Donnerstag, 5. Juni 2025

[Kochbuchbesprechung] Le Sud von Rebekah Peppler


Die Autorin Rebekah Peppler hat das gemacht, wovon viele Amerikaner träumen: Sie ist nach Frankreich ausgewandert. Nun liegt ihr mittlerweile drittes Kochbuch über die französische Küche vor. Sie zeigt Rezepte aus der Region Provence-Alpes-Cóte d'Azur, wo sie sich von Long Covid erholt hat.

Das Buch ist schön gemacht: Es vermittelt so viel südfranzösischen Lebensstil! Die Fotos sind sehr stimmungsvoll und setzen Meer, Apéritif, das Licht, die Märkte und überhaupt alles, was man sich als Urlaub in Südfrankreich in Kombination mit Essen vorstellt, in Szene. Das ist auch die Stärke des Buches: Da will man hin, dort will man sich die Sonne auf den satten Bauch scheinen lassen, so fühlt sich Urlaub an.

Die Rezepte sind alle denkbar einfach aus dem Handgelenk zu schütteln und ich habe keines gefunden, in dem es Stolpersteine gibt. Man muss keine besonderen Kochtechniken beherrschen, auch die Zutaten bekommt man einfach − am besten auf einem schönen Markt, der schon ein wenig von Urlaubsstimmung vermittelt. Es finden sich sowohl bereits bewährte als auch neue Rezepte der französischen Küche.

Gegliedert sind die Rezepte in die Kapitel "Apéritifs + Cocktails", "Vorspeisen", "Fleisch und Fruits de Mer", "Pasta + Sandwiches", "Gemüse", "Salate", "Etwas Süßes" und "Käse + mehr". Dazu finden sich Einschübe zu spezifischen Themen, die südfranzösische Küche betreffen, z. B. über den typischen Wein der Region, den Rose, oder unkomplizierte Snacks. Die Rezepte sind eher fleischig-fischig, aber es finden sich auch viele vegetarische Gerichte.

Die Fotos in dem Buch stammen von Joann Pai. Wenn man gern richtig feminine Mood-Fotos mag, sollte man einen Blick auf die Homepage machen, dann bekommt man auch gleich einen Vorgeschmack, was einen im Buch erwartet.


Wollen wir kochen gehen? 













 

Salat mit frischen Kräutern

Für das Foto hab ich den Salat gleich mitten in meinen Topf-Kräutergarten gestellt. Da rein durften Petersilie, Minze, Dille, Fenchelkraut und Schnittlauch. Daraus wurde ein schöner Frühsommersalat.







Marinierter Chevre mit rotem Pfeffer

Das ist so ein Rezept, wie ich es mir für den Sommer auf Balkonien vormerken werde: Einige wenige Zutaten, im Handumdrehen gemacht und es ist doch viel mehr als einfach Käse zum Salat. In diesem Fall habe ich den Käse auf Linsensalat gebettet, dazu ein Stück Baguette oder französisches Landbrot und ein nettes Essen steht am Tisch. Sowohl Salat als auch Käse bereitet man irgendwann vor und man muss sie nur mehr servieren.



 Meine Liebslingspasta fern des Meeres

Das ist ein ganz typisches Gericht aus dem Buch: Sardellen, Kapern, Salzzitronen und mehr Umami-Bomben sorgen für enorm viel Geschmack. Eigentlich wollte ich dieses Rezept vorstellen, aber Frau Magentratzerl war schneller


 






Sauce Gribiche

Eine der klassischen Saucen zu Spargel ist Sauce Gribiche. Sehr treffend ist sie im Buch als Vinaigrette mit Textur beschrieben. Also wenn man Gusto auf Säuerliches mit was drinnen hat, dann ist die die richtige Wahl.

Es gibt übrigens eine eigene Anleitung für das Kochen von Eiern im Kochbuch, was ich für Koch-AnfängerInnen für wichtig halte.

Pochiertes Fischfilet mit Mayo

Das war ein ganz, ganz feines Essen. Sorry für das Foto, das dem so gar nicht gerecht wird. zum Glück habe ich vom Pochiersud gleich mehr gemacht und eingefroren, so wird es beim nächsten Mal noch einfacher gehen.

Pommes

Dazu ein weiteres Rezept aus dem Buch, nämlich Pommes. Die werden zweimal frittiert, was sie besonders knusprig macht.

 

Haricots verts mit Schalotten, Kapern und eingelegter Zitrone

Haricots sind recht junge, zarte Fisolen, die ich leider nicht bekommen habe, sondern nur schlicht und einfach normale Fisolen. Die wurden aber zu einer sehr genialen Beilage durch die vielen Aromen, die sich hier treffen. Dieses Rezept werde ich im nächsten Posting vorstellen.

Auch für Salzzitronen findet sich ein Rezept im Buch. 

 

 

 

Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Ich gestehe, dass ich anfangs schon gedacht habe, ob ich ein Kochbuch brauche, in dem sich tatsächlich ein Rezept für Dosensardinen findet, auf die man ein wenig Piment d`Espelette streut. Aber es ist ein richtig feines Sommerkochbuch, das mich innerlich einstimmt auf Abende auf meinem Balkonien, an denen man eben nur einen Salat und Dosensardinen mit Baguette isst. Das ist ein Lebensgefühl, das es wert ist, dass man es einfängt. Vor allem aber: Dieses Kochbuch nimmt die Angst vor französischer Küche. Also wenn ihr jemanden kennt, der frankophil ist oder einen Urlaub in Frankreich plant, dann schenkt ihr bzw. ihm dieses Kochbuch. Eine schönere Urlaubsvorbereitung kann ich mir nicht vorstellen.


Infos zum Buch
ISBN: 978-3-7913-9337-7
Erschienen am 16.4.2025
Format: 18,9 x 24,6cm
Umfang: 280 Seiten
Hardcover, Pappband

 

Vielen Dank an den Verlag, der mir das Buch für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.
 

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