In Marokko habe ich einmal ein Gericht mit Huhn gegessen, das ungefähr diese Zutaten enthalten hat. Nachdem ich alles daheim hatte, habe ich das Gericht nun voller Urlaubssehnsucht nachgebaut und wir waren sehr angetan vom Ergebnis. Es geht außerdem einfach und kocht sich fast von selbst, also darf es hier auf den Blog, damit ich nicht vergesse, wie ich es gemacht habe.
Für 2 großzügige Portionen
100 g Kirschparadeiser 1 kleine Dose Paradeiserpüree (210 g, gibt es von Mutti) 1 EL Paradeismark 1 Zwiebel, gehackt 1 Knoblauchzehe 2 EL Olivenöl 2 EL entkernte Oliven, halbiert Salz Pfeffer 1 Briefchen Safran (ca. 0,1 g) 1 Prise Chili 1 Salzzitrone, nur die Schale, fein gehackt ⅛ l klare Gemüsesuppe (Fischsuppe ist sicher noch besser, aber die hatte ich nicht zur Hand) 1 großes oder 2 kleine Kabeljau-Filets (ca. 350 - 400 g) Kräuter nach Wahl (hier Petersilie und Fenchelgrün, die es aber nicht aufs Foto geschafft haben)
Dazu gab es Basmatireis als Beilage, was sehr gut gepasst hat. Den bitte als erstes zustellen.
Die Zwiebelwürfel in Olivenöl anrösten, Knoblauch fein hacken, mitrösten. Paradeismark und pürierte Paradeiser dazugeben, aufkochen. Safran, Salzzitrone, Oliven, Chili, Salz, Pfeffer und Suppe einrühren. Alles 15 min. kräftig kochen lassen. In der Zwischenzeit die Kirschparadeiser halbieren, zu der Sauce geben. Alles gut durchrühren und abschmecken.
Den Kabeljau nach Gräten untersuchen, die herauszupfen. In Stücke schneiden und in die Sauce einlegen. Deckel auf den Topf und bei schwacher Hitze je nach Dicke der Filets 5-8 min. köcheln lassen.
Mit Kräutern bestreuen, servieren.
Der Reis war sehr gut dazu, es geht sicher auch Couscous oder Fladenbrot − irgendwas, mit dem man die himmlische Paradeisersauce auftunken kann.
Im Rahmen der Restaurantwoche war ich mit einer Freundin nach ewigen Zeiten wieder einmal im DiningRuhm. Dort wird ja eine Fusion-Küche aus peruanischem und japanischem Essen serviert. Hier sieht man den zweiten Gang des Menüs, das waren wirklich himmlische Sushi! Mit Drama, denn auf dem Teller stand auch ein winziges Schüssselchen, über das Wasser gegossen wurde, das hat ordentlich geraucht. Diesen Effekt erzielt man mit Trockeneis. Jedenfalls war auch der Rest des Menüs ausgezeichnet. Die Tische im Freien sind leider sehr winzig und es ist alles recht eng. Dennoch: Das ist ein Lokal, wo ich unbedingt öfter hingehen sollte.
Mit Freundinnen war ich beim Meixner. Ich habe die geröstete Leber gegessen und sie war umwerfend gut! Die Leber genau am Punkt, dazu ein perfekt dickes Zwiebelsafterl, das Erdäpfelpüree köstlich. Das war jetzt ein echtes Meixner-Essen, wie ich es von früher kannte. Ich muss echt öfter hinschauen, weil es war super. Auch meine Freundinnen waren mit ihrem Essen sehr zufrieden.
Und der Espresso danach war auch ein Lob wert!
Mein monatliches Tichy-Eis waren in diesem Monat die von mir sehr geliebten Eisspaghetti. Die machen sie beim Tichy wirklich super: Das fruchtig-säuerliche Sößchen oben drauf, in dem sich kandierte Früchte und Haselnüsse tummeln, oben drüber ein Haucherl geriebene weiße Schokolade − es ist immer eine Freude.
Nach dem Markteinkauf am Schreimarkt ist oft ein Kaffeetschi beim Groissböck fällig. Ich gestehe, dass der Eindruck manchmal getrübt ist, weil gefühlt rauchen alle unter dem riesigen Sonnenschirm auf der Favoritenstraße und dann sammelt sich unter dem Schirm eine sehr unangenehme Rauchwolke. Daher geh ich auch nur hin, wenn ich einen Sitzplatz ein bissl außerhalb des Schirms bekomme. Ich mag das Milchschaumhauberl am Kaffee schon sehr gern. Das bekommt man fast nirgends mehr, sondern meistens Herzchen aus Schaum, was ich eh super finde, aber ich mag das Schaumhauberl halt auch.
Mit einer Freundin war ich am Hannoveraner Markt. Wir wollten wie schon einmal in dieses urige Lokal, das so ausschaut, als ob man am Balkan in eine Konoba geht. Das Lokal wurde neu übernommen, heißt nun Dinar und wir haben einen Tisch im Freien bekommen. Wir haben Kinderportionen bestellt, dennoch waren sie riesig! Aber es war alles gut! Die Pommes handgeschnitten, aber nur wenig knusprig. Das Ajvar war erfreulich. Wenn man ein günstiges Balkanlokal für das Urlaubsfeeling sucht und sehr großen Hunger mitbringt, ist man dort gut aufgehoben.
Ein Treffen mit einer Freundin führte mich zum Ströck Feierabend in der Neubaugasse. Das ist immer eine nette Sache und Frühstück gibt es bis in den Nachmittag. Ich habe die Eier Benedikt gegessen. Auch wie immer dort ein gelungenes und sehr satt machendes Spätstück.
Eines der von mir sehr geschätzten Wiener Kaffeehäuser ist das Café Ritter. Der Herr Ober ist für ein Wiener Kaffeehaus wirklich freundlich und man merkt, dass er es gelernt hat, wie man mit Gästen umgeht. Und ein Herzi am Kaffee war auch noch nie ein Fehler.
Gekauft
Wieder gab es eine Ausnahmelieferung während der Liefersperre bis in den Herbst: Mein Obst- und Gemüsekisterl war einfach großartig! Große Fleischparadeiser, Heurige, Kukuruz, Melanzani, Fisolen, Paprika, Marillen, Zwetschken und Pfirsiche, dazu ein Kürbis, der immer noch auf seine Verwendung wartet. Das ist echt schon ein Erntedankfest gewesen!
Die Mangoernte fängt in Südeuropa an und gleichzeitig gibt es noch ein paar Maracuja, daher hab ich mir genau so eine Kiste bei CrowdFarming bestellt. Der Plan ist: Ich mach Mango-Maracuja-Marmelade. Wie immer war die Ware sehr schön. Ein bissi muss ich noch warten, denn alle Mangos sind noch nicht reif und die erste musste natürlich gleich einfach so gegessen werden.
Ein Stand am Hannoveraner Markt hat viele Gartenblumen und das ist um diese Jahreszeit natürlich ein Traum. Auch der Preis ist umwerfend: 5,- pro Bund. Ein junger Mann fand das teuer. Ich glaub, der hat noch nie in seinem Leben Blumen gekauft. Dabei ist ein Tisch doch erst vollständig gedeckt, wenn auch ein paar Blümchen drauf stehen. Auch sonst ist das Angebot auf diesem Markt sehr schön. Der Fisch ist echt günstig gegen den Naschmarkt.
Gekocht
Einer der Gründe, warum ich jedes Jahr Zitronenpelargonien auf Balkonien habe, ist diese Limonade. Und seit ich die Limo kenne, weiß ich auch, was in Marrakesch mit der Unmenge an Zitronenpelargonienblättern, die es dort bei den Kräuterstandeln zu kaufen gibt, gemacht wird, nämlich diese Zitronenpelargonien-Limonade aus Souq. Jedes Jahr wieder mache ich die sehr gern und schneide gnadenlos meine Pflanze kurz und klein.
Weil es öfter einfach gehen musste, gab es Dillfisolen, Petersilerdäpfel und eine Beamtenforelle. Warum man diese Wurst so nennt und was der Unterschied zwischen Knacker und Augsburger ist, steht in dem verlinkten Posting. Und wenn nun jemand wissen will, wo man Augsburger bekommt: Der einzige Platz, den ich weiß, ist der Radatz.
Die heilige Dreifaltigkeit der Melanzani kennt ihr? Parmigiana, Caponata und Pasta alla Norma. Die mache ich jede August. Die beiden ersten Gerichte haben den Vorteil, dass sie auch lauwarm oder kalt gut schmecken. Einfach ein italienisches Brot dazu, mehr braucht man nicht. Daher immer viel davon machen, damit man am nächsten Tag nicht kochen muss, aber perfektes Essen im Kühlschrank stehen hat. Auf dem Foto sieht man gut, warum man bei Parmigiana immer etwas unterlegen sollte im Backrohr. Es ist nicht zuverlässig abschätzbar, wie viel Flüssigkeit Paradeiser und Melanzani abgeben werden, oft schaut es dann grimmig aus im Backrohr.
Heiß war es oft genug im August, daher gab es viele Salate, auch meinen Wurstsalat und Saure Wurst. Pariser für diesen Salat kaufe ich auch am liebsten beim Radatz. Einfach die ganz normale Pariser (also weder Kalbs- noch Putenpariser) nehmen.
Die Saure Wurst ist übrigens auch köstlich mit Presswurst − falls jemand eine gute Quelle hat, bitte lasst es mich wissen!
Dieses Mal durften Pflaumen auf meinen Zwetschkenfleck. Die richtigen Hauszwetschken waren noch nicht reif, also muss ich diesen Kuchen ganz sicher noch einmal in einem Monat noch einmal backen. Macht gaaar nix, denn den kann man gar nicht oft genug essen.
In meinem Gemüsekisterl war ein Kürbis drinnen, den habe ich gleich ganz zu diesem Dillkürbis verarbeitet. Diese wunderbar cremige Konsistenz ist eine sehr tröstliche Sache. Und schmeckt großartig!
Noch schnell auf den letzten Drücker gab es Eierschwammerlgulasch, allerdings ohne Paprika. Keine Ahnung, wie das passieren konnte, dass mir einmal der Paprika ausgeht! Dazu habe ich Serviettenknödel gekocht. Sehr gut war das!
Ich bin nicht so sicher, ob das nun wirklich unter "gekocht" gut aufgehoben ist, aber was soll's: Ihr kennt das sicher, dass sich das Fett vom Rest einer einstmals streichfähigen Masse trennt. Mir passiert das immer wieder bei Tahini oder meiner geliebten Gianduja. Da kann man sich sehr leicht helfen. Einfach rein mit einem Knethaken vom Handmixer und mit ein wenig Geduld den Mixer seine Arbeit direkt im Glas machen lassen. In 5 Minuten ist das Malheur behoben.
Gesehen
Ein Who is Who der österreichischen Schauspieler bietet der Film Welcome Home Baby, ein Horrorfilm. Der Inhalt ist schnell erzählt: Die Berliner Notärztin Judith (Julia Franz Richter), die als Kind von ihren Eltern weggegeben wurde, erfährt, dass sie ein Haus in Österreich geerbt hat. Sie macht sich mit ihrem Mann Ryan (Reinout Scholten van Aschat) auf den Weg, um den Verkauf des Hauses abzuwickeln. Sie lernt die undurchsichtigen Dorfbewohner (gespielt von Gerti Drassl, Maria Hofstätter, Gerhard Liebmann, Linde Prelog, Inge Maux, Erika Mottl und Beatrix Brunschko) kennen, die alles mögliche unternehmen, damit Judith im Dorf bleibt. Es beginnt ein Verwirrspiel, bei dem Judiths Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und Fantasie verschwimmen. Es werden alle Mittel, die Psychothriller bieten können, aufgefahren, um Traumata greifbarer zu machen.
Der Film startet am 3.10. in den österreichischen Kinos.
Meine Thaichili sind mehr als erntereif! Man sieht, dass einige Chilis schon anfangen zu schrumpeln. Es sind übrigens noch genug auf der Pflanze. Also ein scharfer Winter ist gerettet. Diese da kommen in ein Plastiksackerl und wandern in den Tiefkühler. Die anderen bleiben auf der Pflanze und ich beernte sie, bis der Frost die Freude beendet. Jedenfalls: es herbstelt! Mich erwischt das gerade komplett am falschen Fuß. Ich wäre eigentlich mit dem Sommer noch lange nicht fertig, denn ich war nicht ein einziges Mal an einem See, nicht ein einziges Mal bin ich an einem lauen Sommerabend bei einem Heurigen gesessen, ich war nie im Theater im Park oder einem Open Air Kino. Meine freie Zeit spielt sich zu 95 % bei meiner kranken Familie ab. Ich fühle mich betrogen um den Sommer dieses Jahr. Wenigstens war ich etliche Male mit Freundinnen etwas essen oder einen Kaffee trinken in Schanigärten. Ich mag gar nicht dran denken, dass auch das in absehbarer Zeit vorbei sein wird, denn immunsupprimierte Verwandte und sich selber allen möglichen Keimen aussetzen, das ist nicht vereinbar. Ich seufze mal ganz tief und hoffe, dass es bei euch erfreulicher ist.
Essenstechnisch ist das jetzt meine liebste Zeit im Jahr: Auf den Märkten biegen sich die Standeln vor lauter Obst und Gemüse. Mein Ding ist ja Obst. Wenn ich ein Insel-Lebensmittel nennen müsste, wäre das Obst. Ein Kuchen ist für mich dann perfekt, wenn es ein Obstkuchen ist. Ein Salat ist dann ein komplettes Essen, wenn auch Obst mit im Spiel ist. Also man sieht, ich bin jemand, der mit Toast Hawaii aufgewachsen ist. Und daher ist auch ein Dessert für mich perfekt, wenn Obst mit im Spiel ist. Wenn es dann noch warm auf den Tisch kommt wie hier, dann ist es mein Himmelreich.
4 Dessertportionen 8 Pflaumen 3 Kardamomkapseln 1 TL Sumach 3 EL flüssiger Honig Abrieb von ½ Bio-Orange 1 TL Zitonensaft
Für die Pistazienkerne: 45 g Zucker 1 Prise gemahlener Zimt Salz 70 g Pistazienkerne
Für das Kardamom-Obers: 200 g Schlagobers 3 TL Honig 3 Kapseln Kardamom
Das Backrohr auf 180 Grad Umluft vorheizen.
Die Pflaumen halbieren, entkernen und in ein ofenfestes Gefäß schichten. Die Pflaumen sollen gerade so reinpassen.
Alle (!) Kardamomkapseln aufbrechen, die Samen in einem Mörser fein mahlen. Die Hälfte von dem entstandenen Pulver für das Kardamom-Obers zur Seite stellen. Die andere Hälfte mit Sumach, Honig, Zitrusabrieb und -saft, außerdem 1 EL Wasser vermischen. Diese Mischung über die Pflaumen träufeln. Ins Rohr schieben und ca. 20 min. backen, bis die Pflaumen ganz durchgegart sind.
Für die kandierten Pistazienkerne ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Zucker, Zimt, 3 EL Wasser und 1 Prise Salz in einer größeren Pfanne erhitzen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die Pistazienkerne dazugeben und 3-4 min garen. Dann die Kerne auf das bereitgestellte kleine Blech mit dem Backpapier kippen und rasch verteilen, damit sie nicht aneinander festkleben. Vollständig abkühlen lassen. Ich hab die Pistazien grob gehackt.
Für das Kardamom-Obers das Schlagobers mit dem Honig und dem bereitgestellten Kardamom mixen, bis weiche Spitzen entstehen.
Die Pflaumen in Schüsselchen anrichten, dabei den entstandenen Saft nicht vergessen! Mit dem Obers garnieren und den Pistazien bestreuen. Sofort servieren! Die heißen Pflaumen lösen das Obers teilweise auf, daher mit einem Esslöffel servieren, damit man diese köstliche Mischung gut aufessen kann.
Das erste vegetarisch-vegane Kochbuch von Sami Tamimi ist da! Er war längere Zeit Co-Autor von Yotam Ottolenghi, nun hat er ein Kochbuch mit über 100 neu interpretierten Rezepten aus seiner Heimat Palästina geschrieben. Boustany heißt auf Arabisch Garten, genauer gesagt war es in seiner Kindheit der Garten, der das Haus seiner Großeltern umgab, ein unbeschwerter Ort, und diesem Andenken ist das Buch gewidmet. Nachdem in der Kindheit von Sami Tamimi hauptsächlich Gerichte aus Getreide, Gemüse und wild gesammelten Pflanzen auf der Speisekarte standen, hat er sich auf diese Zutaten beschränkt.
Es gibt auch Ausführungen des Autors, die einem die palästinensische Küche insgesamt nahebringen, was für mich sehr hilfreich war, denn ich hatte absolut keine Ahnung von dieser Art von Küche.
Das Buch ist gegliedert in die Kapitel "Vorratskammer"; "Frühstück und Brunch", "Kleine Gerichte, Dips und Saucen", "Salate", "Suppen", "Unter der Woche", "Für Gäste und Feste", "Brot" und "Süßspeisen". Die Rezepte sind aufgeteilt in eine Zutatenliste und einen Textteil. Zu Beginn jedes Rezepts findet man einen kurzen Text zur Einführung in das Gericht.
Die Fotos sind klar und sachlich. Es sind zu den meisten Gerichten Fotos vorhanden. Bei manchen Rezepten gibt es Bild-Anleitungen wie links zu sehen, was ich sehr hilfereich finde.
Die meisten Zutaten sind einfach zu bekommen, aber einige Gewürze wie Sumach und Zaatar sollte man schon kaufen, bevor man ans Werk geht. Die Gerichte sind dann einfach zuzubereiten. Weder kochtechnisch noch ausrüstungstechnisch werden hohe Ansprüche gestellt. Die Rezepte sind durchwegs gelingsicher.
Insgesamt ist es ein sehr sorgfältig gearbeitetes Buch, mit dem das Nachkochen Freude berereitet.
Sollen wir kochen gehen?
Stangenbohnen mit Lauch und Tomaten
Nachdem in meinem Gemüsekisterl wunderbare Fisolen drinnen waren, wurden aus den Stangenbohnen einfach Buschbohnen. Herausgekommen ist ein schöner Gemüseeintopf, der super an kühleren Tagen zu den derzeit überquellenden Märkten passt. Die bekannte Kombination aus Fisolen und Paradeisern wird hier um einige Gemüsesorten erweitert und wird so zu einer eigenständigen Mahlzeit.
Gegrillter Halloumi mit Portulaksalat
Bei mir wächst der Sommerportulak mittlerweile zwischen den Bodenplatten auf Balkonien heraus. Wenn man den einmal gesät hat, dann hat man ihn offensichtlich für alle Zeiten. Mir kam daher dieses Rezept sehr gelegen! Passend zu den Hundstagen war das ein flott zubereiteter Salat, der genau gar nix vermissen lässt.
Sumach-Zwiebel
Für den Portulak -Salat brauchte ich
diese Zwiebel, die man am besten am Vortag ansetzt. Sie halten sich in
dem Gewürzsud bis zu drei Wochen. War ein willkommener Begleiter zu
vielen sommerlichen Gerichten.
Würfelsalat für jeden Anlass
Ein immer wieder gern gegessener Salat als Beilage für sehr viele Gerichte ist das! Gurken, Paradeiser, Frühlingszwiebel, Radieschen, Chilis, Olivenöl, Knoblauch, Zitronensaft und diverse Gewürze treffen sich zu diesem Erntedankfest. Erstaunlicherweise kommen hier Dillsamen in die Marinade, was ich noch nicht kannte.
Shatta − Chilisauce
Das ist eines der unverzichtbaren Würzmittel, die man eigentlich immer im Kühlschrank stehen haben sollte. Durch den Apfelessig und das Salz, abgedeckt mit Olivenöl, kann man dieses Gewürz bis zu drei Monate aufbewahren. Mir ist das eine sehr willkommene Art, meine Chilis zumindest für eine Weile konservieren zu können.
Rote Bete mit Labneh, gerösteten Kernen, Samen und Schnittlauch
Bei mir waren gelbe Rote Rüben im Gemüsekisterl und auch die haben sehr gut gepasst für dieses Gericht. Ein Teil der Roten Rüben wird gekocht, ein anderer Teil mariniert. So hat man gleich zwei verschiedene Geschmacks- und Texturerlebnisse in einem Gericht. Das fand ich echt spannend!
Das war mein Favorit aus dem Buch, daher werde ich das genauer vorstellen.
Nach der Buchbesprechung noch gekocht:
Milchreis mit Traubenkompott
Das Rezept hat mich sehr interessiert, denn Milch kommt darin nicht vor. Aber durch Tahini bekommt der mit Kurkuma gelb gefärbte Reis tatsächlich eine milchige Konsistenz. Und schmeckt durch diverse Gewürze dann auch schön exotisch.
Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Mir war das eine sehr willkommene Anleitung, mich in die palästinensische Küche einzuarbeiten. Viele Ideen kannte ich aus der jüdischen Küche, aber Sami Tamimi hat halt immer wieder einen eigenen Dreh an den Rezepten, der sie unverwechselbar macht. Ein gelungenes Buch!
Fakten zum Buch: ISBN: 978-3-8310-5083-3 Erschienen: Juli 2025 Umfang: 320 Seiten Format: 206 x 280 mm fester Einband (Mit Folienprägung und Leseband)
Danke an den DK-Verlag, dass er mir ein Exemplar des Buches für die Rezension überlassen hat.
Heimisches Frühkraut gibt es jede Menge auf den Märkten. Das passt zu einem lange schon geplanten Essen: In Wien gibt es eine neue Form von Krautfleckerl, die angeblich die allerbesten sind. Serviert werden sie im Azzurro, wo ich schon essen war und es mir sehr, sehr gut geschmeckt hat, aber diese Krautfleckerl kannte ich noch nicht.
Sylvia von Brotwein richtet gerade ein Event bei Zorra aus, das gut zum Thema passt: Kochen mit Gartenernte und Gemüsekisten. Da bin ich gern dabei.
Ja, die Menge an Butter ist fast schon unanständig, aber wie immer schmeckt so etwas dann halt verdammt gut. Was der Gipfel ist und was man auf keinen Fall weglassen sollte, sind gehackte Petersilie und geriebene Zitronenschale, die am Ende über alles gestreut werden, denn die beiden Zutaten geben dem Gericht eine wunderbare Frische, die ich immer sehr gut brauchen kann.
Schon länger hat Tobias Müller das
Rezept verraten, bisher ist es in den Untiefen meines PCs vor sich
hingetümpelt, aber jetzt war echt Zeit, es auszuprobieren.
Für 4 Personen
500 g Fleckerl Salzwasser zum Kochen
ca. 300 g Kraut, erst in Streifen und die dann in Stücke geschnitten
Kraut und Zwiebel schneiden. Zucker in einem ausreichend großen Topf karamellisieren lassen. Mit dem Weißwein ablöschen, Kraut, Zwiebel, Gewürze und Butter zugeben und zu einer cremigen Konsistenz einkochen. Hat man eine Krautsorte, bei der die Blätter locker aufeinander liegen, z. B. Spitzkraut oder Braunschweiger Kraut, geht das innerhalb von 15 Minuten, das etwas sperrigere Lagerkraut braucht mindestens 30 Minuten.
Mit etwas hellem Miso und Essig abschmecken. Das Kimchi gut abtropfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Krautmischung und Kimchi mischen und gemeinsam erhitzen.
Fleckerl kochen. Abseihen und die Fleckerl zum Gemüse geben, alles gut durchmischen. Mit frisch geriebener Zitronenschale und gehackter Petersilie servieren.
Im Azzurro wird Ayran, das türkische Joghurtgetränk, zu den Fleckerln serviert.
Ich möchte anmerken, dass der Turbohausmann 4 (!) Teller von diesen Fleckerl gegessen hat. 😉
Heute serviere ich euch ein finnisches Gericht, das ich schon seit ein paar Jahren mache. Es ist ein traditionelles Rezept namens Klappgröt oder Vispipuuro, das
es in vielen Varianten gibt, aber dieses hier hat den Vorteil, dass man
die Beeren, die jetzt reif sind, frisch verwenden kann. In Finnland
macht man es meistens mit Preiselbeersirup, also bei den Beeren kann man
wirklich das verwenden, wozu man aufgelegt ist. Hat man im Winter Gusto
auf dieses Dessert, macht man es einfach mit gutem Sirup. Aber da wir
ja bei den Rettungsaktionen sind, zeig ich euch, dass es wirklich sehr
einfach geht.
Rezeptquelle: frei nach "Immer wieder vegan" von Katharina Seiser
Ein Dankeschön an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren der Rettung und ein ebenso großes Danke an Britta und ihren Mann für die Hilfe bei der Technik und das Banner.
Für 4 Portionen
200 g Ribiseln 200 g Himbeeren 80 g Kristallzucker (evtl. mehr) 50 g Grieß 1 Prise Salz
3 EL gehobelte Mandeln Früchte für die Deko (sehr gut passen Rysteribs) oder Kräuter (hier Zitronenverbene und Zitronenmelisse)
200
g Ribiseln gleich am Stiel in einen Topf geben, Himbeeren, 350 ml Wasser, 1 Prise Salz und 80 g Kristallzucker dazugeben. Aufkochen lassen und etwa 5 min. bei mittlerer Hitze kochen. Durch ein feinmaschiges Sieb seihen, die Früchte dabei gut ausdrücken. Der gewonnene Sirup soll ungefähr 500 g wiegen. Sollte es ein wenig mehr oder weniger sein, dann bitte die Grießmenge anpassen: der soll ca. 10 % vom Gewicht des Sirups wiegen.
Sirup
in den ausgewaschenen Topf zurückgeben, Grieß mit dem Schneebesen gründlich einrühren.
Salz dazugeben. Unter Rühren aufkochen, mit Zucker
abschmecken und 5 Minuten unter Rühren kochen lassen.
Auskühlen lassen. Zugedeckt mindestens 2
Stunden im Kühlschrank gut durchkühlen lassen.
Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze unter
häufigem Rütteln goldbraun rösten.
Die feste, eiskalte Grießmasse mit den Quirlen des Mixers oder in der Küchenmaschine mit dem Schneebesen auf
hoher Stufe 5 Minuten aufmixen. Sie muss heller und cremiger werden und
an Volumen und Schaumigkeit zunehmen.
Beerengrieß sofort in Schälchen anrichten, mit Früchten, Kräutern und/oder Mandeln garnieren und servieren.
Das Highlight dieses Monats war tatsächlich Eis und zwar das vom Gelato Carlo. Der ist ein Meister seines Fachs und ich kenne kein besseres in Wien.
Ich habe Cassata und Kalamansi gegessen. Das Cassata war sehr gut. Die kandierten Früchte waren recht klein geschnitten, sodass es ein angenehmes Mundgefühl war. Das Kalamansi war auch toll, volles Fruchtaroma wie damals auf Sri Lanka, wo ich das einzige Mal in meinem Leben Kalamansi gegessen habe. Das Kalamansi-Eis ist relativ unsüß, also da muss man sauer schon so mögen wie ich.
Vor dem Gelato war ich im Café Hummel und hab dort − weil eben klar war, dass ich danach zum Carlo gehe − ein Kinderschnitzi gegessen. Das war ein richtig, richtig gutes Wiener Schnitzel mit soufflierter Panier und auch richtig guten Erdäpfel-Vogerlsalat.
Wieder einmal im Motto - das liegt aber auch so fein: Man sitzt jetzt schon unter großen Bäumen auf der Mahü, im Blick hat man den netten Laden vom Motto, wo das Baguette wunderprächtig prästentiert in der Auslage steht.
Eine Freundin und ich haben Quiche Lorraine mit einem kleinen Salat und Kräutertopfen gegessen. Wie immer war das sehr gut!
Mit einer sehr netten Bekannten habe ich mich im Hansen getroffen. Sie deckt mich jedes Jahr ein mit exotischen Pflanzen, von denen sie selber Ableger macht. Ich bin jetzt unter anderem reicher um Kubanischen Oregano − schaut ganz anders aus als eurpäischer, duftet aber genau so.
Wir haben beide die Tagliatelle mit Ziegenfrischkäse und Eierschwammerl gegessen. Die einzigen Schwammerl waren die, die oben drauf liegen. Nicht sehr ambitioniert, aber ein bodenständiges Essen das in Ordnung war.
Auf dem Weg von Termin A zu Termin B hat der Magen geknurrt und da kommt mir ab und zu der Trzesniewski ganz recht. Die Brötchen sind sehr okay und man kann sitzen zum Essen. Eine Leberkässemmel wäre auch eine Möglichkeit, aber ich kann unmöglich im Gehen essen. Nicht einmal ein Eis kann ich beim Gehen essen.
Dieses Mal waren Krabbe, Speck mit Ei und Thunfisch mit Ei meine Wahl. Alle waren wie immer frisch und gut.
Ich brauchte eine Belohnung: Weil ich in der Nähe war, war ich beim Maiz mittagessen. Die Tortillas waren gut. Es gibt immer 3 Füllungen zur Auswahl, einmal vegetarisch, einmal Fleisch, einmal was anderes, was dieses Mal Chorizo war. Letzteres war mein Favorit. Und die Pona-Limo dazu war sowieso super.
Noch einmal brauchte ich eine Belohnung und war beim Tichy. Sehr gut war es wieder einmal! Ich habe ein "kleines Gemischtes" gegessen, bitte das sind vier Sorten Eis. Danach braucht man echt den Rest des Tages nichts mehr essen. Wie immer kann ich Malaga sehr empfehlen, auch das Heidelbeereis war gut, ebenso Marille und Haselnuss.
Gekauft
Ein Foto vom Favoritner Schreimarkt, von einem "meiner" Standeln. Hier gab es echt schöne Eierschwammerl, wie es sie nur bei trockenem Wetter gibt: klein und fest! So mag ich sie am liebsten. Ich habe natürlich Eierschwammerlgulasch damit gemacht, aber auch kleine Quiches nach diesem Rezept damit gemacht, die wieder einmal sehr gut bei meinen Gästen ankamen.
Mein Gemüsekisterl macht ja eigentlich Sommerpause, weil so viel am Feld zu tun ist zu dieser Jahreszeit. Aber ich hab Glück und konnte bei einer Sonderlieferung zuschlagen. Okay, über die Größe des Zucchino, der dezent ein Kilo gewogen hat, müssen wir noch reden ...
Falls jemand mal in die Verlegenheit kommt, an frische Rote Rüben mit Grün zu kommen: Das Grün kann man wie Mangold verwenden. Oder man schaut nach auf meinem Blog, wo ich schon mal schicke Packerl damit gemacht habe: click
Es gab schon Maracuja bei Crowd Farming und das zur Marillenzeit! Das ist eine sehr geniale Geschmackskombination, die ich immer wieder gerne in Form von Marmelade mache. Also gleich ein bissl was für die kalte Jahreszeit vorbereiten, das ist immer fein.
Mit einer Freundin habe ich eine Flasche Sparkling White von der Copenhagen Winery aufgemacht und sehr genüsslich auf Balkonien getrunken. Dieser Sprudel wird aus Holunderblüten gemacht, schmeckt aber überhaupt nicht danach, ist nicht süß und schmeckt hervorragend. Ich finde, das ist das perfekte Getränk für genau so eine Gelegenheit, wie ich sie hatte.
Gekocht
Mein Feigenbäumchen trägt gerade so brav! Und ich muss sagen, ich habe wirklich ein erfreuliches Repertoire an Feigenrezepten hier am Blog. Das erste, was ich mit meinen Feigen immer mache, ist Jamie Olivers Sexiest Salad, denn der ist immer eine große Freude!
Ja, Marillenzeit. Das heißt, ich habe jede Menge Marillenkuchen gebacken, vor allem aber meinen Wachauer Topfenstrudel, den ich allen nur wärmstens ans Herz legen kann. Also los, noch gibt es schöne Marillen. Der schmeckt garantiert! Auch kalt am nächsten und übernächsten Tag − falls dann noch etwas da sein sollte, was selten der Fall ist.
Heiß war es, also Salatzeit. Besonders Gurkensalat ist mein Ding. Und nachdem ich gern chinesisch koche, ist besonders der chinesische Gurkensalat eine ganz tolle Sache.
Nachdem es nur wenige heiße Phasen in diesem Juli gab, musste auch mal was Handfestes her. Bröselkarfiol ist so ein schnelles Essen, das ich immer wieder gern mag. Also ist auch perfekt für den Sommer, wenn man keine Lust hat zu kochen.
Wichtig: Niemals vergessen, dass man die Brösel salzen muss!
Hitzezeit = Fetazeit. Zumindest in meinem Haushalt. Man kann echt so lässige Sachen mit Feta machen. Und die wenigstens fallen in die Kategorie, die Arbeit macht. Am allerliebsten ist mir seit vielen Jahren dieser Feta mit Paradeisern. Einfach ein paar Zutaten schneiden, würzen, ab damit ins Rohr und fertig ist ein richtig feines Essen. Dazu unbedingt ein südländisches Brot servieren, um das entstehende Saftl auftunken zu können.
Den ersten reifen Holunder hab ich schon in Sankt Favoriten entdeckt! Dazu eine Hand voll Zwetschken vom Schreimarkt und/oder ein Apferl und/oder eine Birne und fertig ist das allerbeste Hollerkoch. Los, weg vom Computer, raus in die Botanik zum Hollerpflücken!
Auch wenn ich manchmal das Gefühl hab, dass das Ungeziefer schön langsam gegen mich gewinnt auf Balkonien, ist es doch auch nett. Überhaupt die Kräuter sind ein richtiger Gewinn beim Kochen. Es gibt kaum ein Essen, das ich nicht aufpeppen kann mit viel Grünzeug. Und die lauen Sommerabende, die ich draußen bei Kerzenschein verbringe, sind eine feine Sache. Ich wohne nah an einem Schulzentrum und den ganzen Sommer über ist da schlicht und einfach Ruhe. Letztens hab ich hier in der Gasse eine Mutter gesehen, die mit ihrem Kind das Skaterfahren geübt hat − mitten auf der Straße. Abends fährt hier genau niemand mehr, daher geht es auch, dass Kinder ihre ferngesteuerten Autos auf der Straße herumdüsen lassen. Schon sehr paradiesisch! Auch wenn ich manchmal Urlaubssehnsucht habe, so ist der Sommer auf Balkonien doch die schönste Zeit im Jahr.
Eigentlich wäre alles toll, wenn ich nicht umgeben wäre von schwer kranken Angehörigen. Wie sehr so etwas das Leben beeinträchtigen kann, merke ich nun schon ein ganzes Jahr. Das Leben steht auf dem Kopf und ich hab keine Ahnung, was ich tun könnte, dass es wieder gerade gerückt wird. Das ist leider eine bittere Erkenntnis aus dem vergangenen Jahr, dass ich mich noch so bemühen kann, ich selber kann in diesem Fall leider wenig beitragen, sondern muss mich drauf verlassen, dass andere ihren Beruf verstehen.
Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Sommer. Ich schick euch ein Zwickerbussi!