Dienstag, 14. April 2020

[Kulinarische Weltreise] Georgischer Käsefladen - Chatschapuri Adscharuli

Die kulinarische Weltreise geht weiter und macht nun Station in Georgien. Ich hab ja genau gar keine Ahnung von georgischer Küche gehabt! Aber ich habe viel gelesen und weiß nun, dass die georgische Küche ein Kleinod ist. Die verstehen dort echt was vom Essen, wie es mir scheint. Ich bin sehr dankbar, dass die virtuelle Reise dort hingeführt hat und ich wieder etwas dazulernen durfte.

Auch die Zubereitung von Chatschapuri war neu für mich. Ich habe meinen erprobten Pizzateig genommen, aber das Formen des Teiges auf diese Weise kannte ich noch nicht. Es hat auf Anhieb super geklappt und der Teig hat die doch größeren Käsemengen problemlos in der Form gehalten. Ja, der Käse: das Originalrezept sieht Sulguni vor, aber den bekommt man hier nicht. Ich habe also Auge mal Pi Käse vermischt, von dem ich gedacht habe, das könnte nach den Beschreibungen hinkommen. Kann sein, dass jeden Georgier der Schlag trifft bei meiner Mischung, dann sorry dafür, aber uns hat die gut geschmeckt.

Was anscheinend in der georgischen Küche nicht so ohne weiteres verzichtbar ist, ist Khmeli suneli, eine Gewürzmischung aus Schabziger Klee, Koriandersamen, Chili, Selleriesamen, Basilikum, Petersilie, Dill, Bohnenkraut, Lorbeer und essbaren Tagetes. Schabziger Klee ist recht ähnlich dem Bockshornklee, den ich immer daheim habe, und ist anscheinend bei dieser Gewürzmischung die hauptsächlich geschmacksgebende Komponente. Im Internet wird diese Gewürzliste in fast allen Rezepten drastisch verkleinert − aus Gründen! Ich habe essbare Tagetes im Sommer auf Balkonien und für die habe ich dann endlich eine Verwendung, aber im Moment schaut es mau aus. Ich habe mich anderen Rezepten angeschlossen und lediglich 4 TL Bockshornklee, 1 TL Koriander und 1 TL Chiliflocken miteinander im Mörser fein gemahlen, alle Kräuter habe ich gnadenlos durch 2 EL Bärlauch ersetzt. Auch hier hoffe ich, dass ich nicht in die georgische Kulinarikhölle komme deswegen.

Noch ein Wort zu den ersten drei Fotos: Leider verschwinden die immer wieder, weil ein extrem doofer Algorhythmus die als Geschlechtsorgane identifiziert und löscht. Sorry für meine unanständige Anleitung zum Teigformen ...



Für 2 Stück (= 2 größere Portionen ähnlich 2 Pizzen)

Teig
300 Gramm Mehl (glatt)
180 Gramm Wasser
1 TL Salz
1/3 Würfel frische Germ
3 TL Olivenöl

Füllung
100 g Mozarella
120 g Feta
1 EL geriebener Parmesan
1 TL Khmeli suneli (siehe oben)
4 Eier
Kräuter zum Bestreuen (hier: entsprechend der Jahreszeit 2 EL Bärlauch)

Der Teig ist nicht typisch geogisch. Es hat so ziemlich jedes Rezept seinen eigenen Teig, daher habe ich mir erlaubt, meinen Germteig für alle Fladen wie Flammkuchen, Pizza etc. zu verwenden. Man kann den Teig bis zu einer Woche vorher vorbereiten − alles gut verkneten, eine Stunde gehen lassen, dann in eine geölte, gut schließende Form geben und im Kühlschrank parken. Der Teig wird sogar besser, wenn man ihn ein paar Tage vorher vorbereitet.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Das Rohr mit Pizzastein auf 240 Grad vorheizen. Den Teig in zwei gleich große Teile teilen. Teig rund ausrollen, dann die Ränder von links und rechts zur Mitte einrollen, die Ränder oben und unten fest miteinander verzwirbeln. Die eingerollten Teigränder wieder ausrollen, bis nur mehr am Rand eine Rolle ist. Teiglinge zudecken und 15 - 20 min. zugedeckt gehen lassen.

Die Eier nacheinander aufschlagen. Es empfiehlt sich, zwei Eier mit intakt gebliebenem Eigelb einzeln in kleine Schüsselchen zu füllen, den die braucht man dann noch. Die beiden anderen Eier werden mit den geriebenen Käsen und der Hälfte der zerkleinerten Kräuter verrührt.

Die aufgegangenen Teiglinge mit der Käsemischung bestreichen und direkt auf den Pizzastein legen. Wer hat, nimmt eine Backmatte,  Backpapier kann bei diesen Temperaturen in Flammen aufgehen. Das Rohr auf 220 Grad herunterdrehen und die Chatschapuri direkt am Stein 15 min. backen, bis der Teig ein wenig Farbe angenommen hat. Chatschapuri herausnehmen, die Käsemischung von der Mitte zur Seite schieben, je ein Ei hineingleiten lassen. Noch einmal 5 min. backen. Wenn Belag und Teig appetitlich braun sind, herausnehmen. Mit den restlichen Kräutern bestreuen und sevieren.





Wir waren sehr angetan von diesen köstlichen Stücken. Zur Wiederholung vorgesehen!

Die restlichen kulinarischen Reisebeiträge werde ich verlinken, wenn ich sie kenne, was am Ende der Monats sein wird.




Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Peru

Hier kommen die Rezepte aller Mitreisenden:

Volker von Volkermampft mit Chashushuli - ein georgisches Gulasch
Ulrike von Küchenlatein mit Chartscho – Scharfe georgische Rindfleischsuppe
Ronald von Fränkische Tapas mit Tschurtschchela
 Wilma von Pane-Bistecca mit Shkmeruli - Georgisches Huhn in Milch gekocht
Conny von Mein wunderbares Chaos mit Chinkali - Teigtaschen aus Georgien
 Petra von Chili und Ciabatta mit Schqmeruli – georgisches Milch-Knoblauch-Hähnchen und ein Bohnen-Paprikasalat
Simone von zimtkringel mit Adzhika - scharfe Würzpaste
 Volker von volkermampft mit Chashushuli – ein georgisches Gulasch Rezept
Susanne von magentratzerl mit Chartscho - Rindfleischeintopf in Walnusssauce
Wilma von Pane-Bistecca mit Khinkali - Georgische Dumplings
Ulrike von Küchenlatein mit Georgischer Kirschkuchen
 Britta von Brittas Kochbuch mit Georgischer Apfelkuchen
 Britta von Brittas Kochbuch mit Tschanachi aus dem Slow Cooker
Wilma von Pane-Bistecca mit Georgische Auberginen/Badridschani 
Carina von Coffee2Stay mit Satsivi mit süßem Pilav-Reis
Sylvia von Brotwein mit Mzwadi – Georgische Schaschlik Spieße vom Grill
Petra von Chili und Ciabatta mit Mzwadi – georgische Grillspieße, gebratene Tomaten mit Walnüssen und Zucchini mit Knoblauch-Joghurt
Susanne von magentratzerl mit Ossetische Hefeteigfladen mit Spinat und Käse
Petra von Chili und Ciabatta mit Chanakhi - georgischer Lammeintopf mit Aubergine
Sylvia von Brotwein mit Spinat mit Walnuss – Spinatsalat georgischer Art
Sylvia von Brotwein mit Rote Bete Salat mit Walnuss auf georgische Art
Sylvia von Brotwein mit Chartscho – Georgischer Fleisch Eintopf
Sylvia von Brotwein mit Chatschapuri - georgische Käse-Brot-Fladen
Sascha von The Gourmet Apron mit Rezension: Olia Hercules – Kaukasis – Eine kulinarische Reise durch Georgien und Aserbaidschan
Britta von Brittas Kochbuch mit Odschakhuri
Ulrike von Küchenlatein mit Georgischer Kidneybohneneintopf mit fermentiertem Rotkohl
Britta von Brittas Kochbuch mit Chatschapuri und georgischer Salat mit Walnusspaste
Petra von Chili und Ciabatta mit Georgisches Lobiani – eine Art Chatchapuri mit Bohnenfüllung
Tina von Küchenmomente mit Gozinaki - Süßes aus Georgien
Petra von Chili und Ciabatta mit Pkhali – Rote Bete-Paste, Spinatpaste und ein nussiger Tomaten-Gurken-Salat
Frederike von Fliederbaum mit Kalte Walnuss-Granatapfel Sauce zu gebratener Forelle
Sabine von Schmeckt nach mehr mit Der Geschmack von Georgien und Rezept für Wildkräuter-Walnuss-Paste (Pchali) 

21 Kommentare :

  1. Deine bootsförmigen Chatschapuri sehen wirklich sehr verlockend aus, die haben mich auch gleich angesprochen! Der Georgier macht wohl gerne noch Butterflöckchen drauf ;-) Die runde Variante habe ich vor Jahren mal mit einem schnellen Joghurt-Teig ausprobiert. Georgien biete wirklich sehr viel Interessantes, bei mir steht noch einiges auf der Liste :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Butter geht wohl immer! Ich bin schon gespannt auf deine Rezepte.

      Löschen
  2. Die sehen lecker aus, zum Fruehstueck passen die wunderbar!

    LG Wilma / Pane-bistecca

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Du bringst mich auf Ideen! Ein sehr feines Käsefrühstück wär das.

      Löschen
  3. Ich bin sicher, du landest in keiner Kulinarikhölle, zumindest nicht wegen deiner Chatschapuri hier. Die sehen nämlich fantastisch aus!
    Liebe Grüße
    Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Tina,
      zum Glück sehen sie nicht nur so aus, sondern schmecken auch.

      Löschen
  4. Essbare Tagetes...ob ich die in diesem Jahr auch noch auf meine Pflanzliste setzen sollte? Bisher haben die bei uns nur die Schnecken gegessen, aber die Würzmischung ist reizvoll.
    Oh, und deine Chatschapuri sehen großartig aus!
    Liebe Grüße
    Simone

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Simone,
      bisher sind die Tagetes gerade mal im Salat gelandet, weil ich nie so richtig wusste, was ich damit anstellen soll.

      Löschen
  5. Hallo Susi,
    Chatschapuri war auch eines der Rezepte, die ich hier vorstellen wollte. Deswegen habe ich es schon ausprobiert und kann Dir nur zustimmen, auch wir waren sehr angetan von diesem Käsebrot.

    AntwortenLöschen
  6. Die sehen ja fantastisch aus! ich muss unbedingt auch mal wieder Chatschapuri machen.

    AntwortenLöschen
  7. Chatschapuri ist großartig! Wir haben auf unserer Georgienreise so darin geschwelgt, dass ich mir (trotz der Bergwanderungen) nachher selbst vorkam wie so ein gefüllter Käsefladen ... Aber wenn sie doch so gut sind (und überall erhältlich!)!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Und - wie ich mittlerweile weiß - offenbar überall anders. Da kann man sich dann durch das ganze Land kosten, ohne dass es langweilig wird.

      Löschen
  8. Auch deine Version des Käsefladens macht sofort Appetit

    AntwortenLöschen
  9. Das sieht nach einer tollen Variante aus! Viele Grüße Sylvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Sylvia,
      das ist tatsächlich eine tolle Variante.

      Löschen
  10. Chatschapuri war das erste georgische Rezept, das ich bei meiner Recherche gesehen habe und Germteig ist sowieso großartig. Die Variante mit dem Ei ist interessant, das muss ich nachbacken.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Carina,
      bei mir war es auch so und ich konnte nicht anders, als das auszuprobieren.

      Löschen
  11. Ich muss sagen dein Chatschapuri gefällt mir auch sehr gut, die Variante muss ich unbedingt auch mal ausprobieren.

    AntwortenLöschen

Über Kommentare freue ich mich! So schnell es mir möglich ist, antworte ich darauf.

Bitte keine Spams, keine Werbung, keine politische Propaganda oder gar verbotene Sachen - das alles fliegt raus!

In Zeiten der DSGVO muss ich darauf hinweisen: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch die Software dieses Blogs einverstanden.