Dienstag, 27. März 2018

Rindfleisch mit Krachai-Wurzel


Krachai  (ausgesprochen: Gratschai) kennt man bei uns eigentlich nicht. Zumindest ich nicht. In Thailand auf den Märkten gab es total viele Sachen, die ich gar nicht kannte, darunter dieses Würzelchen. Felix war so lieb und hat mir ein Rezept gezeigt, falls ich einmal an diese Wurzel komme. Nun hatte ich das Glück, an so eine Wurzel zu bekommen und habe natürlich sofort nachgekocht. Wie immer habe ich ein bissi was an dem Rezept geändert.

Der Geschmack ist, obwohl der deutsche Name Richtung Ingwer deutet, doch anders als der von dem Ingwer, den man hierzulande kennt. Ich finde, es schmeckt eher in Richtung Galgant, dabei erdig. Die Schärfe vom Ingwer hat diese Wurzel nicht. Boesenbergia rotunda ist der botanische Name, bei Gernot Katzer findet man, dass diese Wurzel "medizinisch" schmeckt, was ich nun nicht bestätigen kann. In Thailand wird die Wurzel in Currypasten oder der Nam Ya-Paste eingesetzt, in Kambodscha in der Kroeung-Paste, man findet sie auch in indonesischen und malaysischen Rempah-Pasten. In Thailand wird die fein geschnittene Wurzel durchaus roh zu Gerichten gegeben. Es ist auf jeden Fall ein spannender Geschmack, daher würde ich dringend raten, wenn jemand diese Wurzel sieht, dann kaufen!


Zutaten für 2 im Rahmen eines Menüs:
1 TL kleine, getrocknete Shrimps
2 Limettenblätter,
1 Schalotte
1 rote Chilischoten (je nach gewünschter Schärfe)
(wenn vorhanden 1 TL milde Chilipaste)

4-5 Krachai-Wurzeln
1 rote Chilischote, entkernt
250 g Rindfleisch zum Kurzbraten (Beiried war es bei mir)
30 g Cashewkerne
1 EL geschmacksneutrales Öl
200 ml Kokosmilch
1 TL Fischsauce

einige Zweige Thaibasilikum (ersatzweise Koriandergrün)

Zuerst stellt man eine Gewürzpaste her. Dafür die Shrimps mit kochendem Wasser übergießen und quellen lassen. Von den Limettenblättern die Mittelrippe entfernen und die Blätter in möglichst feine Streifen schneiden. Die Schalotte hacken. Von der Chili die Kerne entfernen, wenn man es weniger scharf haben will, sonst drinnen lassen, in Ringe schneiden.
Die Shrimps abtropfen lassen, mit den Limettenblättern, der Schalotte, der Chili und der Chilipaste in einen Mörser geben und zu einer Paste verreiben.

Die Wurzeln sehr gut waschen, dabei die fest anhaftende Erde abbürsten. Vom Strunk schneiden, die Würzelchen in feine Streifen schneiden.
Das Rindfleisch in mundgerechte Stücke schneiden.
Chashewkerne grob hacken, ohne Fett in einer Pfanne anrösten.
Kräuter grob zerreißen oder einige Male durchhacken

50 ml von der Kokosmilch abzweigen und fast ganz einkochen lassen.

Das Öl im Wok erhitzen, das Rindfleisch rasch anbraten - nur kurz, damit es innen noch rosa bleibt. Das Fleisch im Rohr warm halten.

Die eingekochte Kokosmilch und die Gewürzpaste in den Wok geben und braten, bis alles zu duften beginnt. Restliche Kokosmilch und die Krachai-Wurzel dazugeben, alles einkochen, bis die Sauce eine dickliche Konsistenz hat. Mit Fischsauce abschmecken, vom Feuer nehmen. Kräuter, ⅔ der Cashews und Rindfleisch samt ausgetretenem Fleischsaft dazugeben, einrühren, mit Reis anrichten. Die restlichen Cashewkerne drüberstreuen.

4 Kommentare :

  1. Ach, ist es nicht immer wieder herrlich aufregend und inspirierend, auf fremden Märkten unbekannte Genüsse aufzutreiben und daraus dann selbst eine solche Köstlichkeit zuzubereiten? Ich liebe das!

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    1. Genau so geht es mir!
      In Wien gibt es die Wurzeln übrigens. ;)

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  2. Ich hatte bis jetzt noch nie etwas von dieser Wurzel gehört. Das Rezept klingt aber super lecker, weshalb ich mich mal umschauen werde wo ich so etwas bekomme ( ansonsten werde ich das Rezept aber bestimmt ohne ausprobieren) .

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    1. Ohne diese Wurzel ist es aber nur das halbe Vergnügen!
      In Wien bekommt man die Wurzel in Thai-Läden.

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