Donnerstag, 15. Oktober 2020

Focaccia di Recco

Nun waren wir ja in Italien unterwegs, unter anderem in Genua, einer unglaublich schönen Stadt, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Dort in der Nähe ist die kleine Stadt Recco. Die Italiener und ihre Regionalküche finde ich toll und bin immer wieder hoch erfreut, welche Schätze da in einzelnen Orten daheim sind. Ich habe Focaccia die Recco schon einmal versucht zu machen, aber noch nie in Natura gegessen. Das war also DIE Gelegenheit! Und man sollte wirklich einmal das Original essen, um ein Gericht zu verstehen, stelle ich immer wieder fest. Danach war ich bisher immer ein bissi schlauer.

Wer nun denkt, hier kommt ein Teig wie sonst bei Focaccia zum Einsatz, der irrt. Im Gegenteil: Das ist schlich und einfach Strudelteig, der auch so dünn wie Strudel gezogen wird. Der Strudelteig ist in diesem Posting genau beschrieben und genau dieses Rezept habe ich verwendet, nur mit Olivenöl.

Meine Vorstellung, dass man den speziellen Käse, mit dem der Teig gefüllt wird, in der Gegend um Recco kaufen kann, hat sich zerschlagen. Der wird auch in Recco nur an die lokalen Restaurants abgegeben. Aber das ist kein Problem, denn ich habe den ja nun gekostet und bei uns kann man im Supermarkt Stracchino kaufen, der kommt dem originalen Käse sehr nahe.

Also los ans Werk!

Für 2 Personen

200 g glattes Mehl
1 Prise Salz
100 g lauwarmes Wasser
40 g Pflanzenöl (hier ausnahmsweise gern Olivenöl)

Fülle: 200 g Stracchino

Topping: Rohschinken oder gekochter Schinken oder Rucola oder Pesto Genovese

Alle Zutaten für den Teig gründlich verkneten und eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen lassen. 

Backrohr auf Maximum vorheizen. Bei mir sind das 250 Grad, das hat sich bewährt.

Ein Backblech mit Olivenöl bestreichen. Teig auswalken und ausziehen. Auf das geölte Blech legen, sodass etwa die Hälfte übersteht. Den Käse mit einem Teelöffel abstechen und auf dem Teig gleichmäßig Patzerln verteilen. Nicht verstreichen, das hält der dünne Teig nicht aus. Zweite Teighälfte darüberklappen und die Ränder sehr gut verschließen. Den Teig an etlichen Stellen mit einer Schere einschneiden. Macht man das nicht, dann reißt der Teig und der Käse rinnt aus. Ca. 10 min. backen, bis der Teig knusprig braun ist.

Noch auf dem Blech in Stücke schneiden und gewünschtes Topping draufgeben. Servieren.

Übrigens passt eine Schüssel Salat sehr gut dazu. Am besten wie in Italien ein Insalata mista, also Blattsalate, Paradeiser und geriebene Karotten in einem Durcheinander, mit Salz, Olivenöl und Rotweinessig marinieren.

Ich war auch daheim wieder überrascht, wie fein dieses Knusperding schmeckt. Bei uns gibt es das sicher wieder.


Die Küchenschabe hat dieses Wunderwerk schon vor längerer Zeit nachgekocht: schau schau!

15 Kommentare :

  1. Ich habe das Ding schon bei der Küchenschabe bewundert... so eine Arbeit, aber muss der Teig überhaupt so dünn wie beim Strudel sein (dass man darunter Zeitung lesen kann) oder genügt es "rustikaler"?
    Genua habe ich auch in guter Erinnerung, wart ihr auch in Turin? Gefiel mir noch besser...
    lg

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Leider kenne ich Turin nicht, aber ich bin sicher, wir kommen wieder einmal nach Italien.
      Ich fürchte, durch das Teigziehen muss man durch. Auch in Recco ist der Teig nur ein Haucherl.

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  2. Ich kriege gerade Fernweh... Genua hat mich übrigens auch begeistert. Bei der Geschichte eigentlich zu erwarten, aber ich fand's echt spektakulär.

    Mir geht's genauso, wenn ich ein Gericht einmal selber vor Ort gegessen habe, bekomme ich einen anderen Bezug dazu. Das Nachkochen scheint Dir gut gelungen.

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    1. Die Seefahrt scheint ein sehr, sehr einträgliches Geschäft gewesen zu sein. Das sieht man in Genua an jedem Eck.
      Es kommt dann noch Sehnsucht nach Urlaub dazu, wenn man so ein Essen direkt vor Ort gegessen hat.

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  3. Hmmm - klingt so, als ob mir das schmecken würde, sogar sehr!

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    1. Das denk ich auch, dass dir das schmecken würde. Eigentlich denke ich, dass das ein durchaus mehrheitsfähiges Essen ist.

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  4. Deine Focaccia di Recco sieht wahnsinnig gut aus! Leider habe ich das noch nicht in Ligurien gegessen, aber dafür bei Claudio Del Principe gesehen, - was ja praktisch genau so gut ist. Als ich dann überraschend die Gelegenheit hatte, Stracchino zu erwerben, habe ich mich gleich an den Nachbau gemacht und fand es superlecker!

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    1. Danke für die Blumen! Ich fand die eben auch sehr gut, daher habe ich sie Auge mal Pi nachgemacht.

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  5. Das schaut unglaublich gut aus und macht mir den Mund wässrig...
    Genua kenne ich nur vom Durchfahren an die Riviera - nicht so prickelnd ;-)

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    1. Ach schade! Wenn du Gelegenheit hast, fahr mal nach Genua. Wir haben beschlossen, dass wir beim nächsten Mal ein paar Tage dort bleiben müssen.

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  6. Mit diesem feinen Topping werde ich's das nächste Mal auch probieren - ich denke, das täte mir schmecken ;-))
    Und bei Genua seid ihr zum selben Ergebnis wie wir gekommen: das müssen wir uns mal ein paar Tage lang genauer anschauen!

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    1. Liebe Uschi,
      ich bin sicher, wir sind uns einige Mal in dem Urlaub über den Weg gelaufen und haben uns nicht erkannt.

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  7. Wieder etwas Neues entdeckt. Diese regionalen Gerichte sind wirklich etwas Besonderes.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Liebe Sigrid,
      ich denke, dass in jedem Land der Welt regional gekocht wird, aber das "best of" gibt es wahrscheinlich in Italien.

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