Wenn man schnell was auf den Tisch stellen will, ist das ein hervorragendes Rezept.

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    2. Meine Rotwein-Spaghetti geistern keineswegs: sie sind einfach nur lecker.
      Aber Sinas Pasta natürlich auch!

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    3. "geistern" ist nicht per se gruselig, lieber Felix
      ;-)

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  2. Nachdem ich einen Teller Spaghetti (nein, nicht in Rotwein gekocht, sondern mit Muscheln und Basilikum) gegessen habe, entwickelt sich eine grosse Lust auf so einen Marillenspitz! 😜
    Danke für deine wie immer interessanten Eindrücke!

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  3. Schreimarkt, wie lustig :-)))
    Und wegen dem Sushilokal muss ich gleich meine Schwester fragen, ob sie das kennt, sie wohnt da ja in der Nähe... Liebe Grüße!

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    1. Der Markt geistert mittlerweile durch die Medien, weil auf keinem Markt der Welt die Marktstandler so schreien.

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  4. Das ist so interessant, was du kulinarisches erlebt hast, da gehe ich im Geiste gerne mit.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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