Donnerstag, 15. August 2019

[Blogevent] Kibbeh und geschmorte Cocktailparadeiser

Es gibt Gerichte, da muss man schon gern kochen, um sie im Hochsommer zuzubereiten. Aber ab und zu mache ich das richtig gern. Auch das Erlernen neuer Küchentechniken gehört dann dazu. Und genau in diese Kategorie fallen Kibbeh: Ich habe beim Recherchieren gelernt, dass der Teig meistens zu 50 % aus Bulgur und 50 % aus faschiertem Rind besteht. Ich kenne das nur so, dass die Hülle ohne Fleisch ist, das Innere mit. Hier ist es aber anders, denn meine Füllung ist ganz ohne Fleisch. Ungewöhnlich für mich war es auch, diese kleinen Köstlichkeiten zu Tropfen zu formen. Perfekt sind meine Kibbeh noch nicht geformt, aber ich bleibe dran! Nachdem sie nicht nur zu den ganz berühmten Schätzen der syrischen Küche gehören, sondern eigentlich das Signature Dish der ganzen Region sind, finden sich auch mehr als genug Rezepte, also bleibe ich dran.


Und ich kann mein Rezept dann auch gleich zu Zorra schicken, bei der Labsalliebe gerade ein schönes Blogevent ausrichtet, nämlich zu Thema Mezze. Nachdem ich sehr, sehr gern aus allen Töpfen dieser Welt probiere und auch koche, kommt mir das Event genau recht.

Das ist ein Wohlfühlessen gewesen, in das wir uns am liebsten reingesetzt hätten. Danke für dieses Event, das mich ein bissi in den Hintern getreten hat, dass ich mir die Arbeit angetan habe. Es hat sich aber sowas von gelohnt! Ich werde das sicher wieder kochen.


Für 15 Kibbeh (frei nach Libanon, das Kochbuch)

2 − 3 Portionen

Teig
150 g feiner Bulgur
150 g Rindfleisch, faschiert
1 Prise Chilipulver
1 Prise Koriander, gemahlen
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen
Salz

Füllung
25 g Korinthen
150 g Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
100 g Pinienkerne
25 g Honig

Sauce
1 großer Bund Basilikum
50 g Honig
50 g Cashew
1 EL Olivenöl

Frittieröl (ich: Sonnenblumenöl)
Küchenthermometer zum Frittieren

Bulgur mit reichlich kochendem Wasser übergießen. Ich nehme immer so viel Wasser, dass es 1 Finger breit über dem Bulgur steht. 20 min. ziehen lassen, dann in einem Sieb abtropfen und auskühlen lassen. Mit den Gewürzen verrühren, das Faschierte ebenfalls mit verrühren. Ab damit in einen Zerkleinerer und alles zu einer homogenen Masse mixen. Ich habe das übrigens anfangs mit einem Pürierstab versucht: vergesst das! Da flitzt der Bulgur durch die Gegend, dass es gar keine Freude ist. Jedenfalls die Masse dann mit Folie abdecken und im Kühlschrank durchkühlen lassen.

Für die Füllung die Korinthen waschen und 15. min in heißem Wasser einweichen. Währenddessen Zwiebel fein hacken, ebenso den Knofel. Zwiebel in Ölivenöl anschwitzen, Knoblauch dazugeben, alles langsam glasig dünsten. Pinienkerne mit dem Messer hacken. Korinthen ausdrücken. Alle Zutaten in ein Schüsserl füllen und gut verrühren.

Für die Sauce das Basilikum abzupfen und mit den anderen Zutaten in einem Zerkleinerer zu einer Sauce mixen. Kalt stellen.

Für das Formen der Kibbeh unbedingt eine Schüssel Eiswasser bereit stellen. Die Schüssel muss groß genug sein, dass man mit den Händen reinkommt.
Mit feuchten Händen 15 Kugeln aus dem Teig formen und bereit legen. Dann mit feuchten Händen jeweils eine Kugel flach drücken und mit einem Teelöffel Fülle belegen. Teig schließen, gut andrücken und ein Ende der Teigkugel zu einer Spitze formen, sodass eine Tropfenform entsteht.

Öl in einer tiefen Pfanne auf 180 Grad erhitzen. Die Kibbeh portionsweise jeweils ca. 7 min. frittieren, bis die Kibbeh goldbraun sind. Auf einem alten aber sauberen Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) abtropfen lassen.


Die Sauce auf Schüsseln verteilen, damit man die Kibbeh darin dippen kann. Kibbeh in eine Schüssel legen, aus der sich alle bedienen können.




Geschmorte Kirschparadeiser auf Joghurt (frei nach "Simple" von Ottolenghi)
Menge für 2 Beilagenportionen

250 g kleine, reife, Tomaten
3 Knoblauchzehen, geschält und in dünne Scheiberl geschnitten
3 Streifen Zitronenschale (mit einem Sparschäler abgeschält)
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
1 Prise Zucker
je 3 Stiele frischer Rosmarin, Thymian, Oregano
1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen

250 g griechisches Joghurt,
abgeriebene Schale von einer halben Zitrone
Salz
weißer Pfeffer

Backrohr auf 200 Grad vorheizen. In einem ofenfesten Gefäß Gewürze, Olivenöl, Zitronenschale und Knofelscheiberln verrühren. Paradeiser draufsetzen, die Kräuter oben drauflegen. 20 min. im Rohr backen, danach den Grill dazuschalten und 10 min. grillen. Durch die Kräuter gibt es einen gewissen Schutz, sodass die Paradeiser nicht schwarz werden, also sollte man die wirklich auch drauflegen! Die Stellen, die bei mir rausgeschaut haben, waren nicht sehr dunkel.

Johurt mit der geriebenen Zitronenschale, Salz und weißem Pfeffer verrühren. Die Paradeiser oben den Joghurt setzen, den traumhafte Sud, das sich während des Backens bildet, drüberträufeln.


Blog-Event CLV - Mezze (Einsendeschluss 15. August 2019)


12 Kommentare :

  1. Ich kann mir gut vorstellen, dass du trotz der Mühe begeistert warst....., allein die Zutaten lesen sich schon toll. Es macht ja immer riesig Spaß, in die Kochtöpfe anderer Länder zu schauen. Das kann ja nur köstlich geschmeckt haben.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Danke, liebe Sigrid! Und es stimmt: Auch andere Länder haben gute Küchen.

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  2. Sehr schön, liebe Susi – das liest sich überaus köstlich!
    ((mit dem Banner zum Event hat es auch bei mir nicht geklappt, ich habe mich mit einem Bildschirmfoto! beholfen!))

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    1. Danke, lieber Felix!
      Der Banner ist bei mir am Desktop und am Handy sichtbar. Darf Thailand vielleicht nicht mitspielen? ;)

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    2. Normalerweise funktioniert das Einsetzen eines Banners im HTML-Modus, aber da gerade nicht!
      Ich hab' trotzdem «mitgespielt» und das Banner einfach per Screenshot eingefügt!

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    3. Ich eile sofort zu deinem Blog und schaue, welche Mezze du gemacht hast.

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  3. Liebe Susi,
    ich frag mich gerade, ob dies dasselbe frittierte Gericht ist, das mir meine syrische Nachbarin mal vorsetzte. Sie nannte es Kobba. Das Äußere bestand aus knusprig frittiertem Bulgur und die Füllung war gewürztes Hackfleisch. Ich hatte im Internet danach gesucht und unter dieser Schreibweise (oder ähnlichen Varianten) nix Vergleichbares gefunden. Sieht so aus, als hättest du des Rätsels Lösung. :-)

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    1. So ganz fit bin ich nicht mit der syrischen Küche, aber was du beschreibst, klingt sehr danach, als sei das dasselbe Gericht. Es gibt hunderte Rezepte für Kibbeh, auch mit Fisch oder vegetarisch, auch die Formen sind nicht immer ident.

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  4. Super, dass du die Mühe auf dich genommen hast. Die Kibbeh klingen köstlich. Schade nur, dass man sie Frittieren muss. Ich meide das, wie der Teufel das Weihwasser. ;-)

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    1. Sehr gern hab ich das gemacht.
      Du probierst das einfach mit der Heißluftfritteuse, geht sicher auch.

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  5. Ich habe die Paradeiser noch nie selber geschmort oder gedörrt weil es mir immer zu lange gedauert hat. Aber im Urlaub in Mals habe ich welche gegessen, die der Koch dort geschmort hat und die Zeit lohnt sich. Unglaublich toller Geschmack

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    1. Liebe Linda,
      da hast du ein ganzes Hotel, das du in dem von dir gesetzten Link bewirbst, und schmorst dir nicht einmal die Paradeiser selber? Kann ich gar nicht verstehen.

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