Gegessen
Das Frühstück bei Ignaz und Rosalia am Meidlinger Markt war sehr erfreulich. Ich kannte diese mürben Kipferl, die im selben Gebäude wie das Kaffeehaus bei Hüftgold gebacken werden, schon. Die gehören echt zu den allerbesten, die es in Wien gibt. Sehr nett finde ich auch das Geschirr in diesem Cafè: Das ist wild zusammengewürfelt aus vielen verschiedenen Überbleibseln. Der Kaffee ist ausgezeichnet!
Wenn man am Wochenende einen Platz will, muss man unbedingt reservieren. Es gibt auch nette Sitzplätze im Freien.
Ein Ur-Wiener Beisl ist das Haas Beisl auf der Margaretenstraße. Vor allem hat es gute Wiener Küche und auch Innereienküche. Ab und zu gibt es dort sogar Bruckfleisch, was mittlerweile Seltenheitswert hat.
Für mich ist es auch die Nähe zum Filmcasino, einem der schönsten Kinos, die es europaweit gibt, die das Haas Beisl interessant macht. Auch dieses Mal bin ich einfach vor dem Kino dort reingehupft und hab ein Blunzengröstl gegessen. Es hat ausgezeichnet geschmeckt!
Wirklich eine Freude beim Tichy war dieser Eisbecher Favoriten, der letztes Jahr
zum 150-Jahre-Jubiläum von Favoriten gemacht wurde. Wenn man süß-sauer
gern mag, ist man da auf der richtigen Seite. Weichsel-, Erbeer- und
Weiße-Schoki-Eis kommen in einer sehr guten Weichselsaue daher. Hat
richtig gut geschmeckt.
Mit einer Freundin war ich beim Kojiro. Sie hat diese Sashimi gegessen, ich Sushi. Es sind handwerklich ehrlich gemachte Sushi und ich finde die ganz okay. Es ist jedenfalls ein Schauspiel, wenn man dort auf den Backhockern sitzt: Ununterbrochen klingelt das Telefon und es werden Unmengen an Sushi bestellt. Nun habe ich erstmals in meinem Leben gesehen, wie jemand drei Plastiksackerl links und drei rechts voll mit Sushi davonträgt. Der Koch kommt fast nicht nach mit dem Zubereiten.Mit einer anderen Freundin war ich auf dem Haus des Meeres in der 360 ⁰ Ocean Sky Bar. Der Ausblick ist wirklich ein Wahnsinn! Ich war ein bissi erschüttert, dass da oben nicht einmal ein Geländer war, sondern nur Glaswände. Aber viele Menschen schreckt das ganz und gar nicht und die trauen sich nach vor. Aber egal, es war sehr schön da oben und der Besuch in der Bar war nett. Ich habe einen Cocktail bestellt und der war gut, meine Freundin hat Kaffee und Kuchen geordert und sie hat gesagt, auch das war in Ordnung.
Gekauft
Das Gemüsekisterl von der Iris Wallner war wieder toll. Drei verschiedene Sorten Spargel, Frühlingsknoblauch, Erdäpfel, Salat und ein großer Buschen verschiedene Kräuter haben meinen Speiseplan bereichert.
Aus dem Spargel wurde wieder einmal Sabines Spargel-Pesto, Stevan Pauls Spargelsalat Campagnard, Spargelrisotto und einmal ganz klassisch mit Hollandaise.
Der Erdäpfelspieß ist nach dem tollen Grill-Kochbuch Schaschlick gemacht, dazu gab es Muhamarra nach Easy Wins. Ja, ich verwende meine Kochbücher wirklich alle, auch nach den Rezensionen.
Mein Brot des Monats ist ein Weckerl. Schon länger gibt es da Wiederbrot beim Ströck, das ich recht gut finde. Nun habe ich erstmals ein Wiederweckerl gesehen und sofort zugeschlagen. Und wie zu erwarten war auch das Weckerl richtig gut. Es scheint tatsächlich ganz neu im Sortiment zu sein, denn auf der Homepage war es noch gar nicht zu finden. Es ist auf jeden Fall auf der Wiederkaufenliste!
Gekocht
Wie immer die erste Marmelade der Saison: Rhabarber-Erdbeer-Marmelade. Und wie immer schmeckt sie verdammt gut!
Wichtig: Man hat besser ein wenig mehr Gelierzucker daheim als vom Gewicht vorgesehen, denn sowohl Erdbeere als auch Rhabarber haben recht wenig Pektin. Also unbedingt Gelierprobe machen und eventuell nachdosieren.
Ein Gericht, das den Sommer dieses Jahr schon Anfang Mai eingeläutet hat, sind diese Cevapcici mit Djuvec-Reis nach einem Lafer-Rezept. Ich hab natürlich schon etliche andere Rezepte dafür ausprobiert, aber komme immer wieder gern auf diese Variante zurück. Dazu gab es Ajvar von BioBalkan, das ist immer noch unerreicht gut.
Was ich euch sehr ans Herz legen kann: Nehmt euch eines meiner Crumble-Rezepte vor und bröselt den Teig über eine Mischung aus eingezuckerten Erdbeeren und Rhabarber. Das ist wirklich eine so hervorragende Geschmackskombination, wie ich es nie gedacht hätte. Gleich warm essen mit ein bissl Vanilleeis, das ist echt toll!
Das hier gehört zu den am häufigsten Gerichten gegessenen im Haushalt der Turbohausfrau: Spaghetti mit Gorgonzola-Lauch-Sauce. Einerseits ist es so schnell gemacht, dass das Kochen der Nudeln das ist, was am längsten braucht, andererseits bleibt ab und zu mal irgendein Blauschimmelkäse übrig. Es ist also etwas, das man immer brauchen kann. Und es schmeckt echt gut! Der Lauch macht echt was her in diesem Gericht.Wie jedes Jahr könnte ich mich ab der zweiten Mai-Hälfte von Erdbeeren mit Rahm ernähren. Immer ein bissl schlampert verrührt, dass einmal die Erdbeeren und einmal der Sauerrahm mehr zum Aroma beitragen.
Meine Erdbeeren kommen immer von der Iris Wallner oder vom Brandenstein, beides sind sehr zuverlässige und gute Quellen. Es gibt auch ein Bio-Erdbeerfeld in Jois im Burgenland, wo man ebenfalls gut einkaufen kann. Da war ich dieses Jahr aber noch nicht, weil wir dort im Rahmen von Familienbesuchen reinfallen, was zu dieser Saison noch nicht der Fall war. Jedenfalls ist es bei Erdbeeren wichtig, dass sie nicht zu wild aufgedüngt sind, so haben sie volles Aroma.
Gesehen
Ursprünglich war Pink Floyd in Pompeii ein Filmprojekt aus dem Jahr 1972. Nun wurde diesem Film eine Neuauflage gegönnt mit ein bissi neuem Filmmaterial, vor allem aber ist er remastered. Sprich: Bild und Ton sind nun in allerbester Qualität. Mein Eindruck war in erster Linie: Jessas, waren die jung! Ich bin damals zwar schon auf der Welt gewesen, aber sicher noch nie im Kino. Also es ist wirklich ein Stück Zeitgeschichte, das man da zu sehen bekommt. Die Musik ist immer noch gigantisch gut!
Wer mich kennt, weiß, dass ich mit der Sahara eine besondere Beziehung. Um eine Stadt dort, nämlich Agadez, das in der Mitte von Niger und damit in der Mitte von Afrika liegt, geht es in dem Dokumentarfilm On The Border. Immerhin eine Region, die doppelt so groß wie Deutschland ist.
Viele Jahrhunderte war diese Stadt ein Zentrum der nigrischen Migration, ein Zentrum auch der Tuareg. Durch Wüsten-Ralleys stellten sich auch Touristen ein. Einige Zeit durchquerten 85 % der Migranten aus Afrika die Stadt Agadez. Nach der europäischen Migrationskrise kam diese Stadt immer mehr in den Fokus von europäischen und anderen internationalen Organisationen. 2015/16 wurde auf Druck der internationalen Organisationen ein Gesetz erlassen, das den Transport von Migrantinnen ohne Arbeitserlaubnis unter schwere Strafen stellte. Damit wurden bis dahin legale Transporteure mit einem Schlag arbeitslos oder zu illegalen Schleppern. Es wurde der gesamten Region, die bis dahin ein Handels- und Transportzentrum war, die Lebensgrundlage entzogen.
Das Kamerateam begleitete diese Stadt, die leider mittlerweile zur Roten Zone, also maximal gefährlichen Zone gehört, 5 Jahre lang. Es kommen etliche Menschen, die dort leben, genau so zu Wort wie Vertreter von internationalen Organisationen. 2023 stürzte das nigrische Militär die neu gewählten Regierung und es kam zu einer Annäherung an Russland. Das Gesetz gegen illegale Migration
wurde aufgehoben, EUCAP sowie die französischen Truppen mussten das Land verlassen, deutsche
und amerikanische Militärbasen wurden geschlossen. Auch das Filmteam musste die Dreharbeiten aus
Sicherheitsgründen abrupt beenden.
Der Film stammt von Ignaz Hauzenberger und Gabriela Schild, finanzielle Unterstützer waren Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ausgezeichnet wurde der Film bereits bei den Filmfestivals in Amsterdam, Kopenhagen, München, Schwerin und Prag.
Ich war zutiefst bewegt und auch erschüttert von dem Film. Er zeigt eine Grenze, die einerseits sehr präsent, andererseits nicht da ist. Offizieller österreichischer Filmstart ist der 13.6.2025.
Das ist eine der schönsten Aussichten, die man in Wien haben kann; und ich habe sie im Mai fast jeden Tag erlebt. Der Regenbogen ist jetzt irgendwie symbolisch, denn ein Teil der Wolken um mich herum scheint sich zu lichten.
Den chinesischen Fluch "Mögest du in interessanten Zeiten leben", kennt ihr? Daher wünsche ich euch weniger spannende Zeiten als ich sie derzeit habe und schicke ein dickes Bussi durch die Leitung.
Wieder sehr gerne gelesen! Ich wünsche einen Sturm, der sämtliche Wolken vertreibt und schick ein Busserl zurück. Alles Liebe, Silvia
AntwortenLöschenDankeschön, das freut mich!
LöschenIch schließe mich an und sende alles alles Gute (ich kenn den Ausblick)!!
AntwortenLöschenÜbrigens, die Marmelade sieht göttlich aus!!
Vielen Dank - für Wünsche und Kompliment.
LöschenAllein die pochierten Eier in der Käsesauce mit Erdäpfel und Kräutern scheinen mir eine Reise wert zu sein. Deine Tipps sind wie immer inspirierend. Hab vielen Dank.
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