Mittwoch, 19. September 2018

[Buchbesprechung] Honig & Orangenblüte

Enthält Werbung (Rezensionsexemplar und Verlinkungen)

Dieses Buch ist den Sommer über zu meinem Lieblingskochbuch aufgestiegen, denn so schmeckt Urlaub! Der Autor John Gregory-Smith hat sich auf nordafrikanische und Küche des mittleren Ostens spezialisiert. Das vorgestellte Buch aus dem DK-Verlag ist mittlerweile zu Recht ein Bestseller geworden, darüber hinaus gibt es 3 weitere Kochbücher von diesem Autor.

Es wird nicht nur die marokkanische Küche vorgestellt, sondern man geht mit dem Kochbuch auf eine wunderschöne Reise durch das ganze Land. Von kargen Bergen bis zu üppig überquellenden Bazaren führt der Weg. Eine ausführliche Einleitung erklärt, woher die ganzen Einflüsse in der marokkanischen Küche kommen und welche Bedeutung das Essen im marokkanischen Alltag hat − Kulturgeschichte auf diese Weise liebe ich!

Sowohl die Food Fotos als auch die anderen im Buch sind wunderschön. Für die Essensfotos zeichnet Martin Poole verantwortlich, die anderen sind von Alan Keohane − für Beispiele bitte die Links anclicken. Das zahlt sich echt aus, wenn man tolle Fotos sehen will.

Das Buch ist in folgende Kapitel aufgeteilt: Streetfood, Salat und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte, Tajines, Desserts, Unverzichtbares (Salzzitronen, Harissa, Gewürzmischungen etc.). In der Rezension von Kochbuchsüchtig findet man ein komplettes Verzeichnis der Gerichte, die gezeigt werden. Es sind jedenfalls 192 Seiten, auf denen man 80 Rezepte finden kann und ich habe nicht ein einziges gesehen, dass nicht geschrien hätte: "Koch mich nach!"

Man findet klassische Rezepte mit tollen Tajines, natürlich Couscous, aber auch solche, die ich nie erwartet hätte: Streetfood sind zum Beispiel Reisnudeln mit Ochsenbäckchen, es wird Forellen-Tajine oder Marokkanische Paella gekocht, zu meiner Freude gibt es in dem Buch auch etliche süße Rezepte − ohne einen süßen Abschluss ist das Essen nur halb so schön.

 Nachgekocht habe ich natürlich viel!

Couscous-Salat mit Kräutern

Hier war gleich mal so ein Aha: 3 Hände voll Schnittlauch kommen in diesen Salat. Schnittlauch in Marokko? Ja! Der Autor erzählt, dass überall im Garten Schnittlauch richtiggehend wuchert und diesem Salat genau die richtige Würze gibt.

Bei uns gab es den Salat als Grillbeilage, aber er geht sicher auch als eigenständiges Hautpgericht durch.
Zitronen-Cheesecake mit Rosenwasser

Wieder so ein Aha-Rezept: Hier wird klassischer Cheescake mit Rosenwasser parfümiert, was eine wunderbare Mischung ergibt.

Ich hoffe, ich werde nicht in der Hölle schmoren, weil ich die Früchte durch das ersetzt habe, was gerade erhältlich war. Im Rezept sind es Feigen, Orangen und Granatapfelkerne. Da ist bei mir nur die Orange geblieben, alles andere war nicht auffindbar. Uns und unseren Gästen hat der Kuchen sehr gut geschmeckt.
Tomatensauce mit Knoblauch

Gerade recht kam mir das Rezept für die Paradeissauce, weil ich in eigenen Paradeisern untergegangen bin. Das Rezept ist einfach und gelingsicher, die ordentliche Knofel-Zugabe und Kreuzkümmel lassen sie nach Urlaub schmecken.
Grüne-Paprika-Salat

Dieser unscheinbare Salat hat mich am meisten überrascht. Ich werde ihn unter diesem Link vorstellen. Eigentlich bin ich kein Fan von grünen, also unreifen Paprika. Es werden aber Spitzpaprika verwendet, die natürlich schon sehr viel besser als die üblichen Blockpaprika aus dem Supermarkt schmecken. Die Paprika werden zuerst gegrillt und dann geschält, diesen Aufwand schmeckt man natürlich. Der Salat wird lauwarm serviert, also auch ein guter Salat für die kommende kalte Jahreszeit.
Fleischbällchen in Tomatensauce

Das sind marokkanische Fleischbällchen und heißen Kefta, sie schmecken auch nach Urlaub und nicht nach mitteleuropäischen Fleischbällchen. Irgendwie haben es die Eier, die dazugehören, nicht auf das Foto geschafft.

Gegessen wird dieses Gericht mit Fladenbrot. Sehr gut war es!


Dattel-Orangen-Joghurt

Dass so etwas Einfaches so gut schmecken kann!
Die Früchte werden eine Stunde in Orangenblütenwasser mariniert und das ist wohl der Clou an der Sache, denn dieses Aroma ist schon toll. Es werden vor dem Servieren geröstete Mandelblättchen und Minzeblätter über das Joghurt gestreut. So wird aus einem "Nur ein Joghurt" ein wirklich feines Dessert.



 Couscous mit sieben Gemüsesorten

Ein perfektes Essen für diese Jahreszeit, denn die Märkte quellen über vom Erntesegen. Es ist ein Festessen, das in Marokko nur an besonderen Tagen zubereitet wird, ist im Buch zu lesen.
Das Gemüse wird gedünstet und dann auf dem gequollenen Couscous angerichtet, die Sauce wird a part (separat in einer Sauciere) serviert.

Ein wirkliches Festessen!
Tajine mit Rind, Ei und Dörrpflaumen

Genau das Richtige für die Jahreszeit, die nun vor der Tür steht: Dick eingekochtes Rindfleisch, die Süße der Zwetschken und zur Abrundung die gekochten Eier. Alles elegant und duftend gewürzt.

Wir haben dazu wenig stilecht türkisches Fladenbrot gegessen, das hat aber super gepasst, weil man damit die Sauce sehr gut auftunken kann. Couscous passt sicher auch gut.










Was es noch zu sagen gibt? Absolute Kaufempfehlung von mir!

Wer noch Rezepte ausprobieren will: Petra von Chili und Ciabatta hat einiges nachgekocht, in der Presse findet sich auch ein Rezept. Von mir kommt im nächsten Posting ebenfalls etwas Feines aus dem Buch.

Fakten zum Buch:
ISBN 978-3-8310-3448-2
Erschienen: Februar 2018
Umfang: 192 Seiten
Format: 212 x 261 mm
Ca. 150 Abbildungen
Preis: 20,60 (in A), 19,95 (in D)

Wie immer gibt es das Buch beim Buchhändler an der Ecke zu kaufen, man kann es beim Verlag Dorling Kindersley bestellen und ÖsterreicherInnen finden es versandkostenfrei beim Buchhändler.

Herzlichen Dank an Dorling Kindersley Verlag dafür, dass er so ein tolles Buch herausgebracht hat und mir ein Exemplar für die Rezension zur Verfügung gestellt hat.

Die Links sind alle keine Affilate-Links. 








2 Kommentare :

  1. Wie wunderbar der Cheesecake aussieht - und überhaupt eh alles, was du nachgekocht hast :-)
    Ich mag deine Rezensionen sehr - man merkt, dass du dir wirklich Mühe gibst. Viele Buchbesprechungen im Netz sehen leider anders aus, daher Daumen hoch für deine Arbeit! Und wenn du schreibst "Kaufempfehlung", dann ist es sowieso schon so gut wie bei mir daheim ;-)
    Alles Liebe!

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    1. Dein Kommentar hat mich jetzt sehr gefreut! Vielen Dank dafür.

      Ja, ich gebe mir Mühe. "Klappentextrezensionen" halte ich nur sehr schlecht aus, daher möchte ich mir so eine nicht an meine Fahnen heften.

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