Mittwoch, 25. November 2020

Mandarinenflan mit Ancho-Chili

Hach, was liebe ich so geschmeidige Desserts, die sich wie in Kindertagen im Mund verteilen, ohne dass man auch nur ein einziges Mal kauen muss. Und dazu noch Karamell! Diese Kombination ist anscheinend ein traditionelles mexikanisches Dessert. Ursprünglich wird das Rezept mit Blutorangen gemacht, was ich auch ganz sicher ausprobieren werden, wenn die Saison haben.

Wenn jemand auf Grund der verwendeten Chili denkt, dass das Dessert scharf ist, der irrt. Ancho sind generell nicht arg scharf und der Pudding schluckt die Schärfe komplett. Was hier eintritt, ist wieder so ein Effekt von Umgebungswärme wie bei General Tsos Tofu. Man sollte das wirklich einmal ausprobieren, weil das ist echt grandios!

Rezeptquelle: Ottolenghi/Belfrage − Flavour

Für 6 Portionen

120 g Zucker
1 EL Mandarinensaft
1 große getrocknete Ancho-Chili
270 g gezuckerte Kondensmilch
100 g Schlagobers
400 ml Milch
3 Eier
1 TL Vanillepaste (ich: Mark von 1 Schote)
1 TL abgeriebene Schale einer Mandarine
1 kräftige Prise Meersalzflocken

 

Definitiv keine Mandarine!
 
Ancho-Chili 10 min in kochendes Wasser einweichen und danach abtropfen lassen.
 
Backrohr auf 150 Grad Umluft vorheizen und darin eine Backform ca. 20 x 20 cm aufheizen. Bei mir war das eine etwas größere Brownie-Form, dadurch ist der Flan flacher geworden, aber hat gut geklappt. Man sollte keine Springform nehmen, denn in die Form kommt Karamell rein, der sich während des Garens verflüssigt und ganz sicher aus einer Springform abhauen würde.
 
Für den Karamell den Zucker erhitzen und schmelzen lassen, bis er eine Farbe wie dunkler Bernstein hat. Dabei nicht rühren, sondern nur die Pfanne immer wieder schwenken. Die erwärmte Backform aus dem Rohr nehmen und den Karamell gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Während man den Flan zubereitet, erstarrt der Karamell − das soll so sein!
 
Chili sehr gut ausdrücken, Stiel herausdrehen. In einen Standmixer die ausgedrückte Chili, gezuckerte Kondensmilch, Schlagobers, Milch, Eier, Vanille, abgeriebene Schale einer Mandarine und Meersalzflocken geben. Alles ca. 30 sek. mixen, bis man eine glatte Masse hat. Diese Masse durch ein Sieb auf den gestockten Karamell gießen. 
 
Die Form in ein Backblech stellen und so ins Rohr schieben. Kochendes Wasser ins Blech gießen, sodass der Flan im Wasserbad gegart wird. 40-50 min. Der Flan muss oben goldbraun und gestockt sein, insgesamt aber ziemlich wabbelig, dann ist er gar.
 
Abkühlen lassen, dann mindestens 3 Stunden gut durchkühlen. Vor dem Servieren 30 min. auf Zimmertemperatur bringen. Einen großen Teller, der größer sein muss als die Backform, auf die Form legen. Teller gut mit der Form festhalten und umdrehen. Der Flan geht zuverlässig aus der Form heraus, der verflüssigte Karamell verteilt sich auf dem Flan. Mit dem Mandarinensaft beträufeln und in Stücke geschnitten servieren.

 
Leider hat mir der Kuczera am Naschmarkt irgendeinen Klon als Mandarinen verkauft. Dennoch war der Flan sehr gut! Ich freu mich schon auf die Blutorangen vom Crupi, dann kommt der Flan wieder auf den Speiseplan. Eignet sich sicher gut als Weihnachtsdessert.

8 Kommentare :

  1. Interessante Version einer creme caramel. Lediglich die Ancho-Chli bereitet mir Kopfzerbrechen... Danke vorerst fürs Teilen
    LG

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    1. Kennst du die typischen türkischen Chili, aus denen Pul Biber gemacht wird? Die gehen auch sehr gut dafür.

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  2. Ich nehme an, dass Ancho Chili Pulver nicht das ideale dafür ist, oder?
    Ansonsten gefällt mir das Dessert, die Zubereitung ist so wie bei der dalmatinischen "Rozata" Creme caramel

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    1. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung! Ich weiß nur, dass das Tofu-Rezept, von dem ich oben geschrieben habe, auf jeden Fall nur mit intakten, ganzen Chili funktioniert, andernfalls ist es mit der netten Umgebungswärme vorbei und stattdessen gibt es ein sauscharfes, fast nicht essbares Essen.

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  3. Das wird getestet! Ich liebe die Kombination von Anchos mit Zitrusfrüchten seit diesem Kuchen https://chili-und-ciabatta.de/2005/04/schokoladenanch/ Ancho Chilis sind glücklicherweise im Haus :-) Danke für die Anregung!

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    1. Das war mein erster Gedanke, als ich gesehen habe, das du hier kommentiert hast, dass du ganz sicher Anchos daheim hast. Du hast ja wirklich jede Menge Chilis im Garten!

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    2. Poblanos (so heißen die Anchos, wenn sie frisch und noch nicht getrocknet sind) waren leider nicht dabei. Da setze ich auf gekaufte Originalware :-)

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    3. Ich hatte Poblanos, aber leider so wenige! Ich werde einen neuen Versuch starten.

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