Freitag, 9. September 2022

Kushari mit Zimt-Paradeisersauce

Ägypten ist ein Land, das ich liebe und mittlerweile sehr gut kenne. Eines der ganz klassischen Gerichte ist Kushari: eine Mischung aus Reis, Hülsenfrüchten und Nudeln. Klingt nach Arme-Leute-Essen? Exakt! Ägypten ist ein sehr armes Land, also was sollte es dort sonst für ein klassisches Essen geben. Und es gibt so wahnsinnig viele Varianten von Kushari! Es werden verschiedene Nudeln verwendet (aber immer kurze!), manchmal Linsen, manchmal Kichererbsen, bei Langkornreis sind sich aber alle einig. Ich habe einmal eine sehr gute Variante gegessen und die habe ich bis jetzt noch nicht zusammengebracht, daher durfte dieses Essen auch noch nicht auf den Blog. Bei meinen Recherchen rund um die Rezension von To mate bin ich auf das Kushari-Rezept von Claire Thomson gestoßen: Sie kocht Hülsenfrüchte, Reis und Nudeln in Suppe und genau das war es wohl, was das Rezept so viel besser gemacht hat. Dazu gibt es die aus ihrem Kochbuch angekündigte Paradeissauce. Ich habe mir erlaubt, das Rezept generell ein wenig zu ändern und vegan zu machen. Wir waren jedenfalls sehr begeistert.

 


Paradeissauce mit Zimt

Menge für 3 Personen:

2 EL Olivenöl
300 g Paradeiser
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 Lorbeerblätter, eingerissen
½ TL gemahlener Zimt
½ TL gemahlener Koriander
½ TL Piment
Chiliflocken zum Abschmecken
Salz
schwarzer Pfeffer

Man kann für dieses Rezept frische Paradeiser oder auch solche aus der Dose nehmen. Ich bin da immer relativ wenig elegant und schmeiße um diese Jahreszeit frische Paradeiser einfach in den Bender und püriere sie so. Mein Blender haut die Kerne kurz und klein, daher dürfen auch die und die Haut und der Strunk drinnen bleiben. 

Zwiebel im Öl anschwitzen, wenn der glasig ist, Knoblauch und Gewürze zugeben und alles ca. einige Minuten miteinander ganz sanft rösten. Die Paradeiser aus der Dose klein schneiden und samt Saft dazugeben bzw. ich habe meine "Passata" dazu geleert. Alles dicklich einkochen. Das dauert ca. 30 min. Danach die Lorbeerblätter herausholen, mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Ich habe die Sauce relativ scharf gemacht, was sehr gut zu dem Essen gepasst hat.

 


Kushari

Menge für 3 Personen:

½ kg kleine bis mittelgroße Karotten, geschält und längs halbiert 
1 große Zwiebel, geschält und in dünne Scheiben geschnitten 
1 EL Mehl
3 EL Olivenöl + mehr zum Frittieren
Salz
schwarzer Pfeffer 
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Koriander
1 TL gemahlener Kurkuma 
100 g kurze Nudeln (hier Risoni) 
2 EL Olivenöl 
100 g Langkornreis, abgespült und abgetropft 
100 g grüne oder braune Linsen, abgespült, über Nacht eingeweicht 
1 Zimtstange 
750 ml kochende klare Gemüsesuppe 

Backrohr auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Karotten in eine feuerfeste Form legen, ein EL Öl, je eine große Prise Salz und eine gute Prise schwarzen Pfeffer dazugeben, vermischen. Gut mit Folie abdecken und etwa 35 Minuten braten, bis die Karotten weich sind. 

In der Zwischenzeit die Zwiebel in Ringe schneiden und mit ½ TL Salz bestreuen. Zur Seite stellen.

Die Nudeln in einem Topf mit schwerem Boden bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten in 2 EL Öl anbraten, bis sie braun sind. Reis, abgetropfte Linsen und Zimt dazugeben und weitere zwei Minuten unter ständigem Rühren braten. Einen Teelöffel Salz und die Suppe zugeben, Hitze reduzieren, zugedeckt 15–20 Minuten köcheln lassen, bis alles gar und die Flüssigkeit verdampft ist. Dabei nach fünf Minuten Garzeit leicht umrühren, um alles gleichmäßig zu verteilen. 

Folie von den Karotten entfernen, Rohr auf auf 200 °C hochdrehen, Karotten vorsichtig umrühren. Weitere 15 Minuten rösten, bis sie goldbraun sind. Auf altem Brot oder einem Stück Küchenrolle das überflüssige Fett runterziehen lassen.

Die Zwiebeln sollten nun Wasser gezogen haben. Mit einem sauberen Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) gründlich trocken tupfen. Mit dem Mehl gut vermischen und in heißem Öl frittieren. Man muss daneben stehen bleiben, denn der Grat zwischen braun und schwarz ist immer ein sehr schmaler. 

Vor dem Servieren die Paradeisersauce noch einmal aufwärmen.

Zum Servieren das Kushari in eine breite Servierschüssel geben. Die Zwiebel oben drüberstreuen. Paradeissauce und Karotten dazu servieren.

Wenn es jemandem zu viel Arbeit ist, extra die Paradeissauce zu machen, dann kann man auch griechisches Joghurt dazu servieren.


7 Kommentare :

  1. Das alles miteinander stelle ich mir sehr gut vor!!

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  2. Das klingt wirklich klasse! Mit Zimt gewinnt eh alles.

    Und, Ägypten kenne ich kaum; bin dieses Jahr schon 2x drüber geflogen und habe beschlossen, das zu ändern. Die neue Hauptstadt sieht von oben ja irre aus, und der Nil - hach... :-)

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    1. Ich liebe Ägypten, aber es ist ein bitterarmes Land und der Nil ist der dreckigste Fluss Afirkas. Allein daran zu denken kostet mich immer einen argen Seufzer.

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  3. Von Kushari habe ich bisher noch nichts gehört. Es ist immer wieder interessant, welche Entdeckungen ich bei dir mache.
    Liebe Grüsse aus dem Elsass von Sabine

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    1. Schön, hier immer wieder von dir zu lesen. Grüße retour ins Elsass!

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  4. Wie spannend, ein Gericht, das aus einem solch armen Land kommt und dennoch so gut klingt. Allein mit dem Zimt hattest du mich bereits an der Angel, aber die Zutatenliste liest sich insgesamt sehr sehr gut.

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