Sonntag, 12. Oktober 2014

Ich habe vorwärts!

Schon längere Zeit, genauer gesagt seit meinem Blogevent Österreich kulinarisch bei Zorra, verfolge ich den Blog schwarzthoughts, weil damals hat mir der Heimo keck die Zunge rausgestreckt. Und ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen, weil ich Leute mag, die nackerte Bilderrahmen an der Wand hängen haben, mit Gerschirrhangerln arbeiten und Lieder wie Alle Menschen samma zwider verlinken. Außerdem kauft er sein Grünzeug im Kartoffelkombinat, was mir als FoodCoop-Mensch sehr gefällt. Und er kann wirklich gut schreiben, der junge Mann!

Nun hat mein Blog heute Geburtstag. Und so gesehen habe ich auch vorwärts! Wird auch nicht jünger, der Blog, aber macht mir immer noch Freude. Andere Blogger verlosen fesche Sachen zu so einer Gelegenheit, ich bin faul, ich mach nix, sondern lass mich bedienen - ich habe von Heimo ein Posting spendiert gekriegt. Samt schräger Musik. Mein Lieber, die spielst bitte deinem frisch gebackenen Nachwuchs nicht so schnell vor! Die geht echt nur für Erwachsene. ;)

Überraschend wurde ich von zwei ganz lieben Freunden auch noch mit einem Blogbeitrag zum Bloggeburtstag beglückwünscht. Ich freu mich total! Hier gibt es total tolle Eierlikörschnitten mit Himbeeren für meinen Blog. Die passen sicher sehr gut nach diesem Gemüsestrudel.

So, jetzt ist aber Heimo dran!

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ICH habe vorwärts!
Wutanfälle, Gott ich liebe sie. In meiner Familie spricht man davon, dass an irgendeiner Lebens-Kreuzung unserer Ahnen italienisches Blut aufgegabelt wurde. Das würde meine energetischen Momente erklären. Mit dem Alter werde ich aber immer ruhiger und genieße im zunehmenden Maße die Wutanfälle anderer Menschen. Nicht die dahingerotzten 'Määhs' oder entäuschten 'Buhhs', auch nicht die Flatrate Beschimpfungen aufgebrachter Rad- und Autofahrer. Nein, ich spreche von den empörten, aus den innersten Herzkammern stammenden Wutorgien. Fußballer scheinen hierfür ein Händchen zu haben. Ich hatte vor einiger Zeit schon über Scheiß Eis geschrieben und war vor einigen Tagen Betrachter von 'Ich habe vorwärts. ICH habe vorwärts!!!'. Ein Radfahrer wurde an einer Kreuzung von einem Transporter geschnitten und fuhr empört winkend vor demselben schreiend her. Herzerwärmend! Zugegeben, so ruhig ist es auch nicht. Mein 'Ich habe vorwärts' Momentum sind Teige aller Art. Oft probiert, bringen sie mein Blut in Wallung wie sonst nur mehr mein unsäglich instabiler Fußballverein. Mit der neuen Lieferung des Kartoffelkombinats war vergangene Woche wieder die Chance gekommen, mich zu testen und meinem kulinarischen Endgegner in die Augen zu schauen. Dazu legt man Suicide Note von Pantera auf. Ein sensationelles Lied, das meiner Teigzubereitung vom Takt her sehr entgegenkommt:


Als Mise en Place habe man vorbereitet:

Für den Teig
• 300g Mehl
• 4 EL Öl
• 3 Eigelbe
• Salz

Für die Füllung
• 1 Zwiebel
• 1 Hokaidokürbis
• 300 g frischer Spinat
• 1 Packung Schafskäse
• Salz, Pfeffer, Muskat
• Olivenöl

Zum Anrichten
• Joghurt
• Knoblauch und / oder Schnittlauch


Musik zum Laufen bringen, Kürbis heiß waschen, Innenleben extrahieren und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen und kleinhechseln. In einer großen Pfanne in Öl anschwitzen, Kürbis dazugeben und bissfest dünsten. Dann gewaschenen Spinat unterheben, das Ensemble salzen, pfeffern und muskatieren. Geschnittenen Schafskäse noch dazu, umrühren und kosten. Die Zutaten für den Teig mischen und mit den Händen verkneten. Lauwarmes Wasser zugießen (lassen) bis ein elastischer Teig entsteht.
Was bedeutet elastisch?
Elastisch wie ein iPhone in der Gesäßtasche, meine Wenigekeit nach 7 Gin Tonic oder ein Italiener auf der Wiesn. Es braucht neue Maßeinheiten – so kann man nur scheitern.
Der zweite Anlauf sitzt. Teig kurz ruhen lassen. Den Küchentisch einmehlen. Nicht sparsam mit dem Mehl umgehen so wie ich im ersten Anlauf – nein großzügig wie in den 'früher war alles besser Zeiten' aktiv werden. Teig dreiteilen und je einen Teigklumpen mit einem bemehlten Nudelholz auf einem bemehlten Geschirrhangerl fein ausrollen. Jetzt wie ein Raucher denken und Fülle auf einer Längsseite auftragen und mit Hilfe des Geschirrhangerls einrollen. Strudelrolle aufs Blech bugsieren und dies zumindest zwei Mal wiederholen. Die Teigrollen mit Olivenöl balsamieren, mit einer Gabel ein paar Mal einstechen und für gute 30 Minuten bei 180 °C ins Backrohr. Schnell, bevor der Teig wieder irgendwo festkleben kann.

Dazu passt klassischerweise ein Joghurtdip mit Schnitt- und/oder Knoblauch sowie Torpedo Craft Beer oder ein Glaserl Rheinriesling von Karl Schnabel.

Cheers auf deinen Vorrang! Wir haben es wieder geschafft!
Meines Erachtens lässt sich dieses Rezept auch sehr schön als Trinkspiel umsetzen. Jedes Mal, wenn zu wenig Mehl verwendet wurde, jedes Mal, wenn der Teig die Finger nicht verlassen will und jedes Mal, wenn man sich denkt, dass man nie mehr einen Teig machen möchte, trinkt man einen Schnaps seiner Wahl.


(Disclamer: Das Originalrezept stammt, ebenso wie das komplette Gemüse vom Kartoffelkombinat. Eine Initiative die es Wert ist! Weiters spiegelt die Geschichte und das Rezept das (Koch-)niveau des Autors wieder, nicht das der Blogbetreiberin!)

29 Kommentare :

  1. Haaaappy Birthday :-) alles Liebe und Gute, ganz viel vorwärts und ich feiere heute gerne mit!!

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  2. Ja sapperlot :-) Alles Gute zum Blog Purzeltag in dem Falle und weiterhin viel Spass!
    Und dem Heimo sein Schreibstil ist toll. Und auch ich leide mit einem unsäglich instabilen
    Lieblingsfussball Verein :-(
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. Ja, gell, der Heimo kann schreiben. Deswegen habe ich seinen Blog auch so ins Herz geschlossen. Seine Postings sind immer so herzerwärmend. :)

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  3. das Strudelmachen setzt ich lieber nicht als Trinkspiel um...
    und du hast recht, lass dich zum Bloggeburtstag bedienen und alles Gute wünschen, auch von mir,
    lg

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    1. Danke, Friederike!
      Ich muss mal diesen Strudel testen, weil sonst käme ich da mit einem Trinkspiel nicht weit, weil strudeln kann ich mittlerweile sehr gut. ;)

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  4. Herzlichen Glückwunsch zum Blog-Geburtstag! Mach weiter so.
    LG Melli

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  5. Allerherzlichsten Glückwunsch!
    Und sagen wir mal so....wo Du bist, ist vorn :-)
    Ach, und der Heimo kommt auf der Stelle auf die Blogroll :-)

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    1. Also ob ich bei jeder Gelegenheit vorn sein will, das bezweifle ich. ;)
      Genau, auf die Blogroll mit ihm. Ist immer toll, dort zu lesen.

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  6. Auch hier herzlichen Glückwunsch zum Bloggeburtstag!
    Ich freue mich über jedes neue Post von dir oder wie hier über diesen Strudel!
    DAs mit dem Trinkspiel gefällt mir,...aber auch ich kann Strudeln ohne Alk..was nicht heißt dass ich nicht trotzdem..naja....Schönen Sonntag!

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    1. Hallo Sina!
      Danke! Auch für die wirklich gelungene Überraschung! Du kommst auf Ideen. :)

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  7. Alles Gute zum Blogeburtstag, ich freue mich auf viele weitere schöne Postins

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  8. Meinen Glückwunsch kleiner Blog und dir liebe Susi natürlich auch.

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  9. auf den ersten blick hab ich gedacht, ui, jetzt hat es die susi nach dem urlaub doch noch erwischt.
    so wegen "vorwärts" essen und so. ;-)

    und es ist ganz legitim, dass sich dein blog an seinem geburtstag bedienen lässt. :-)
    den strudel vom heimo würd ich jetzt auch gern verkosten.

    ich freu mich schon auf die schmackhaften und interessanten posts die da noch kommen werden.

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    1. Hihi, nein, absolut keine Beschwerden vom Essen im Urlaub. :)

      Na wenn du wieder mal ein Posting übrig hättest, denn täts wirklich was Schönes geben auf meinem Blog. ;)

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    2. Gut, dass du kein anderes Wort verwendet hast ... :D

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  10. Von mir auch alles, alles Gute! Und ja, bitte weiter so. Und ein Stückchen (virtuell) vom feinen Strudel.
    Liebste Grüße,
    Eva

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  11. Happy birthday- und einfach weiter so, mit Neugier und niemals langweilig.

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    1. Freut mich sehr, dass du meinen Blog so erlebst. :)

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  12. Happy Birthday liebe Turbohaus! Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt - oder?
    Ich bin den Monat auch noch dran, aber bei 4 Jahren kann ich nicht mithalten ;)

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    1. äääh - ich kaufe noch ein "Frau" und schiebe das mal auf den Jetlag ;)

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    2. Ach, auch du? Offenbar sucht man sich im Herbst dann neue Betätigungsfelder, wenn das Wetter nimmer so mitspielt, und manche fangen dann halt an zu bloggen. ;)

      Jetlag in diese Richtung find ich auch immer ätzend. In die andere Richtung find ich es einfacher.

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