Montag, 1. August 2022

Foodie-Rückblick auf Juli 2022

Enthält Werbung, weil ich Namen nenne und auch verlinke, aber es ist alles selbst bezahlt und ich hatte keinen Auftrag für Werbung. 

 

 Gegessen

Fangen wir gleich mal mit der schönsten Aussicht des Monats an: Mir gefällt Wien von oben am besten von der Aurora Rooftop Bar aus. Die ist nicht weit von mir weg, daher bietet es sich immer wieder mal an, ein nettes Getränk da oben einzunehmen. Es ist immer sehr entspannt, der Service freundlich und die Aussicht umwerfend. Genaueres dazu hier.

Ich kann jetzt nichts Bestimmtes zum Trinken empfehlen, weil das ist nicht mein Fachgebiet. Ich kann nur sagen, es war bisher immer gut. Sogar der Kaffee schmeckt.

Reservieren sollte man unbedingt!

Im Tian Bistro am Spittelberg waren wir. Ganz wunderbar sommerlich war es: Da gibt es direkt in der Spittelberggasse einen Schanigarten und wenn man es ungestörter haben will, einen Innenhof, also jede Menge Sommerfeeling. Der Turbohausmann und ich haben uns "Sharing Chefs Garden" bestellt, das ist ein Überraschungsmenü zum Teilen. Es war aber sowas von gut! Auf dem Foto sieht man das mit Abstand beste Tatar, das ich je gegessen habe. Es schmeckt tatsächlich ähnlich wie Beef Tatar, weil es ganz offensichtlich mit denselben Gewürzen aromatisiert ist, die Basis sind aber Rote Rüben und Shiitake-Pilze. Ganz wunderbar!

Noch einmal Essen im Freien, noch dazu direkt an der Alten Donau. Wie schon im letzten Jahr haben wir ein Essen in Landtmanns Bootshaus genossen und das macht echt gute Laune, wenn man so direkt auf einem Floß im Wasser sitzen kann und das ganze Leben, das da in und auf der Alten Donau stattfindet, miterlebt.

Wir waren mit Freunden unterwegs und haben alle etwas Fischiges gegessen. Ich hab Calamari Fritti bestellt, die kamen mit einer Limettenmayo, dazu haben wir uns Pommes und Pimentos del Padron geteilt. Geschmeckt hat es uns allen sehr gut.


 

Guten Kaffee bekommt man im Reformhaus Wallner. Dieses Geschäft kenne ich schon ewig und habe immer gern dort eingekauft. Mittlerweile gibt es halt wie in vielen Bioläden massenhaft Nahrungsergänzungen, aber sie haben ein Bistro, in dem ein Mittagstisch angeboten wird und man kriegt eben auch Kaffee. Dazu gab es für mich ein Mohnbeugel vom Joseph, ebenfalls sehr gut.


Es gibt mittlerweile ganz feinen Bio-Döner in Wien. John Döner hat ein nettes kleines Lokal in der Innenstadt. An einem Abend wurde ihr Leberkäs-Döner vorgestellt. Ich gestehe, das war sehr ungewohnt. Wenn mich einmal im Jahr der Leberkäs-Gusto überrennt, dann schau ich immer, dass ich ein dickes Scherzl erwische. Hier kam der Bio-Leberkäse naturgemäß dönermäßig dünn geschnitten daher. Serviert wurde er in einem ausgezeichneten Weckerl vom Joseph, dazu eine süße Senfsauce, Salat und Joghurtsauce. Nun bin ich sehr gespannt, ob das ein Renner wird.


Immer wieder fein ist das Eis vom Eissalon Tuchlauben. Ich kann nicht wirklich im Gehen essen, daher musste ich mich wie jeden Sommer anstellen, um einen Sitzplatz zu bekommen. Ich habe dieses Mal den Walderdbeerbecher probiert. Das Eis schmeckt wirklich nach Walderdbeeren und nicht einfach nach normalen Erdbeeren. Diese Spezialsorten sind nicht billig, aber schon sehr gut. Ich muss wohl noch ein zweites Mal im Sommer hingehen, wenn es das Dirndl-Eis gibt. Solche Spezialsorten gibt es nicht immer, sondern nur, wenn das entsprechende Obst Saison hat. Ein sehr sympathischer Zugang!

Wenn ich im Oberlaa Kaffee trinke, dann am liebsten eine Melange. Der Espresso dort ist nicht mein Ding, aber die Melange ist eine echt nette Wiener Kaffeevariante, die ich den ganzen Tag trinken kann. (In Italien trau ich mich das nicht sagen.) Aber so zum Zusammensitzen und plaudern ist das schon eine angenehme Location und dazu passt eine Melange sehr gut. Das macht wohl auch den Unterschied zwischen der italienischen Art, Kaffee zu trinken, und der österreichschen aus: In Italien schüttet man schnell einen Espresso an der Bar runter, bei uns sitzt man gemütlich zusammen und plaudert bei einer Melange.

Eines der besten italienischen, besser gesagt sizilianischen Essen in Wien gibt es im Pastamara. Sehr gelungene Interpretationen von klassischen sizilianischen Rezepten wurden da von Chiccio Sultano entwickelt. Auf dem Foto sieht man Thunfisch Tataki mit Salmoriglio, einer sizilianischen Zitronensauce, dazu Queller und geröstete Paprika. Ein sehr harmonisches Gericht. Klar, dass der Thunfisch perfekt auf den Punkt gegart war.
 
Der Service war sehr, sehr gut! Ein Lokal, das nicht am falschen Platz, nämlich beim Personal spart.


 

Noch einmal war ich in einer Rooftop Bar und zwar nach dem Essen im Pastamara. Die Atmosphere Rooftop Bar ist auf dem Dach des Ritz Carlton. Der Blick direkt auf den Steffl ist sehr toll. Es war auch hier sehr entspannt mit einem sehr freundlichen und zuvorkommenden Service. Ein perfekter Platz, um die blaue Stunde zu genießen.

Es wird übrigens erst ab 6 Personen reserviert, daher schadet es nicht, wenn man vorher im Pastmara oder im dstrikt isst, dann kann man unten fragen, ob oben etwas frei ist und wird telefonisch in der Bar vorangekündigt. 

Durch ein Geschenk bin ich zu etwas gekommen, was ich sonst nicht gemacht hätte: Buffetfrühstück im Sacher. Es ist wirklich ein Frühstück und kein Brunch, denn um 11.00 ist Ende und man muss das Feld räumen. Es ist das Frühstück, das die Gäste vom Hotel bekommen und man sitzt mit ihnen im Frühstücksraum. Auf dem Foto zu sehen sind die Eier Benedict, die ich gegessen habe. Handwerklich 1A gemacht. Positiv hervorheben möchte ich, dass das Brot, das dort angeboten wird, vom Joseph ist. Das eigentlich Spektakuläre für mich war das Setting: Man macht nicht eine einzige Tür selbst auf und für jede Lebenslage gibt es Personal. Das Geschirr ist wunderhübsch und es gibt Silberbesteck. Also der richtig klassische Oldschool-Luxus.
 

 

 

 

Gekauft


Immer wieder mit Begeisterung esse ich das Christoph Brot vom Ströck. Ein sehr feines Weizenbrot, das durch 24 Stunden Teigruhe ein tolles Aroma bekommt. Ich mag die Kombination von Knusperkruste mit großer Porung in der Krume sehr gern. Durch die lange Teigführung hält es sich auch mehrere Tage.

Immer eine Freude sind die Petit fours vom Oberlaa. Das ist ist das mit schwarzen Ribiseln (= Cassis). Schaut nicht nur nett aus, sondern schmeckt hervorragend!

In der Espresso-Tasse ist Kaffee von der Kaffeefabrik und zwar der Sidama Mon Amour, ein äthiopischer Bio-Kaffee, der sich hervorragend für Espresso eignet. Der ist in den letzten Monaten zu meinem Lieblingskaffee geworden, weil er so viele Aromen in sich hat.


Ein sehr beruhigendes Gefühl ist es, wenn die Gemüselade randvoll mit Ztronen ist! Nachschub für Soda-Zitron bis zum Ende des Sommers gerettet. Es gab noch ein letztes Mal vom Biokistl Sizilien Zitronen, dieses Mal Verdelli. Weil der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nach nicht mehr groß genug ist, werden die Zitronen nicht mehr gelb, sondern bleiben so grün. Aber gut, Verdelli sind sowieso nicht die Weltmeistersorte, was das Gelbwerden angeht. Dafür mag ich sie umso lieber im Soda-Zitron, weil die haben so gar nix Nettes wie die Meyer-Zitrone, sondern sind ordentlich sauer. Ich muss auch dringend Salzzitronen ansetzen, denn der heiße Sommer hat so oft nach Salaten mit Salzzitronen gerufen, dass ich alle aufgebraucht habe.




Gekocht

Pfirsich- und Marillenzeit ist gerade, daher muss ich unbedingt Marillenröster und Pfirsichkompott machen, um unbeschadet die grausliche Jahreszeit zu überstehen. Ist zwar mühsam, bei diesen Temperaturen das Backrohr in Betrieb zu nehmen, aber ich lasse die Gläser nach dem Einrexen im Rohr komplett abkühlen, sodass möglichst wenig heiße Luft rauskommt, dann übersteht man das ganz gut.
Meine Heidelbeermarmelade ist die beste. Behaupte ich jetzt mal ganz frech! Ich mach sie nämlich mit Waldheidelbeeren und Zitronenpelargonie. Pro Glas ein Blatt reinlegen. Ein weiteres Blatt pro Glas fein hacken und vor dem Abfüllen der Marmelade in die heiße Masse einrühren. Ganz einfach mit Gelierzucker einkochen, bei mir am liebsten 3:1, weil der ist am wenigsten süß und so bleibt mehr Fruchtgeschmack.

Wir haben etliche Male gegrillt in diesem Juli. Immer noch mein liebstes Grillbuch ist Schaschlik. Die Erdäpfelspieße und der Grillsalat sind Stammgäste bei uns am Grill. Der Clou an dem Spieß ist, dass nach drei bis vier Scheiben Erdäpfel ein winziges, hauchdünnes Futzerl Speck aufgesteckt wird. Der Spieß wird in Alufolie gewickelt und so gegrillt. Dabei löst sich der Speck auf und aromatisiert die Erdäpfel. So einfach und so köstlich!

Auch sehr gut sind meine Pimentos del Padron, nur leider wieder einmal ganz und gar nicht scharf. Dazu passt immer noch dieser türkische Joghurt-Karottensalat.

Ebenfalls ein Muss in der Marillenzeit ist der Wachauer Topfenstrudel. Dieses Mal aus Hitzegründen ohne Kanarimilch. Wir essen diesen Strudel seit vielen Jahren mit Begeisterung.

Die ersten schönen Eierschwammerl gibt es schon. Nachdem es schnell gehen muss bei diesem Wetter, habe ich einfach die Schwammerl geputzt, eine Schalotte in Öl angeschwitzt, die Schwammerl mitgeröstet, bis sie trocken sind, mit ⅛ l Obers aufgegossen und die fast fertig gekochten, tropfnassen Linguine darin geschwenkt. Am Ende des Garens französischen Estragon grob zerschneiden und untermischen. Der Estragon macht sich echt so gut zu Schwammerln, das müsst ihr ausprobieren.

Natürlich haben wir auch gegrillt. Nachdem meine Paprika jetzt der Reihe nach reif werden, gab es als Vorspeise die Garnelen in Paprikasalsa. Es klappt wirklich gut, wenn man einen Pizzastein auf den Griller legt und dann die Garnelen im Backpapier oben drauf und Deckel zu.
Zum wiederholten Mal habe ich Rysteribs angesetzt. Dieses Süß-Säuerliche ist genau mein Ding, zum Beispiel in Joghurt gerührt. Genau so mag ich Fruchtjoghurt.






Und sonst so? Passt eh. Bissi heiß ist es schon gewesen im Juli und vor allem wenig Regen. Im Neusiedler See, den ich so mag, ist mittlerweile so wenig Wasser, dass das Schwimmen drinnen kaum mehr geht und es sind eher Schlammbäder bei 30 Grad Schlammtemperatur als erfrischende Abkühlungen. Die Fische werden schon abgeschöpft und in andere Gewässer gebracht. Bin gespannt, ob der See dieses Jahr austrocknet. Das passierte in der Geschichte immer wieder und im 17.  Jahrhundert blieb er dann sogar mehrere Jahrzehnte ausgetrocknet. Ich wünsche der Region von Herzen, dass das nicht passiert. Für mich persönlich gibt es halt jetzt weniger Ausflüge ins Burgenland, sondern ich genieße mehr die Donau direkt in Wien. Wir haben ja echt ein Naherholungsgebiet hier, um das uns alle anderen Großstädte beneiden: 42 km Strand mitten in der Stadt. Man findet dort alles vom trendigen Strandbad mit Wassersportmöglichkeiten bis zum versteckten lauschigen Plätzchen im Dschungel. Und an heißen Abenden kann man direkt mit der U-Bahn bis zu einem Badeplatz fahren, kurz reinspringen und ist abgekühlt. Schon sehr genial.

Habt ihr alle gut die Hitzewellen überstanden? Ich drück euch alle mal und schicke ein kaltes Soda-Zitron durch die Leitung!



12 Kommentare :

  1. Hallo Susi,
    Du machst mir gerade wieder so richtig Lust auf Wien! - Das nächste Mal plane ich etwas mehr Zeit ein und gebe Dir vorher Bescheid.
    Wir haben letztes Jahr übrigens in einem Hotel am Museumsquartier gewohnt, das auch eine wunderschöne Rooftop Bar hat. Leider war es da draußen immer voll, aber der Ausblick war einmalig.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Die Rooftop Bars boomen echt in Wien. Ich kenne keine, wo man einfach so hingehen kann und findet einen freien Tisch.
      Ja, bitte komm doch mal!

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  2. Liebe Susi, mir geht es wie Barbara, denn dein Foodie-Rückblick macht immer wieder Lust auf Wien - du kannst sooo herrlich schwärmen.
    Liebe Grüsse aus dem Elsass
    Sabine

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    1. Ich liebe Wien im Sommer sehr. Die ganzen Sachen, die man Open Air machen kann, die Schanigärten, die Kinos, die Rooftop Bars - hach, alles so schön!

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  3. Ich muss auch gestehen: ein bissl neidig bin ich schon auf die Gastro-Vielfalt, die du in Wien nutzen und genießen kannst! Wenn ich Lust auf Dirndl-Eis habe, muss ich es mir selber machen ;-)
    Alles Liebe!

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    1. Ja, es ist schon verdammt nett hier. Allerdings darf man nicht misanthopisch sein, für so jemanden ist Wien ein Jammer.

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  4. Wenn ich nicht vorhin gut gegessen hätte, das hat mich jetzt wirklich gerettet, bei deinen vielen Köstlichkeiten läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen. Eines Tages komme ich nach Wien, unbedingt, jetzt da ich weiß, was ich alles verpasse.

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    1. Wien ist wirklich eine sehr tolle Stadt. Ich bin sehr gern hier.

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  5. Liebe Susi, ich mag deinen Monatsrückblick sehr. Deine Wien Impressionen sind so inspirierend. Ich habe die letzten 25 Jahre in der Stadt gelebt und es so genossen, nun wollen wir Richtung Wienerwald ziehen, Wien ist immer noch schnell erreichbar aber wie ich mich kenne, werde ich dann wohl nicht mehr so oft reinfahren. Aber ein bisschen Zeit habe ich ja noch :) Danke auch für den Estragon Tipp und die Ribisel werde ich das nächste Mal auch so vorbereiten.

    Liebe Grüße
    Ulrike

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    1. Ich bin schon ein begeistertes Betonkind und liebe die Stadt mit allen ihren Vor- und Nachteilen. Dir wünsche ich, dass es dir im Wienerwald ganz supergut geht!

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  6. Danke für diesen - wie immer - wunderbaren Blogpost! #iloveit

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